Hitman 2: Silent Assassin (Action PC Spiel) Testbericht

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ab 18,79
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Erfahrungsbericht von hirni

Hitman 2, ein richtiger Hit *wortspiel*

Pro:

Guter Soundtrack, Killer mit Stil, Gute Schleichteile, gute Waffen, unzensiert

Kontra:

Teilweise etwas zäh von der Story her

Empfehlung:

Ja

Einleitung:
Ich hatte es ja selbst in der Hand und bin nun mal den leisen Weg gegangen. Jetzt hab ich feindlichen General und sonst niemanden ausgeschaltet und muss eben noch an ein gutes Dutzend aufmerksamer Wachen vorbeikommen. Einen Teil hab ich schon geschafft, aber der schwierigste kommt er noch. Oh nein, gleich wird er mich entdecken, mein Gefahrenindikator schlägt schon rot aus, dann ist alles vorbei und ich muss mich noch mal überall vorbeischleichen…

Solche Szenen sind in Hitman 2: Silent Assassin nicht selten und sorgen oft für Hochspannung während des Zockens.


Story:
Anmerkung: Ich hab den ersten Teil des Games nie gespielt.
Eigentlich wollte sich Tobias Rieper alias 47 zur Ruhe setzen, da er vom Profi-Killen genug hat, also tauscht er seine tödlichen Waffen gegen Gartenwerkzeug und will in einem sizilianischen Kloster frei aller Sünden werden und beichtet einem Priester all seine Gräueltaten der Vergangenheit.
Doch kurz darauf wird dieser entführt und 47 soll innerhalb von 3 Tagen eine halbe Millionen Dollar für ihn beschaffen oder dieser muss mit den Fischen schlafen.
Im bleibt quasi keine andre Wahl und so verdient er sich sein Geld wie er es schon immer als Hitman gemacht hat: Er tötet Leute für Geld.
Also nimmt er wieder Kontakt mit seinen ehemaligen Auftraggebern auf und geben 47 seinen erste Job nach langer Zeit.
So nimmt die Geschichte seinen Lauf und 47 wird wieder zum Aufragskiller, wie er Leute um die Ecke bringt ist ganz allein die Sache des Spielers und da wären wir auch schon beim Gameplay...


Gameplay/Spieldesign:
Es liegt ganz in der Hand des Spielers, ob sich unser Hitman in Rambo-Manier durch die Level schlägt und auf alles schießt was sich bewegt und größer als seine Pistolen sind oder ein wahrer Silent Assassin (engl.: Lautloser Killer) ist.
Ersteres überlebt er nicht so leicht wie James Bond, Max Payne oder Cate Archer aus No One Lives Forever (2), dennoch bleibt auch immer dieser Weg als Notausgang.
Zweite Möglichkeit ist natürlich viel eleganter und hat auch diesen Stil, den 47 eben hat. Wenn er sich in aller Seelenruhe von hinten seinem Opfer nähert, dessen Tod oberste Priorität hat, und seine spezielle Klavierseite bereitmacht und dann im richtigen Moment eben diese um den Hals des Gegners wickelt und diese nur einmal fest zuschnürt oder mit den anderen insgesamt 23 Waffen, von der Beretta (wahlweise mit Schalldämpfer) über andere Pistolen bis hin zum Infrarot-Scharfschützengewehr. Leider kann man viele Waffen nicht anwenden, wenn man am Ende eines Levels eine gute Bewertung bekommen will und die bekommt man nur, wenn man möglichst selten Alarm auslöst, möglichst wenige Leute tötet und möglichst Unaufällig ist. Klappt das nicht, ist es auch egal, weil man auch mit der Rambo-Methode erfolg hat.
Und genau dann sollten Kinder unter 18 Jahren wegsehen, weil Hitman 2 nicht der deutlichen Gewaltdarstellung der US-Version in der Deutschen bereinigt wurde, mit anderen Worten: Es fließt viel Blut (rotes!), die Leichen bleiben liegen und auch sonst gehört das Spiel eigentlich nicht in Kinderzimmer (*heiligenschein* ;-)).

Gesteuert wird der Killer wahlweise aus der Thrid-Person-Sicht (Verfolgersicht) oder Ego-Shooter-Sicht (aus der Sicht des zu Spielenden), wobei nur erste wirklich Sinn macht, da man immer erkennen sollte, wie weit man noch gehen kann, ohne entdeckt zu werden.

Die KI ist unterschiedlich. Teilweise schöpfen die Wachen keinen Verdacht, wenn man als einiger mit Glatze seelenruhig durch die Gegend hüpft, auf der anderen Seite erkennen die Ninjas einen, wenn sie noch nicht mal Sichtkontakt zu einem haben und selbst wenn dürften die einen eigentlich nicht erkennen, bei seiner Vollkörper-Verkleidung.

Auch am Anfang gibt es viele Schwierigkeiten, besonders für Anfänger (des Genres) ist Hitman schwer zu meistern und ein Tick zu schwierig, da man an manchen Stellen keinen falschen Schritt machen kann, an anderen Stellen aber so viele wie man will.

Die Missionen, die man bekommt, spielen an unterschiedlichsten Schauplätzen, wie ein indisches Krankenhaus, die Petronas-Tower in Kuala-Lumpur, ein japanisches Anwesen oder ein Mafiosi-Haus.


Grafik, Atmosphäre, Sound und Steuerung:
Die Grafik dort ist zwar schon teilweise sehr gut gelungen, aber trotzdem gespalten. Während die Animationen schön und weich und die Modelle sehr detailliert sind, wirken viele Level einfach nicht so lebendig, wie beispielsweise in Mafia.

Leider sind auch viele Lokalitäten einfach zu hell um die nötige Atmosphäre zu schaffen. Die Story bietet nach einiger Zeit erstmal keine Überraschung oder Spannung mehr, sie geht noch nicht mal wirklich weiter, aber zum Ende hin legt sich das wieder. Die Realitätsnähe ist schon da, aber die Ballers passen nicht so von der Durchschlagskraft in seiner Ausstattung.
Dennoch ist die Atmosphäre dank einer größtenteils guten und spannenden Story, dank eines coolen und stilvollen Protagonisten (47), und meistens ansehnlicher Inszenierung ganz gut, wenn man von der angesprochenen Durststrecke in der Mitte absieht, aber auch dank der guten Musik.

Diese ist durchgängig von höchstem Niveau. Mit professionellen Synchronsprecher (deutscher Sprecher von Wesley Snipes für 47, aber auch ansonsten sehr gut) in der deutschen Version, mit einem genialen Orchester-Soundtrack und einigermaßen realistische Effekte der Waffen.

Die Steuerung ist einfach und fließt schnell ins Blut, dank des integrierten Tutorials, am Anfang der Missionen. Die Kameraführung ist übersichtlich, die Präzision der Steuerung und auch die Bedienung sind beide gut, aber alles zusammen eher für einen Action-Shooter geeignet als für ein Action-Adventure mit so vielen Schleich-Teilen.


Ein Mehrspielermodus ist nicht vorhanden.


Fazit:
Leider begrenzt sich Hitman 2 nicht auf einen Teil, so kann man entweder das ganze Level rumschleichen um am Ende eine gute Bewertung bekommen oder sogar Sonderwaffen zu erhalten, die man aber nie einsetzen kann, oder man läuft wie Arnold Schwarzenegger alle Punkte ab und tötet alles was einem im Weg kommt, auch wenn letzteres nicht wirklich gedacht ist, von den Programmierern, funktionieren tut es allemal und einfacher ist es auch.
Bei No One Lives Forever 2 war das zwar ähnlich, aber lustiger und passender.

Ansonsten ein Spiel, welches gute Atmosphäre und die Motivation fast durchgängig aller Missionen oben hält.

Wer nicht vor expliziter Gewaltdarstellung, Stellenweisen Aussetzer der KI zurückschreckt und auf Action-Adventures mit viel Schleichen steht, der liegt mit Hitman 2 richtig.


© by Hirni 2003

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