Die weiße Massai (Taschenbuch) / Corinne Hofmann Testbericht

ab 5,69
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Erfahrungsbericht von Hanni64

Von Romantik keine Spur!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Als ich vor einigen Wochen bei ebay nach einem neuen Buch stöberte, fiel mein Augenmerk auf "Die weiße Massai" von Corinne Hofmann. Die große Liebe in einer fremden Welt.
Das Buch erschien im August1988. In Deutschland, Österreich und der Schweiz verkauften sich derzeit bis 2 Millionen Bücher und zudem wurde es in über 20 Sprachen übersetzt.



Die Autorin
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Corinne Hofmann wurde im Juni 1960 in der Schweiz geboren. Ihre Mutter war Französin, der Vater Deutscher. Nach einer Ausbildung im Einzelhandel wechselte in den Versicherungsbereich. Mit 21 Jahren machte sie sich selbständig und eröffnete einen Brautmodensalon. Zudem verkaufte sie dort noch exklusive Second - Hand Kleider. Im Jahre 1987 wanderte sie nach Kenia aus, doch nach einigen Jahren ging sie wieder zurück in die Schweiz.


Die Handlung
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Stellt Euch mal folgende Situation vor:
Ihr seit mit eurem Partner auf einer schönen Urlaubsreise. Plötzlich seht ihr einen Menschen der wunderhübsch ist und das Herz höher schlagen lässt. Die Liebe auf den ersten Blick! Er stammt aus einer völlig anderen Kultur und ihr seht ihn wirklich nur für einen kurzen Moment.
Was macht ihr?
Das ganze vergessen, denn ihr seit ja mit eurem Partner in Urlaub oder stellt dieser kurze Augenblick euer ganzes Leben auf den Kopf. Hat der Partner keine Chance mehr und ihr macht mit ihm Schluss und beschließt in dieses Land auszuwandern und diesen Menschen wieder zu finden und mit ihm ein Leben aufzubauen?
Ich für meinen Teil halte das für sehr naiv und unüberlegt, doch Corinne Hofmann folgt ihrem Gefühl, denn genauso ist es ihr ergangen.

Sie reiste mit ihrem Freund Marco nach Kenia um dort Urlaub zu verbringen. Nach ein paar Tagen sah sie auf einer Fähre einen Massai - Krieger. Dieser Mann war in Augen so wunderschön. Groß, schlank und hatte einen Gang wie eine Gazelle. Er war nur mit einem roten Hüfttuch bekleidet und auf der Stirn trug er Perlenschmuck. Auch an den Handgelenken war er geschmückt mit Perlen und sie verliebte sich sofort in diesen Mann. Es schoss ihr in den Kopf, dass sie ihn nicht mehr wiedersehen würde, sobald die Fähre angelegt hat, doch es kam anders. Durch Zufall sah sie ihn wieder und sie kamen sogar ins Gespräch. Es war um sie geschehen und sie beschloss alles in der Schweiz für diesen Mann aufzugeben.
Sie löste ihren gut gehenden Modeladen auf und flog zurück nach Kenia um diesen Mann wieder zu sehen. Es begann eine endlos lange Suche nach ihm, denn er war wie vom Erdboden verschwunden. Sie schloss Freundschaft mit Edy, der ihr bei der Suche nach ihm half und schließlich fanden sie ihn auch in einem Gefängnis.
Nun konnte sich ihr Traum erfüllen. Sie wurden ein Paar, doch sie erträumte sich vieles bedeutend schöner, als es kam. Das begann schon bei Zärtlichkeiten. Sie darf ihn z.B. nicht küssen, denn der Mund ist nur zum Essen da. Ebenso wenig darf sie zärtlich zu ihm sein oder gar Streicheleinheiten von ihm erwarten. Der erste sexuelle Kontakt war für sie enttäuschend, denn er warf sich nur auf sie und vollzog den Akt ohne jede Art von Zärtlichkeit.
Corinne lebte mit Lketinga - so hieß der Massai - gemeinsam mit seiner Mutter in einer Manyatta. Das kleine runde Hütten, gebaut aus dicken Ästen und verputzt mit trockenen Kuhfladen. Allmählich bekommt sie einen Einblick in den Alltag und auch in die Kultur der Massais. Um sich zu waschen muss sie an einen Fluss gehen und auch Wasser muss sie täglich mehrere Liter schleppen. Auch Holz zu sammeln gehört zu ihren Aufgaben. Sie muss sich an den Anblick gewöhnen ein Tier zu schlachten und Fliegen und Moskitos gehören zum Alltag. Nach viel Hürden auf den Behörden kann sie endlich Lketinga heiraten. Sie bauen ihre eigene Manyalla. Als sie an Mallaria erkrankt magert sie stark ab und ist sehr geschwächt. Zudem eröffnete sie einen Shop in dem sie Lebensmittel verkaufte und war der großen Anforderung nicht mehr alleine gewachsen. Als sie schließlich schwanger wird war die Freude zwar groß, doch das Glück hielt nicht lange. Lketinga veränderte sich und das Leben mit ihm wurde zur Qual.


Leseprobe
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Das Meckern der Ziegen und ein seltsames Rauschen weckten mich am Morgen. Ich spähte durch den Eingang und sehe Mamas Rock. Zwischen ihren Beinen ergießt sich ein rauschender Bach. Offensichtlich pinkeln die Frauen im Stehen, während die Männer sich für diesen Zweck zwanglos niederkauern, wie ich bei Lektinga bemerkt habe. Als das Rauschen verklingt krieche ich aus der Hütte und verrichte ebenfalls mein Pippi indem ich mich hinter unsere Manyatta kauere. Dann schlendere ich zu den Ziegen und schaue Mama beim Melken zu. Nach dem üblichen Chai ziehen wir wieder an den River und bringen 5 Liter Wasser mit. Als wir zurückkommen sitzen in der Manyatte drei Frauen die sofort die Hütte verlassen, als sie Lketinga und mich erblicken. Mama ist verärgert weil anscheinend vorher schon andere da waren und kein Teepulver, keinen Zucker und kein Tropfen Wasser mehr im Hause hat. Zur Gastfreundschaft gehört, dass jedem Besucher Tee oder zumindest eine Tasse Wasser angeboten wird. Alle fragten sie über die weiße Frau aus. Vorher sei sie nicht interessant gewesen, jetzt sollten sie sie auch in Ruhe lassen. Ich schlage Lketinga vor in einem Laden wenigstens Teepulver zu beschaffen. Bei unserer Rückkehr hockten mehrere alte Menschen vor der Manyalla im Schatten. Dabei zeigten sie unendliche Geduld. Stundenlang hockten sie da, warten und unterhalten sich, wohlwissend, dass die Mzungu (weiße Frau) auch mal essen wird und die Gastfreundschaft es nicht erlaubt die alten auszuschließen.


Mein Eindruck
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Schon nach den ersten Seiten war ich etwas über den nüchternen Schreibstil verwundert. Das Buch las sich zwar gut, doch gerade was das beschreiben von Gefühlen angeht fehlt mir da einiges. Was dachte Corinna als sie erfuhr, dass die Frauen nach der Hochzeit beschnitten werden? Was ging in dem Moment in ihr vor? Das ist nur ein Beispiel von vielen, in dem ich gerne mehr über Corinna`s Gefühlsleben erfahren hätte. Es wird schnell von einem Geschehen zum anderen gewechselt und Dialoge gibt es in dem Buch auch nicht viel. Das meiste redetet Corinna und Lketinga auf Englisch und da war jeder zweite Satz: " No Problem, Corinne" oder "No Problem, Lektinga!" Als ich das Buch fast durchgelesen hatte, ging mir dieses "No Problem" langsam auf die Nerven. Mir gefiel auch nicht, dass sie mehr über die Straßenbegebenheiten in dieser Provinz erzählte, als über das Leben als Massaifrau. Ständig war sie auf stundenlanger Fahrt zwischen Nairobi und ihrem Dorf und beschrieb das auch ausführlich. Als wieder ein Kapitel kam in dem sie wieder nach Nairobi musste, war mir klar, dass Schilderungen über die Straße kommen.
Zudem wunderte ich mich immer mehr wie man so naiv und blauäugig sich in solch ein Wagnis stürzen kann. Ohne große Vorkenntnisse kehrte sie der Schweiz den Rücken und das für einen Mann, den sie nur ein paar Mal gesehen hatte. Liebe macht blind - so heißt es, aber in meinen Augen war das mädchenhaft naiv. Ich kann schon verstehen, dass man sich Hals über Kopf verliebt, aber so schnell alles dafür aufzugeben kann ich nicht nachvollziehen.

Corinne Hofmann schrieb noch zwei Bücher in der sie ihr Leben nach der Flucht beschreibt. Ich werde mir diese Bücher nicht mehr zu Gemüte führen. Der Film dazu würde mich aber schon noch interessieren. Mal sehen - irgendwann leihe ich ihn mir mit Sicherheit aus.

Das Buch erschien im Knaur Verlag, hat 451 Seiten und kostet um die 8,90 Euro. Ich ersteigerte es für 1,50 Euro bei ebay.

ISBN: 3-426-61496-0

*Eure Hanni64*

42 Bewertungen, 15 Kommentare

  • Nightmare

    03.03.2006, 10:47 Uhr von Nightmare
    Bewertung: sehr hilfreich

    der film ist genial

  • misterwhite

    25.02.2006, 14:53 Uhr von misterwhite
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH, weiter so! <br/>Danke für deine Lesung. Freue mich auch über weitere Gegenlesungen von dir. :D <br/> <br/>lg <br/>misterwhite

  • iofsdl

    24.02.2006, 17:50 Uhr von iofsdl
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh :)

  • WreckRin

    23.02.2006, 23:52 Uhr von WreckRin
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH, freue mich über Gegenlesungen

  • lara03

    23.02.2006, 22:01 Uhr von lara03
    Bewertung: sehr hilfreich

    hört sich recht langweilig an. Sh + lg

  • WINNIE24

    23.02.2006, 17:20 Uhr von WINNIE24
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH! GLG WINNIE :-)

  • Chrillemaus

    23.02.2006, 16:25 Uhr von Chrillemaus
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • Poomie

    23.02.2006, 15:06 Uhr von Poomie
    Bewertung: sehr hilfreich

    ich fand den auch gut.

  • kG1UNIT

    23.02.2006, 15:01 Uhr von kG1UNIT
    Bewertung: sehr hilfreich

    toller bericht! kG <br/> <br/> <br/> <br/> <br/>

  • Vicky

    23.02.2006, 14:28 Uhr von Vicky
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr hilfreich - Vic

  • HEIDIZ

    23.02.2006, 14:12 Uhr von HEIDIZ
    Bewertung: sehr hilfreich

    habe das Buch gelesen und den Film im Kino geschaut, stimme dir voll zu, klasse Bericht lg heidi

  • franjanina

    23.02.2006, 14:01 Uhr von franjanina
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • Lotosblüte

    23.02.2006, 13:58 Uhr von Lotosblüte
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich glaube, wenn man dort lebt, denkt man zuallererst mal an die Straßenverhältnisse und weniger über die Beschneidung nach. Und sie ist ja dann gegangen, um ihre Tochter davor zu retten. Die beiden folgenden Bücher sind auch toll. Unbedingt lesen! <br/>lg

  • morla

    23.02.2006, 13:54 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • kakaue

    23.02.2006, 13:51 Uhr von kakaue
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh lg chris