Hobbys Testbericht

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Erfahrungsbericht von kerlimaus99

Gestatten Ano, Ano Nym

Pro:

anonymes Surfen wird möglich, gebt Hackern keine Chance

Kontra:

Ladezeiten verlängern sich manchmal extrem, Firewall gegen Hacker besser und effektiver

Empfehlung:

Nein

Die Menschen sind schon zweischneidige Wesen. So sehr die meisten das Leben in einer anonymen Umwelt verabscheuen, in der die Menschen achtlos aneinander vorbeigehen und Nachbarn manchmal nicht mal den Namen des anderen, geschweige denn mehr von ihnen wissen, wodurch manche verstorbene alte Leute erst nach Wochen oder Monaten entdeckt werden, weil niemand sie beachtet oder vermisst hat, so sehr suchen doch viele die Anonymität im Internet. Sie wollen den anderen im Internet und auch speziell ihrem Gegenüber, also der Website, mit der sie gerade kommunizieren so wenig wie möglich Informationen zukommen lassen.

Warum ist das so ? Nun zum einen liegt es wohl daran, daß man selbst die Informationen, die man von anderen bekommt, in der Regel in keinerweise verifizieren kann, was sich besonders in Chat-Räumen austobt, wo man nicht mal über das Geschlecht des Gesprächspartners Sicherheit hat, aber es liegt sicher auch daran, daß man nicht weiß, was der Gegenüber mit den erhaltenen Informationen macht, bzw. wer irgendwann später noch auf eventuelle Informationen stoßen könnte.

Jede Verbindung mit dem Internet hinterläßt aber Spuren. Ich werde im folgenden wie bei Beiträgen über IT von mir üblich versuchen, es so einfach und allgemeinverständlich wie möglich zu beschreiben und bitte die Cracks schon vorab um Verständnis, wenn es vielleicht mal ungenau oder nicht so ganz fachlich ist, aber ich möchte, daß alle Leser etwas von diesem Beitrag haben und als jemand, der rund 20 Jahre in der IT-Branche tätig ist, bin ich durchaus in der Lage auch mit Fackvokabularien um mich zu werfen und alles exakt und begrifflich genau zu beschreiben, aber ich denke davon hat hier nur eine Minderheit etwas, also lasse ich es.

Warum werden Spuren hinterlassen ? Nun das ist recht schnell erklärt, jedem Rechner, der sich ins Internet einwählt, wird eine sogenannte IP-Nummer zugeteilt, ähnlich einer Telefonnummer, die eineindeutig zugeordnet ist, damit die Kommunikation einwandfrei klappt, daß gilt also auch für den Rechner zu Hause und nicht nur für Server. Für privat genutzte Rechner wird die IP-Adresse meist dynamisch durch die Provider vergeben, d. h. es muß nicht bei jeder Einwahl die gleiche sein und das ist es in der Regel auch nicht, aber die vergebene IP-Adresse wird natürlich mit den Einwahldaten bei den Providern gespeichert und so ist auch Wochen später nicht nur nachvollziehbar von welcher Telefonnummer, welcher beim Provider registrierte User sich eingewählt hat, sondern auch welche Internetseiten er besucht hat, denn diese speichern halt meist die IP-Adresse und so kann eine Verknüpfung hergestellt werden, die zur Aufdeckung von Straftaten über das Internet wie Kreditkartenbetrug, Kinderpornographie und ähnliches auch absolut nötig ist.

Aber der eigene Rechner und die IP-Adresse geben auch noch mehr Auskunft, so kann auf die Region des Standortes geschlossen werden und es werden auch Betriebssystem, Browser-Typ und ähnliches mitgeteilt. Da viele Leute diese Informationen aber nicht herausgeben wollen, meist weil sie Angst vor Hackern haben, sehnen sie sich nach anonymen Surfen, was mit relativ kleinen Tools auch möglich ist.

Eines dieser Tools ist anoSurf, dessen Aufbau und Funktion ich im folgenden beschreiben möchte.

Wie funktioniert nun anonymes Surfen bei anosurf und ähnlichen Programmen ? Nun, dies ist relativ simpel, in dem ein sogenannte Proxy-Server zwischengeschaltet wird. Was ist das denn ? Nun, man könnte es sich so vorstellen: Ihr ruft irgendwo an, aber nicht den, den ihr eigentlich sprechen wollt. Der von Euch angerufene sieht auf seinen Display auch Eure Telefonnummer, ruft jetzt den ursprünglich gewünschten Gesprächspartner an und verbindet Euch mit ihm, aber dieser sieht nicht Eure Telefonnummer, sondern nur die desjenigen, den Ihr zuerst angerufen habt, und so ist Eure Nummer und alle anderen Informationen praktisch anonym.

anoSurf könnt Ihr Euch als zip-Archiv zum Beispiel bei chip.de kostenlos runterladen und problemlos installieren. Obwohl nach der Installation zwar kein Neustart erforderlich ist, so würde ich ihn grundsätzlich empfehlen, denn nach Installationen kann das nie verkehrt sein.

Es erscheint ein recht kleines Fenster, indem Ihr einen Proxy-Server auswählen könnt, die gewünschte URL, also die Internet-Adresse, die Ihr besuchen wollt, in ein Feld eingeben könnt und fünf Bedienungsknöpfe sind auch noch da, von denen aber einer zum Beenden ist und ein weiterer die gesperrte Funktion anonymisierter emails trägt, die deaktiviert wurde, weil damit zuviel Schindluder getrieben wurde, bleiben also noch drei Knöpfe, von denen einer als Hilfe-Funktion kleine Hinweise auf die Benutzung des Programms gibt und ein weiterer die sehr gute Funktion des automatischen Updates ermöglich. Der verbleibende letzte Knopf dient dem Lossurfen. Wird er betätigt wird der im Betriebssystem als Standard-Browser angegeben Browser gestartet und man sieht in der Adressezeile die gewünscht URL, allerdings steht vor ihr eine andere, nämlich die des Proxy-Servers.

Der Seitenaufbau dauert durch diese Zwischenschaltung natürlich länger, was durchaus manchmal Faktor fünf ausmachen kann, was auf die Dauer natürlich recht nervig ist. Manchmal erscheint am oberen Rand auch ein Streifen des Proxys, ähnlich als wenn man bei hotmail innerhalb einer Mail einen Link anklickt und sich dort dann ja ein neues Fenster öffnet, wo in diesem oberen Streifen dann steht \"Sie besuchen eine Website außerhalb von hotmail\" oder so ähnlich, dadurch wird die zur Verfügung stehende Bildschirmfläche natürlich verkleinert. Außerdem müßt Ihr das kleine Fenster wieder in den Vordergrund holen, wenn Ihr eine andere Website ansurfen wollt, Ihr könnt die neue Adresse also nicht wie gewohnt so ohne weiteres in Euren Browser eingeben, sonst würde unter Umständen die Verbindung mit dem Proxy-Server gekappt und die Anonymität ist dahin. Aber auch schoin das Anklicken von Links könnte das bewirken. Es wäre also immer sicherer, einen Link mit der rechten Maustaste anzuklicken, auf Verknüpfung kopieren zu gehen und die kopierte Adresse dann im Fenster von anoSurf einzufügen, also recht umständlich und das alles nur um Informationen wie Browser, Betriebssystem und anderes für sich zu behalten, die von den überwiegenden Websites, ich würde mal 99,999999 % schätzen, nur aus statistischen Zwecken überhaupt registriert werden, um zum Beispiel festzustellen, welchen Browser die Mehrheit der Besucher nutzen, so daß man die Website bei einer Revision besser an diesen Anpassen kann.

Aber da wäre ja noch der Hackerschutz, aber da ist jede noch so einfache Firewall, zum Beispiel ZoneAlarm, die es auch kostenlos im Internet gibt effektiver, und beeinflußt die Ladegeschwindigkeiten nicht so stark wie ein Proxyserver.

Zusammenfassend würde ich sagen, daß Programm anoSurf funktioniert zwar einwandfrei, effektiv und ohne Probleme, deshalb vergebe ich auch die beste Bewertung, wird aber von den meisten Usern nicht benötigt, denn deren Schutzbedürfnis wird durch eine Firewall tausendmal besser abgedeckt.

Wer aber Interesse hat, kann sich das Programm ja mal runterladen und es ausprobieren, denn sowohl die Installation als auch die Deinstallation sind völlig problemlos.

Sollte ich wieder mal etwas Wichtiges oder Wissenswertes vergessen haben, so bin ich für Eure Anregungen und Hinweise in Euren hoffentlich zahlreichen Kommentaren sehr dankbar und werde sie gegebenenfalls in einem Update verarbeiten.

Danke für Euer Interesse und das Lesen dieses Beitrages.

Liebe Grüße und einen schönen Tag

Euer gefirewallte kerlimaus99

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