Suche impotenten Mann fürs Leben (Taschenbuch) / Gaby Hauptmann Testbericht

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ab 10,23
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Erfahrungsbericht von Nathalie001

Triebe ohne Hiebe

Pro:

Humorvoll, lustig geschrieben

Kontra:

naja ein Roman halt der ahnen lässt

Empfehlung:

Ja

Ich galt im Büro (wo ich ausschließlich mit Männern zu tun hatte) eher als Männerfeindlich, obwohl ich das für mich selbst gar nicht fand, doch auch im Büro meiner Schwägerin hatten wir des öfteren eher abfällige Worte für die Männerwelt über. Doch dann kam die Rache, es wurde Weihnachten und meine Schwägerin schenkte mir dieses Buch. Ich dachte mir vorerst noch „das darf doch nicht wahr sein, genau das ist es was ich auch will“. Ich meinte damit einfach nur einen Mann haben zu wollen, der nicht ständig nur den Sex im Kopf hat. Nicht das ich den nicht mag, doch ist es meist beim ersten Kennenlernen so, das die Männerwelt – nein auch oft die Frauenwelt – nur an das Eine denken.

Dies war vor ca. 7 Jahren, bevor ich meinen Mann kennenlernte und mir lehrte, dass nicht jeder Mann sein Hirn in der Hose hat.
Nun sah ich durch Zufall im Bücherregal diesen Roman wieder und mir kamen die Erinnerungen wieder hoch.

Gaby Hauptmann schreibt in ihrem Roman das, was ich mir auch wünschte. Sie schreibt über eine Frau die auch in einer sehr ähnlichen Lebenssituation wie ich damals war und die sich über eine Annonce die es in sich hatte den Mann fürs Leben suchte.
Denn was Carmen die Hauptdarstellerin in diesem Roman, die eigentlich alles im Leben hat, was sich eine attraktive Frau mit einem eigenen Versicherungsbüro, BMW mit Lederausstattung und 100 m² Altbauwohnung mit Parkettboden wünscht alles erlebt ist durchaus auch Lebensecht nach zu empfinden. Doch merkt sie eines Tages, dass das nicht alles sein kann und wirft ihren recht arroganten Freund kurzerhand raus.
Mit den Worten: Wandet: Klaren Männerkopf – Attraktive, erfolgreiche 35erin sucht Mann für schöne Stunden, Unternehmungen, Kameradschaft. Bedingung: Intelligenz und Impotenz. Bildzuschrift: RZ 3417
Was sie damit auslöste und gar erlebte wurde in einen Roman der Sonderklasse verpackt. Der sich angenehm lesen lässt und niemals nur an Langeweile denken lässt. Wie sie hofft Impotenz durch Hexenküche zu trotzen lädt nicht nur zum nachkochen sondern wirklich zum schmunzeln ein.

Denn dieser Roman ist Gaby Hauptmann wirklich gelungen. Aber wie schon gesagt es ist ein Roman und was haben die meisten Romane gemeinsam? Natürlich ein Ende das man schon leicht erahnen kann und auch meist gut ausgeht.
Wer mehr von einem Roman verlangt ist hier sicher an der falschen Adresse.

Hauptmann selbst zu diesem Roman als man sie fragte:
Frage: Wie ist die Idee zu dem Roman Suche impotenten Mann fürs Leben entstanden?

Gaby Hauptmann: An einem Sommertag, hier am Ufer des Bodensees, hatte ich mir einen Tag freigeschaufelt. Damals arbeitete ich noch selbst fürs Fernsehen, drehte Kurzfilme für den Hessischen Rundfunk und war gerade mit einer Dokumentation für den Südwestfunk beschäftigt. Weil ich lange nicht zu Hause war, hatte ich eine Menge Nachrichtenmagazine hier liegen, die alle auf Durchsicht warteten. Aber sie boten nicht viel, drei davon hatten wegen des Sommerlochs gar die \"Impotenz\" zum Hauptthema gemacht. Und während ich die armen Männer noch bemitleidete und die ach so teilnahmsvoll verfassten Texte (von Autoren geschrieben) las, beobachtete ich eine kleine Ente, die ziemlich perfide von einigen Erpeln gejagt wurde. Sie war wahrscheinlich ziemlich hübsch, und es schien, als hätten sich die Mannsbilder abgesprochen, denn kaum hatte sie den einen durch einen wilden Rundflug abgeschüttelt, stieg der nächste auf. Schließlich war auch die kleine Ente müde und die Jungs fielen gemeinsam – denn Einigkeit macht stark – über sie her. Am liebsten hätte ich sie gleich abgeschossen, aber weil ich kein Luftgewehr besitze und gemeinhin auch jeden Regenwurm von der Straße auflese, begnügte ich mich damit, ihnen für die nächsten drei Stunden Impotenz an den Hals zu hexen. Und während ich das tat, fiel mir auf, dass ich im übertragenen Sinne auch schon oft genug die gejagte Ente war, wenn sie mich auch nicht gekriegt hatten. Und plötzlich war die Idee, der Titel da und ich ging an meinen Computer, um ein Exposé zu schreiben, das ich am selben Tag auch noch an einen Verlag verschickte. Von da an nahmen die Dinge ihren Lauf. (filmstar.de)

Unter der ISBN 3-492-12152-7 war der Roman um damals 14,90 DM oder 116, 00 ATS zu bekommen.
Ich las diesen Roman damals gleich in den Weihnachtstagen aus und war mit dieser gelungenen Ablenkung, welche durchaus ein Erfolg für Hauptmann war, sehr zufrieden. Soviel ich weiß ist dieser Roman ihr Erster gewesen und wurde wie auch noch nachfolgende zu Bestsellern, welche in mehreren Sprachen übersetzt wurden. Da ich selbst normal keine „Romanleserin“ bin, war „Suche impotenten Mann fürs Leben“ der letzte den ich von ihr las. Als Autorin und Filmemacherin zur Romanschreiberin die sich sehen lassen kann und Deutschland sich ihrer wert schätzen darf.
Ich selbst stelle diesen Roman wieder zurück ins Regal und denke etwas wehmütig an die Zeit zurück. Und doch bin ich froh die Zeit hinter mir gebracht zu haben. Denn ich habe am 20.2.2003 meinen Exmann wieder geheiratet, nachdem er mir wieder zeigte, dass das Leben durchaus auch sehr lebenswert und liebenswert sein kann.

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