Megaherz Himmelfahrt Testbericht

Das dritte Album der Deutschrocker „Megaherz“ trägt den Namen „Himmelfahrt“. Wie schon bei den Vorgängeralben „Wer bist du?“ und „Kopfschuss“ wird wie gewohnt in härtesten Tönen gerockt.


Kommen wir aber nun zu den einzelnen Tracks:

01 Du oder ich 3:33
Das Lied beginnt mit den typischen „Megaherz-Gitarren“. Der Gesang ist gewohnt tief. In dem Stück spricht der Sänger eine bestimmte Person an. Entweder die Person oder der Sänger muss sterben. Gründe für diese Situation werden nicht genannt. Am Schluss kreischen noch mal die Gitarren und es wird ein bisschen gegrölt. (8/10)

02 Himmelfahrt 6:03
„Himmelfahrt“ ist der längste Track auf dem Album. Er beginnt ziemlich rockig. Im Text wird eine Person angesprochen, mit der der Sänger auf „Himmelfahrt“ will. Die Gesangsstimme ist natürlich wieder tief gehalten. Zwischendurch ist ein längerer instrumentaler Teil, bei dem mal wieder der Gitarrist zeigen kann was er so drauf hat. Zudem hört man passend zum Text Fluglärm. (9/10)

03 Showdown 4:07
Das Stück beginnt mit einem rhythmischen Bass und harten Gitarren. Der Gesang ist eine Art schneller Sprechgesang. Er spricht davon, dass er seine Partnerin verlassen will. Im Refrain heißt es immer wieder: „Jedes Kind weiß doch genau, dass Mann und Frau nichts füreinander sind“ und „ich brauch dich nicht ich will dich nicht“. (9/10)

04 Menschmaschine 4:09
Dieses Stück fängt sehr elektronisch an bis schließlich die hammerharten Gitarrenriffs einsetzen. Auch der Gesang ist ziemlich brachial. Im Text heißt es immer wieder „Denk nicht! Diene! Los Maschine!“. Es wird allgemein von menschlichen Maschinen gesprochen. Vielleicht ist dies auch eine Anspielung und Kritik daran, dass die Arbeitgeber ihre Arbeiter nur noch als Maschinen ansehen. Doch vielleicht ist das auch etwas weit hergeholt. Auf jeden Fall ist das stück ziemlich cool. (10/10)

05 Windkind 3:45
Megaherz und die Märchenwelt. Das ist so ne Sache. Auch diesmal haben sich Megaherz ein Märchen rausgesucht. Heute wird die Geschichte mit Schneewittchen auf die Schippe genommen. Nach dem Satz „Wer hat von meinem Tellerchen gegessen?“ setzen sehr brachiale Gitarren ein dann wieder ein „Wer hat in meinem geraucht?“ dann wieder die Gitarren usw. In dem Lied wird der Sänger von seiner Frau betrogen („Wer hat meine Frau gebraucht?“). Schließlich erkennt der Sänger „Ich rieche Menschenfleisch“ und „Wer hat sich da versteckt du Schlampe sag es mir geschwind“. Doch als Antwort kommt nur „Der Wind , das himmlische Kind“. Ein hammerharter Track! (10/10)

06 Falsche Götter 4:42
am Anfang singen einige Hallelujah. Dann setzen brachiale Gitarren ein. Megaherz stellen sich in diesem Stück selbst eine Götter dar („Denn wir sind die Kraft und die Macht und die Herrlichkeit“). Schließlich heißt es noch „Auf die Knie! Diene deinen Gott“. Der Rhythmus verursacht sofort einen Ohrwurm. (10/10)

07 Ruf mich an 3:41
Megaherz besingt das Schicksal einer fetten Telefon-Domina. Der Text ist eigentlich ganz lustig. Immer wieder heißt es „Ruf mich an du gottverdammter Wichser“ und „Eine Mark und Achtzig das ist teuer, doch dafür bekommst du auch ein Ungeheuer“. Passend zum Text hört man ab und zu Frauengestöhne bzw. -gekreische im Hintergrund. Zum Schluss stöhnt auch der Megaherz mit. Die Gitarren in dem stück sind oft sehr hoch. (8/10)

08 Hurra – Wir leben noch 4:45
Dieses Stück ist mal ein etwas Positiveres der Rockfraktion. Der Sänger regt sich über jemanden auf, der immer pessimistisch ist und hält ihm entgegen „Hurra! Wir leben noch. Wer hätte das gedacht“. Das stück ist mal wieder schön rockig. (9/10)

09 Das Licht am ende der Welt 4:25
Dieses Lied ist etwas ruhiger und fast schon balladenartig. Man hört zunächst keine Gitarren sondern nur die Klänge eines Schlagzeuges. Erst der Refrain wird etwas rockig, in dem gesungen wird „Zeig mir das Licht am ende der Welt“. Am Ende kreischen die Gitarren und das Singen wird zum Teil zum „Schreien“. (8/10)

10 Beiß mich 4:03
Das Lied „Beiß mich“ ist ideal als Clubhit geeignet, da der Rhythmus einem sofort zum Tanzen verleitet. In diesem Stück fließen sehr deutlich hörbar viele elektronische Elemente ein. Der Gesang ist tief und relativ schnell. Im Refrain heißt es „Beiß mich! Zeig mir deine Zähne und reiß mich auf“. Zum Schluss listet der Sänger diverse Textzeilen wie „Zerfetz mich! Zerleg mich“ usw. auf. (10/10)

11 Tötet den DJ 4:29
Auch hier wird mir brachialen Gitarren begonnen. Der Gesang ist mehr ein sprechen als ein Singen. Im Text wird sich über den DJ beschwert, der sich nicht um „uns“ kümmert. Die Konsequenz: „Tötet den DJ!“ Am Ende wollen Megaherz das Blut des DJs. Hier wird richtig geschrieen und gemoscht. Wieder ein Hammertrack! (9/10)

12 Tanz auf dem Vulkan 5:42
Dieses Lied würde sich sicherlich auch für den einen oder anderen Club eignen. Der Gesang ist gewohnt tief; die Gitarren kreischen ab und mal auf. Im Refrain heißt es „Tanz, tanz, tanz in ein neues Jahrtausend. Tanz, tanz, tanz den goldenen Schwan.“. In den Strophen wird gesungen worüber getanzt wird „über vertrocknetes Gras“ oder „über glühende Kohlen“. (9/10)


Booklet + Cover:
Auf dem roten Cover ist eine Art Meerjunfrau abgebildet die die Form eines Anker hat. Dadrunter der Schriftzug der Band. Im Booklet sind wie immer alle Texte des Albums abgedruckt.


Fazit:
Megaherz hat es meiner Meinung nach mit „Himmelfahrt“ wieder geschafft ein hammerhartes Album herauszubringen. An das Meisterwerk „Kopfschuss“ kommt „Himmelfahrt“ zwar nicht heran, doch ist dieses Album in meinen Augen das zweitbeste, der fünf bisher veröffentlichten Alben. Fans von Rammstein, Eisbrecher, OOMPH! oder Böhse Onkelz sollten auf alle Fälle mal reinhören.