Hilfszügel Testbericht

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Erfahrungsbericht von SouthernComfort

Schlaufzügel - NEIN DANKE!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Ich bin ein absoluter Gegner der so beliebten Schlaufzügel, die man vorallem sehr oft bei den sogenannten \"Tunierställen\" entdeckt.

Bei diesen Hilfsmittel handelt es sich um Ausbinder, die eigentlich dazu dienen sollten, dem Pferd den Weg in die Tiefe, sprich nach unten zu zeigen, denn sobald das Pferd den Kopf nach unten nimmt, wölbt es den Rücken auf, gibt ihn her und kann dann anfangen darüber zu schwingen, d.h. fängt an die Rückenmuskulatur zu benutzen und das ist Grundlage dafür, dass man später höhere, schwierigere Lektionen reiten kann. Denn da muss sich das Pferd vermehrt auf die Hinterhand/die Hinterbeine setzen,d.h. sein Gewicht nach hinten verlagern. Ein Pferd läuft nämlich von Natur aus zu ca. 60 % auf der Vorhand/den Vorderbeinen und man muss es ihnen erst beibringen seine Hinterbeine zu belasten. Und wenn es seine Hinterbeine belasten will, so muß natürlich die Rückenmuskulatur da sein, denn die sorgt ja auch für die Anspannung und die Übertragung des Gewichtes von vorne nach hinten.
Die Ausbinder bestehen aus Leder, werden unten dem Bauch am Gurt befestigt mit Schnallen und dann zwischen den Vorderbeinen nach oben durch die Trensenringe und von dort in die Hand des Reiters geführt. So kann der Reiter selbständig regulieren wie eng (also wie dicht das Pferd den Kopf an die Brust nimmt bzw. sich nach unten abstreckt) er das Pferd laufen läßt. Tja und wie gesagt ist die Erfindung nicht schlecht, wenn Reiter, wie bei so vielen Hilfsmitteln (siehe auch Sporen) damit umgehen können! Denn eigentlich ist es ganz schön, dass man die Länge der Hilfszügel variieren kann je nach Pferd und Situation, d.h. will ich, daß mein Pferd sich eher abstreckt (den Kopf nach unten nimmt) läßt man die Hilfszügel länger, will man eher erreichen, daß sich das Pferd trägt (der Kopf höher nimmt) greift man die Hilfszügel kürzer. Bei den anderen Ausbindern/Hilfszügeln sind diese leider nicht variabel, denn sie werden am Gurt oder an den Trensenringen mit Schnallen oder Klammern festgemacht und es ist sehr viel Umstand, die Länge dann wieder zu ändern. Die Schlaufzügel werden grundsätzlich NIE ALLEINE benutzt, immer werden trotzdem die Hauptzügel der Trense benutzt, die auch den Hauptteil der Verständigung zwischen Reiterhand und Pferdemaul (Paraden) weiterhin sein soll. Eigentlich aber nur!!!
Und das ist der Grund warum mir diese Art von Hilfszügel so gegen Strich geht, leider werden sie oftmals nur dazu benutzt, um bei verrittenen Pferden Probleme zu kaschieren. Denn ein Kopfschlagen oder das Nicht-am-Zügel-Gehen (am-Zügel-Gehen heißt: zwischen Reiterhand und Pferdemaul besteht eine leichte Verbindung und Kommunikation und das Pferd hält den Kopf leicht gesenkt vor der senkrechten) bedeutet meistens eine Reiterschwäche oder eine zu harte, unruhige hand (Reiter reißt an den Zügeln und somit im Gebiß herum).Dann werden die Zügel nur benutzt, damit man ein Pferd überhaupt noch reiten kann, es sich als Reiter leicht macht, denn es wäre sehr viel Arbeit und Anstrengung ein erstmal verrittenes Pferd wieder zu korregieren und oftmals werden diese Hilfszügel benutzt, weil man angeben möchte damit wie schön das Pferd unterm Reiter läuft. Dann ist aber von Losgelassenheit, die dazu nötig ist, daß das Pferd den Rücken wölbt und den Kopf runternimmt, nichts mehr zu sehen und genau das Gegenteil wird bewirkt. Das Pferd verspannt sich erst recht durch den Druck und den Zang den Kopf runternehmen zu müssen und drückt den Rücken immer mehr weg, d.h.es macht nen Senkrücken!Tja und diese Reiter sind dann ganz stolz und prahlen damit wie toll sie reiten können.
Bei uns im Stall sind diese Zügel auch schon verwendet worden, doch nur unter Aufsicht unserer Reitlehrerin und dann wirklich nur als Hilfszügel, sprich sie hingen meistens durch und wurden nur im Notfall genutzt!Sie sind wunderbar dazu geeignet dem Pferd im Falle des Falles eine Anlehung zu geben bzw. dem Pferd zu zeigen wohin der richtige Weg führt bzw. was es machen soll.

Sorry aber ich habe eine prägende Erfahrung mit den Hilfszügelns gemacht: damals war unsere Stute im Beritt und diese brauchte immer mindestens 20-30 Minuten um locker zu werden und dann am Zügel zu gehen, tja und da war die Bereiterin zu ungedüldig, schnallte die Schlaufzügel ein und kallte die Stute so zusammen. Unsere Stute wurde total hysterisch, zog gegen den Druck an und fing dadurch plötzlich an ausm Maul zu bluten. Damit war das Thema Beritt endgültig vorbei und die Akzeptanz der Schlaufzügel, erst durch meine Reitlehrerin und wie ich gesehen habe, wie sie diese verwendet, würde ich heutzutage erst wieder welche benutzen und dann auch nur zum Korregieren oder zur Hilfestellung fürs junge Pferd z.B.
Also wer damit umgehen kann, kann dem Pferd damit eine große Hilfestellung leisten!

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