Hapag Lloyd Testbericht

Hapag Lloyd ist einer der deutschen Ferienflieger, die alljährlich Hunderttausende von Touristen in ihre Urlaubsparadiese bringen. Ich bin schon mehrere Male mit Hapag Lloyd geflogen, aber nicht etwa, weil ich von denen so begeistert bin, sondern weil ich oft keine andere Wahl hatte.



Die Flugstrecken
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Hapag Lloyd hat seinen Heimatflughafen in Düsseldorf. Jedoch fliegen Flugzeuge von Hapag Lloyd von zahlreichen anderen deutschen Städten aus. Hapag Lloyd bedient nahazu alle gängigen Urlaubsziele, die nicht weiter als 4-5 Stunden von Deutschland entfernt sind.

Hapag Lloyd fliegt ausschließlich südliche Gebiete an. Man kann zwar auch in Norwegen oder Island Urlaub machen, aber nicht mit Hapag Lloyd dahinkommen. Typische Ferienziele sind die Kanaren, die nordafrikanische Küste, Griechenland, die Türkei, Spanien oder Portugal.

Die weiteste Strecke, die man mit Hapag Lloyd fliegen kann, ist mit knapp 4000 km die Strecke von Hamburg nach Teneriffa. Wer weiter weg will, muss sich einer anderen Airline bedienen.



Die Flotte
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Hapag Lloyd ist eine Fluggesellschaft, die fast jeder kennt. Da stellt man sich doch eine ziemlich große Flotte vor. In der Tat besitzt Hapag Lloyd jedoch nur etwas mehr als 30 Flugzeuge. Reicht das aus, um so viele Urlaubsziele zu bedienen?

Das Geheimnis eines Ferienfliegers wie Hapag Lloyd ist, dass die meisten Urlaubsziele nur einmal pro Woche von einem bestimmten deutschen Flughafen aus angeflogen werden. Es gibt nur ganz wenige Ziele, die mehrmals angeflogen werden. Auf diese Weise kann natürlich ein Flugzeug eine ganze Latte von Zielen abdecken. So manches Flugzeug kann bis zu 4 kürzere Strecken an einem Tag zurücklegen.

Die Flotte im Detail:
27 Boeing 737 mit 184 Sitzplätzen
6 Airbus A310 mit 271 Sitzplätzen



Service an Bord
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Betritt man ein Flugzeug von Hapag Lloyd, so ist es sehr angenehm, dass man Tageszeitungen und zahlreiche andere Magazine kostenlos bekommt. Dies ist zwar üblich, jedoch finde ich gut, dass man auch noch eine Chance auf Lesematerial hat, wenn man als letzer einsteigt. Bei vielen anderen Airlines reichen die Zeitschriften nur für die ersten zwei Drittel der Passagiere.

Beim Essen in der Economy Class kenne ich nur zwei Bewertungen: schlecht und sehr schlecht. Eine Economy Class Mahlzeit kann ich mit bestem Willen bei keiner Airline mit gut oder schmackhaft bezeichnen. Bei Hapag Lloyd sage ich mal einfach schlecht. Man sollte besser darauf verzichten und vorher gut am Flughafen essen.

Gut ist der Getränkeservice. Während man normalerweise bei Ferienfliegern für Bier und Wein bezahlt, ist dies bei Hapag Lloyd im Preis inbegriffen, nicht jedoch Spirituosen. Leider bekommt man Getränke nie zum Essen sondern erst nach dem Essen.

An Bord gibt es bei längeren Flügen Filme, die jedoch an Aktualität und Qualität etwas zu wünschen lassen. Zumeist werden Filme gezeigt, die man nicht einmal vom Hörensagen her kennt. Kopfhörer kosten knappe 3€, man kann sie jedoch wiederverwerten.



Buchung
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Normalerweise bucht man seinen Flug direkt mit einer Pauschalreise oder separat im Reisebüro. Was ich einen absoluten Hammer finde ist, dass eine Reservierung eines Platzes 30 € extra kostet, und zwar pro Person!

Ist ja nicht weiter schlimm, man muss schließlich nicht reservieren. Leider ist Hapag Lloyd in Sachen Nichtraucherschutz noch in der Steinzeit. Es gibt immer noch eine Trennung zwischen Rauchern und Nichtrauchern im Flugzeug. Wie sieht die Trennung aus, Wände und Vorhang dazwischen? Nein, bis Reihe 20 z.B. sitzen die Nichtraucher, dann kommen die Raucher, ohne weitere Trennung.

Also, wer nicht reserviert und Nichtraucher ist, muss sich unter Umständen in das Raucherabteil setzen. Umgekehrtes kann natürlich auch vorkommen. Viel schlimmer ist natürlich, dass ich als Nichtraucher einen Nichtraucherplatz bekommen kann, hinter mir aber ein Raucherplatz ist. Wie gut, dass der Rauch weiß, dass er nicht eine Reihe nach vorne sich ausbreiten darf...



Bestuhlung
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Bei all meinen Flügen mit Hapag Lloyd ist mir aufgefallen, dass es verdammt eng war. Wenn zwei große Menschen nebeneinander sitzen, kommt man an einem permanenten Schulterkontakt praktisch nicht vorbei. Wie angenehm!

Ich habe mir mal die Mühe gemacht und nachgeschaut, ob dies am Flugzeug liegt oder an der Airline. Dabei habe ich folgendes entdeckt: Der Airbus A310 ist serienmäßig mit 2+4+2, also 8, Sitzen pro Reihe auf 5,40 m Breite bestückt. Hapag Lloyd jedoch bringt 3+3+3, also 9, Sitze pro Reihe in das Flugzeug. Das bedeutet, dass man bei Hapag Lloyd im Vergleich zu Lufthansa z.B. knapp 10 cm weniger Sitzbreite zur Verfügung hat. Da fällt mir nichts mehr dazu ein.

Wenn die Bestuhlung längsseitig eng ist, kann man als großer Mensch halt seine Beine nicht ausstrecken. Wenn aber in der Breite gespart wird, dann sitzt man mit dem Nachbarn auf Tuchfühlung, und das finde ich extrem unangenehm.



Sicherheit
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Ich kann mir kaum vorstellen, dass eine renommierte Fluggesellschaft wie Hapag Lloyd bei der Wartung ihrer Flotte schlampt. Dennoch habe ich bislang folgende Erfahrungen gemacht:

Einmal hatte mein Flieger 3-4 Stunden Verspätung, da der ursprünglich vorgesehene Flieger wegen eines Defektes ausgetauscht werden musste. Einmal hatte mein Flugzeug eine Stunde Verspätung, da die Gepäckraumklappe statt automatisch per Hand mit viel Kraftaufwand geöffnet werden musste.

In einem Flugzeug, in dem ich saß, klepperte die Deckenabdeckung, weil sie verbogen war und heruntering; in einem anderen war die Fuge der Notausgangs-Türe so verbogen, dass ich mein Tablett nicht hochklappen konnte.

Ganz wohl ist es mir bei diesen Feststellungen nicht, aber ich mag einfach nichts Schlimmes annehmen.



Fazit
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Ich bin nicht begeistert von Hapag Lloyd. Wenn ich nicht unbedingt muss, wähle ich eine andere Fluggesellschaft. Die lasche Trennung von Raucher- und Nichtraucherplätzen sowie die extrem enge Bestuhlung sprechen meinem Geschmack nach ganz klar gegen diese Airline.