Dr. Reckeweg & Co. Thuja D12 Globuli Testbericht

Dr-reckeweg-co-thuja-d12-globuli
ab 13,45
Auf yopi.de gelistet seit 08/2003
5 Sterne
(1)
4 Sterne
(2)
3 Sterne
(2)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(3)
Summe aller Bewertungen
  • Wirkung:  durchschnittlich
  • Verträglichkeit:  durchschnittlich
  • Nebenwirkungen:  erträglich

Erfahrungsbericht von antjeeule

Migräne sind Kopfschmerzen, auch wenn man gar keine hat!

0
  • Wirkung:  sehr schlecht
  • Verträglichkeit:  sehr schlecht
  • Nebenwirkungen:  zu viele

Pro:

Diese Frage ist ein glatter Hohn!

Kontra:

alles!

Empfehlung:

Nein

Wer kennt nicht Erich Kästners „Pünktchen und Anton“. Als sich Pünktchens Mutter mit einer Migräne zurückzieht, fragt Pünktchen die Köchin Berta, was denn eine Migräne sei. „Migräne sind Kopfschmerzen, auch wenn man gar keine hat“! Schaut man sich Filme aus früherer Zeit an, oder liest man entsprechende Literatur, waren es in aller Regel die Frauen, die unter Migräne gelitten haben. Als Kind habe ich über diesen Satz in Erich Kästners Buch und in der gleichnamigen Verfilmung oft herzlich lachen müssen, weil ich ihn einfach lustig fand.

Migräne ist aber wohl die schlimmste Form von Kopfschmerz – einmal abgesehen vom wesentlich schlimmeren Hirntumor, der auch unbeschreibliche und noch viel schlimmere Schmerzen auslösen kann.

Als Jugendliche habe ich mich dann öfter an diese Szene im Film erinnert und fand diesen Satz nun aber gar nicht mehr so lustig, weil ich jetzt selbst des öfteren unter diesem sogenannten „nicht vorhandenen Kopfschmerz“ litt. Ich habe aber nicht nur unter dieser Art von Kopfschmerz, sondern auch unter vielen meiner Mitmenschen gelitten, die sich des öfteren darüber belustigten, wenn „Madame ihre Migräne nahm“.

Madame hätte gerne auf ihre Migräne verzichtet und alles mitgemacht. So musste ich im Bett und auch im abgedunkelten Raum liegen. Mit einen kalten Waschlappen auf der Stirn versuchte ich, diese Situation einigermaßen erträglich zu gestalten. Meist war mir speiübel und ich musste zwischen dem Bad und meinem Zimmer hin und her schleichen. Denn schnell rennen konnte ich in solchen Momenten auch nicht mehr. Ich hatte ein Gefühl, als würde mir der Kopf zerspringen. Es war manchmal so schlimm, dass ich oft nur noch Sternchen sah. Ich konnte dann keinen Lärm vertragen und wollte nichts essen, sondern nur trinken. Das ging allerdings auch nur schluckweise, wenn überhaupt. Die Übelkeit war für mich das schlimmste an der Migräne.

Nun möchte ich aber an dieser Stelle nicht weiter auf meine persönliche Leidensgeschichte eingehen, weil Migräne sich bei jedem Menschen vielleicht doch noch etwas anders darstellt und jeder Mensch auch durch seinen persönlichen Hintergrund auch geringfügig anders damit umgeht. Vielmehr möchte ich versuchen, die Hintergründe dafür aufzuspüren, warum es zur Migräne kommen kann. Weiterhin ist es mir wichtig, darüber nachzudenken, wie ich dem Migräneanfall zuvorkommen kann und letztlich, wenn es bereits zu spät ist, mir Linderung und Besserung durch Medikamente und/oder alternative Mittel verschaffen kann.

Zu Beginn dieser Betrachtung fällt auf, dass es Personengruppen gibt, die eher zur Migräne neigen. Jeder elfte Deutsche leidet unter Migräne. Weiter geht aus der Statistik eines bekannten deutschen Pharmakonzerns hervor, dass es sich bei den Migränepatienten um zwei Drittel Frauen handelt. Diese Aussage möchte ich noch dahingehend in Frage stellen, weil Frauen eher über „ihre“ Kopfschmerzen und im Speziellen über Migräne reden und mit diesen Beschwerden auch zum Arzt gehen. Also ist nach meinem Dafürhalten diese Aussage erst einmal in Zweifel zu ziehen, ebenso die Statistik.

Interessant ist, dass es ganz verschiedene Ursachen gibt, die eine Migräne auslösen können, aber nicht zwangsläufig müssen.

Der psychische Faktor ist nicht zu unterschätzen. Stress ist ein Faktor, bei dem es ganz unterschiedliche psychische und auch physische Reaktionen und Auswirkungen gibt. Unter den psychischen Stress fallen sogar Heirat, Geburt, Scheidung und Tod. Jetzt stellt sich manch einer gewiss die Frage, wie denn eine Geburt oder auch Heirat zu einer Migräne führen kann. Es erscheint also sinnvoll, auch hierüber mindestens einen Satz zu verlieren. Es gibt zwei Arten von Stress. Wir haben es einerseits mit positivem und andererseits mit negativem Stress zu tun.
Zeit- und Leistungsdruck sind negative Stressfaktoren und können für das Entwickeln einer Migräne verantwortlich sein.
An einem kleinen Beispiel möchte ich letzteres verdeutlichen.

Person A sagt: „Es ist noch viel zu tun, aber für heute ist es genug, ich mag nicht mehr, die Arbeit bleibt ohnehin für mich liegen. Wenn ich ausgeruht bin, kann ich es besser übersehen und in kurzer Zeit damit fertig sein.

Person B sagt: „Es ist noch so viel zu tun und ich muss es noch zu Ende bringen. Ich bin ohnehin der Einzige, der das erledigen kann. Wenn ich es nicht schaffe, gibt es einen Riesenärger, also mache ich weiter – notfalls bis zum Umfallen -.

Person C sagt: „Ich muss mein Pensum heute noch schaffen, notfalls mit Kaffee oder Tee.

Ich möchte jetzt keinen Test machen, wer die „Migräne als Zuschlag“ bekommt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird Person A verschont bleiben. Person B wird mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Migräne entwickeln. Person C hat wohl eher beide Möglichkeiten. Eine ganz interessante Erkenntnis auf diesem Gebiet ist, wenn der Stress durch Wochenende oder gar Urlaub ausbleibt, es sogar durch diesen fehlenden Stress zu einer Migräne kommen kann. Der Körper wird durch die abrupte Ruhe zu schnell in eine Situation gebracht, die eigentlich nur durch ein allmähliches Anpassen erreicht werden soll.

Jedoch nicht nur Stress ist ein Auslöser für den Migräne-Kopfschmerz. Es gibt noch viel mehr Faktoren, die eine Migräne auslösen können.

Eine mittlerweile gesicherte Erkenntnis ist, dass es einige Nahrungsmittel gibt, die eine Migräne begünstigen. Trotzdem muss immer wieder einschränkend gesagt werden, dass nicht jede Erkenntnis auch auf jeden Migräne-Patienten zutrifft. So kann der eine Schokolade essen, bis sie ihm zu den Ohren wieder herauskommt, der andere braucht nur ein kleines Stückchen Schokolade und liegt die nächsten drei Tage flach. Da freut man sich auf ein gutes Essen im Chinesischen Restaurant. Besonders in diesen, aber auch allen anderen Restaurants wird mit Geschmacksverstärkern (Monosodium Glutamat) gearbeitet. Auch diese können eine Migräne auslösen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man wie gelähmt am Tisch sitzt und das Gefühl hat, der Kopf wird immer „enger“. Sogar Kaffee, Tee, Kakao und Coca Cola stehen im Verdacht, Migräne-Attacken zu begünstigen. Rotwein und Käse ist eine Spezialität für viele. Für manche ist beides nur noch tabu, wenn sie nicht eine Migräne riskieren wollen. Sogar Hunger und aufgrund einer Diät ausgelassene Mahlzeiten stehen im Verdacht, migräneauslösend zu sein.

Ein weiterer Migräne-Auslöser, der tatsächlich in der Regel Frauen betrifft, ist der hormonelle Faktor. Es gibt mittlerweile relativ gesicherte Erkenntnisse, dass die Antibabypille, Östrogenhaltige Hormongaben, Menstruation und Schwangerschaft auch Migräne-Attacken auslösen können. Allerdings sind auch viele Fälle von Patienten bekannt, die durch Hormonveränderungen, zum Beispiel durch eine Schwangerschaft eine Besserung ihrer Beschwerden verzeichnen konnten.

Kommen wir noch zu einem weiteren Faktor, den man aufgrund von Patientenerhebungen als gesichert ansehen kann. So kann zum Beispiel die körperliche Umstellung auf ein anderes Klima, auf Höhenveränderungen oder einen geänderten Schlaf-Wach-Rhythmus durchaus einen Migräneanfall begünstigen. Laute Geräusche, grelles Licht und starke Gerüche gehören ebenfalls in den Katalog der Migräne-Auslöser.

Ein nicht unerheblicher Faktor sind die Augen. Darüber denkt man eigentlich fast immer zuletzt nach. Muss das menschliche Auge tagtäglich ganz viele Dinge visualisieren, machen wir uns darüber im Normalfall keine Gedanken, weil es einfach funktioniert. Liegt aber eine Sehschwäche in Form von Kurz- oder Weitsichtigkeit, muss das Auge ständig um Ausgleich bemüht sein. Je jünger ein Mensch ist, desto fähiger sind seine Augen, sich auf unterschiedliche Entfernungen einzustellen. Man spricht hier von der Akkomodationsfähigkeit des Auges. Mit zunehmendem Alter lässt diese Fähigkeit nach. Viele Menschen werden dann weitsichtig. Spaßeshalber sagt man: „Die Arme sind nun zu kurz geworden, das Buch lesen zu können.“ Grundsätzlich sollten die Augen in Bezug auf eine Fehlsichtigkeit in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden, um gegebenenfalls die Sehschärfe und Sehfähigkeit korrekt einstellen zu können. Sonst können ebenfalls heftige Migräne-Attacken die Folge sein.

Nun haben wir viel über die Auslöser von Migräne erfahren. Viel interessanter erscheint es, etwas über die Ursachen zu erfahren. Schon vor dreitausend Jahren kannte und beschrieb man den Begriff der Migräne. Es wird mittlerweile schon seit einigen Jahren Migräne-Forschung betrieben. Zu den Ursachen gibt es, wenn man es genau nimmt, bisher aber eigentlich nur Vermutungen. So ist es zum Bespiel eine Vermutung, dass Arterien in den Hirnhäuten erweitert und entzündlich verändert sind. Daraus resultiert, dass der Durchmesser der Arterien zunimmt und wiederum dadurch die Nervenfasern um die Arterien herum gereizt werden. Dadurch sollen Schmerzsignale ausgelöst werden.
Eine weitere Vermutung ist, dass es Menschen gibt, die eine Neigung zu Migräne haben. Sie reagieren grundsätzlich schneller mit Migräne-Attacken, wenn andere bei gleicher Belastung noch keinerlei Beeinträchtigung spüren. Deshalb geht man auch davon aus, das es Veranlagungen sind, die wohl aber auch vererbt werden.

Dennoch unterscheiden sich die Auslöser von Mensch zu Mensch. Wie schon zu Anfang berichtet, kann zum Beispiel das gleiche allergieauslösende Nahrungsmittel bei zwei zur Migräne veranlagten Menschen zu einem völlig anderen Ergebnis führen. Weil das so ist, ist man dazu übergegangen, sogenannte Migräne-Tagebücher anzulegen. Das hat den Vorteil, dass man auf die Dauer nicht mehr von einem Migräne-Anfall überrascht werden kann, weil es schon Anzeichen dafür gibt, dass sich eine Migräne entwickelt. Denn es gibt viele Anzeichen, die sogar schon einen Tag vorher auftreten können. Dazu gehören Berührungsempfindlichkeit; Gähnen; Geräuschempfindlichkeit; Geruchsempfindlichkeit; Lichtempfindlichkeit; Müdigkeit; Stimmungsschwankungen (depressives Verhalten) und das Verlangen nach bestimmten Speisen.

Bevor sich die Migräne voll entwickelt, treten verschwommenes Sehen, Lichtblitze und Zickzacklinien sowie Taubheit oder Kribbeln im Bereich der Lippen und Hände auf. Verschiedentlich zucken die Augenlider. Es ist mir selbst schon so gegangen, dass ich meine Hand sehen konnte, aber den Arm bis zum Schulteransatz nicht. Das hat mich dann besonders erschreckt, weil ich in solchen Momenten dass Gefühl hatte, teilweise blind zu sein.

Wie häufig sich eine Migräne entwickelt, kann man nicht generell beantworten. Lediglich hat man über Patientenerhebungen festgestellt, dass die Dauer einer Attacke zwischen 4 und 72 Stunden schwankt. Der Schmerz selbst ist pulsierend und pochend. Um den meist einseitigen Schmerz nicht noch zu verstärken, sollte man jede körperliche Aktivität unterlassen und sich in einem abgedunkelten Zimmer ausruhen.
Um nun die Auslöser zu finden und die Attacken einzugrenzen, sollte man wie bereits gesagt, ein Migräne-Tagebuch führen und ein Patientenprofil für sich erstellen.

Bevor man anfängt, das Migräne-Tagebuch zu schreiben, sollte man einmal alle Fragen sammeln, die man sich rund um die Migräne-Anfälle stellt, und einen Termin beim Arzt vereinbaren, der nur dieser Thematik vorbehalten sein sollte. Auch der Arzt sollte also vorher über das Anliegen informiert sein. So kann er sich auch entsprechend mit dem Problem beschäftigen und sich gezielt auf das Gespräch und die Fragen des Patienten vorbereiten. Weil so eine Beratung viel Zeit in Anspruch nehmen kann, ist es sinnvoll, den Termin zeitlich an das Ende der offiziellen Sprechstunde zu legen. Dadurch gewinnen beide Seiten, Patient und Arzt Ruhe im Gespräch und fühlen sich nicht durch nachfolgende Patienten gedrängt.

Im Verlauf dieses Gespräches können die Vorgeschichte des Patienten und eventuelle Veranlagungen geklärt werden. Das soziale Umfeld des Patienten sollte auch Teil dieses Gespräches sein. Schließlich gilt es als eine gesicherte Erkenntnis, dass familiäre und berufliche sowie auch anderweitige mitmenschliche Probleme zum großen Teil verantwortliche Auslöser für eine Migräne sein können. Am Ende eines solchen Gespräches steht nicht zwangsläufig die Medikation. Eher wird besprochen, so etwas wie das bereits erwähnte Migräne-Tagebuch zu führen. Es wurde bereits an anderer Stelle erwähnt. In diesem Tagebuch können Beobachtungen vermerkt werden, die vor, während und nach einer Migräne gemacht wurden.

Der weitergehende Sinn besteht darin, dass der Patient lernt, die Anzeichen einer Migräne so rechtzeitig zu erkennen, um noch geeignete Maßnahmen ergreifen zu können. Diese Anzeichen, die teilweise schon am Tag vor einem Migräne-Anfall auftreten können, wurden bereits erwähnt. Anhand dieser genauen Beobachtungen kann dann entschieden werden, was an Maßnahmen nötig ist, den drohenden Migräne-Anfall noch rechtzeitig mit gezielter Anwendung von entsprechenden Medikamenten zurückzudrängen, bzw. sich relativ schnell zur Ruhe zu begeben und durch Schlafen, sofern dies möglich ist, eben diesem Migräne-Anfall vorzubeugen.

Kommt nun alles zu spät und es hat sich eine Migräne voll entwickelt, muss gezielt über das weitere Vorgehen entschieden werden. Dabei wird man versuchen, in aller erster Linie etwas gegen die Übelkeit des Migräne-Patienten zu unternehmen. Hat sich diese Übelkeit als Begleiterscheinung ebenfalls schon voll entwickelt, muss man auf sogenannte oral zu verabreichende Medikamente verzichten, weil der Patient sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht bei sich behalten wird. So wird man versuchen, dem Patienten mit Suppositorien (Zäpfchen) oder Injektionen Linderung zu verschaffen.

In den letzten Jahren sind schon einige Mittel gegen Migräne entwickelt worden. Hat man vor Ausbruch der Migräne noch die Möglichkeit, mit relativ leichten Medikamenten eine Besserung der Beschwerden herbeizuführen, so hat man die Wahl zwischen allerlei Schmerzmedikamenten, die zwar in der Apotheke, jedoch frei verkäuflich, zu bekommen sind. Phenazonhaltige Medikamente, Paracetamol und Aspirin sind nicht rezeptpflichtig, obwohl sie allesamt auch bekannte Nebenwirkungen haben. Ist die Migräne allerdings weit fortgeschritten, werden wesentlich stärkere Medikamente erforderlich, um eine Besserung des Zustandes herbeizuführen. Hier werden Medikamente wie zum Beispiel Novalgin oder Baralgin verabreicht. Um die Übelkeit zu lindern, können zusätzlich MCP-Tropfen verabreicht werden.

Da der Schwerpunkt dieses Berichtes eher auf die Hintergründe der Migräne eingeht, habe ich nur einige Medikamente genannt und möchte aber auf die Zusammensetzung dieser einzelnen Medikamente nicht weiter eingehen.

Nach der Medikamentengabe ist unbedingte Ruhe in einem möglichst abgedunkelten Raum zu empfehlen. Es wird immer wieder empfohlen, viel Flüssigkeit in kleinen Einheiten zu sich zu nehmen. Zum einen wird der Druck im Kopf etwas gelindert, zum anderen ist es bei großer Übelkeit einfacher, sich zu übergeben, wenn viel Flüssigkeit im Magen vorhanden ist, sonst führt das mehr oder weniger erfolglose Würgen zu einem noch stärkeren Schmerz.

An dieser Stelle möchte ich diesen Bericht zur Sache selbst abschließen und noch einmal etwas über meine eigenen Erfahrungen mit Migräne-Anfällen schildern.

Für mich selbst hat die Migräne einige Jahre sehr stark mein Tun und Lassen bestimmt und ich hatte manchmal das Gefühl, nichts mehr längerfristig planen zu können. Als Jugendliche habe ich Situationen erlebt, in denen ich dachte, dass ich so nicht leben will, wenn ich durch solche Schmerzen an jeder Aktivität gehindert werde.

Verschiedene Ärzte probierten viel aus. Als ich zwanzig Jahre alt war, bekam ich ein halbes Jahr einmal in der Woche vier Spritzen. Über den Augenbrauen auf jeder Seite ein Einstich und im Nacken, der Okzipitalgegend zwei weitere Spritzen. Dieses Medikament hieß Impletol und sollte nach Aussage der Ärzte den Schmerz blockieren. Als diese Tortur nach einem halben Jahr erfolglos blieb, brach ich die Behandlung ab und wechselte die entsprechenden Ärzte.

Das nächste Medikament hieß Cibalgin Compositum und wurde auch nach einem halben Jahr erfolglos gestrichen. Zwischenzeitlich besserte sich mein Zustand etwas und ich war froh, keine schweren Medikamente nehmen zu müssen. Mittlerweile hatte ich eine feste Beziehung und nahm auf eigenen Wunsch die Antibabypille, weil ich mit dem Kinderwunsch noch einige Jahre warten wollte, um eine gute Ausbildung machen zu können. Während der Einnahmezeit der Antibabypille häuften sich plötzlich die Migräne-Anfälle und waren in ihrer Intensität kaum noch steigerungsfähig. Es dauerte eine Weile, bis die Antibabypille als Auslöser der Migräne erkannt wurde. So stieg ich auf andere Arten der Verhütung um und hatte wieder eine beschwerdefreie Zeit.

Hin und wieder passierte es mir, wenn ich sehr gestresst war, weil ich viel zu viel machen wollte. Als ich einige Jahre später schwanger wurde, hatte ich auch wieder vermehrt mit Migräne zu tun. Nun musste ich es aushalten und habe oft sehr gelitten. Als unsere Tochter geboren war, ging es mir in dieser Hinsicht sehr gut und die Migräne-Anfälle ließen auch wieder nach. Zwischendurch gab es aber immer wieder Anfälle, die ich mir nicht erklären konnte. Schließlich ging es mir gut, ich hatte ein niedliches Kind, einen lieben Mann und nichts, was mir fehlte. Ich war doch nicht unzufrieden.

Als unsere Tochter ihren ersten Adventskalender bekam, wollte ich natürlich etwas besonderes machen. So holte ich mir eine Steige mit Überraschungseiern und aß die Schokolade davon. Das geschah notgedrungen, weil ich eigentlich eher am Innenleben der Überraschungs-Eier interessiert war. Vierundzwanzig Figürchen wollte ich sammeln und an einem eigens dafür angefertigten Wandbild aufhängen. Es blieb natürlich nicht bei diesen vierundzwanzig Überraschungseiern, bestimmt habe ich dreimal so viele gegessen, bis ich die Figuren zusammen hatte. Mein damaliger Hausarzt war ein sehr guter Diagnostiker. Als ich nun in seiner Sprechstunde saß, fragte er mich, ob ich mir dieses plötzliche Aufwallen dieser Attacken erklären könne, ob ich eventuell irgendetwas gegessen hätte, was diese Anfälle auslösen könne. Ich berichtete ihm von meiner Adventskalender-Aktion. So schlimm es war, er hat trotzdem schallend gelacht. Weil wir uns recht gut kannten, hat er mich gefragt: „Hast du schon mal gehört, dass Schokolade Migräne auslösen kann“? Natürlich hatte ich schon einmal davon gehört, aber es nie auf mich bezogen. Wir haben in Abständen versucht, dieser Vermutung nachzugehen. Ich aß dazu einige Male normale Mengen von Schokolade und hatte jedes Mal ein Problem. Also hatte ich eine Allergie gegen Schokolade entwickelt mit diesen ungeheuer schmerzhaften Folgen. Ich esse seit dieser Zeit fast keine Schokolade mehr, höchstens, wenn ich viel Zeit habe, mich mal für drei Tage ins Bett zu legen.

Die Migräneanfälle sind nach dieser Erkenntnis bis auf einige Anfälle sehr zurückgegangen. Zusammenfassend kann ich feststellen, dass in meinem Fall Hormone, Stress und entsprechende Nahrungsmittel Migräne-Attacken ausgelöst haben. Seit ich mit diesen Faktoren immer besser umgehen kann, habe ich immer seltener mit einer Migräne zu tun.

Ich hoffe, mit dieser Darstellung manchen Migräne-Patienten einige Einsichten in dieses Krankheitsbild ermöglicht zu haben. Zum Glück wird man als Migräne-Patient heutzutage schon etwas ernster genommen als in früheren Jahren.

In diesem Sinne wünsche ich den Lesern dieser Meinung einen freien Kopf!

Selten habe ich unpassendere Fragen zum Pro und Kontra gelesen.
Auch die Fragen über Verträglichkeit, Wirkungen und Nebenwirkungen sind wenig zutreffend. Diese Meinungsmaske ist für diese Kategorie eindeutig nicht zutreffend gestaltet!

antjeeule 06/2004

138 Bewertungen, 25 Kommentare

  • anonym

    02.03.2007, 20:07 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße Edith und Claus

  • Zuckermaus29

    12.02.2007, 12:46 Uhr von Zuckermaus29
    Bewertung: sehr hilfreich

    Migräne habe ich auch, aber zum Glück nicht so regelmäßig, dafür dann aber mit allem was dazu gehört - Übelkeit usw.! Käse, Rotwein, Schokolade usw. sollen ja das Auslösen begünstigen, habe ich bis jetzt aber noch nicht festgestellt! Liebe Grüße Jeanny :o)

  • anonym

    09.02.2007, 10:29 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh :o)

  • lan

    03.02.2007, 14:18 Uhr von lan
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein SH für dich, gruß lan

  • mami_online

    15.06.2005, 01:31 Uhr von mami_online
    Bewertung: sehr hilfreich

    der Bericht selbst ist bezüglich Migräne-Anfällen sehr nützlich (zum Glück habe ich die noch nie gehabt). Für mich stellt sich allerdings die Frage zur Überschrift "Homöopathie bei Migräne.." Ich habe

  • anonym

    24.05.2005, 23:21 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    bericht, wie immer total ausführlich!!! liebe grüße tammy

  • Brita2905

    10.07.2004, 13:37 Uhr von Brita2905
    Bewertung: sehr hilfreich

    Hallo, liebe Antje, Gott sei Dank kenne ich Migräne nur vom Hörensagen... LG, Brita

  • princesse

    26.06.2004, 23:44 Uhr von princesse
    Bewertung: sehr hilfreich

    Hallo Antje, guten tag, ich bin migränikerin ;-) ABER - ich habs in den griff bekommen. bei mir waren es stress, verspannungen im nacken, hormone und alkohol (histamine und weiss der geier was sonst noch). 1. medis: hast du triptane erwähnt? sind

  • anonym

    25.06.2004, 12:56 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Auch bei einem so ernstem Thema so "locker-fluffig" zu schreiben ist eine Kunst. Viele Grüße, Marlene

  • Rioja

    22.06.2004, 23:05 Uhr von Rioja
    Bewertung: sehr hilfreich

    auch ich praktiziere ich selbst angewandte Homöopathie und bin immer wieder begeistert.

  • Madrianda

    19.06.2004, 23:44 Uhr von Madrianda
    Bewertung: sehr hilfreich

    ...ist Dein Bericht verfasst, beinahe schon wissenschaftlich. Auch ich habe von Zeit zu Zeit mit Extrem-Kopfschmerzen zu tun und das Schlimmste sind die Sehstörungen ect. Bei meinem Schatz dagegen sind die bohrenden Schmerzen das Hauptproblem. Werde D

  • froes

    16.06.2004, 21:53 Uhr von froes
    Bewertung: sehr hilfreich

    Mich stören an der Migräne mehr die Sehstörungen. Die Kopfschmerzen allein sind noch erträglich. Zum Glück habe ich das relativ selten. Shine On, Frank

  • maghaben

    16.06.2004, 17:31 Uhr von maghaben
    Bewertung: sehr hilfreich

    so sieht man sich wieder *g* Gruß Michael

  • April

    01.06.2004, 20:08 Uhr von April
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein spitzenmäßiger und ausführlicher Bericht! Echt eine Frechheit, wenn man in so einer Situation noch von anderen belächelt und blöd angemacht wird! Das macht ja alles noch schlimmer und führt zu weiterem Stress! Schlimm auc

  • anonym

    17.04.2004, 12:22 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Hallo Antje, in einigen Worten konnte ich mich direkt erkennen. Besonders was plötzliche Ruhephase betrifft und das unbedingte Beenden von Arbeit, weil es ja soundso an mir hängen bleibt. Am schlimmsten habe ich es immer empfunden, wenn wir in Ur

  • Explizent

    02.03.2003, 03:01 Uhr von Explizent
    Bewertung: sehr hilfreich

    Als Mitglied der Migränegesellschaft kann ich nicht allem beipflichten, aber so in etwa. Was eine interessante Sache ist, nur Leute eines bestimmten geistigen Niveus bekommen Migräne und es sind 42 % Männer.

  • Duffy_2000

    07.04.2002, 19:44 Uhr von Duffy_2000
    Bewertung: sehr hilfreich

    Hey, das ist schon fast ´ne wissenschaftliche Arbeit, die Du hier ablieferst. Übrigens hast Du Dir hierfür ein sehr sehr schwieriges Thema herausgesucht. Ach ja, bevor ich´s vergesse, ich hätte auch zur Person "B" tendi

  • bavariangirl

    18.03.2002, 20:09 Uhr von bavariangirl
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ganz Klasse, wie immer schön Dich hier zu lesen, Gruesse Susanne

  • SevenN8s

    10.03.2002, 15:24 Uhr von SevenN8s
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein toller Bericht! Gott sei Dank gehöre ich wohl zu Typ A! "Toi, toi, toi"

  • mahni2002

    06.03.2002, 18:53 Uhr von mahni2002
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöner Bericht! ;-)

  • Metacortex

    06.03.2002, 16:10 Uhr von Metacortex
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöner Bericht, auch wenn ich nicht alles nachvollziehen kann, weil ich glücklicherweise noch nicht so oft Migräne hatte. *freu* Grüße metacortex

  • blackserver

    06.03.2002, 12:20 Uhr von blackserver
    Bewertung: sehr hilfreich

    Oh ja die kenne ich nur zu gut :-( Gruß Tom

  • my-opinion

    06.03.2002, 12:11 Uhr von my-opinion
    Bewertung: sehr hilfreich

    Na, das ist ja mal was hilfreiches. Gehöre auch zum Migräne-Club und hab noch keine Lösung gefunden. Das einzige Mittel was mir hilft ist Migräne-Kranit. :-) Alex

  • schnecke1811

    06.03.2002, 12:10 Uhr von schnecke1811
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein sehr guter Bericht. Ich leide auch an Migräne und habe die von dir beschriebenen Sehstörungen oft. Hab vor kurzem mit Akkupunktur angefangen. Ist eine super Hilfe, und hat vor allem keine Nebenwirkungen wie Medikamente. Cu Nicole

  • spyro

    06.03.2002, 11:59 Uhr von spyro
    Bewertung: sehr hilfreich

    super ausführlicher Bericht, und vor allem hilfreich!