Die weiße Massai (Taschenbuch) / Corinne Hofmann Testbericht

ab 5,69
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Erfahrungsbericht von Kruemelchen2007

Liebesgeschichte auf kenianisch...

Pro:

ergreifende Geschichte, für Leseratten geeignet

Kontra:

nichts

Empfehlung:

Ja

Vor nicht allzulanger Zeit habe ich ein Buch geschenkt bekommen, das ich immer und immer wieder lesen könnte. Da es mich begeistert hat, möchte ich nun davon berichten

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Das Buch
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Titel: "Die weiße Massai"
Autor: Corinne Hofmann

Preis: 9,95€
Seiten: 462
Verlag: Knaur Verlag München
ISBN: 3-426-61496-0
Ausgabe: Taschenbuchausgabe März 2000

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Die Autorin
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Corinne Hofmann wurde 1960 in der Schweiz geboren und wuchs dort auf. Sie machte sich mit 21 Jahren selbständig und baute ein florierendes Bekleidungs-Geschäft auf. 1986 verbrachte sie ihren ersten Urlaub in Kenia...
Bücher:
Die weiße Massai (1998)
Zurück aus Afrika (2003)
Wiedersehen in Barsaloi (2005)

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Inhalt in Kurzfassung (Buchrücken)
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Auf einer Urlaubsreise durch Kenia begegnet Corinne Hofmann dem massai-Krieger Lketinga und verliebt sich auf den ersten Blick in ihn. Sie verlässt ihren Lebensgefährten, zieht in den kenianischen Busch zu den Massai und heiratet Lketika.
Abenteuerliche Jahre folgen, Jahre der Liebe, aber auch des Verzichts und wachsender Probleme: Die Verständigung ist schwierig, die Ernährung ungewohnt, das Rollenverständnis völlig anders. Als ihre Tochter Napirai geboren wird, scheint sich doch noch alles zum Guten zu wenden...

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Leseprobe (Seite 235)
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Mama ist glücklich, dass alles gelungen ist. Nun sei es an der zeit, die traditionelle Samburu-Heirat zu planen. Außerdem müssen wir eine eigene Manyatta haben, denn nach der Heirat dürfen wir nicht mehr in ihrem Haus wohnen. Da ich geheilt bin von den ewigen Officebesuchen, lasse ich den Gedanken an ein richtiges Haus fallen und bitte Lketinga, nach Frauen auszuschauen, die uns eine große, schöne Manyatta bauen. Ich werde Äste mit dem Landrover holen, doch bauen kann ich die Hütte nicht. Als Lohn wird es eine Ziege geben.
Nach kurzer Zeit erstellen vier Frauen, darunter seine beiden Schwestern, unsere Manyatta. Sie soll doppelt so groß wie die von Mama werden und auch höher, so dass ich fast darin stehen kann.
Die Frauen arbeiten nun schon zehn Tage, und ich kann es kaum erwarten, bis wir einziehen können. Die Hütte wird fünf auf dreieinhalb Meter. Der Umriss wird zuerst mit dicken Pfosten abgesteckt, die dann mit den Weidenästen verflochten werden. Das Innere teilen wir uns in drei Plätze auf. Gleich neben dem Eingang ist die Feuerstelle. Darüber hängt ein Gestell für Tassen und Töpfe. Nach anderthalb Metern folgt eine geflochtene Trennwand, die eine Hälfte dahinter ist nur für meinen Darling und mich. Auf den Boden kommt ein Kuhfell, darauf eine Strohmatte und auf diese dann meine gestreifte Schweizer Wolldecke. Über unserem Schlafplatz wird das Moskitonetz hängen. Gegenüber der Schlafstelle ist eine zweite Schlafmöglichkeit für zwei bis drei Besucher geplant. Ganz hinten am Kopfende soll ein Gestell für meine Kleider stehen.
Im Groben ist unsere Superhütte schon fertig, nur der Putz, das heißt Kuhmist, muss noch aufgebracht werden. Da in Barsaloi keine Kühe sind, fahren wir nach Sitedi zu Lketingas Halbbruder und beladen unseren Landrover mit Kuhfladen. Wir müssen dreimal fahren, bis wir genügend zusammen haben.
Zwei Drittel der Hütte werden von innen mit dem Dung verputzt, der in der großen Hitze schnell trocknet. Ein Drittel und das Dach werden von außen verputzt, damit der Rauch durch das poröse Dach entweichen kann. Es ist spannend den Hausbau zu verfolgen. Die Frauen schmieren den Mist mit bloßen Händen um die Hütte und lachen über meine gerümpfte Nase. Wenn alles fertig ist, können wir in einer Woche einziehen, denn bis dahin ist der Mist steinhart und geruchlos.

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Meine Meinung
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Diese Buch hat mich sehr ergriffen, da es für mich kaum nachvollziehbar ist, welche Gefühle in Corinne zu finden waren, als sie sich entschloss, mit dem Massai-Krieger Lketinga in Kenia bei seinem Stamm zu leben, wofür sie sogar ihrem Lebensgefährten Marco den Laufpass gab. Kaum nachzuvollziehen auch die Verständigungsprobleme, die sie mit Lketinga hat. Mit schlechtem Englisch verständigen sie sich, sprechen nur das nötigste.
Bei dem Stamm angekommen wird sie nach einiger Zeit gut aufgenommen von Lketingas Familie. Das Leben dort ist sehr beschwerlich, ohne nur den allereinfachsten Komfort.
Corinne schließt enge Freundschaft mit der Mutter ihres Mannes, obwohl sie sich nur über dritte (z.b. Lketingas Bruder James) verständigen können. Als sie heiraten, entgeht sie knapp der üblichen Beschneidung, außerdem beginnt ein Bürokratie-Wahnsinn bezüglich ihrer Aufenthaltsgenehmigung. Sie fühlt sich zudem unter Druck, ein Baby zu bekommen. Lketinga hat als Massai-Krieger auch keine Ahnung von den Wünschen und Bedürfnissen seiner Frau, es ist nicht üblich, darauf Rücksicht zu nehmen. Erst nach und nach lernt er, ihr ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit zu widmen und ihr das Leben dort zu erleichtern.
Da die Massai-Siedlung Barsaloi und zugehörige Mission weit von der nächsten größeren Ortschaft entfernt sind, kauft Corinne ein Auto und mietet einen Shop, um für die Einheimischen die Nahrungsmittel-Versorgung zu sichern. Dies führt aber immer häufiger zu Problemen mit ihrem Mann, der zunehmend eifersüchtiger wird. Als das Baby, ein Mädchen namens Napirai, geboren ist bessert sich die Situation nicht, er unterstellt ihr sogar, es wäre nicht sein Kind. Auch mit den üblichen Bräuchen wird Corinne nie ganz warm. Zudem quält sie sich immer häufiger mit Malaria und ist körperlich am Ende. Sie muss sich schweren Herzens zwischen Kenia und der Schweiz, ihrer Heimat, entscheiden...
Ich habe dieses Buch in nur 2 Tagen durchgelesen, war immer wieder gefesselt davon, wie einfach die Menschen dort leben, welche Probleme im Alltag auftauchen, die wir nicht kennen. Das Wasser kommt nicht aus der Leitung oder gar einem Brunnen, sondern muss mühsam vom Fluss geholt werden. Benötigt man einen Arzt, fährt man Stundenlang durch den Busch in die nächstgrößere Ortschaft. Gefahren sind dort alltäglich, die Menschen lernen damit umzugehen.
Ich muss sagen -mich hatt das alles tief ergriffen, ich konnte mich direkt in Corinne hineindenken, alles mit ihren Augen sehen. Noch dazu ist diese Buch in der Mitte mit einigen Bildern aus Corinnes Album versehen, die Lketinga, die Familie und auch die Umgebung zeigen.

Beim lesen schwankten meine Gefühle zwischen Bewunderung für Corinne und auch leichtem Spott, weil sie an viele Situationen so furchtbar "naiv" herangegangen ist. Letztendlich aber tritt deutlich hervor, welche Willensstärke sie besitzt, da sie ihr Leben dort in Kenia mit Bravour gemeistert hat und viel gutes für die Menschen bewirkt hat.

24 Bewertungen, 7 Kommentare

  • Turbotisl1

    02.02.2008, 11:55 Uhr von Turbotisl1
    Bewertung: sehr hilfreich

    Guter Bericht! Liebe Grüsse!

  • emcee_reefer@yahoo.de

    26.01.2008, 11:05 Uhr von [email protected]
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • campino

    24.01.2008, 12:45 Uhr von campino
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg andrea

  • Tuffi2106

    25.11.2007, 02:21 Uhr von Tuffi2106
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh, LG Tuffi

  • Puenktchen3844

    25.11.2007, 01:18 Uhr von Puenktchen3844
    Bewertung: sehr hilfreich

    Eine sehr ausführliche Beschreibung. LG

  • Clarinetta2

    24.11.2007, 15:37 Uhr von Clarinetta2
    Bewertung: sehr hilfreich

    ja ein ein wunderbares Buch, supi Bericht

  • anonym

    23.11.2007, 21:45 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich hoffe, du bekommst noch eine Vergütung für diesen Bericht. Ich finde die 0-Cent-Kategorien von Yopi unsäglich! ***SH und LG***