Azrael (Taschenbuch) / Wolfgang Hohlbein Testbericht

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ab 11,12
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Erfahrungsbericht von butterkeks

Er lauert im Dunkeln...wird er Dich holen?

Pro:

endlos spannend

Kontra:

nix

Empfehlung:

Ja

Vor einiger Zeit habe ich mir bei Ebay das Buch \"AZRAEL\" ersteigert und da es in der Schlange der noch zu lesenden Bücher weit hinten stand, kam ich erst vor einigen Wochen dazu es zu lesen.

Allgemeine Angaben:

Das Taschenbuch ist im Heyne-Verlag unter der ISBN 3-453-09973-7 erschienen, hat 496 Seiten und kostet aktuell bei amazon 9,00 Euro.

Inhalt:

In Berlin greift eine seltsame Welle von Selbstmorden um sich, die der Kriminalpolizei Rätsel aufgeben. In der Wohnung eines Toten finden sie das Wort Azrael in Blut an die Wand geschrieben und die Polizisten fühlen sich in der Wohnung seltsam unwohl. Ein Fotograf, der von der Polizei ungesehen Fotos vom Tatort gemacht hat, kommt einige Tage später auf die selbe rätselhafte Art ums Leben. Kommissar Bremer schaut sich in der Dunkelkammer des Mannes um und findet dort ein Foto, dass ihm Angst macht. Er scheint darauf einen sich bewegenden Schatten ausmachen zu können.

Schließlich decken die Beamten auf, dass es sich bei Azrael nicht nur um den sagenumwobenen Todesengel aus der Bibel handelt, sondern dass zwei Ärzte vor vielen Jahren eine Droge mit demselben Namen entwickelt. haben. Zu dieser Zeit haben Dr. Löbach und Dr. Sillmann Experimente mit ihren eigenen Kindern durchgeführt, um die Droge zu testen. Auch Sillmanns Frau, die zu dieser Zeit bereits tablettenabhängig war, wurde in die Experimente mit einbezogen. Doch irgendetwas lief schief und seitdem vegetiert Frau Sillmann in einer Nervenheilanstalt vor sich hin und scheint in der Vergangenheit gefangen zu sein.

Sillmann´s Sohn Mark weiß zu diesem Zeitpunkt nicht, dass er der Dreh- und Angelpunkt der mysteriösen Todesfälle ist. Er hat keine Ahnung, dass sein Vater an ihm \"herumexperimentiert\" hat. Marks Probleme sind eher bodenständiger Natur, denn an seinem achtzehnten Geburtstag beschließt er das verhasste Internat zu verlassen, auf dass ihn sein Vater sechs Jahre zuvor geschickt hatte. Er will nun sein eigenes Leben leben und die Entscheidungen treffen, die er selbst für die besten hält. Trotzdem geht er erst einmal nach Hause zurück, um mit seinem Vater zu reden.

Schon auf der Zugfahrt nach Berlin leidet Mark unter Albträumen, die ihn nach einer Weile auch im Wachzustand bedrängen. Er sieht ein merkwürdiges schwarzes Wesen mit Flügeln und hat panischen Angst davor. Als er später im Haus seines Vaters wieder einen solchen Albtraum hat, versucht sein ehemaliges Kindermädchen Marianne ihn zu wecken, weil er so hoffnungslos schreit und um sich schlägt. Mark jedoch kann Wirklichkeit und Traum nicht auseinander halten und fühlt sich von Marianne so bedroht, dass er sie brutal niederschlägt.

Der Hausarzt der Sillmanns, Dr. Petri, eilt herbei, um die arme Marianne zu verarzten. Dabei fällt auch ihm die Veränderung von Mark auf und nach einiger Zeit rät er Marks Vater seinem Sohn die ganze Geschichte von Azrael zu berichten. Sillmann zögert zu Beginn, doch hält auch er es für das Beste seinem Sohn reinen Wein einzuschenken und so erfährt Mark die ganze Wahrheit über Azrael. Ebenso erfährt er, dass Dr. Petri ihm, auf Geheiß seines Vaters, ein Mittel gegeben hat, dass eine Amnesie auslöst und erst jetzt bemerkt Mark, dass er sich an keine Begebenheit erinnern kann, die vor den letzten sechs Jahren passiert ist.

Marks Wut auf seinen Vater ist übermächtig und er beginnt sich langsam wieder an die Dinge aus seiner Vergangenheit zu erinnern...schreckliche Dinge...unfassbare Dinge, die zu einem Ende führen, dass niemand hat voraussehen können...

Meine Meinung:

Eigentlich bin ich kein Freund von Horror-Geschichten, aber da ich mir höchst selten den Klappentext eines Buches durchlesen, wußte ich nicht worauf ich mich hier einlasse.

Die Geschichte beginnt eigentlich ganz harmlos auf den ersten Seiten, doch steigert sich die Spannung rasend schnell und sie hört bis zur letzten Seite auch nicht auf. Der Schluss des Buches ist übrigens genial, denn wirklich erst der allerletzte Satz treibt einem noch einen Schauer über den Rücken.
Lange weiß man nicht was die Alb- und Tagträume von Mark bedeuten und die Halluzinationen der Selbstmord-Kandidaten sind erschreckend gut geschildert. Ich will nicht sagen, dass ich durch das Buch Angstzustände bekommen haben, aber ich habe mir doch verkniffen es abends im Bett zu lesen, wenn alles um mich herum dunkel ist.

Hohlbein hat hier wirklich ein Meisterwerk an Spannung und \"Gruseleffekten\" geschaffen, dass es einem schwer macht mit dem Lesen aufzuhören. Er hat seinen Charakteren durch detaillierte Gefühlsbeschreibungen Leben eingehaucht und sogar dem dunklen Schatten, dem Todesengel, durch seine Beschreibungen Substanz gegeben. Mir fiel es nicht schwer mir die Personen leibhaftig vorzustellen, auch wenn ich mir das Dahinscheiden so einiger Personen lieber nicht bildlich vorstellen möchte. Es gab Szenen in der Geschichte, die wirklich sehr brutal und blutig waren, aber ich habe dies nicht als übermäßig abstoßend empfunden, weil die Handlungen zur Geschichte passen. Es ist nun mal eine Horror-Geschichte, die kein zart besaiteter Mensch lesen sollte. Meiner Freundin würde ich den Roman z.B. nicht empfehlen, weil sie schon bei Harry Potter Angst hatte!

Alles in allem finde ich das Buch sehr gut und absolut empfehlenswert. Die Seitenzahl liegt im guten Mittelmaß und die Spannung wird leicht aufgebaut. Am Anfang mag man vielleicht ein paar Schwierigkeiten haben die einzelnen Personen zuzuordnen, da die Aktionen recht häufig springen, aber das legt sich nach den ersten zwanzig Seiten sehr schnell.

Azrael bekommt von mir die höchste Punktzahl und ich hoffe die Fortsetzung ist genauso gut!

32 Bewertungen, 1 Kommentar

  • dove-networks

    31.08.2004, 14:13 Uhr von dove-networks
    Bewertung: sehr hilfreich

    ...muss ich auf jeden Fall demnächst mal lesen.... MfG Gûlin