Hartig + Helling MBF 5000 Testbericht

Als werdende Eltern macht man sich viele Gedanken um die Sicherheit seines Babys. So erging es auch uns als ich das erste Mal schwanger war und die Babyausstattung angeschafft wurde.

Gerade wenn man noch keine Erfahrung mit dem Umgang von Babys hat ist man bestrebt wirklich alles zu seiner Sicherheit zu tun, damit auch ja nichts schiefläuft. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß ich nachts bei jedem kleinsten Geräusch meines Kindes instinktiv wach werde, denn ich verfügte vor der Geburt meines 1. Kindes über einen sehr tiefen und festen Schlaf und man hätte mich sozusagen schlafend wegtragen können ohne daß ich das bemerkt hätte.

Aus dieser Sorge heraus wurde auch von uns Ausschau gehalten nach einem elektronischen Babyruf und wir entschieden uns damals zu dem Kauf des MBF 5000 von der Fa. H&H. Erworben haben wir den Babyruf bei dem bekannten Babyausstatter Baby-Walz für rund 120DM. Mittlerweile hat aber diese Firma dieses Gerät nicht mehr im Programm.

Als das Gerät geliefert wurde probierten wir es umgehend aus und alles klappte perfekt. Nun fehlte nur noch das Baby, welches nachts uns eben „Hallo“ zurufen sollte.

Das Gerät selbst besteht aus 4 Teilen. 2 Netzteile, einem Sender und einem Empfängerteil. Die Reichweite beträgt laut Hersteller 300m, was wir jedoch nie ausprobierten, da wir den Babyruf nur in unserer Wohnung benutzt haben. Zur Verwendung außerhalb des Hauses kann auf Batterie gewechselt werden, so daß man unabhängig von den Netzteilen ist. Am Sende- bzw. Empfangsteil ist auch ein praktischer Clip angebracht, so daß das jeweilige Gerät einfach am Kinderbett bzw. auch an Gürteln etc. angebracht werden kann.

Der Empfangsteil hat außerdem noch Leuchtdioden, so daß man die übertragenen Geräusche auch optisch wahrnehmen kann. Diese Funktion ist allerdings nur bei Netzbetrieb aktiviert, da sonst der Batterieverbrauch zu hoch wäre.

Der Babyruf arbeitet auf CB-Funk-Basis und bei Störungen einer Frequenz kann man jederzeit auf einen 2. Kanal umstellen.

Das hört sich alles perfekt an und wir sahen der freudigen Erwartung nun ruhiger entgegen.

Als unser Sohn dann geboren war und aus dem Krankenhaus entlassen wurde erfolgte der Praxistest.

Kanal 1 wurde eingestellt und tagsüber war alles o.k. Als es Abend wurde und naturgemäß wohl die meisten Mitbewohner hinter dem PC oder Fernseher saßen und die anderen Kinder des Hauses in ihren Betten verschwunden waren fing das Theater an. Plötzlich bekamen wir nämlich das aktuelle Familienleben der Familie über uns akustisch hautnah mit und wir hörten alle dort stattfindenden Geräusche. Ups einen Lauschangriff auf die Nachbarschaft hatten wir eigentlich nicht geplant und die internen Gespräche und Geräusche interessierten uns recht wenig, deshalb wurde auf Kanal 2 umgestellt.luzi42

Tags darauf bei einem Gespräch mit der Nachbarin stellte sich heraus, daß sie den gleichen Babyruf für ihre Kinder benutzte und sie fand das auch recht lustig, denn ihr war es am Vorabend genauso ergangen wie uns, sie wurde unbeabsichtigt ebenfalls zum Lausch-Agent bei uns. Nun wurde von uns abgesprochen, daß Kanal 1 eben für unsere Nachbarin reserviert war und wir nur noch den Kanal 2 benutzen würden.

Am nächsten Abend war alles in Butter und wir legten uns beruhigt in unsere Betten. Mitten in der Nacht jedoch so gegen 3.oo Uhr morgens standen wir dann vor Schreck in unseren Betten und an einen Schlaf war nicht mehr zu denken. Nein nicht unser Baby brüllte, das war 1 Std. zuvor nach Abfütterung versorgt mit frischen Windeln wieder friedlich eingeschlummert und befand sich nun im Reich der Träume. Ein CB-Funker in italienischer Sprache laberte uns die Ohren voll und wollte einfach nicht einsehen, daß vernünftige Leute um diese Zeit in ihren Betten liegen und schlafen. Es folgte ein italienischer Worterguss nach dem andern in einer Geschwindigkeit und einem Temperament welches es in sich hatte. Aus diesem Grund wurde das Babyphon abgestellt und an Schlaf war nicht mehr zu denken, denn wir hatten ja noch Sorge, daß wir unser aufwachendes Baby überhören könnten.

In der nächsten Nacht ereignete sich das gleiche Spiel nur diesmal in deutscher Sprache und nach ein paar total verpatzten Nächten ließen wir das Babyphon abgeschaltet.

In der nächsten Zeit starteten wir immer mal wieder einen neuen Versuch, gaben ihn aber aus den gleichen Gründen sofort wieder auf. Es war einfach nicht möglich eine Nacht ohne diese CB-Funker in Ruhe zu schlafen.luzi42

Ein Anruf bei der Firma H&H erbrachte auch keine Konfliktlösung. Die Mitarbeiter meinten nur, unser Problem sei recht ungewöhnlich aber leider nicht in den Griff zu bekommen, da wir anscheinend in einer heiß frequentierten CB-Funker-Zone lägen.

FAZIT

Aus unserer gemachten Erfahrung heraus kann ich dieses System nicht empfehlen. Es wäre im Grunde genommen ja eine gute Idee und man ist sicherlich anfangs beruhigter, gerade wenn man noch nicht soviel Babyerfahrung hat und deshalb noch ängstlich und unsicher ist.

Als unsere Tochter knapp 2 Jahre später geboren war haben wir keinen neuen Versuch mehr gestartet. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich mein Instinktalarm so ausgeprägt, daß es auch nicht mehr notwendig war. Eine Mutter wacht einfach instinktiv auf und hört das leiseste Geräusch ihres Babys auch wenn es 2 Türen weiter schläft.

Für Eigenheime mit unterschiedlichen Etagen ist ein Babyphon aber sicherlich ganz praktisch und sinnvoll und es käme eben auf einen Versuch an, abschalten kann man es ja immer noch.

© Eure Luzia