Zurück aus Afrika (Taschenbuch) / Corinne Hofmann Testbericht

ab 7,74
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Erfahrungsbericht von sunflower76

Zurück ins "zivilisierte" Leben

Pro:

wir werden informiert, wie es weitergeht

Kontra:

phasenweise echt langatmig

Empfehlung:

Ja

Hallo Yopi-Leser,

nachdem ich schon über das erste Buch von Corinne Hofmann „Die weiße Massai“ geschrieben habe, möchte ich euch gleich etwas vom zweiten Teil erzählen, nämlich von
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ZURÜCK AUS AUFRIKA
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Dieses Buch hat Corinne geschrieben, nachdem klar war, dass ihre Erzählung von ihrem Leben viele Leser berührt hat und immer mehr Leute wissen wollten, wie es denn ihr, ihrer Tochter und ihrer afrikanischen Familie so ergangen ist. Nachdem sie nicht alle Mails und Briefe selbst beantworten konnte – obwohl sie das zu Beginn noch gemacht hat – warf sie also das zweite Buch auf den Markt.

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****INHALT****
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Das Buch beginnt noch im Flugzeug von Kenia in die Schweiz, ist also eine direkte Anknüpfung an den ersten Teil. Kurz darauf werden auch nochmals die Briefe abgedruckt, die Corinne an ihren Mann, ihre Freundin Sophia und auch dem Missionar geschrieben hat.

Corinne lebt in der ersten Zeit bei ihrer Mutter und ihrem Stiefvater, die zuvor noch gar nicht wussten, dass Corinne nicht mehr nach Kenia zurückgehen möchte. Sie leben sich ein und kurze Zeit später macht Corinne´s Mutter sie auf eine Anzeige aufmerksam, die von Treffen allein erziehender Mütter handelt. Diese Menschen sind in weiterer Folge eine große Hilfe für Corinne. Sie findet schnell einen Job als Vertreterin – den sie bald aufgrund eines besseren Angebots wieder wechselt - sieht sich aber bürokratischen Hürden gegenüber stehen, weil sie die Staatsbürgeschaft ihres Vaters – einem Deutschen – besitzt und so um eine Niederlassungsbewilligung in der Schweiz kämpfen muss. Die größte Herausforderung stellt aber das Leben an sich dar, denn Corinne muss lernen, sich wieder in der arachaischen Welt der Schweiz neu zu orientieren. Als sie aber dann auch noch eine Wohnung in ihrer Traumsiedlung erhält, läuft für sie und ihre Tochter Napirai alles wunderbar. Bei einem Klassentreffen begegnet sie ihrem Jugendschwarm Markus wieder, von dem sie nach wie vor begeistert ist, da er allerdings verheiratet ist, bleibt es vorerst bei dieser einen Begegnung.

Durch den ständigen Briefwechsel mit James erfährt Corinne, dass ihr Mann Lketinga in Mombasa geblieben ist, allerdings das ganze hinterlassene Geld bereits verbraucht ist und auch der gemeinsam aufgebaute Shop nicht wirklich gut läuft. Das Auto hat gebrannt und so musste ein neues angeschafft werden, Lketinga ist abgemagert und hoffnungslos. James konnte ihn schlussendlich überzeugen, zurück nach Basaloi zu gehen und bei der Familie zu leben. Wohl ungefähr in dieser Zeit hat sich Corinne offiziell von Lketinga scheiden lassen, was dieser aber nicht weiß.

Da Corinne ihre Geschichte fast jedem erzählen soll, der ihr begegnet und ihre Freundin Hanni sie immer wieder drängt, ihr Leben niederzuschreiben, entschließt sie sich, alles, was sie noch wusste, nächtens aufzuschreiben und es sodann an verschiedene Verlage zu schicken. Doch sie wollte einen großen Verlag finden, weil sie keinen Sinn darin sah, nur (!) zehntausend Bücher drucken zu lassen. Doch diese anfängliche – meiner Ansicht nach – Überheblichkeit änderte sich schnell, denn keiner der großen Verlage wollte ihr Buch veröffentlichen. Schließlich versuchte sie es doch mit einem kleineren Verlag, der dann auch wirklich das Manuskript kaufte und das Buch „Die Weiße Massai“ auflegte, das kurz darauf jede Bestsellerliste stürmte.

Trotzdem bleibt sie ihrem Arbeitgeber – mittlerweile vertritt sie Zahnarztartikel – sehr lange treu. Erst als Lesereisen ihr Leben bzw. ihre Zeit beanspruchen, beschließt sie zu kündigen und sich voll und ganz auf ihr Buch zu konzentrieren. Bei einem Fernsehauftritt, wo Zuseher anrufen und fragen konnten, meldete sich Markus, ihr ehemaliger Schulkollege und Schwarm, ganz unerwartet und noch unerwarteter war seine negative Reaktion auf das Buch. Erst später erfährt sie, dass Markus zu dieser Zeit mitten in seiner Scheidung steckte und seine Kinder schon lange nicht mehr gesehen hat und dadurch keine Frau akzeptierte, die ihrem Vater sein Kind vorenthält.

Kurz nach diesem Auftritt begegnen sich beide durch Zufall wieder persönlich und entsteht eine Liebesbeziehung, die erste richtig ernsthafte für Corinne seit ihrem Weggang von Kenia.

Mit dem Buch läuft es immer besser, was auch Neider auf den Plan ruft, die laufend vor ihren Lesungen demonstrieren. Sie werfen Corinne vor, das Leben der Samburu und Massai falsch darzustellen und verbreiten dies nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Kenia. Erst als diese Demonstrationen wirklich überhand nehmen, reicht Corinne Klage ein und verstummen so die unwahren Behauptungen – zumindest in der Schweiz.

In aller der Zeit reist aber ihre Verbindung zur afrikanischen Familie nicht ab, die sie so gut wie möglich finanziell unterstützt. So muss sie auch von den wilden Kämpfen in ihrem „Heimatdorf“ und von der Vertreibung ihrer dortigen Familie erfahren, ebenso wie von Malaria-Epidemien und schweren Regenfällen.

Am Höhepunkt ihrer Karriere beschließt Corinne, nach Lugano in die italienischsprachige Schweiz zu ziehen und auch Napirai und Markus können sich für den Gedanken erwärmen, vor allem, weil Markus dort sehr schnell Arbeit findet. Hier freundet sie sich auch mit dem Gedanken an, ein zweites Buch zu schreiben.

Zum Schluss wird noch von Corinnes Reise zum Kilimandscharo berichtet, die sie mit einer kleinen Gruppe wildfremder Personen unternimmt. Als eine von zwei hat sie es dann auch tatsächlich zum Gipfel geschafft.

Danach findet man noch einige Danksagungen und eine Leseprobe von Cornelia Canady und ihrem Roman „Ruf des Abendwindes“ sowie eine Vorschau auf das Buch „Verwehte Braut“ von Laura Doermers.

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****DIE ÄUSSERE GESTALTUNG****
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Das Hauptmotiv ist eine von hinten fotografierte afrikanische Frau mit typischen Samburu-Schmuck. Weiters sieht man im Format von ca. 5 x 4 cm ein Bild von der nunmehr dunkelrot-haarigen Corinne und ihrer Tochter, ich schätze mal im Alter von 10 bis 12 Jahren.

Auf der Rückseite wird unter dem Titel „Die weiße Massai erzählt, wie es weitering“ eine kurze Zusammenfassung des Inhalts gegeben, sowie eine Abbildung des ersten Bandes. und auch die Homepage, die sich nur mit der weißen Massai beschäftigt, wird hier mit www.massai.ch angegeben.

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****DIE INNERE GESTALTUNG****
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Wenn man das Buch aufschlägt findet man zuerst eine kurze Biografie der Autorin und danach eine kurze Erklärung von Corinne, warum es den zweiten Teil gibt. Auch in diesem Buch findet man leider keine Inhaltsangabe, dafür sind die Kapitel wieder gut eingeteilt und das über 286 Seiten lang.

Ungefähr in der Mitte des Buches gibt es wieder Farbfotos, dieses Mal einige mehr als im ersten Band, dafür aber auch Fotos, die wir bereits von Teil eins kennen. Dennoch ist es interessant zu sehen, wie sich vor allem Napirai verändert hat im Laufe der Jahre und auch Lketinga, den ich gar nicht mehr erkannt hätte.

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****LESEPROBE****
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„Mitte Augsut erhalten ich ein Päcken vom Verlag. Beim Öffnen beginnen meine Finger zu zittern, da ich weiß, dass es nur mein fertiges Buch sein kann. Tatsächlich liegt es nun vor mir und ich bin sprachlos…….Alle kommen vorbei, bewundern mein Werk und jeder ist sich sicher, dass es ein Erfolg wird. Als um Mitternacht die Letzten gegangen sind, sitze ich da und betrachte noch lange voller Respekt „Die weiße Massai“. Noch in der gleichen Nacht schreibe ich einen langen Brief an James und berichte ihm von dem Buch, das von dem Leben bei seinem Stamm, von der großen Liege und auch der Tragik, die ich in Kenia erleben durfte, erzählt. Mir ist klar, dass es für ihn nicht leicht sein wird, dies seiner Familie und den Leuten aus dem Dorf zu erklären.

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****PREIS UND ISBN****
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Das Taschenbuch ist im Knaur Verlag erschienen und kostet € 9,20. Die gebundene Ausgabe vom A1-Verlag kostet € 19,80. Außerdem gibt es eine Audio CD, mit 4 CDs, um den Preis von € 19,90.

ISBN-3: 3-426-77717-7

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****ZUR AUTORIN****
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Im Buchinneren findet man folgende kurze Biographie über Corinne Hofmann, die die gleiche wie im ersten Buch „Die weiße Massai“ ist:
Corinne Hofmann, 1960 als Kind einer französischen Mutter und eines deutschen Vaters in Frauenfeld im Kanton Thurgau geboren, gelang mit ihrem Lebensbericht »Die weiße Massai« über ihre Zeit in Kenia ein internationaler Bestseller, der bisher in 19 Sprachen übersetzt wurde.
2003 erschien ihr zweites Buch »Zurück aus Afrika«, in dem sie ihren Neuanfang in der Schweiz beschreibt und das ebenfalls zu einem Bestseller wurde.
2004 konnte sie erstmals nach 14 Jahren in ihre alte Heimat in Kenia zurückkehren. Über diese bewegende Reise berichtet sie in ihrem neuen Buch »Wiedersehen in Barsaloi«.
Seit einigen Jahren lebt sie mit ihrer Tochter am Luganer See.

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****MEINE MEINUNG****
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Meiner Ansicht nach kann dieses Buch mit der Spannung des ersten Teils absolut nicht mithalten. Es ist die Beschreibung einer Wiedereinbürgerung, dem Suchen nach Arbeit, dem Schreiben des ersten Buches – einfach die Beschreibung ihres Lebens. Dennoch denke ich, dass es viele Leute interessiert, wie Corinne Hofmann nach ihrer Flucht in der Schweiz wieder Fuß gefasst hat und auch was sie alles erlebt hat bevor es zu diesem großen Erfolg ihres Buches kam. Da sind in der Schweiz im Vergleich zu Kenia vermutlich nicht so viel Spannendes ereignet, ist das Buch wahrscheinlich gleich um 200 Seiten kürzer ausgefallen.

Dennoch muss ich persönlich sagen, dass dieses Buch mit dem ersten Teil nicht mithalten kann, vor allem, weil die Gefühlslage, in der sich Corinne befindet, hier bei weitem nicht so deutlich hervorkommt. Oft kann man nur erahnen, wie ihre Empfindungen waren und was man überhaupt nicht erklärt bekommt ist, wie sie Ihrer Tochter, die ihren Vater ja gar nicht wirklich kennt, ihre Wurzeln beschrieben hat und wie sie das Bild ihres Ex-Mannes in ihrer Tochter verfestigt hat. Da ich denke, dass dies keine leicht zu bewältigende Aufgabe ist, hätte mich ihre Vorgehensweise sehr interessiert.

Der Schreibstil an sich unterscheidet sich nicht dramatisch von dem der „Weißen Massei“, dennoch wird es streckenweise langatmig und bei weitem nicht so interessant. Aber um zu wissen, wie es Corinne Hofmann ergangen ist, braucht man auch kein Literaturprofi zu sein.

Die hier abgebildeten Fotos sind direkt dem Buch entnommen.

Herzlichen Dank fürs Lesen, Bewertung und Kommentieren, lG, Dani

28 Bewertungen, 8 Kommentare

  • frankensteins

    13.04.2009, 17:40 Uhr von frankensteins
    Bewertung: sehr hilfreich

    kann ich dir nur recht geben lg Werner

  • AndreaBln

    08.03.2007, 13:27 Uhr von AndreaBln
    Bewertung: sehr hilfreich

    ***sh***LG Andrea

  • Django006

    27.08.2006, 19:58 Uhr von Django006
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh & *lg* Alan :>))))

  • LilaLisa

    27.08.2006, 15:56 Uhr von LilaLisa
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöner Berich! Liebe Grüße Lisa ;-)

  • anonym

    27.08.2006, 15:27 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh :o)

  • Tweety30

    27.08.2006, 15:01 Uhr von Tweety30
    Bewertung: sehr hilfreich

    ☼ sh. Sonnige Grüße, Tweety30! ☼

  • waltraud.d

    27.08.2006, 14:40 Uhr von waltraud.d
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • ShortBrini

    27.08.2006, 14:22 Uhr von ShortBrini
    Bewertung: sehr hilfreich

    schöner Bericht....Brini