Die letzte Zauberin (Taschenbuch) Testbericht

Heute werde ich mal über eines meiner Lieblingsbücher berichten. Ist zwar schon lange her dass ich es gelesen habe, aber ich denke, dass ich noch genug davon weiß, um darüber ausführlich berichten zu können.
Wie kam ich auf das Buch? Ich hatte kurz davor schon "Die Templerin" von Wolfgang Hohlbein nur so verschlungen und dachte hinterher, dass wohl nichts besseres nachkommen könnte. Ich bin in den nächsten Bücherladen gegangen und dann fiel mir sofort dieses Buch hier ins Auge. Ich hab mir mal die Inhaltsangabe auf der Rückseite durchgelesen und dachte mir "hört sich ja ähnlich an wie die Templerin". Dann habe ich es also für 13,00 Euro gekauft. Ob das Buch mit meinem früheren Lieblingsbuch mithalten kann, das werdet ihr jetzt erfahren.


..::Die Autorin::..

Die Autorin dieses Buches heißt Mary H. Herbert und wurde 1957 in Ohio geboren. Schon während ihrer Schulzeit schrieb sie gerne phantastische Kurzgeschichten und setzte es auch in der Studienzeit in Montana und Oxford fort. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Georgia und wird in den USA als Bestseller Autorin gefeiert, dank ihrer phantastischen Zauberin-Trilogie. Der englische Originaltitel des Buches lautet Lightning's Daugther.
Deutsche bekannte Bücher von ihr sind dann wohl die Zauberin-Trilogie und ein Teil der legendären Dragonlance-Reihe, den sie verfasst hat.


..::Inhaltsangabe::..

Lord Medb, der Häuptling des mächtigen Clan der Wylflinge, löscht einen anderen, den Corin Clan, gewaltsam aus. Nur die junge Häuptlingstochter Gabria überlebt dieses Unglück und macht sich trauernd, rachesüchtig und als Junge verkleidet auf den Weg zu dem ehemaligen Clan ihrer Mutter, dem der Khulinin.
Auf dem Weg dorthin rettet sie eines der seltensten Wesen überhaupt: ein großes, prächtiges schwarzes Pferd mit einem Blitz auf dem Schenkel, ein Hunnuli. Zusammen mit ihrer neuen Freundin Nara, reist sie weiter zu den Khulinin.
Dort angekommen gibt sie sich als ihren Zwillingsbruder Gabran aus und wird sofort in den Clan aufgenommen. Von dem Wertain Athlone lässt sie sich zum Krieger ausbilden, um das Wergeld für ihre ermordete Familie einzufordern. Obwohl Athlone merkt dass mit "Gabran" etwas nicht stimmt, bildet er sie zum Krieger aus.

Lord Medb hat inzwischen ein uraltes Zauberbuch für schwarze Magie entdeckt, dass er nun für seine Zwecke, Macht über die ganze Ebene der schwarzen Pferde erringen, missbrachen will. Zauberei ist in den Clanen nicht gerne gesehen und wird mit dem Tode bestraft, doch Lord Medb schert sich kein Stück darum und droht mit seiner neu Errungenen Gabe alle Clans zu beherrschen. Nur Gabria kann es gelingen, den Zauberer zu vernichten und die Clans von ihrem Unheil zu befreien - denn die junge Frau birgt ein weiteres Geheimnis....


..::Das Buch::..

Das Buch ist mit seinen 670 Seiten nicht gerade das dünnste. Das, das ich habe ist das etwas größere Softcover von Heyne für 13,00 Euro, aber seid kurzem gibt es das auch als kleineres, ebenfalls von Heyne für nur 8,95 Euro. Beide sehen eigentlich ziemlich ähnlich aus, gleiches Design.
Auf dem Cover sieht man ein türkis bis algengrünes Leinentuch, darauf einen goldenen Ring mit einem roten Stein. Unten sowie oben zieht sich eine Ornamentenkette über den Buchrücken auf die Rückseite. Oben links im Eck steht HEYNE<, der Name des Verlags. Ein bisschen darunter steht der Name der Autorin Mary H. Herbert und unter dem Ring "Die letzte Zauberin" mit einem großen verschnörkelten Z.
Auf der Rückseite steht eine kleine Inhaltsangabe und darunter ein Kommentar von SF Chronicle zu dem Buch.
Vorne in der Innenseite des Buches steht noch mal eine genauere Inhaltsangabe und darunter Informationen zur Autorin. Dieses Buch beinhaltet eigentlich zwei Bücher, Das dunkle Pferd (ab Seite 7 bis Seite 346) und die Tochter des Blitzes (ab Seite 347).
Ganz hinten im Buch befindet sich ein kleines Glossar, wo die Clane, dessen Mantelfarben und deren Häuptlinge aufgelistet sind. Darunter werden noch einzelne Begriffe wie Werod, Wertain, Wergeld, Treld und weitere erklärt.

Umweithinweis: Dieses Buch wurde auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.

Deutsche Erstausgabe: 12/2002
Redaktion: Angela Kuepper
Originalausgaben: "Dark Horse" und Lightnings Daughter" erschien by TSR, Inc. Copyright by Mary H. Herbert
Verlag: Wilhelm heyne Verlag GmbH & Co. KG, München
Umschlagsgestaltung: Nene Schütz Design, München
Technische Betreuung: Rebekka Dvorak
Druck und Bindung: Bercker, Kevelaer
ISBN: 3-453-86476-X
Best.-Nr.: 01/13682
Printed in Germany 2003

http://heyne.de


..::Kritik::..

"Starke Charaktere, eine glaubwürdige Welt und so spannend, dass man nicht zu lesen aufhören kann. Ein Muss nicht nur für Fantasyfans!" berichtete die SF Chronicle. Und dem kann ich mich wirklich nur anschließen. Die Charaktere hat Mary H. Herbert super hinbekommen, das was wohl ein großer Teileines guten Buches ausmacht. Mit jeder einzelnen Figur kann man mitfiebern und kann sich überall perfekt hineinversetzen, nicht nur in den Hauptcharakter. Selbst die Nebencharaktere, die trotz allem wichtig sind, sind nachfühlbar und sympathisch (die meisten ;D) gestaltet.
Und, ein ganz wichtiger Punkt: der Schreibstil. Ich muss sagen, ich habe schon einen besseren erlebt, nämlich den von Cecilia Dart-Thornton. Trotzdem ist der Schreibstil von Mary nicht zu verachten. Sie schreibt wirklich gut und ausführlich, so wie es sein sollte. Der Stil ist meiner Meinung nach sehr gut und häufige Wortwiederholungen sind mir auch nicht aufgefallen. Also hier mal ein fettes Plus.
Die Welt selbst hat eigentlich reichlich wenig mit Fantasy zu tun, war hier aber glaube ich auch nicht beabsichtigt war und so auch besser passt. Das einzigste phantastische an diesem Buch dürften die Zauberei und die Hunnulis sein, aber das reicht doch eigentlich, oder? ;) Auf jeden Fall besser, wie immer wieder ein neues Herr der Ringe, eine andere nachgeahmte Geschichte und ähnliches. Deshalb würde ich behaupten, hat dieses Buch wirklich was besonderes.
Was mir auch gut gefällt, ist die eingebaute Liebesgeschichte. Sie ist nicht so ausgearbeitet, dass sie kitschig rüberkommt oder total Fehl am Platz scheint, sonderm sie verleiht dem Buch eine gewisse Würze, mehr Spannung und mehr Gefühl. Ich glaube, selbst welche die von Liebesgeschichten weniger begeistert sind, dürften damit kein Problem haben.
Das einzigste was es zu bemängeln gibt, ist dass es die Spannung verliert, wenn man nicht "am Ball bleibt". Es wird dann schnell mal langweilig, man hat keine wirkliche Lust weiter zu lesen weil nicht die ganze Zeit im Buch etwas wirklich spannendes passiert. Trotzdem denke ich, dass dieses Buch keinesfalls wirklich langweilig ist.


..::Fazit::.

Eigentlich gibt es kaum wirkliche negative Kritikpunkte für dieses Buch, jedenfalls in meinen Augen nicht. Ich fand das Buch echt klasse, weil die Charaktere sorgfältig und gut ausgearbeitet wurden, die Welt mal wirklich was anderes ist, nicht immer wieder eine Tolkien Nachmache (okay, hab gegen so was ja nichts, aber ich mag das Gefühl nicht, dass in den letzten 10 Büchern die ich gelesen habe eigentlich nur das selbe passiert ist ;))
Mir hat es sehr gefallen und eben, wenn man nicht gerade lesefaul ist und Fantasy gerne mag, wird man mit diesem Buch gut bedient sein ;)
Ich vergebe daher 9 von 10 möglichen Punkten.

MfG Regan