Die Chronik der Unsterblichen 01. Am Abgrund (gebundene Ausgabe) / Wolfgang Hohlbein Testbericht

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ab 7,77
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Erfahrungsbericht von Volker111

Vampiristischer Highlander

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Am Abgrund Die Chronik der Unsterblichen Wolfgang Hohlbein

••• Vorwort •••

Hin und wieder liebe ich es, Fantasy - Romane zu lesen, in denen man sich einer spannenden Geschichte mit unerwarteten Wendungen hingeben kann, ohne groß über Sinn, Realitätstreue oder Aussagegehalt nachdenken zu müssen, weil all dieses entweder nicht existiert oder aber für den Ablauf ohne Bedeutung ist.

Fortsetzungsromane, bei denen man ein Jahr oder länger auf die Neuerscheinung warten muss, mag ich allerdings nicht besonders.
Als ich bei amazon.de mal wieder kombinierbare Gutscheine von insgesamt 40 Euro zur Verfügung hatte, von denen einer jedoch an den Mindestbestellwert von 100 Euro gekoppelt war, suchte ich zunächst die Wunschbücher für meine liebe Frau aus und ergänzte dann diese Bestellung um die 3 vorhandenen und den bereits angekündigten 4. Band von Hohlbeins Chronik der Unsterblichen.

Somit kann ich zu mindestens die ersten 3 Bände ohne große Verzögerung in einem Stück lesen. Den ersten habe ich jetzt, nach einem Tag, bin zur Zeit krank geschrieben, durch.
Die nächsten zwei folgen in Kürze, den vierten habe ich bisher noch nicht erhalten.
Doch nun komme ich endlich zum obligatorischen Inhaltsanriss.

••• Kurzer Inhaltsanriss •••

Andre Delãny, bereits in seinem bisherigen Leben vom Schicksal arg mitgenommen, kehrt in sein Heimatdorf in Transsylvanien (15. Jh.) zurück.
Frau und Tochter hatte er bereits beerdigen müssen, nun möchte er seinen vor Jahren unter Notumständen weggegebenen Sohn wiedersehen.
Doch im Heimatdorf erwartet ihn eine weitere Steigerung des Grauens.

Der Inquisitor, ein für diese Gegend sehr ungewöhnlicher Besuch aus dem fernen Rom, hinterließ im Dorf ein Massaker, dem auch sein Sohn zum Opfer fiel. Der Rest der Dorfbevölkerung, ungefähr 50 Personen, wurde in Gefangenschaft einem unbestimmten Ziel und Zweck hingeführt. Nur ein dreizehnjähriger Junge namens Frederic, zugleich Augenzeuge des \"hochpeinlichen Verhörs\" mit üblichem Ausgange überlebte.

Zu zweit machen sie sich an die Verfolgung in der eigentlich eher aussichtslosen Hoffnung, die Überlebenden zu befreien und die Morde zu rächen. Während der Verfolgung mit ständigen Kämpfen oder Gefahrenmomenten lernt der Schwertkämpfer Andre Delãny immer mehr über seine eigene Schicksalsbestimmung, eine von der Frederic trotz seiner erst 13 Jahre mehr zu wissen scheint als sein um doch vielfaches älteres Vorbild.

Ihr Weg führt sie schließlich nach Constãntã. Hier eskaliert nochmals die Handlung, um am Ende eine \"transformierte\" Heldenfigur entstehen zu lassen.
Mehr möchte ich aus Spannungsgründen aber nicht verraten.

••• Wertung •••

Drohung oder Versprechen? Zwei der weiteren Bände werden in Kürze als Rezensionen folgen. Bei jedem band werde ich deshalb einen Aspekt, der für alle Bände gilt, herausgreifen, um mich nicht zu wiederholen.
Zunächst jedoch die leider schon fast üblich notwendige Kritik an der Inhaltsangabe des Klappentextes (Rückseite) bzw. des Innentextes (S.2) des Buches.
\"Doch schon bald hegt Frederic einen furchtbaren Verdacht: Ist dieser Mann, der fast unbeschadet durchs Feuer gehen kann und schwerste Verletzungen mühelos übersteht, etwa mit dem Teufel im Bunde?\"

Völlig falsch, denn Frederic weiß vor Andrej, dass sie beide spezielle Eigenschaften haben, durch die sie sicher nicht mit dem Teufel im Bunde sind, die sie jedoch von den normalen Mitbürgern erheblich unterscheidet. Zudem ist es Frederic, der eigentlich bereits zweimal hätte seinen Verletzungen erlegen sein müssen.
Der Satz ist nicht nur inhaltlich falsch, sondern er erweckt eine falsche Erwartungshaltung beim interessierten Noch-Nicht-Leser, der den Text der Buchrückseite überfliegt.

\"Wie durch einen Blitz aus heiterem Himmel wird ein kleines Dorf in Transsylvanien von den grausamen Vollstreckern der Inquisition in Schutt und Asche gelegt...\"
Falsch! Nichts wurde verbrannt. Nichts wurde zerstört. Die auf die Burg eingeladenen Dorfbewohner wurden quasi beim Gottesdienst überrascht und einem Teil wurde die Kehle durchschnitten, nachdem in der Folter ihr Gottesmann die Vorwürfe der Inquisitionsanklage \"gestanden\" hatte. Frederic war dabei unfreiwilliger Zeuge.

Frederic hat keinen Grund anzunehmen, dass zu mindestens einige der Männer in der Begleitung des Inquisitors tatsächlich auf der Suche nach Andre Delãny waren.
Lesen denn eigentlich die Verfasser dieser Buchklappentexte nie die Bücher, über die sie schreiben?

Besonderer Aspekt: Der Roman wirkt wie eine abgewandelte Kombination von \"Highlander\" und Vampirlegende, wozu auch das Ursprungsland Transsylvanien beiträgt. Allerdings hat Hohlbein in diesem ersten Teil die Herkunft der Unsterblichen noch recht unzureichend er- oder geklärt. Doch das kann ja gewollt sein.
Lichtempfindlichkeit und Blut trinken passen eher zur Vampirlegende, die Transformation mit der Energiezufuhr (positive, negative Energie lese ich ungern, denn der Begriff Energie entzieht sich eigentlich einer solchen Wertung) passt mehr zum Vorbild des Highlanders.

Wie auch in seinen anderen Romanen bringt Hohlbein seine Helden immer wieder in aussichtslose Situationen, aus denen diese sich dann jedoch immer wieder retten können.
Die erstaunlichen Rekonvaleszenzen sind diesmal wenigstens halbwegs logisch nachvollziehbar, denn für Unsterbliche gelten eben andere Regeln der Regenerierung.

Spannung, phantasievolle Einfälle, packende Kampfszenen darf man von Hohlbein erwarten, nicht aber seelische Tiefe oder echte Charaktere. Doch das ist vielleicht auch nicht sein eigener Anspruch. Für eine Entführung in eine dramatische Fantasiewelt ist der Roman durchaus überzeugend geschrieben, ohne jedoch große Literatur seien zu können.

Persönlich gebe ich insbesondere den Fantasy Fans eine Empfehlung versehen mit 4 Sternen.
Als Taschenbuch (Ullstein-Verlag) ist dieser Band neu für 8,95 Euro, gebraucht ab 7 Euro bei amazon.de bestellbar. Die 359 Seiten hatte ich in wenigen Stunden durchgelesen und währenddessen den Alltag völlig vergessen, versunken in einer PC-Rollenspiel ähnlichen Scheinwelt.
Mal sehen, was ihr davon haltet.

34 Bewertungen, 3 Kommentare

  • blackangel63

    21.08.2008, 00:48 Uhr von blackangel63
    Bewertung: sehr hilfreich

    GuTeN aBeNd UnD lIeBe GrUeSsE...aNjA

  • hjid55

    12.05.2007, 15:44 Uhr von hjid55
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sh & lg Sarah

  • Tweety30

    23.08.2006, 11:53 Uhr von Tweety30
    Bewertung: sehr hilfreich

    ,,,werde mal wieder ein bissel bei dir lesen...