Hermes Logistik Gruppe Versand und Logistikservices Testbericht

Liebe Leserinnen und Leser,

seit einem Jahrzehnt gehöre ich den regelmäßigen Nutzern des Auktionshauses eBay an, und als ebensolcher habe ich im Laufe der Jahre schon eine ansehnliche Menge an Paketen und Päckchen auf die Reise rund um den Globus geschickt.

Zunächst mangels Alternative und dank des Postmonopols unter Zuhilfenahme der Deutschen Post, älteren Semestern wie mir noch vor der Reformzeit als Bundespost bekannt.

Mit Öffnung des Marktes kamen eine Reihe von Anbietern an den Himmel, darunter auch der Paketdienstleister mit dem klangvollen Namen „Hermes“.

Den Belesenen und denjenigen, die in der Schule aufgepasst haben, ist Hermes eigentlich eher aus der griechischen Mythologie bekannt, ebenda als Sohn des Zeus mit der Aufgabe betraut, dessen Botschaften an die anderen Mitglieder des Olymp zu verteilen. Im Nebenjob war Hermes Grenzgänger, der gelegentlich mal in die Unterwelt reisen musste. Dieses Aufgaben lasteten den guten Hermes jedoch nicht aus, so assistierte u.a. er seinem Schutzbefohlenen Perseus bei der Vernichtung Medusas.
Der gute, alte Hermes hatte auf gut deutsch gesagt nicht gerade den lauesten Job.

An dieser Stelle ein hervorragender Übergang zum in Rede stehenden Dienstleister, denn auch lässt nicht gerade den bequemsten Job durch seine Mitarbeiter verrichten.



***Hermes Logistik Gruppe Deutschland GmbH***
Die Hermes Logistik Gruppe Deutschland GmbH ist in Deutschland der größte private Logistik-Dienstleister Deutschlands. Mit über 50 Niederlassungen und mehr als 14.000 Paketshops hat Hermes ein flächendeckendes Netz in Deutschland aufgebaut und sich damit für die Deutsche Post AG zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz aufgeschwungen.

Sitz der Konzern-Zentrale ist Hamburg:
Hermes Europe GmbH
Essener Straße 89
D-22419 Hamburg
Telefon: +49 (0)40 537 55-0
Telefax: +49 (0)40 537 54-870
E-Mail: impressum@hermesworld.com
Internet: http://www.hermesworld.com


Wer sich für den Konzern interessiert, wird auf der Homepage mehr als ausführlich informiert.



***Das Leistungsspektrum / Die Preise***
Hermes transportiert inzwischen eigentlich alles: vom kleinsten Paket bis hin zu sperrigen Möbelstücken oder Elektrogroßgeräten ist eigentlich alles vertreten.

Wahlweise kann man seine Sendungen zum nächstgelegenen Hermespaketshop bringen, der zumeist strategisch günstig an ein anderes Dienstleistungsunternehmen gekoppelt ist wie z.B. die Tankstelle, eine Bäckerei, einen Zeitungsladen etc.
Alternativ ist auch die Abholung an der eigenen Haustür gegen einen geringen Aufpreis in Angebot. Dies ist insbesondere bei sperrigen oder schwergewichtigen Paketsendungen eine interessante und nicht zu verachtende Zusatzleistung.

Preislich ist Hermes unterm strich um einiges günstiger als der Platzhirsch Deutsche Post AG, vorausgesetzt, man kalkuliert seine Sendungen genau.

Während man bei der Post ( respektive deren Dienstleister DHL, der für den Paketversand verantwortlich zeichnet) beispielweise ein unversichertes Päckchen bis zu 2 kg und im Rahmen der inzwischen doch deutlich herunterkorrigierten Abmessungen für 3,90 Euro via Online-Frankierung bzw. für 4,30 Euro am Schalter aufgeben kann, leistet Hermes eine bis 500 Euro Warenwert versicherte Paketzustellung bei einem Gesamtgewicht von bis zu 25 kg für 4,00 Euro bei Online-Frankierung und 4,30 Euro bei Abgabe am Schalter. Einzige Voraussetzung für die Pakete der Preisklasse S, wie sie bei Hermes heißt ist, das die längsten und kürzeste Seite des Paketes insgesamt nicht mehr als 50 cm messen dürfen.

Wiegt meine Sendung mehr als 2 kg, selbst wenn Sie relativ klein verpackt ist, muss ich bei DHL auf den Paketversand ausweichen, der dann mit 5,90 Euro bei Online-Frankierung und gar bei 6,90 Euro am Schalter kostet. Bei Hermes verbleibe ich in der Preisklasse.

Kleines Beispiel: Ich schicke meiner über die bunte Republik großzügig verteilte Verwandtschaft zu Geburts- und Feiertagen gerne eine Kleinigkeit, die auch schon mal mehr als 2 Kilo Gesamtgewicht auf die Waage bringt, wenn Bücher, selbstgestaltete Kalender u.ä. auf die Reise gehen. Meist schaffe ich es, diese Präsente so zu verpacken, dass sie in den Abmessungen einem kleinen Postpäckchen entsprechen. Dennoch müsste ich bei der Post hierfür knappe 6 Euro Versandkosten investieren – ich frankiere meine Sendungen inzwischen seit mehreren Jahren bis auf wenige Ausnahmen nur noch online, daher komme ich immer in den Genuss der etwas preiswertern Versandkostenkategorie. Bei Hermes hingegen zahle ich nur 4,00 Euro für diese Sendung.
Bringt also eine effektive Ersparnis von 1,90 Euro pro Paket.

Bei größeren Paketsendungen ist Hermes nicht mehr ganz so günstig; bei Abmessungen bis zu 80 cm Gesamtmaß kostet der Online-Paketschein ebensoviel wie für eine adäquate Sendung über DHL. Allerdings auch nur, solange das Postpaket nicht über 10 kg wiegt. Sobald dies der Fall ist, wird es bei der Deutschen Post gleich wieder um einige Euronen teurer.

Ist das Paket bis zu 120 cm groß, ist Hermes gegenüber der Post deutlich im Nachteil, solange das Gesamtgewicht bei der Deutschen Post von 10 kg unterschritten wird. Hier spart man bei der Nutzung von DHL 3 Euro beim Online-Versandschein.

Wen ich jetzt restlos verwirrt habe, der kann sich die Preistabelle bei www.hermespaketshop.de selbst einmal zu Gemüte führen, dort ist alles schön übersichtlich untereinandergeschrieben und erläutert.


***Die Öffnungszeiten***
Unser Hermes-Paketshop um die Ecke hat hervorragende Öffnungszeiten, ist er doch an einen Autoservice gekoppelt, der schon um 7.00 Uhr morgens die Pforten öffnet und Montags bis Freitags um 19.00 Uhr schließt. Samstags kann ich immerhin noch zwischen 07.00 Uhr und 12.00 Uhr die Pakete abgeben.

Eigentlich werden die Öffnungszeiten unter der Woche mit von 08.00 Uhr bis 18.00 Uhr angegeben, doch ich war schon häufig außerhalb dieser Zeiten dort und wurde nicht abgewiesen. Es ist ja eigentlich immer jemand im Hause, der den Scanner für die Pakete bedienen kann. Außerdem gehöre ich schon lange zur Stammkundschaft, die für Umsatz sorgt und werde daher ohnehin nicht vom Hof gejagt ...

In meiner Nähe befindet sich zudem noch eine Tankstelle von Shell, die gleichzeitig Hermespaketshop ist; hier kann ich an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr Pakete aufgeben!



***Laufzeiten***
Hermes gibt auf seiner Homepage an, dass die Zustellung von Paketen in der Regel zwischen 1 und 3 Werktagen beträgt.

Hierzu sei folgendes angemerkt: Stimmt so nicht ganz.

Zum einen sind die Zustellzeiten abhängig von der Frequenz, in der beim Hermespaketshop die abgegebene Pakete eingesammelt werden, zum anderen davon, über welche Zustellzentren die Pakete laufen.

Ich habe das Glück, das unser Hermespaketshop, den ich bequem zu Fuß in knapp 5 Minuten erreichen kann, inzwischen täglich angefahren wird, da er so oft frequentiert wird, dass eine tägliche Abholung der Pakete für Hermes auch lohnt.
Dies war nicht immer so. In den Anfängen kam der Hermes-Laster immer nur dann, wenn unser Paketshop die Abholung von Paketen beauftragt hatte, da es für Hermes keinen Sinn machte, wegen ein oder 2 kleinen Paketen täglich alle Paketshops abzuklappern. So hätte man auf Dauer die günstigen Preise sicherlich auch nicht aufrecht erhalten können.

Die dienstbaren Geister, die die Pakete an den Bestimmungsort bringen, sind zumeist freiberuflich bzw. auf geringfügiger Basis beschäftigt und verrichten ihr Tagwerk unter Nutzung des eigenen fahrbaren Untersatzes. Hinzu kommt, dass je nach Größe des Einzugsgebietes die Fahrer einiges an Wegstrecke und damit an Fahrzeit investieren müssen, bis die Pakete beim Empfänger anlanden. Gerade in Regionen, die nicht gerade ausgewiesene Ballungsgebiete sind, kann die Zustellung entsprechend den ein oder anderen Tag länger dauern.

Wer allerdings der irren Annahme ist, DHL sei hier schneller, der irrt. Auch DHL benötigt für den Versand von Paketen inzwischen schon längst nicht mehr nur einen Werktag, wenngleich sie immer noch mit der Zustellung von einem Tag auf den anderen wirbt. Dies ist ein schönes modernes Märchen. Auf manche Pakete, die ich selbst via DHL zugestellt bekam, durfte ich auch schon mal drei Tage warten, und das nicht nur bei Schneechaos.

Unterm Strich sind die Zustellzeiten von Hermes jedoch durchaus denen von DHL ebenbürtig. Wer seine Sendungen rechtzeitig auf den Weg bringt, kann durchaus mit einer fristgerechten und zeitnahen Lieferung rechnen.



***Meinung***
Ich versende im Durchschnitt monatlich 10 Pakete, je nach Verkaufsaktivität bei eBay, Amazon und Co.

Davon entfallen inzwischen 9 Pakete auf den Hermesversandshop. Ich möchte ja schließlich, dass der Verkaufspreis meiner feilgebotenen Artikel möglichst hoch ausfällt, und nicht von astronomischen Versandkosten ausgebremst wird. Dennoch bin ich durchaus daran interessiert, ob und vor allen Dingen wann meine Sendungen beim Empfänger eintreffen.
So ist es schon ein enormer Vorteil, gerade in der kleinsten Preisklasse, in der ich am Häufigsten Sendungen auf den Weg bringe, die Sendungsverfolgung bemühen zu können. Damit erübrigen sich insbesondere bei eBay die Nachfragen „Wo bleibt mein Artikel“, denn die Sendungsverfolgung kann der Käufer dort selbst bemühen, sofern man daran denkt, die Sendungsnummer für das Paket bei eBay nach dem erfolgten Versand einzusetzen.
Nutzt man die Versandabwicklung über eBay selbst, so wird die Sendungsnummer automatisch gespeichert.
Auch kann es dann nicht vorkommen, dass ein Käufer den Artikel als „nicht erhalten“ reklamieren kann, denn mit der Sendungsverfolgung kann ich schnell überprüfen, wann und wer das Paket angenommen hat. Somit eine gute Möglichkeit, dem ein oder anderen nicht ganz so korrekten Käufer im Vorhinein auf die Pfötchen zu klopfen.

Für mich hat das Versenden mit Hermes auch noch ein weiteren, wenn auch kleinen Vorteil: Hermes kooperiert mit Payback, dem inzwischen recht bekannten und neben Webmiles weit verbreiteten Punktesammelverein, was mir bei Abgabe von Paketen bei Hermes, entsprechende Registrierung der Payback-Kundennummer und Nutzung der Online-Frankierung bei Hermes vorausgesetzt, immerhin 3 Payback-Pünktchen pro Kleinpaket an Gutschrift beschert. Zwar kein exorbitanter Bonus, aber Kleinvieh macht eben auch irgendwann in der Summe einen großen Haufen ...

Alles in allem sind meine Erfahrungen beim Versand mit Hermes durch die Bank positiv, ein wenig vergleichen muss ich immer beim Versand von Paketen, aber meine Portemonnaie und das meiner Käufer bei eBay hat Hermes schon sehr oft entlastet.

Natürlich ist mir bekannt, dass Hermes wie inzwischen jedes Unternehmen in dieser Branche meist mit Niedriglohnkräften operiert, dies tun DHL, UPS, GPS, DPS und andere aber ebenso, von daher kann ich zwischen Teufel und Beelzebub wählen, wenn ich Pakete versende.
In vielen anderen Branchen ist diese moderne Art des Sklaventums ebenso gebräuchlich, und ich möchte mich an dieser Stelle nicht näher dazu äußern. Fakt ist, dass ohne diese vielen, vielen schlecht bezahlten und nahezu ausgebeuteten Menschen unsere Warenwirtschaft zusammenbrechen würde, weil niemand die überteuerten Preise für Güter jedweder Art mehr zahlen könnte. Seit ich gelegentlich stundenweise in dem Supermarkt, der jeden Tag ein bisschen besser wird, als Auffüllkraft unser Haushaltsgeld aufbessere, kann ich hier ein Wörtchen mitreden.

Ich bin jedenfalls froh, dass es diese dienstbaren „ungeflügelten“, dafür aber motorisierten Geister gibt. Dementsprechend bin ich stets darum bemüht, wenn sie an meiner Haustüre klingeln, mit dem gebotenen Respekt zu behandeln und lasse ihnen auch gerne mal eine kleine Aufmerksamkeit zukommen, wenn Sie mir zum Beispiel meinen Katzenstreuvorrat ohne Murren und Knurren über die Schwelle schleppen.


***Fazit***
Eine empfehlenswerte Versand-Alternative zu DHL, die das Portemonnaie schont und sicher und zuverlässig Waren von A nach B bringt.

Die negativen Erfahrungen, die hier einige User schon kundgetan haben, sind mir bisher nicht untergekommen, weder beim Eigenversand noch beim Erhalt von Paketen, unabhängig ob sie von eBay kamen oder von Fressnapf, Otto Versand, Shop-Apotheke, ...

Allerdings ist mir bekannt, dass einige eBay-Verkäufer zwar mit Hermes versenden, allerdings nicht immer an dem Tag, an dem sie die Ware als versendet mit Hermes auf der Plattform markiert haben. Wer die Pakete dann erst zwei, drei Tage später faktisch einliefert, der darf sich nicht wundern, wenn die Versandzeit sich dementsprechend in die Länge zieht. Leider gehen solche Aktionen dann immer gleich zu Lasten des Versanddienstleisters, der hier aber eindeutig nicht verantwortlich ist und auch zu unrecht Prügel bezieht.

Herzlichen Dank für Lesungen, Bewertungen und Kommentare,
Eure / Ihre schmusenase.