Hochzeit Testbericht

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Erfahrungsbericht von *Weserhexe*

Darling,Dich würde ich auch ein 3.Mal heiraten

Pro:

Eine Hochzeit ist was sehr schönes, wenn sie so abläuft,wie man es gerne möchte

Kontra:

man hat nie eine Garantie,ob es ewig hält,man muss eben vertrauen können

Empfehlung:

Nein

Hallo liebe Leserschaft!


Zum Thema Heirat kann ich auch einiges schreiben. Mein Mann und ich haben im November 1990 standesamtlich geheiratet. Ursprünglich wollten wir an dem Tag heiraten, an dem meine Großeltern Goldene Hochzeit hatten. Wir wollten morgens den ersten möglichen Termin nehmen und anschließend die 250 km zu meinen Großeltern fahren und dort erst den Rest der Verwandtschaft mitteilen, dass wir nun verheiratet sind. Doch durch einen kleinen Verquatschungsfehler meines Mannes, bekam meine Mutter schon früher was von unseren Plänen spitz, und redete solange, auf uns ein, bis wir unsere Pläne etwas abänderten. So entschieden wir uns dann für einen Termin eine Woche vor der Goldenen Hochzeit meiner Großeltern.

Wir wollten keine große Hochzeitsfeier machen. Wir hatten jeder einen Trauzeugen mit Partner und meine Eltern kamen noch. Leider ließen wir uns damals überreden, dass wir meine Schwiegermutter doch auch einladen sollten. Leider deshalb, weil wir heute eh keinen Kontakt mehr mit ihr haben, denn sie hat versucht unsere Familie zu zerstören(und ist kläglich gescheitert*lach*).

Unser standesamtlicher Termin war auf 10:30 Uhr festgelegt. Für 12:30 Uhr war dann ein Tisch für uns alle in einer gemütlichen Gaststätte in Barkhausen bestellt.

Wir waren um 10:00 Uhr auf dem Standesamt in Minden und warteten der Dinge, die da auf uns zukommen sollten. Vor lauter Nervosität liefen wir den Gang immer auf uns ab. Da die Trauung vor uns 10 Minuten überzogen hatte, stieg unsere Nervosität ins unermessliche. Als wir dann endlich in den Trauungssaal konnten, hatte ich ganz weiche Knie. Es war eine nullachtfuffzehn Trauung. Die üblichen Sprüche, der Standesbeamtin, die beim Reden fast einschlief, und dann irgendwann das Unterschreiben der Eheurkunde und das war es. Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern, was für einen blöden Gesichtsausdruck meine Schwiegermutter damals hatte, als die Standesbeamtin bekannt gab, das wir uns für meinen Nachnahmen als Ehenamen entschieden haben(ihr fiel fast die Kinnlade runter).

Draußen dann die üblichen Glückwünsche der Trauzeugen und Partner, meiner Eltern und ein paar Bekannte standen draußen und gratulierten. Meine Schwiegermutter stand dann mit einem Mal vor mir, drückte mir wirsch einen Blumenstrauß in die Hand und sagte: „Da für Euch“ (es waren 50 DM im Strauß eingebunden). Wir tranken dann noch einen Schluck Sekt zusammen und dann machten wir uns auf den Weg in unsere Wohnung. Von dort aus ging es dann in die Gaststätte zum Mittagessen.

Nach dem Mittagessen saßen wir dann noch ein wenig zusammen und dann verabschiedeten sich der Trauzeuge meines Mannes mit Freundin von uns, weil die noch nach Berlin wollten. Wir anderen fuhren dann zu uns nach Hause und machten uns dort einen schönen, aber sehr ruhigen Tag.

Es war für uns ein Tag, den wir als ruhig und schön empfanden. Viele werden nun denken, wie blöde, voll die öde Hochzeit, aber wir wollten keine große Feier haben, denn so wie wir diesen Tag gestaltet hatten war er für uns ein besonderer Tag. Wir haben es auch nie bereut, nicht groß gefeiert zu haben und erinnern uns heute noch gerne an den Tag zurück, weil uns jedes Detail noch in Erinnerung ist.

8,5 Jahre später heirateten wir dann doch noch kirchlich. Irgendwann in all den Jahren hatten wir das Bedürfnis, unser Eheversprechen vor Gott zu wiederholen. Wir besprachen das ganze mit dem Dompropst in Minden vor fast genau 3 Jahren. Mein Schatz hatte mir zum Jahreswechsel 1998/99 auf Knien einen Antrag vor unseren Freunden gemacht :-) (es war eine sehr rührende Szene). Nun ging es um einen geeigneten Termin. Wir entschieden uns mit dem Probst zusammen für den 01. Mai 1999 als Termin für die kirchliche Trauung. Es folgten noch 3 weitere Gespräche zwecks Trauspruch und sonstiger Organisation.

In der Zwischenzeit fing ich an, die Hochzeitsfeier zu planen. Wen laden wir ein, wen nicht. Wir wollten höchstens mit 40- 50 Leuten feiern. Ich bestellte dann, nachdem feststand, wen wir nun endgültig einladen würden, Hochzeitsmandeln in feinem Geschenktüll mit Kärtchen und Seidenblumen drauf. Diese Geschenktüllpäckchen waren in cremeweiß gehalten. Auf jedem Kärtchen stand vorne der Name des Gastes und hinten stand ein Danksruch drauf. Alles war sehr schön hergerichtet. Für die Kindergäste hatten wir, anstatt der Blumen in dem Hochzeitsmandelgeschenkpäckchen kleine Teddiebären einarbeiten lassen.

Ich bestellte kleine Tischgestecke in blau und rot und ein Autogesteck. Alles in Seidenblumen. Das Gesteck fürs Auto sah täuschend echt aus, weil es aber aus künstlichen Blumen besteht, haben wir heute noch was davon. Mein Mann kümmerte sich derweil um ein Auto, denn wir wollten ein ganz bestimmtes.

Nachdem ich mich um die Tischdeko gekümmert hatte, besorgte ich Tischdecken passend zur Deko (Gestecke, Kerzen, Bonbonieren mit Hochzeitsmandeln). Wir entschieden uns für stabile Papiertischdecken, denn wir wollten eine große Tafel in U-Form aufbauen.

Einen Tag vorher besorgten wir die Zapfanlage und die Getränke. Am Abend wurde dann der Saal hergerichtet. Eine Musikanlage wurde aufgebaut und gestimmt, alles lief gut ab.

Viele Tage vorher hatte ich begonnen, das ganze Essen für uns alle vorzubereiten, ja ihr lest richtig, ich habe alles selber gemacht. Da wir nun definitiv mit Kindern 46 Mann werden sollten, bereitete ich jeweils für 40 Personen das Essen vor. Es wurde Gulasch gereicht und Frikassee (war vorher mit der Mehrheit abgesprochen). Ich sage euch es war eine Plackerei, für 40 Personen Frikassee und Gulasch zu machen, aber es hat sich gelohnt, denn das Essen kam hervorragend an. Den Reis und die Kartoffeln hatten wir schnell fertig.

Einen Tag vor der Hochzeit wurde gebraten, was nur möglich war, kleine Schnitzelchen, Frikadellen, Hähnchenschenkel und vieles mehr. Auch wurde Pudding vorbereitet im ganz großen Maß. Viele helfende Hände standen mir zur Seite.

Die kirchliche Trauung war für 15:00 Uhr am 01.Mai angesetzt. Um 7:00 Uhr kam meine Freundin, die mit mir zusammen noch die kalten Platten vorbereitete. Dann holte ich um 9:30 Uhr den Brautstrauß und die Streukörbchen vom Floristen ab und um 10:00 Uhr das bestellte Brot.

Ich hatte soviel zu tun, dass ich gar nicht erst dazu kam, nervös zu werden. Gegen 11:00 Uhr trafen die ersten Gäste ein. Gegen 13:30 Uhr zog ich mich zurück, um mich umzuziehen. Gegen 14:20 Uhr fuhren wir nach Minden zum Dom. Dort konnten wir seitlich neben dem Dom parken. Alle, zu uns gehörenden PKW’s, hatten Brautflors am Auto. Es war schon ein beachtlicher Zug, der zusammen kam. Nun machte sich doch die Nervosität bei uns breit.

Pünktlich um kurz vor 15:00 Uhr wurden wir vom Probst in den Dom geführt. Es war alles ganz feierlich. Die kirchliche Zeremonie war ein Traum. Mir wurde zweimal ganz weich in den Knien, als wir so das vorn vor dem Altar standen. Es wurde eine wundervolle Trauung und hier und da hörte ich hinter mir ein Schluchzen einiger Gäste :-). Die meisten der anwesenden Gäste kannten bisher keine katholische Trauung, und waren doch sehr angetan, wie schön es war. Diesmal hatten sich auch sehr viele Bekannte vor dem Dom versammelt, die einfach nur gratulieren wollten. Wir haben mit allen Gästen und Gratulanten angestoßen. Dann ging es von Minden zurück nach Porta. Unterwegs wurden wir noch von Radfahrern angehalten, die uns erst weiter lassen wollten, wenn wir ihnen was zu trinken gaben, also bekam die Gruppe kurzerhand einen Karton Sekt von uns (man hat sich ja nicht so * lach*).

Bei uns angekommen, ging es dann sofort in den geschmückten Saal. Dort gab es erst mal Kaffee und Kuchen :-) und natürlich auch andere Getränke.

Das Essen wurde warmgemacht, welches ich tage vorher schon zubereitet hatte und das nun nur noch aufgewärmt werden musste(es war aber in der Zwischenzeit tiefgefroren gewesen).

Gegen 18:00 Uhr gab es dann das warme Buffet, sprich das warme Essen wurde serviert. Allen Gästen schmeckte es hervorragend. Auch der Nachtisch kam sehr gut an. Nach dem Essen wurde erst alles weggeräumt, dann mussten wir verschiedene Hochzeitsspielchen machen (Sand sieben u.ä.). Dann wurde irgendwann zum Tanz gerufen und wir feierten schön und ausgiebig. Gegen 22:00 Uhr wurde das kalte Buffet eröffnet und gegen Mittermacht die dreistöckige Hochzeitstorte (selbstgemacht von einer Bekannten) angeschnitten.

Einige Gäste verabschiedeten sich dann gegen 1:00 Uhr, die meisten gegen 2:30 Uhr und mit dem Rest feierten wir bis 6:00 Uhr durch.

Es war ein schönes Fest. Und es wird uns immer in Erinnerung bleiben. Ich bin auch froh, die ganze Vororganisation so gut gemeistert zu haben. Es war zwar sehr stressig, aber dafür auch sehr schön.

Wir sind froh, standesamtlich und kirchlich geheiratet zu haben, und es sind sehr schöne Erinnerungen an diese beiden (Hochzeits)Tage. Ich bin froh, dass ich mir die Organisation nicht aus den Händen habe nehmen lassen, denn das war das, was mir diese schönen Erinnerungen gibt.

Viele werden jetzt denken, das ich mir da viel zu viel Arbeit gemacht habe, aber für mich war es das allerschönste, alles selber zu planen, zu organisieren und vorzubereiten. Es war zwar manchmal echt anstrengend, aber es hat sich wirklich gelohnt. Und ich bin stolz darauf, dass es so gut gelungen ist.

Wie ich schon anfangs erwähnte, war unsere standesamtliche Hochzeit sehr ruhig und ohne viel Tamtam, aber genauso war es damals das richtige. Wir wollten eben keine große Feier, erst nach einigen Jahren kam in uns beiden der Wunsch nach einer Feier auf, und zwar im Zusammenhang mit der kirchlichen Trauung. Unsere Kinder waren alt genug, um Blümchen zu streuen und richtig mitzufeiern. Zu unseren Gästen zählten nur sehr wenige Freunde, aber das sind die Freunde, die uns auch nicht im Stich lassen, egal was für Probleme wir haben, die uns immer auch mal mit unseren Kindern unterstützen, und gerade die waren es eben wert, mit ihnen zu feiern. Ansonsten befanden sich noch sehr viele Verwandte von mir und auch die beiden Schwestern meines Mannes unter den Gästen.

Wer heutzutage die Planung einer Hochzeit selber in die Hand nimmt, und ein bisschen Organisationstalent hat, der kann aus so einem Fest wirklich ein gelungenes Fest machen, ohne dafür Unsummen auszugeben. Denn die sogenannten Organisatoren, die so etwas hauptberuflich machen, die nehmen ein Heidengeld dafür. Ausserdem kann man bei eigener Organisation wirklich sicher sein, dass alles genau so wird, wie man es gern haben möchte.

Bei den vielen helfenden Händen möchte ich mich hiermit nochmals recht herzlich bedanken, auch wenn die meisten dies wohl nie lesen werden. Es war mir einfach ein Bedürfnis, diesen Dank hier noch mit los zu werden.

Übrigens das Auto, mit dem wir zum Dom fuhren war ein neuer New Beetle in einem knalligen Rot. Das war der Traum meines Mannes. Ursprünglich eigentlich wollte er immer in einem VW Käfer zur Trauung fahren, aber der Beetle war auch sehr gut. Wir hatten ihn damals für das ganze Wochenende gemietet, d.h. von Freitags bis Montags. Und mit dem Brautgesteck vorne drauf war er ein absoluter Traumwagen.

Für mich persönlich kann ich nur sagen, dass das heiraten irgendwie zum Zusammenleben dazu gehört. Man kann zwar heutzutage auch ohne Trauschein gut zusammen leben, aber ich bin froh und habe es nicht bereut. Mag sein, dass ich da etwas altmodisch denke, aber jeder darf ja nun seine eigenen Gedanken hierzu haben. Eine Garantie, ob es der/die Richtige ist, hat man nie, aber soll man deshalb ewig unverheiratet bleiben? Ich jedenfalls liebe meinen Mann und bin froh, ihm begegnet zu sein. Ich hätte vielleicht sonst heute nicht so ein wundervolles Leben, so eine liebe Familie und wäre vielleicht total unglücklich. Schatz ich liebe Dich!!!!

Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt, diesen Beitrag zu Lesen, zu Bewerten und zu Kommentieren.

Einen schönen Dienstag noch wünscht Euch allen die

Weserhexe

Porta Westfalica, den 19.02.2002 7:35 Uhr

bei Ciao am 12.02.2002 17:45 Uhr eingestellt

66 Bewertungen, 19 Kommentare

  • hexe77

    22.11.2002, 12:41 Uhr von hexe77
    Bewertung: sehr hilfreich

    Danke, toller Bericht einer etwas "ungewöhnlichen" Hochzeit!

  • zerocool

    09.04.2002, 20:12 Uhr von zerocool
    Bewertung: sehr hilfreich

    Dann weiterhin viel Glück für euch- geschiedener sven :-(

  • Alexia

    30.03.2002, 13:19 Uhr von Alexia
    Bewertung: sehr hilfreich

    Klasse,na mal sehen wann es bei mir so weit ist... *wünsche euch viel glück*

  • anonym

    24.03.2002, 02:05 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Klingt aber anstrengend. Und wieso erst nach 8,5 Jahren?! MFG Garlin

  • ClaudiaRetzmann

    14.03.2002, 10:33 Uhr von ClaudiaRetzmann
    Bewertung: sehr hilfreich

    den Bericht muß sich mal mein Partner anschauen, grins

  • LoMei

    11.03.2002, 12:42 Uhr von LoMei
    Bewertung: sehr hilfreich

    Klasse! Gruß, LoMei.

  • aepfelbaeumchen

    02.03.2002, 21:22 Uhr von aepfelbaeumchen
    Bewertung: sehr hilfreich

    ach schön! Kompliment an Dich, dass Du Dir die ganze Arbeit gemacht hast. Ich weiß nicht, ob ich das so könnte.

  • paelzer

    22.02.2002, 23:44 Uhr von paelzer
    Bewertung: sehr hilfreich

    schöner und interessanter Bericht

  • ludovika

    21.02.2002, 09:20 Uhr von ludovika
    Bewertung: sehr hilfreich

    ein schöner Bericht, weiterhin viel Glück für Euch, trotz böser Schwiegermutter

  • GiniX

    21.02.2002, 08:35 Uhr von GiniX
    Bewertung: sehr hilfreich

    Och, wie romantisch. Ein wunderschöner Bericht, Liebe Grüße Deine Gina :-)

  • store_troll

    19.02.2002, 22:53 Uhr von store_troll
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schön dass es sowas noch gibt.

  • proggi

    19.02.2002, 16:35 Uhr von proggi
    Bewertung: sehr hilfreich

    Toller erster Bericht. ciao proggi

  • Sandra69

    19.02.2002, 16:18 Uhr von Sandra69
    Bewertung: sehr hilfreich

    Huhu, auch wieder da... Liebe Grüße *Sandra*

  • Irias

    19.02.2002, 15:53 Uhr von Irias
    Bewertung: sehr hilfreich

    *seufz* klingt das gut ;-)

  • ScorpionsPower

    19.02.2002, 15:39 Uhr von ScorpionsPower
    Bewertung: sehr hilfreich

    och hier nochma die liebeserklärung :-)

  • darkunit

    19.02.2002, 13:47 Uhr von darkunit
    Bewertung: sehr hilfreich

    Viele Grüße *wink*

  • playtick

    19.02.2002, 10:40 Uhr von playtick
    Bewertung: sehr hilfreich

    ist halt ein sehr wichtiger Tag im Lebne

  • Babba

    19.02.2002, 08:47 Uhr von Babba
    Bewertung: sehr hilfreich

    Eine nette Geschichte. Ich hatte gestern Hochzeitstag, und ich habe ihn nicht vergessen, wie so manche andere Männer ;-)

  • amrum

    19.02.2002, 08:40 Uhr von amrum
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wir haben 25 Jahre gebraucht, bis wir uns zur heirat entschlossen haben. War kein Fehler!