Hanf Testbericht

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Erfahrungsbericht von EverBaby

^Hanf^

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

^Geschichte des Hanfes und Geschichte der Hanfprohibition^

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Hanfpflanze ( Cannabis sativa) war ausschließlich Zentral- und Vorderasien. Die ältesten Überlieferungen zum Gebrauch von Hanf als Rauschmittel aus diesem Gebiet sind mindestens 4700 Jahre alt, auch in ägyptischen Mumien würden Cannaboide nachgewiesen. Die alten Griechen und Römer kannten Cannabis noch als Droge, danach geriet hingegen die Verwendung von Hanf als Droge in Europa weitgehend in Vergessenheit, wenn auch in den ,,Hexenmitteln´´ des späten Mittelalters Hanf als psychoaktiv wirkende Substanz gelegentlich auftaucht. In Europa wurde Hanf etwa seit dem 16./17. Jahrhundert im größerem Umfange angebaut, aber nicht wegen seiner psychoaktiven Wirkung, sondern ausschließlich als Rohmaterial für dieHerstellung von Papier, Seilen und Textilien. Seit dem 18. Jahrhundert wurde auch in den USA (vor allem in Virginia) Hanf angebaut- zu den Hanfbauern zählte übrigens auch der erste Präsident der USA, George Washington, sowie später der US- Präsident Abraham Lincoln. Die bewußtseinsveränderte Wirkung der Hanfpflanze wurde in Europa gegen Mitte des vorigen Jahrhunderts (zunächst von Künstlern und Schriftstellern) vermehrt wiederentdeckt; als beliebte Konsumorte galten die Kaffeehäuser der europäischen Metropolen. Im Deutschen Reich waren Anfang dieses Jahrhunderts auch Hanfhaltige Zigaretten der Marke ,,Nil´´ (heute enthalten diese nurnoch Tabak) oder mit verheißungsvollem Namen wie ,,Arabische Nächte´´, ,,Harem´´ oder ,,Wunder des Orients´´ frei verkäuflich erhältlich.

Die Geschichte der weltweiten Hanfprohibition hat ihren wesentlichen Ursprung in der Auseinandersetzung zwischen Schwarzen und Weißen in Südafrika und vor allen in den USA. Das erste staatliche Hanfverbot zu Beginn dieses Jahrhunderts in Südafrika war dazu gedacht, den verbreiteten Hanfgebrauch bei der schwarzen Bevölkerung auszurotten. Auch in den USA mehrten sich seit Mitte der zwanziger Jahre die Befürworter der Hanfprohibition. Hanf war zu dieser Zeit fast ausschließlich die Droge der Schwarzen und Farbigen Unterschicht, welche allgemein als subvesiv und kriminell galten. 1926 behauptete eine Zeitung in New Orleans, der Marihuanakonsum sei der Auslöser für die hohe Kriminalität in dieser Bevölkerungsgruppe; bald darauf wurde der Hanfkonsum in Louisiana verboten, und 5 Jahre später war der Marihuanakonsum in vielen Staaten der USA illegalisiert, wenn auch noch eine bundeseinheitliche Regelung fehlte. Für diese Fehlende Regelung steht im wesentlichen ein Name: Harry Anslinger, der Leiter der zentralen US- amerikanischen Drogen- und Rauschgiftbehörde von 1931-1962. Unter seiner Federführung wurde in den 30er bis 50er Jahren folgende Thesen in die Köpfe der US- Amerikaner eingebleut:
(1) Hanf ist ein hochgefährliches Rauschgift
(2) Marihuanakonsum endet in vielen Fällen mit Mord und anderen Abscheulichen Verbrechen
(3) Hanfkonsum führt zwangsläufig zum Heroinkonsum
Damit war zugleich die These von der Einstiegsdroge geboren. Ab Mitte der 60er Jahre wurde Hanf trotz der Verbote auch vermehrt von der Jugend der weißen Mittel- und Oberschicht der USA konsumiert; Hanf galt auch zusammen mit LSD als die Droge der ,,Flower Power Bewegung´´. Die Entwicklung der Hanfprohibition in Deutschland nach 1918 war im wesentlichen durch seine Verpflichtungen zunächst aus dem Versailler Vertrag und danach durch internationale Verträge im Völkerbund und später als Mitglied der UNO gekennzeichnet: Nachdem im Jahre 1925 durch ein internationales Abkommen der Hanf zum ersten Mal als angeblich suchtfördernde und gesundheitsschädliche Substanz deklariert worden war, wurde durch das 2. Opiumgesetz im Jahre 1929 der Besitz von Hanf zu Rauschzwecken in Deutschland erstmals illegalisiert; 1934 erfolgte eine nochmalige Gesetzesüberarbeitung, die ausdrücklich Opium, Morphium, Heroin, Kokain und den indischen Hanf als illegale Stoffe im Sinne des Gesetzes aufführte. Unberührt von Gesetzen blieb aber der Hanfbau zur Gewinnung von Rohstoffen, gegen Ende des 2. Weltkrieges wurde er sogar nochmals durch staatliche Stellen besonders gefördert. Hanf zu Medizinalzwecken war zudem noch bis 1958 in deutschen Apotheken erhältlich. Nachdem seit Mitte der 60er Jahre der Konsum von Haschisch (und auch LSD) allmählich populär wurde, sah sich die Bundesregierung genötigt, hier eine strafrechtlich erzwingbare Pflicht zur Nüchternheit mittels eines drastisch verschärften Strafrahmens entgegenzusetzen: In der ersten Fassung des BtMG von 1971 wurde die Höchststrafe auf 10 Jahre Haft ausgeweitet- zugleich wurden die Halluzinogene durch dieses Gesetz erstmals für illegal erklärt; der Hanfbau zur Fasergewinnung war aber weiterhin statthaft. Mit der Neufassung des BtMG im Jahre 1982 wurde die Strafobergrenze auf nunmehr 15 Jahre heraufgesetzt. Zugleich wurde die Pflanze Hanf total illegalisiert.

^( Psychoaktive) Inhaltsstoffe der Hanfpflanze^

Die psychoaktiven Inhaltsstoffe des Hanfharzes sind die Cannaboide; dies sind gut fett- und daher wenig wasserlösliche Verbindungen. Die wichtigste Verbindung ist das Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC), dessen chemische Strukturaufklärung erst 1964 in Israel Vollständig gelang. Der THC- Gehalt der Hanfpflanze nimmt während des Wachstums zu, bei üblichem Hanf werden 3 bis 5% THC erreicht. Die Blätter enthalten aber stets weniger Hanfharze als die weiblichen Blüten, diese können bei holländischen Superzüchtungen bis zu 10% THC enthalten. Das sogenannte Haschischoel kann sogar bis zu 30% THC beinhalten. THC reagiert unter Zersetzung empfindlich auf Licht, Sauerstoff und wärme, wobei als Abbauprodukt das fast psychoinaktive CBN (Cannabinol) entsteht. Ein anderes wichtiges Cannaboid ist das auch psychoinaktive CBD (Cannabidiol), welches eine Synthesevorstufe von THC darstellt, und dessen Umbau zu THC in den speziell gezüchteten THC- armen Hanf- Sorten blockiert ist.

^Cannabis- Konsum und Abbau von THC im Körper^

Marihuana und Haschisch werden meistens geraucht, wobei für eine psychoaktive Wirkung etwa 2-4 mg THC im Körper benötigt werden. Da aber etwa nur ein fünftel des im Rauch enthaltenen THCs tatsächlich über die Lunge aufgenommen wird, werden real 10-20 mg THC für eine psychoaktive Wirkung benötigt, Dies entspricht ca. 0,2-0,4 g Marihuana mittlerer Qualität mit 5% THC. Die Wirkung hält nach dem Rauchen, abhängig von der Dosis, 2 bis 4 Stunden an. Weniger verbreitet ist der Verzehr von Hanfprodukten, wobei die Konsumenten darauf achten, die gut fettlösliche Substanz THC zuvor in heißer geschmolzener Schokolade, zerlassener Butter oder in warmen Joghurt aufzulösen. Als weniger wirksam erweisen sich hingegen wässrige Hanfauszüge. Die Wirkung setzt nach 30-90 Minuten nach dem Konsum ein und dauert 2-12 Stunden an. Das THC wird im menschlichem Körper in eher wasserlösliche Formen umgebaut, welche mit Urin und Stuhl innerhalb einiger Stunden ausgeschieden werden. Ein gewisser Prozentsatz des THC wird jedoch nicht gleich ausgeschieden, sondern bleibt einige Tage im Fettgewebe gespeichert. Spontane Freisetzung größerer Mengen des gespeicherten THCs sollten nach einer mittlerweile nicht mehr haltbaren Theorie zu den sogenannten Flashbacks führen. Die Ablagerung von THC und seinen Metaboliten in den Haaren sowie besonders der Nachweis der THC- Metabolite werden von den Drogenverfolgungsbehörden im übrigen zum Nachweis eines vorangegangenem Cannabiskonsum gern herangezogen. Wegen der langen Depotzeit ist auch noch ein um Wochen zurückliegender Hanfkonsum im Urin nachweisbar.

^Nebenwirkungen/Risiken des Cannabiskonsums^

Unter akuter THC- Wirkung kann es zu einem trockenem Mund und gelegentlich zum Auftreten von Schwindelgefühlen kommen. Häufig erweitern sich die Blutgefäße in der Hornhaut des Auges, wodurch sich die Augen nach dem Konsum von Cannabis stark röten können. Ansonsten sind die Cannaboide gut verträglich und führen zu keinen Körperlichen Langzeitschäden
Schädigung der Atemwege
Der Cannabisrauch allerdings enthält ebenso wie Tabak Teer, die über eine Schädigung der Atemwege ein erhöhtes Lungenkrebsrisiko bedeuten. Das Lungenkrebsrisiko kann jedoch durch das Benutzen einer Wasserpfeife reduziert werden; durch den Verzehr von Cannbis- Gebäck wird dieses Risiko gänzlich ausgeschaltet.
Wirkung auf den Kreislauf
Die durch das THC verursachte Erhöhung des Pulses kann bei Menschen mir Herzerkrankungen unter Umständen zu bedrohlichen Situationen führen. Das gilt besonders dann, wenn Cannabis zusammen mit anderen Drogen konsumiert wird.
Wirkung auf das Hormonsystem
Bei Männern kann der chronisch hochdosierte Gebrauch von Cannabis den Testeron- Spiegel erniedrigen und die Spermienproduktion reduzieren. Die männliche Fortpflanzungsfähigkeit und sexuelle Potenz sind aber nicht eingeschränkt. Bei Frauen führt der andauernde Cannabis- Konsum zu einer absinkenden Produktion der Sexualhormone LH und FSH. Hierdurch kann der Menstruationszyklus beeinflusst werden, es wurden Zyklen ohne Eisprung beobachtet.

^Ammenmärchen über Cannabis^

Cannabis als Mörderkraut
Die bis in die 50er Jahre von Anslinger vorgetragenen Behauptung, Cannabiskonsum führe zu einer erhöhten Bereitschaft zu Gewaltverbrechen bis hin zum Mord, gilt als eindeutig widerlegt. Das Gegenteil ist der Fall: Im Tierversuch wirkt THC beruhigend, es unterdrückt aggressives Verhalten und führt zu einem gesteigertem Sozialverhalten. Während 30-50% aller Gewaltstraftaten inkl. Mord unter Alkoholeinfluss begangen werden, sind solche Straftaten nach Cannabiskonsum geradezu eine Ausnahme.
Cannabis als Einstiegsdroge
Seit den 50er Jahren wird behauptet, Cannabiskonsum sei der erste Schritt in eine Drogenkarriere, an deren Ende die Heroinabhängigkeit steht. Diese Behauptung wurde aus dem Befund hergeleitet, wonach über 95% der Heroinabhängigen Menschen zuvor auch Cannabis konsumiert hatten. Mehr als 99% dieser Personen hatten jedoch zuvor auch Alkohol oder Nikotin konsumiert, aber niemand käme auf die Idee, diese Drogen als Einstiegsdrogen für Heroin zu bezeichnen.

^Cannabis als Nutz- und Heilpflanze^

Hanf ist die ursprüngliche Pflanze zur Papiergewinnung. Hanf ist eine sehr schnell wachsende und hinsichtlich der Bodenzusammensetzung anspruchslose Pflanze; aus einem ha Hanf- Anbaufläche läßt sich pro Jahr viermal soviel Zellulose gewinnen wie aus einem ha Wald: Die vermehrte Nutzung der Hanfpflanze als Papierlieferant kann damit dazu beitragen, den Kahlschlag der Urwälder dieser Erde zu stoppen. Die Anwendungsmöglichkeiten von Cannabis in der Medizin sind überaus vielfältig: Bei Krebs- und AIDS- Patienten beseitigt es Übelkeit und erbrechen, es steigert den Appetit und wirkt leicht schmerzstillend. THC wirkt ferner bei multipler Sklerose und Asthma. Trotz all dieser positiven Wirkungen ist die Verwendung von Cannabis zu medizinischen Zwecken in Deutschland immer noch nicht zugelassen, was eine Unverantwortlichkeit insbesondere gegenüber Krebs- und AIDS- Patienten darstellt

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