Hexal ACC akut 600mg Hustenlöser Brausetabletten Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Wirkung:  sehr gut
  • Verträglichkeit:  gut
  • Nebenwirkungen:  erträglich
  • Packungsbeilage:  sehr gut verständlich

Erfahrungsbericht von Anonym114

Da werd ich sauer ...

4
  • Wirkung:  gut
  • Verträglichkeit:  gut
  • Nebenwirkungen:  fast keine
  • Packungsbeilage:  mittelmäßig verständlich

Pro:

wirkt (zumindest nach einiger Zeit), eine Brausetablette pro Tag reicht

Kontra:

ätzender Geschmack, wirkt erst nach zwei bis drei Tagen

Empfehlung:

Ja

Wenn es um Erkältung geht, dann habe ich normalerweise vor allem mit Halsschmerzen zu tun. So ein bis zweimal im Jahr packt mich zwar auch ein Schnupfen. Doch Husten macht bei mir selten halt. Doch vor zwei Wochen war es dann mal wieder so weit: Ein unangenehmes Stechen im Hals und dieses Geräusch, das von tief unten drang, laut und ungut. Da meine Ma in 400 Kilometer Entfernung gerade ähnliche Probleme hatte, empfahl sie mir Hexal ASS akut 600 Hustenlöser, ein Produkt, das zur Zeit auch in vielen Apothekenschaufenstern kräftig beworben wird.

VERPACKUNG:
Da hat man sich wohl gedacht: Doppelt gemoppelt hält besser. Zunächst einmal erhält man eine rechteckige Packpackung. Sie erkennt man an dem weißlich-hellblauen Grundton, dem dunkelblauen Balken mit Aufschrift ACC akut, einer roten 600 und einer Brausetablette, die schon zu sprudeln beginnt.
Ganz ähnlich ist auch das Plastikröhrchen gestaltet. Darin sind die einzelnen Tabletten zwar nicht mehr einzeln verpackt, sie werden aber dennoch gut geschüttzt. Den Platikdeckel kann man relativ einfach abziehen.
Einen Schönheitspreis werden die Hüllen von Arzneimitteln wohl selten gewinnen. Im großen und ganzen sind sie in diesem Fall einigermaßen zweckmäßig, auch wenn man sich die Pappschachtel hätte schenken können.

TABLETTEN: AUSSEHEN:
Vom Durchmesser her ähneln sie grob gesagt einem ein-Euro-Stück, sie sind allerdings etwa doppelt so dick. In der Mitte befindet sich eine Art Sollbruchstelle. Hier sind die Brausetabletten vorgestanzt und können gut geteilt werden. Ansonsten sind sie matt weiß, fühlen sich ganz leicht pulvrig an.

GERUCH:
Der wirkt auf mich direkt sehr künstlich. Es handelt sich um eine recht unangehme saure Note, die allerdings einen Hauch fruchtig wirkt. Mir ist das schon beim ersten Eindruck suspekt und macht mich zurückhaltend. Doch der Husten ist da, soll weg, und so nehm ich mir mal die Anleitung zur Hand.

ANWENDUNGSGEBIET:
Der Name Hustenlöser sagt es eigentlich schon: Die Tabletten sind gedacht, wenn die Luftwege verstopft sind, sich vermehrt Schleim bildet und man den nur schwer abhusten kann.

ANLEITUNG:
Ich geb es zu: Normalerweise finde ich solche Bedienungsanleitungen arg lästig. Dennoch schau ich hinein, um zu erfahren, wieviel ich nehmen muss. Die Gewichtung der Angaben ist für mich nicht ganz schlüssig, denn zunächst erfahre ich was zur Zusammensetzung, zu Hersteller, Anwendungsgebiet, Gegenanzeigen, Wechselwirkungen, etc. Dadurch, dass für die Überschriften Fettdruck benutzt wurde, ist der Zettel zwar einigermaßen übersichtlich. Insgesamt finde ich die Aufteilung der inhaltlichen Aspekte aber unpraktisch. Denn erst auf der zweiten Seite erfahre ich, wie ich das Zeug dosieren kann.

DOSIERUNG:
Hier bin ich überrascht. Ich hatte gedacht, dass zumindest morgens und abends je eine Tablette fällig wird. Aber für Erwachsene scheint laut Hersteller 1 Brausetablette am Tag (entweder in einem Rutsch, oder jeweils morgens und abends eine halbe) zu reichen.

GEGENANZEIGEN UND NEBENWIRKUNGEN:
Nicht nehmen sollte man dieses Medikament, wenn man Acetylcystein nicht verträgt. Für Schwangere und Stillende gibt es noch nicht genügend Erfahrungen mit ASS akut 600, sie sollten daher besser auf diese Brausetabletten verzichten. Auch für Kinder unter 14 Jahren wird von diesem mit Acetylcystein hoch dosierten Mittel abgeraten. Wer sich natriumarm (= kochsalzarm) ernähren muss, sollte ebenfalls vorsichtig sein.
ASS akut 600 und das Antibiotikum Tetracyclinhydrochlorid sollten zeitversetzt eingenommen werden. Vorsicht ist außerdem geboten, diesen Hustenlöser parallel mit hustenstillenden Mitteln zu nehmen. Hier wird geraten, einen Arzt hinzu ziehen. Außerdem kann dieser Hustenlöser evtl. Gefäße erweitern und Blut verdünnen.

ANWENDUNG:
Ich werfe also eine dieser Brausetabletten in ein Glas stilles Mineralwasser. Das beginnt direkt zu sprudeln, die Tablette löst sich ziemlich schnell auf, das Wasser wirkt nun wie Mineralwasser.

GERUCH:
Hier bestätigt das, was ich eben schon von der rohen Tablette geschrieben habe: Der Eindruck ist recht unangenehm, eine Mischung aus fruchtig und unangenehm sauer (fast schon ätzend).

GESCHMACK:
Medizin soll nicht schmecken, sie soll wirken. Was man schon als Kind gelernt hat, trifft hier einmal mehr zu. Die Hersteller haben sich zwar bemüht, den Geschmack durch eine Fruchtnote zu versüßen. Doch dieser leicht beerige Geschmack wird durch ein ätzend saures Gefühl überlagert. Also hilft nur: Die Nase zuzuhalten und runter mit der Flüssigkeit. Aber auch auf diese Weise wird man das Unangenehme nicht los, da es sich auch nach dem Trinken eine ganze Weile im Hals hält.

WIRKUNG:
Vorweg: Von den Nebenwirkungen habe ich nichts gemerkt. So weit, so gut. Von der Wirkung zunächst auch nicht so viel. In der Nacht wachte ich wieder auf, mit Stich im Hals. Als nächstes war ein langes und ausgibiges Husten angedacht. Erst nach zwei bis drei Tagen schien sich die Lage zu bessern. Der Husten wurde etwas weniger, hörte sich allmählich harmloser an, schmerzte nicht mehr so.
Weil das Zeug aber so unangenehm schmeckt, habe ich nur vier Tage mit der vollen Dosis (einer Tablette) durchgehalten. Drei weitere Tage gab es jeweils eine halbe Tablette. Inzwischen geht es mir schon um einiges besser, der Husten ist zwar nicht völlig weg, aber nur noch ganz leicht vorhanden, Lutschbonbons (Anifen, Salbei), Tee und viel Wasser sorgen dafür, dass die noch verbliebenen Beschwerden auch so abklingen.

INHALTSSTOFFE:
1 Brausetablette enthält 600 mg Acetylcystein.
Sonstige Bestandteile: Ascorbinsäure (Vitamin C), wasserfreie Citronensäure (Ph. Eur.), Lactose, Mannitol, Natriumcitrat 2 H2O, Natriumhydrogencarbonat, Natriumcarbonat, Natriumcyclamat, Saccharin-Natrium, Aromastoffe (Waldbeere-Geschmack).

ANSPRECHADRESSEN:
Hexal AG, Industriestraße 25, 83607 Holzkirchen, Tel: 08024/908-0, Fax: 08024/908-1290
Hersteller: Salutas Pharma GmbH, ein Unternehmen der Hexal AG, Otto-von-Guericke-Allee 1, 39179 Barleben
e-mail: [email protected]

PREIS:
Billig sind diese Brausetabletten nicht. Sie sind im 10er, 20er und 50er Pack zu haben. Für die kleinste Packungsgröße mit 10 Stück habe ich 4,45 Euro bezahlt.

FAZIT:
Da haben wir ihn mal wieder, den Klassiker von der bitteren Medizin! Ich habe zwar den Eindruck, dass man versucht hat, mit der Geschmacksnote Waldbeere die ACC akut 600 Hustenlöser schmackhaft zu machen. Aber der Versuch, sie den Brausegeschichten, die Kinder so lieben, ähneln zu lassen, ist aus meiner Sicht mißlungen. Dafür wirkt das Mittel viel zu sauer, ätzend, unangenehm. Daher finde ich es auch nur richtig, dass man es Kindern nicht gib. Weiteres Minus ist der Preis. Sicher würden auch drei Euro für 10 Tabletten völlig ausreichen. Die Wirkung ist dagegen relativ ordentlich. Wenn man etwas Geduld hat, stellt sich nach zwei bis drei Tagen die gewünschte Besserung recht deutlich ein. Daher vergebe ich dann doch eine Empfehlung, ziehe aber einen (eigentlich anderthalb) Stern(e) ab.

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