Dunkel (Taschenbuch) / Wolfgang Hohlbein Testbericht

Luebbe-verlagsgruppe-dunkel-taschenbuch
ab 7,81
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Erfahrungsbericht von MarkOh

... So dunkel wie meine Schreibti Schlampe..

Pro:

Humorvoll, spannend, teilweise erotisch

Kontra:

(für manche die Gewaltszenen), Verknüpfung alter Hohlbein-Bücher, wieder mal sehr unrealistisch

Empfehlung:

Ja

Hi Leute! Wer diesen Bericht auf Ciao nachlesen will, muss dazu dort in meine Profil schauen, ich heiße dort Mark_Oh.

Es geht nach langer Zeit mal wieder um ein Werk von Wolfgang Hohlbein, begnadeter Fantasy-Autor, der dazu bekannt ist, es mit der Realistik nicht allzu ernst zu nehmen. Auch in diesem Buch nicht! Aber von vorne..

„Dunkel“ ist ein schwarzes Buch, auf dem die Lettern des Titels und Autors holografisch aufgedruckt sind. Der Preis ist ab 1 Euro aufwärts bei Ebay zu bestimmen. Vielleicht gibt es das Buch auch schon in Büchereien! Ich habe es jedenfalls zu Weihnachten geschenkt bekommen und nun endlich durchgelesen. Was kann da anders folgen als ein Bericht?

Kurz und knapp will ich hier die Story erklären: Die Hauptperson ist Jan, der mit seiner Freundin Katrin ein eigentlich recht schönes und spaßiges Leben führt, bis ihm auf einmal im Kino übel wird und ihm auf Toilette etwas Schreckliches passiert.

Sicherlich will jetzt jeder Leser wissen, was ihm da passiert, doch das würde alle Spannung aus dem Buch nehmen. Jan weiß einfach nicht, was ihm passiert, aber fakt ist, dass er über eine Leiche stolpert und nach seinem Zusammenbruch keine Kraft mehr hat, aufzustehen. Stattdessen sieht er einen Schatten, der ihm alles Leben zu nehmen scheint. Er wird noch rechtzeitig entdeckt und in ein Krankenhaus geliefert, doch nun geht es erst richtig los: Ständig sieht er Schatten, fühlt sich bedroht, und das ganze läuft so weit, dass er aus dem Krankenhaus flieht, obwohl sein Zustand noch sehr kritisch ist, weil er glaubt, der Schatten würde ihn dort sonst umbringen.

Von nun an passieren nur noch merkwürdige Dinge: Jan wird fast von einer Straßenbahn überfahren, weil er wieder einen Schatten gesehen hat, dessen Anblick ihn total paralysierte, wird jedoch gerade noch von einer jungen Frau namens Vera gerettet. Dies ist eine sehr merkwürdige Person, die Jan trotz aller Dankbarkeit aus irgendeinem Grunde unsympatisch findet und der er am Liebsten die Bitte, sie doch für ein paar Tage aufzunehmen, da sie keine Wohnung hat, abgeschlagen hätte, wenn die sonst so eifersüchtige Katrin nicht plötzlich total lieb zu Vera gewesen wäre. Irgendetwas stimmt also mit dieser Person nicht.

Aber auch mit Jan scheint etwas nicht zu stimmen! In nächster Zeit sterben viele Leute, die Jan begegnen, und im Zusammenhang dazu sieht er immer einen Schatten. Was hat es damit auf sich? Und was ist Veras Geheimnis?

Nunja, zuerst mal ein großer Pluspunkt des Buches, der mir gleich zu Anfang auffiel: Wolfgang Hohlbein schrieb dieses Buch mit viel Witz und Humor, und so liest es sich anfangs im Kino, als noch alles normal ist, fast wie eine gelungene Komödie! Allerdings kam es mir im Folgenden so vor, als hätte Hohlbein bisherige Bücher wie „Druidentor“, „Azrael“ und ganz am Ende auch „Unterland“ miteinander verknüpft. Wer diese Titel bereits auch gelesen hat, wird deshalb vielleicht weniger Gefallen am Buch haben. Jedoch kommt gegen Mitte des Buches schon ein Teil der Auflösung, eine Wendung sozusagen, und ab da kommt dann eine neue Idee, die die Geschichte erst richtig spannend macht! Vorher weiß man gar nicht so genau, was da nun alles passiert, genausowenig wie Jan.

Geschrieben ist die Geschichte leicht verständlich und flüssig, recht nüchtern beim Ausschmücken und dafür aber mit viel Liebe zu den Charakteren und der Story an sich. Man merkt richtig, wie es ihm Spaß macht, die unnatürlichen Dinge zu beschreiben wie zum Beispiel die Schatten, die eigentlich gar nicht da sein können! Sätze wie „Der Raum war völlig surreal. Es gab unmögliche Winkel und Kanten, die gar nicht da sein konnten. Es war, als wären die Dimensionen von Zeit und Raum verschoben worden“ sind ja schon Kult von ihm. Und so konnte er auch in diesem Buch hiermit wieder begeistern. Neu für mich war das hohe Maß an Gewaltbeschreibungen, und auch die erotischen Szenen, die das Buch meiner Meinung nach frühestens ab 14 Jahren empfehlbar machen.

Letztendlich fand ich das Buch, obwohl das Ende recht enttäuschend und absolut negativ war, noch ganz gut. Ich habe zum Durchlesen der 479 Seiten knappe 2 Monate gebraucht, wobei ich auch nicht sehr viel Zeit hatte. Es gibt nur drei Kapitel mit Überschriften, dafür aber immer mal Absätze, an denen man mit dem Lesen aufhören kann. Ich finde jedoch, dass diese auch zum Teil zu selten sind. Ich musste also schon manchmal mitten in der Story aufhören.

Aber trotzdem war das Buch eigentlich ziemlich spannend und wenn man noch keinen anderen Titel von Wolfgang Hohlbein kennt, wird einem dieses Buch gefallen. Auch sonst halte ich „Dunkel“ für eines der besseren Hohlbein-Werke und vergebe darum 4 Sterne mit Empfehlung!

Viel Spaß beim Bewerten und Kommentieren :)

19 Bewertungen, 1 Kommentar

  • eddi_m

    13.10.2004, 13:28 Uhr von eddi_m
    Bewertung: sehr hilfreich

    Guter Bericht, du hast dich aber glaubich in der Überschrift verschrieben!