Haustiere Testbericht

Meine Wüstenrennmäuse
Falls du mir dem Gedanken spielst, dir ein Haustier anzuschaffen, denk doch mal über mongolische Wüstenrennmäuse nach ;)

Die putzigen Zwerge sind circa 8-12 cm (+ 6-11cm Schwanz) groß, vertilgen nur etwa 15g Futter am Tag und sind im Großen sehr pflegeleicht.

Nun der Erlebnisbericht über meine 2…
Introducing to you: Wipp und Murkel
Die Namen bekamen sie durch mein Lieblingskinderbuch, in dem es um zwei ähnliche Mäuse geht. Aber nun zu meinen Tieren an sich.
Ich möchte hier keine Anleitung o.ä. geben, sondern meine Erfahrungen mit den Kleinen schildern. Für Tipps und Tricks im Umgang mit Wüstenrennies gibt es tausende Seiten im Internet. Für Infos könnt ihr euch auch an mich wenden.

1. Die Anschaffung

Preislich gesehen ist die Neuanschaffung ganz schön "happig". So ein Aquarium fängt bei 30 € an, die Tiere kosten von 6-15€, je nach Geschäft usw., Streu, Futter, Trinkflasche, Haus…….. müssen auch gekauft werden.
Die laufenden Kosten sind nicht sehr hoch. Futter und Wasser müssen regelmäßig gezahlt werden. Alle anderen Anschaffungen halten eigentlich ewig, wenn sie nicht zernagt werden. (Bitte keine Plastikhäuser- die machen's nicht lange)
Ab und zu mal ein Spielzeug (z.B. Weidenzweige kosten circa 3€ pro 5 Stück à 10cm, lassen sich aber bei Möglichkeit ohne Probleme auch selbst besorgen- gratis)
Papprollen hat man immer mal vom Toiletten- oder Küchenpapier übrig- gratis.

2. Haltung
Wipp und Murkel leben in einem 60x30x30 Aquarium mit einem Käfigaufsatz (Käfig mittels Holzleisten auf Aqua befestigt) um das ganze höher zu gestalten. Denn Wüstenrennmäuse brauchen Platz zum Klettern.
Im Aqua befindet sich Einstreu, ein selbstgebautes Haus, Korkrinde, und Etagen, Seile u.ä.
Ach ja, und eine Toilette (dicke Glasschale) mit Sand gefüllt. Denn meine Mäuse besuchen, anständig wie sie sind, das Klo. Täglich kommen noch Papprollen und dergleichen hinzu.
Sie brauchen nicht viel Futter- eine Tüte/ Packung Mäusefutter reicht da schon eine ganze Weile. Wasser wird auch nicht viel getrunken- sollte aber regelmäßig gewechselt werden.

Die Haltung ist eigentlich sehr einfach. Da Wüstenrennmäuse für gewöhnlich (dazu komme ich später) nicht viel Dreck machen, braucht man auch nicht ständig "auszumisten". Wenn sie Toilettenbenutzer sind ist es sogar noch einfacher: Man kippt den Sand aus und wechselt die Einstreu wenn sie durch die viele zernagte Pappe nicht mehr schön aussieht.
Man sollte auf jeden Fall darauf achten, dass die Wohnung (Käfig, Aqua) ausbruchsicher ist, die Kleinen können verdammt hoch springen! Ein Aquarium/ Terrarium ist zu empfehlen, da die Wüstenrennmäuse eigentlich zu den Wühlern gehören. Das heißt, sie graben und buddeln die Streu den halben Tag um. Bei einem Käfig liegt dann immer alles daneben, und man hat viel Arbeit, die Streu wegzuräumen. Außerdem gibt es keine störenden Gitter beim Angucken.
Anderer Nachteil: Wipp und Murkel nagen gern (wie vieeeele [alle?] andere Nager) an den Gitterstäben. Man hat selten Ruhe, wenn man sie in einem Käfig hält. (Es ist wirklich sehr laut!)
Sonst sind sie sehr leise. Man hört die Streu rascheln, mal ein Knarcks vom Papprolle-Zerstören, oder ein kurzes Begrüßungs-Pfiep.
Alles nicht störend.

3. Verhalten
Wipp und Murkel sind beide sehr lieb und unabhängig. Sie haben in dem Sinne keine Bezugsperson (wir sind drei Personen im Haushalt) beißen oder kratzen aber auch nicht. Einfach sehr unabhängige Tiere (wenn man das von Tieren in Gefangenschaft behaupten kann). Es ist auch nicht so, dass sie den ganzen Tag beschäftigt sein müssen. Ich habe den Eindruck, dass sie das auch gar nicht möchten.
Es reicht ihnen völlig, regelmäßig Weide, Pappe, Holzstäbchen (die Kaffeerührer von McDonald's), Küchenpapier und anderes zu bearbeiten. Sie sind den ganzen Tag stundenweise wach. Nachts sollen sie aktiv sein, ich weiß nicht, denn da schlafe ich. Und da ich leise liebe Mäuse habe, kann ich dazu nichts sagen. Jedenfalls sind sie immer mal wach und man kann ihnen zugucken wie sie spielen.
Da Wüstenrennmäuse eigentlich Auslauf erhalten sollen, mir das aber zu heikel ist, habe ich den Joggingball von Trixie besorgt. Dieser ist sowohl als Laufrad (mit Öffnung) als auch als "Auslaufmodell" (ohne Öffnung) benutzbar. [hierzu eventuell mal mehr]. Wipp und Murkel waren allerdings, im Gegensatz zu meinen anderen Tieren, wenig interessiert. Somit fiel diese Beschäftigungsmaßnahme flach.
Die Beiden sind tatsächlich völlig anspruchslos.

4. sonstige Infos
Wipp und Murkel sind Männchen. Sie vertragen sich gut, haben noch nie miteinander gestritten.
Sie sind jetzt circa 1 Jahr alt, werden um die 2 Jahre. Dies scheint ein schwieriges Alter zu sein (Pubertät?;) denn sie benutzen seit Neuestem nicht mehr nur die Toilette, sondern alle sonstigen Flächen um drauf zu machen. Dies scheint eine Art Markierung zu sein- vielleicht um Weibchen anzulocken… ich muss sie leider enttäuschen, es werden keine kommen. Das verstehen sie aber nicht.
Diese Markierungen durch Urin und Kot führen dazu, dass ich den Käfigaufsatz (in dem mehrere Holzplatten als Etagen befestigt sind) jeden Tag säubern muss, und auch diese Holzetagen bald wieder wegwerfen kann (das Holz saugt sich mit Urin voll).
Das war vor circa 1 Monat aber noch nicht so. Bis dahin waren es die saubersten Tiere die ich kenne. Nun ja, es scheint zuviel verlangt, sich nur auf den Sand zu beschränken. ;)
Ja, wenn ich schon bei Maus-Ausscheidungen bin, es heißt ja oft Mäuse u.ä. würden stinken. Ich kann nur sagen: Dem ist nicht so. Wenn man sich wirklich um ein sauberes Mäuseheim kümmert, ist das alles kein Problem. Natürlich, mache ich das Klo 3 Wochen nicht sauber, dann stinkt es gewaltig. Aber wäre das beim Menschen nicht auch so? Also ich finde ihren Geruch (natürlich riecht es im Käfig nach verschiedenen Sachen) absolut nicht unangenehm. Selbst meine Oma, die auf alle möglichen Tiere sehr empfindlich reagiert ("Alles Viehzeug…") konnte keinen schlechten Geruch feststellen.

-----Fazit-----

Wüstenrennmäuse sind absolut leicht zu haltende Tiere. Sie fassen schnell Vertrauen zu den Personen um sich. Auch wenn Wipp und Murkel mich nicht über alles lieben, und sich ungern streicheln lassen, sind sie doch sehr schnell sehr zahm geworden. Sie fressen auch aus der Hand und lassen sich ohne Probleme bei der Wohnungsreinigung in die Transportbox umsetzen (Sie springen freiwillig hinein). Auch der Joggingball wird freiwillig betreten- aber man ist zu faul zum laufen. Da Wüstenrennmäuse flink und etwas später am Abend aktiv sind, sind sie vielleicht nichts für kleine Kinder. Man sollte sich im Klaren sein, dass es keine Kuscheltiere sind, und auch nicht werden. Wüstenrennies sind eher was zu zugucken- aber bereiten so besonders viel Freude. Sie sind witzig, aufgeschlossen, munter und kommen immer auf neue Dummheiten.
Murkel ist ein wenig problematisch, da er alles binnen Sekunden zernagt, bevor Wipp entscheiden kann, ob er es für das Nest braucht. (Wipp spielt wohl eher den weiblichen Part) Das macht ihn manchmal sauer. Und mich auch: Denn wenn ich für 5€ eine "Raschelhöhle" kaufe, erwarte ich, dass die heile bleibt. Murkel sah das anders, somit war sie nach 2 Minuten dem Erdboden gleich gemacht.
Daher lohnt es sich nicht wirklich, für Mäuse dieser Art solch teures Spielzeug zu kaufen. (Man muss immer schauen, welchen Charakter die eigenen Mäuse haben)
Und wie gesagt, sie sind mit den einfachsten Sachen völlig zufrieden.

Überlegts euch doch mal, so eine süße Maus... wär das nicht was?
Danke fürs Lesen ;)
momo_moe








Dieser Bericht ist in ähnlicher Form auch bei ciao.de erschienen unter meinem Namen momo.moe