Hamburg Testbericht

ab 49,81
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Erfahrungsbericht von Edda42

Hamburg - da muss man einfach hin!!!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Hamburg ist von uns ca. 720 km entfernt. Nicht gerade um die Ecke. Vor 3 Jahren, Ende April 2000 haben wir beschlossen, für 3 Tage nach Hamburg zu fahren.
Mein Onkel, der in Hamburg wohnt, hat uns eine private Unterkunft in Wellingsbüttel vermittelt.
Gleich nach der Ankunft sind wir mit meinem Onkel als Fremdenführer im Schlepptau, nach Poppenbüttel gefahren. Dort ist eine S-Bahn-Station (S-1). Das Auto konnten wir auf dem P+R-Parkplatz kostenlos abstellen. Wir haben uns ein Tagesgruppen-Ticket (ab 3 Pers.-5 Pers.) für ca. 13,50 DM gekauft. Damit kann man den ganzen Tag S-und U-Bahn, sowie Bus fahren.

Zuerst sind wir durchgefahren nach Blankenese. Die Fahrt dauerte ca. 50 Minuten. Wir sind durch den noblen Vorort spaziert, welcher früher ein Fischerörtchen war, in dem sich Fischer, Kapitäne und Lotsen angesiedelt haben, hinunter durch schmale Treppengässchen, vorbei an alten Villen und Herrschaftshäusern, zur Elbe.
Unten an der Elbe kann man sehr schön entlang promenieren, es gibt viele Restaurants mit Terrassen oder biergartenähnliche Cafes, in denen man einen wunderschönen Blick auf die Elbe und die vorbeifahrenden Schiffe hat, aber auch auf die Hänge Blankeneses, zwischen denen sich herrlich restaurierte alte Häuser zeigen – jemand verglich es einmal mit einem „Amalfi an der Elbe“. Es hat tatsächlich ein südländisches Flair.

Wir hatten Glück mit dem Wetter, es war strahlender Sonnenschein und angenehm warm. So konnten wir uns in einem schönen Cafe draußen, direkt an der Elbe, erholen und den tollen Ausblick genießen. Leider sind Getränke und Speisen etwas teuer. Man zahlt eben auch den Ausblick mit. Aber das sollte man sich echt gönnen!

Wenn man dann genug hat vom Elbeblick kann man mit einem kleinen Bus, der alle halbe Stunde fährt, zurückfahren zum S-Bahnhof.
Wir sind dann noch vier Stationen weitergefahren – nach Wedel.
Dort befindet sich die Schiffsbegrüßungsanlage Schulau.
Am alten Fährhaus, das heute eine große Gaststätte mit noch größerer Terrasse beherbergt, kann man gemütlich sitzen – am schönsten natürlich draußen – und beobachten, wie jedes ein – oder auslaufende Schiff (ab 500 BRT) begrüßt, bzw. verabschiedet wird. Dazu wird die jeweilige Nationalhymne gespielt, und ein Sprecher gibt ein paar Grußworte in der entsprechenden Landessprache mit auf den Weg.
Außerdem erfährt man ein paar Daten über das jeweilige Schiff, z. B. wie viel Bruttoregistertonnen es hat, woher es kommt, bzw. wohin es fährt, und was es geladen hat.

Es ist wirklich interessant – aber nach 6 oder 7 verschiedenen Nationalhymnen sind wir gegangen. (Leider sind auch dort Speisen und Getränke nicht sehr billig – aber....man gönnt sich ja sonst nichts)

Zurück sind wir dann mit dem Bus gefahren. Bis Blankenese und dann mit der S-Bahn zur Stadtmitte, Ausstieg Jungfernstieg. Das ist das Herz von Hamburg. Von dort kann man ziemlich vieles relativ schnell zu Fuß erreichen, wie z. B. das Rathaus, ein wunderschönes Gebäude aus der Renaissance, das man unbedingt besichtigen sollte. Geht man über den Alsterfleet immer geradeaus, quert man nach ca. 250 m die “Große Bleichen“ eine vornehme Einkaufsstraße, mit sehr schönen Passagen.
(Hanseviertel, Bleichenhof) unbedingt ansehen!


Nach etwa 6 km Fußmarsch auf Hamburger Pflaster spürt man seine Beine fast nicht mehr, und so kehrten wir in das Restaurant „Friesenkeller“ ein. Das ist ein super Lokal, direkt an der Ecke Jungfernstieg/Alsterarkaden. Es führen Treppen hinab ins Lokal. Es ist sehr gemütlich eingerichtet – aber das eigentlich schönste am Friesenkeller ist die Terrasse. Sie befindet sich auf einem Ponton, direkt am Alsterfleet. Man sitzt sozusagen auf dem Wasser mit Blick auf das Rathaus und gegenüber sieht man die große Treppe am Reesendamm, auf der sich viele Menschen und Tauben niederlassen.

Der Friesenkeller ist ein wahrer Geheimtipp. Das Essen dort ist hervorragend und das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt (bedenkt man die zentrale Lage) Es sind sehr viele Einheimische, sprich Hamburger, die dort z.b. Mittag essen. Es gibt jeden Tag eine Mittagskarte mit einem Mittagsmenü zu einem humanen Preis.
Also, – unbedingt in den Friesenkeller!

Am zweiten Tag besorgten wir uns zunächst eine Hamburg-Card. Die kostete damals für 2 Erw., 1 Ki. unter 12 etwa 26, - DM.
Damit kann man einen ganzen Tag lang mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, bekommt etliche Ermäßigungen, wie z.b. bei Stadtrundfahrten, Hafenrundfahrten, Hagenbeck, Hamburg Dungeon, etc. sowie freien Eintritt in einige Museen.

Unser Ausstieg hieß heute Landungsbrücken. Von dort aus gingen wir zuerst zum alten Elbtunnel (ein runder Kuppelbau, gleich neben dem Ausstieg Landungsbrücken)
Man kann dort entweder mit dem Lift oder zu Fuß die Holztreppen hinab. Wir haben den Lift vorgezogen. Unten gibt es zwei Tunnelröhren – ca. 420 m lang. Das ist die kürzeste Verbindung zwischen St. Pauli und Steinwerder, auf der anderen Seite der Elbe. Wir warfen nur einen Blick hinein in die Tunnelröhre und sind dann schnell wieder nach oben.
(Ich habe etwas Tunnelangst) Die Besichtigung kostet übrigens nichts.

Von den Landungsbrücken, immer am Hafen entlang kommt man dann nach ca. 1 bis 1,5 km in die Speicherstadt. Unser Ziel war das Dungeon.
Es ist wirklich eine interessante gruselige aber auch witzige Variante, Hamburgs Geschichte, vor allem auch Kindern, näherzubringen.
Man fühlt sich zurückversetzt in die Zeit der Piraten und Wikinger, ins tiefe dunkle Mittelalter, die Zeit der Inquisition. Foltermethoden wie z.b. Zunge heraustrennen, Augen ausstechen, Rädern, Pfählen usw. werden sehr anschaulich gezeigt. Dann steht man mitten drin im Großen Brand von Hamburg 1842.
Man erlebt mit, wie Störtebecker geköpft wird – es ist einfach unbeschreiblich spannend! Je nach Epoche und Thema führen entsprechend gekleidete Schauspieler die Besucher durch die Räume.
Es herrscht eine sehr düstere rauchgeschwängerte Atmosphäre.
Manchmal werden auch einige Leute mit einbezogen, z.b. bei der Urteilssprechung der Inquisition, müssen sich Freiwillige der Rechtssprechung des Inquisitors aussetzen.
Wie heißt du? – Urs Gäbler – Woher kommst du? – aus St. Gallen – Das ist Strafe genug! – Der Nächste!
Usw. – wir kamen manchmal aus dem Kichern nicht raus.
Man könnte noch vieles erzählen – aber dann wäre die Spannung ja weg. (Zwischenzeitlich waren wir schon 2 mal im Dungeon)
Den Eintrittspreis kann man etwas drücken, wenn man die Hamburg Card hat und ev. noch ADAC-Mitglied ist . Wir bezahlten für 2 Erw. u. 1 Kind unter 12 J., 28, - DM. Aber es lohnt sich, da die Führung über 1,5 Std. dauert. Die beste Zeit zur Besichtigung ist ca. 11.30 /12.30 Uhr. Da sind am wenigsten Leute dort. (Mittagessen)

Wenn man dann wieder ans Tageslicht gelangt – hat man sicher Lust auf eine frische Brise – so ging es uns jedenfalls. Wir sind dann runter zu den Hafenrundfahrten und haben uns Hamburg vom Wasser aus angeschaut. Aber bitte mit einer Barkasse!! Das ist viel interessanter und man sieht viel mehr, als mit einem großen Schiff. Die fahren nur die Elbe ein Stück hinauf und erklären einem die verschiedenen Docks und Werften. Mit der Barkasse fährt man auch in ein paar Fleete hinein. Man sieht die alten Speicher und Lagerhäuser und die Kapitäne erklären einem auf eine sehr originelle witzige Art die ganzen Sehenswürdigkeiten. Der Preis für eine Hafenrundfahrt betrug ca. 22, - DM (2 Erw. + 1 Kind mit Hamburg Card = 11, -DM pro Pers.) 1 Erwachsener und bis zu 3 Kinder unter 12 sind in einer Einzelkarte der Hamburg Card inklusive.

Am dritten Tag mussten wir leider wieder zurückfahren. Wir schworen uns, nicht zum letzten Mal in Hamburg gewesen zu sein.
Mittlerweilen waren wir 2001 im Juni, und 2002 im März, jeweils für 3 Tage in Hamburg. (Zweimal in der Privatunterkunft, und letztes Mal im Novotel-Hotel, Hammerbrook.)
Wir haben immer noch nicht alles gesehen.
Und werden deshalb auch dieses Jahr wieder nach Hamburg fahren.
Man muss diese Stadt einfach gesehen haben. Es ist für uns die schönste, grünste Großstadt Deutschlands!

39 Bewertungen, 1 Kommentar

  • evaachenbach

    09.02.2007, 00:38 Uhr von evaachenbach
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg eva