Heilpflanzen Testbericht

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Erfahrungsbericht von mikupe

Wickel und Auflagen mit Heublumen!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Hallo liebe Yopi Gemeinde nach langer (zwangs)Pause möchte ich mal wieder einen kleinen Bericht zum besten geben.

Heute möchte ich euch was über die Heublumen schreiben und die Helfen wirklich. Werden auch viel in der Altenpflege angewendet.

Wickel und Auflagen mit Heublumen




Das Wissen um die Wickel stammt aus alten Zeiten. Schon der Pfarrer Vinzenz Prießnitz und später der „Wasserdoktor“, gemeint ist der legendäre Pfarrer Sebastian Kneipp, propagierten (verbreiteten) diese Methode.
In den letzten Jahrzehnten wurden die Wickel durch die Errungenschaften der modernen Medizin mehr und mehr an den Rand gedrängt. Heute hat das Interesse an den natürlichen Behandlungsmethoden wieder stark zugenommen. So sind auch Wickel wieder aktuell. Wer sie sorgfältig anwendet, merkt bald, dass sie auch uns heutigen Menschen gute Dienste leisten. Auch Pflegepersonen setzen sie trotz grösseren Zeitaufwandes wieder vermehrt ein. Denn Kranke, welchen einen Wickel erhalten, fühlen sich allgemein umsorgter und ruhiger, was wiederum dem Pflegepersonal zugute kommt. Sie können zum Teil den Griff zur Tablette ersetzen und somit Nebenwirkungen und eine Abhängigkeit ( Sucht ) niedrig halten. Zudem sind Wickel noch ein aktiver Beitrag zur Kostensenkung im Gesundheitswesen. Viele Wickel eignen sich zur vorbeugenden Anwendung. Auch bei schwerwiegenden Krankheiten können Wickel einen wichtigen Platz einnehmen: Zur Linderung von Schmerzen und anderen unangenehmen Krankheitszeichen, sowie zur allgemeinen Unterstützung des Körpers im Heilungsprozess. Hier werden sie in Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt angewendet. Der Arzt muss eine Verordnung aussprechen und es muss in der Dokumentation festgehalten werden. Denn es ist zu beachten, dass bei unklaren Symptomen eine Selbstbehandlung die notwendige Therapie durch den Arzt unter Umständen verzögert oder verschlechtert.
Unter Wickel verstehen wir die zirkuläre Einhüllung eines Körperteils in zwei oder drei Tücher ( Leinen- oder Baumwolle ), wobei das Innerste mit einer Wickellösung getränkt oder mit einem Zusatz beschichtet werden kann.Von Umschlägen, Kompressen oder Auflagen sprechen wir, wenn die Tücher nicht rundum, sondern gerade nur auf die betroffene Körperstelle gelegt werden. In der Praxis werden diese Begriffe oft nicht unterschieden. Man spricht einfach von Wickeln.
Die Anwendung von Wickeln kann kalt, temperiert oder heiss erfolgen, je nach Beschwerden oder Wunsch des Patienten.
Kalte Wickel entziehen dem Körper sofort Wärme und bewirken im vegetativen System eine Steigerung des Sympatikustonus mit Blutdruckanstieg und Stoffwechselanregung. Nach etwa 5 Min. lässt diese Wirkung jedoch nach und es folgt eine Gegenreaktion des Körpers im Sinne eines erhöhten Entspannungszustandes. Dabei kommt es zu einer erheblichen Muskelentspannung und somit auch zu einer entsprechenden Schmerzlinderung. Die Anwendung erfolgt bei Schmerzen und akuten Entzündungen z.b. Hexenschuss, Verstauchung, Prellung Verrenkung, oberflächliche Venenentzündung, Halsweh. Die kalten Wickel dürfen nur bei warmem Körper, d.h. bei intakter Blutzirkulation angewendet werden, da sonst der Körper nicht sinnvoll darauf reagieren kann.
Warme/Heisse Wickel eignen sich bei chronischen Schmerzen oder Verspannungen, Krämpfen sowie bei Entzündungen, die über das akute Stadium hinaus sind, und dort, wo es darum geht einen Prozess zur Reife zu bringen.. Die Wirkung liegt in der passiven Wärmezufuhr: Wärme dehnt sich aus, die Blutgefässe werden weiter, die Durchblutung wird gefördert. Es entsteht eine leichte Überwärmung, wodurch der Schlackenabtransport und die Nährstoffzufuhr verbessert werden.
Temperierte Wickel/Auflagen haben eine Anwendungstemperatur von ca. 37° C (lauwarm). Bei diesen Wickeln geht es nicht um den Temperaturreiz, sondern um die zugesetzte Substanz, die im temperierten Milieu ihre Wirkstoffe am besten entfalten kann.




Bei der Durchführung muss einiges beachtet werden:

Ø Vor Anlegen eines Wickels muss eine Absprache mit dem Arzt, Therapeuten und der erkrankten Person erfolgen und in der Pflegedokumentation dokumentiert werden;
Ø Patient über die Massnahme informieren und zu einem Toilettengang auffordern;
Ø Vitalzeichenkontrolle bei allen Brust-, Stamm- und Ganzwickeln;
Ø Material vorbereiten;
Ø Wickel mit Ruhe und doch flink und faltenfrei anlegen;
Ø Erkrankte Person während der Wickelanwendung gut zudecken, insbesondere die Füße müssen warm gehalten werden (soweit der Patient das mag);
Ø Nach Möglichkeit für Ruhe sorgen;
Ø Reaktion auf den Wickel beobachten;
Ø Der Wickel kann so lange angelegt bleiben, wie die erkrankte Person es als angenehm empfindet;
Ø Beim Entfernen des Wickels rasch vorgehen, gut nachtrocknen, dabei die Haut kontrollieren und wieder warm einhüllen;
Ø Falls die erkrankte Person stark geschwitzt hat, sollte man ihm viel Flüssigkeit anbieten;
Ø Bei empfindlicher Haut kann diese anschliessend mit einer Körperlotion oder einem Körperöl auf Pflanzenöl-Basis eingerieben werden;
Ø Mindestens 20 Min. nachruhen lassen. Das Eingehülltsein und Nachruhen ist so wichtig für die Gesamtwirkung wie das Einwirken des Wickels selbst;
Ø Beginn und Ende der Massnahme in der Dokumentation festhalten, mit eventuellen Beobachtungen bezüglich Wirkung und Nebenwirkung.



Doch ein Anlegen eines Wickels ist nicht ungefährlich. Es kann durch eine unsachgemässe Handhabung zu Verbrennungen, unerwünschtes Auskühlen oder allergische Reaktionen auf (überdosierte) Zusätze kommen. Auch darf eine
notwendige ärztliche Behandlung bei schweren Krankheitsbildern nicht verschleppt werden durch den Versuch, das Problem alleine mit Wickeln anzugehen.



Eine Methode der Wärmetherapie sind die Heublumen.
Botanischer Name: Graminis flos
Erfunden wurden die Heublumenwickel ebenfalls von Sanitätsrat Dr. med. Franz Kleinschrod, der 1888 als Badearzt zum „Wasserpfarrer“ Sebastian Kneipp nach Wörishofen kam. Kleinschrod untermauerte die Kneippeschen Wasserbehandlungen wissenschaftlich und erarbeitete eine Fülle von Rezepturen für Naturheilmittel.
Die Anwendung gehört der Phytologie (= Behandlung und Vorbeugung von Krankheiten und Befindungsstörungen durch Pflanzen, Pflanzenteile und deren Zubereitungen) an. Dies stammt aus dem alten China um 3700 v. Chr.. Zur Wissenschaft wurde es vor allem mit Hippocrates (460-385 v. Chr.)





Fundorte und Ernte von Heublumen

Heublumen wachsen europaweit auf Wiesen und Weiden. Besonders wertvolle Sorten gewinnt man in höheren Lagen, insbesondere in alpinen Berg- und Hügellandschaften. Nach der Heuernte und Einlagerung des gut getrockneten Heus, werden Blüten, Blütenpollen und Grasspelze vom Heu schonend abgesiebt. Bei der weiteren Lagerung darf keine Feuchtigkeit hinzukommen. Die Aufbewahrung soll in gut schliessenden Behältern erfolgen. Je intensiver der Geruch beim Aufkochen und Dämpfen ist, desto hochwertiger ist die Ware. Die Zusammensetzung der Heublumen ist abhängig von der Art der Gewinnung, dem Zeitpunkt, der Ernte und des Gebietes. Aus Laboruntersuchungen und Beobachtungen im elektronischen Mikroskop weiss man heute, was man früher nur vermuten konnte: In einer Hand voll Heublumen sind rund 50 Pflanzensorten vertreten. Sie enthalten an die 1000 natürliche Wirkstoffe. Dazu gehören: Zucker, Stärke, Mineralien, Flavonoide, Gerbstoffe, ätherische Öle, Cumarine, Carotin und Vitamin D. Als Hauptwirkstoff in den Heublumen gilt das Cumarin vom Ruchgras, ein kampferähnlicher Stoff, der den Kreislauf stärkt. Die Heublumen sollen möglichst frisch sein (max. 1 Jahr gelagert, danach ist ihre Wirkung reduziert).




Es gibt verschiedene Anwendungs- und Zubereitungsmöglichkeiten der Heublumen, je nach Ursache und Wunsch und der zu behandelnden Körperstelle des Patienten.

Bei einem Heublumenbad zum Beispiel verwendet man 500 g Heublumen, die man in 5 l kalten Wasser ansetzt, zum Kochen bringt und 30 Min. ziehen lässt. Danach seiht man sie ab und giesst den Absud ins Vollbad, das eine Temperatur von 37°C haben sollte. Um das Abseihen zu vermeiden, kann man die Heublumen auch in einem Leinenbeutel kochen. Nach dem 20 minütigen Bad sollte man sich ins Bett legen und ruhen.
Die Heilfaktoren beruhen auf eine sehr hohe Konzentration von Spaltpilzen auf Blättern, Blumen und Gräsern. Anhand der Wärme im Wasser entstehen Gärungen von Milchsäure, Essigsäure und Ammoniak. In der Wanne selbst und auch hinterher in der Reaktionszeit, in der man gut zugedeckt im Bett liegen sollte, kommt es zu vermehrter Schweissabsonderung und verstärktem Stoffwechsel. Ausserdem wirken die Bäder entschlackend und anregend.
Wichtigste Indikationen sind:
Neuralgien ( = Nervenschmerzen), Sehnenscheidenentzündungen, Arteriosklerose, Hexenschuss, Gicht (nicht in akuter Phase), Ischias, Hüft-, Knie-, Knöchel- und Fußperiatritis (= Entzündung der Weichteile, die ein Gelenk umgeben), Nierenschwäche, posttraumatische Schmerzen (= nach einer Verletzung), Menstruationsbeschwerden, depressive und neurologische Störungen, Rheuma und Rückenleiden, Nervosität, Stressbelastung, aber auch bei Müdigkeit und Erschöpfung.


Die andere Anwendungsmöglichkeit ist der Wickel, z. B. als heisser Bauchwickel, um die Ausscheidung anzuregen.
Um einen heissen Wickel anzulegen, wird eine Handvoll Heublumen in kaltem Wasser angesetzt, erwärmt und kurz aufgewallt. Das Innentuch im Heublumentee getränkt, gut ausgepresst, faltenlos am zu behandelnden Körperteil angelegt und mit einem Wolltuch umwickelt.
Beim kalten Wickel lässt man den Tee abkühlen und geht gleichermassen vor.






Eine Weiterentwicklung ist heute der Heublumensack.
Wissenschaftliche Untersuchungen ergaben, dass er die feuchte Wärme intensiver und länger abgibt als heisse Umschläge. Und einen deutlichen Einfluss auf sämtliche Hautbezirke bis zu den inneren Organen hat. Daher wird er von vielen als „Morphium der Naturheilkunde“ gepriesen.
Den Heublumensack gibt es fertig in der Apotheke zu kaufen oder man fertigt ihn selber an. Aus Bettlaken oder Leinentüchern ein Säckchen nähen (Grösse je nach zu behandelnden Körperteil) und zu 2/3 mit losen Heublumen aus der Apotheke füllen.

Für die Behandlung wird der Sack auf 42°C erhitzt. Dies kann man unterschiedlich durchführen:

Ø Den Sack mit kochendem Wasser übergiessen und 5-10 Min. im heissen Wasser liegen lassen. Anschliessend gut ausdrücken, z. B. zwischen zwei Brettern, und soweit abkühlen lassen bis die Hitze an der Aussenfläche der Hand erträglich ist.
Ø Den Sack in einem Sieb über einen breiten zu 1/3 mit Wasser gefüllten Kochtopf legen. 30 Min. vom heissen Wasserdampf durchströmen lassen, hin und wieder wenden.
Ø Den Sack im Backofen mit einigen Tassen Wasser, bei 150°C erhitzen.


Das Säckchen kommt nun auf die zu behandelnde Körperstelle. Die Haut muss durch ein Leinen- oder Frottiertuch vor Verbrennungen und Verfärbungen durch die Heublumen geschützt werden. Um die Wärme länger zu halten, empfiehlt es sich eine Wärmflasche auf den Sack zu legen. Dann deckt oder wickelt man alles mit einem Tuch oder Wolldecke ab / ein. Es bleibt so lange angelegt, wie es als angenehm und wärmend empfunden wird. Danach ca. 30-60 Min. ruhen.
Um eine Besserung zu erfahren, sollte der Heublumensack 1-2 x täglich, 2-3 x die Woche, ca. 14 Tage angewandt werden.
Eine einmalige Anwendung kann keine Wunder bewirken, nur die kontinuierliche Behandlung – auch vorbeugend – bringt Erfolg.
Selbst starke Schmerzen lassen oft schon nach kurzer Zeit nach, was auf den Hitzeblitz zurückgeführt wird, der bei Auflegen der heissen Packung entsteht. Über die Nervenbahnen werden auf diese Weise schmerzhemmende Systeme im Hirnstamm aktiviert. Lokal wird die Durchblutung gesteigert und der Stoffwechsel aktiviert. Der Hautreiz und die intensive Durchwärmung lockern die schmerzhaft verspannte Muskulatur.
Es gibt somit eine Menge Anwendungsbereiche,
z. B. bei Arthrosen der Gelenke, rheumatische Schmerzen, Muskelschmerzen, Hexenschuss, Koliken, Obstipation, Menstruationsbeschwerden, Krämpfe, akuter und chronischer Bronchitis, zur Verbesserung der Elastizität des Bindegewebes, Verspannungskopfschmerz, auch bei einigen Arten von Hautausschlägen werden mit Heublumensäcke gute Erfolge erzielt.
Vorsicht ist geboten bei offenen Verletzungen und akut entzündlichen Prozessen, das heisst keine Anwendung. Es muss auch beachtet werden, dass die entstehende Hitze kreislaufbelastend wirkt. Bei Veränderungen des Kreislaufs oder Brennen der Haut muss die Behandlung sofort unterbrochen werden. In seltenen Fällen kann es zu allergischen Hautreaktionen kommen. Personen mit einer Heuallergie sollten die Heublumen nur feucht oder gar nicht anwenden. Auch Personen mit reduzierter Reaktionsfähigkeit (Bewusstlose, Verwirrte, Gelähmte, bei Sensibilitätsstörungen infolge langjährigen Diabetes oder eines Schlaganfalls), alten und hochbetagten Menschen, sollten intensive, feuchtheisse Wärmeanwendungen nur mit besonderer Vorsicht eingesetzt werden.




Lagerung der Heublumen nach einer Anwendung:

Um ein Faulen der Heublumen zu vermeiden, sollten sie nach der Behandlung vollständig getrocknet oder auch im ungetrockneten Zustand – in Plastik verpackt – in die Tiefkühltruhe gelegt werden. Dann sind sie ca. 4 x noch anwendbar.



Ich hoffe der Bericht hat euch gefallen für Tipps zum verbessern meiner Berichte bin ich immer dankbar.

Bis bald euer mikupe



Juli 02

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