Hauptbahnhof Frankfurt (Main) Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Preis-Leistungs-Verhältnis:  gut
  • Empfehlenswert:  ja

Erfahrungsbericht von wurbel

Dieser Bahnhof ist besser als sein Ruf!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Jeder der in Frankfurt mit der Bahn ankommt, steht erst mal verloren in der großen Bahnhofshalle und versucht sich zu orientieren. Es stehen zwar reichlich Piktogrammen zur Verfügung, aber sich damit zurecht zu finden ist mehr als schwer. Aber irgend wie findet man sich dann doch zurecht. Zur Not fragt man einen der Bahnangestellten.
Der Bahnhof selbst ist ein architektonische Kleinod. In den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts gebaut, ist er ein Zeichen seiner Zeit (Gründerzeit). Er war die größte Bahnhofsanlage die bis dahin in Europa gebaut wurde und reicht eigentlich heute noch für das Verkehrsaufkommen. Eine richtige Eröffnung fand nie statt, die Fertigstellung lässt sich allerdings auf 1888 datieren. Manche sagen zwar, dass er für den Staatsbesuch von Umberto I. von Italien gebaut wurde, aber dies ist nicht ganz richtig. Bei diesem Empfang paradierte der König dann zu Fuß die heutige Kaiserstraße entlang. Damals eine der Prachtstraßen in Frankfurt.
Als der Bahnhof fertig gestellt wurde, stand er übrigens noch am Stadtrand. Um den Bahnhof herum gab es noch keine Bebauung. Im Vergleich zu heute eigentlich kaum vorstellbar.
Wenn man die Zeit hat, sollte man sich den Bahnhof auch mal von außen ansehen, es lohnt sich wirklich. Auch das umliegende Viertel, besteht aus schönen Gründerzeithäusern, die, wenn man architektonisch interessiert ist, sehr sehenswert sind. Leider ist in diesem Viertel auch der Rotlichtbezirk von Frankfurt. Deswegen ist auch manchmal das Klientel das sich am Bahnhof herumtreibt etwas merkwürdig. Also, passt auf Eure Sachen auf. Noch ewtas, gebaut wurde der Bahnhof damals, wie so vieles in Frankfurt, von der Philip Holzmann AG!

Der Bahnhof selbst besteht aus zwei Ebenen. Die sogenannte B-Ebene und die Ebene auf der auch Gleise für die Züge sind.
In der B-Ebene finden sich kleinere Geschäfte, die Sachen des täglichen Bedarfs anbieten, so z.B. Obst und Lebensmittel. Aber es gibt auch Lotto-Annahmestellen, eine Reinigung usw. Diese B-Ebene stirbt aber langsam irgend wie aus. Sie dient eigentlich nut noch dazu, so schnell wie möglich zu seiner S-Bahn, U-Bahn oder Straßenbahn zu gelangen. Diese Züge erreicht man unter anderem über diese B-Ebene.

Viel interessanter ist die obere Ebene. Auch in dieser Ebene finden sich reichlich Geschäfte. Dort erhält man die Waren, die Reisende so brauchen. Es gibt eine gute Auswahl an Nahrungsmittel zum sofortigen Verzehr. Aber auch einen riesigen Laden für Zeitschriften und Zeitungen. Dort werden auch die ungewöhnlichsten Wünsche erfüllt. Der sogenannte MIB (Markt im Bahnhof) bietet eine Auswahl an Nahrungsmittel in schönem Ambiente. Leider sind die Preise aber nicht gerade billig. Aber auch Reiseandenken und Krawatten können im Bahnhof erworben werden. Dazu gibt es noch die obligatorischen Tabakgeschäfte und Lottoannahmestellen.

Wer jetzt noch ein Restaurant sucht wird fündig. Mitten im Gedränge auf der Querverbindung, der Frankfurter Bahnhof ist nämlich ein Kopfbahnhof, sieht man eine eiserne Treppe und einen Fahrstuhl der einen in das obere Stockwerk des Bahnhofs befördert. Dort oben findet sich ein recht gutes, wenn auch nicht billiges, Restaurant. Hier können auch Konferenzräume angemietet werden. Das Essen ist gut, wenn auch manchmal etwas lieblos. Es besteht auch die Möglichkeit sich am reichlichen Buffet zu bedienen. Das wiederum sieht sehr gut aus.

Über den Fahrkartenschaltern (auch hier im ersten Stock) findet man einen recht gepflegten Aufenthaltsraum. Wer in der glücklichen Lage ist und ein Bahncard First besitzt kann hier in VIP-Lounge gehen (am Eingang wird kontrolliert). Sie ist modern und bequem eingerichtet mit Ruhesesseln usw. und hat gar nichts von einer Wartehalle. Von dort hat man einen schönen Blick auf das Treiben auf den Bahnsteigen. Hier kann man sich zu geschäftlichen Meetings treffen, oder sich einfach zurückziehen um auszuspannen. Es gibt eine Bewirtung dort, somit ist auch für das leibliche Wohl gesorgt. Dieser Raum ist eigentlich nicht schlecht, doch leider oft sehr voll! Davon will die Bahn jetzt auch in anderen Städten welche einrichten (Leipzig hat schon einen).

Man sieht der Bahnhof ist besser als sein Ruf. Dies wurde jetzt auch in einem Test bestätigt, der verschiedene deutsche Bahnhöfe verglichen hat. Aber damit ist nichts über die Transportleistung der Bahn gesagt.

So, dass war es jetzt zum Frankfurter Bahnhof. Bevor ihr jetzt weglauft um Euch den Bahnhof anzuschauen, vergesst die Bewertung nicht.

5 Bewertungen, 2 Kommentare

  • anonym

    05.04.2002, 15:02 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    guter Beitrag - vielleicht liest man sich ja eins öfters ;-)) - PS: Wenn Du magst kannst Du ja was in mein Gästebuch schreiben

  • Schnecke999

    05.04.2002, 13:52 Uhr von Schnecke999
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich war einmal (1994) auf diesem Bahnhof, zum Umsteigen. Damals hat man nur Horrorgeschichten gehört und mir war es ganz schön mulmig im Bauch... Gruß Schnecke999