Honda XRV 750 Africa Twin Testbericht

Honda-xrv-750-africa-twin
Abbildung beispielhaft
ab 102,17
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Summe aller Bewertungen
  • Fahreigenschaften:  sehr gut
  • Gewicht:  mittelmäßig

Erfahrungsbericht von testwilli

Honda XRV 750 Africa Twin

5
  • Fahreigenschaften:  sehr gut
  • Gewicht:  mittelmäßig

Pro:

harmonisches Fahrerlebnis, Geländetauglichkeit, Optik, Zuverlässigkeit

Kontra:

schlecht zugänglich für Wartungsarbeiten, untaugliche Sitzbank, fehlender Seitenständer

Empfehlung:

Ja

Auf der Suche nach einer komfortablen und stressfreien Allround Enduro, bin ich im August 2000 bei der Africa Twin gelandet und habe bisher auch nicht mehr die Maschine gewechselt. Obwohl sie schon länger unverändert am Markt ist, kann das Motorrad auch heute noch überzeugen. Im Vergleich mit anderen zweizylindrigen Reiseenduros erscheint die Motorleistung von 60 PS gering. Aber gerade die unspektakuläre und nervenschonende Leistungsenfaltung des ausgereiften und langlebigen Aggregats, hat auch seine Vorteile. In Verbindung mit dem neutralen Fahrverhalten und der übersichtlichen Sitzposition, ist man insbesondere auf engen Gebirgsstrecken schnell und stressfrei unterwegs. Der Benzinverbrauch liegt mit Durchschnittlich 6 Litern ca 1 Liter niedriger als bei der davor von mir gefahrenen 1150GS. Die Honda begnügt sich mit Normalbenzin. Ich gebe zu, dass bei meinem Kaufentscheid auch die Optik der Maschine eine Rolle gespielt hat. Die schwarz-goldene Lackierung in Verbindung mit Edelstahlschwinge und Auspuff bei klassischem Enduro-Design gefällt mir einfach. Auch der Begriff Enduro ist bei dieser Maschine noch wörtlich zu nehmen. Wenn irgendwo in den Bergen das Asphaltband endet und die Fahrt auf Schotter und Geröll weitergeht, gibt es eigentlich keine Veranlassung, das Gas zuzumachen. Auf diesem Terrain ist die Africa Twin sogar einer BMW GS noch überlegen. Bei der Africa Twin sind es, Honda-typisch, nicht die Einzelheiten, sondern das harmonische Zusammenwirken der einzelnen Teile, die das Fahrerlebnis ausmachen. Als negativen Ausreisser empfinde ich lediglich die Sitzbank, die bereits nach kurzer Fahrzeit negative Rückmeldungen an den Allerwertesten liefert. Für Fernreisen eigentlich ungeeignet. Ich hab sie trotzdem draufgelassen, weil mir die von Zusatzausrüstern angebotenen Ersatzbänke zu teuer sind, und ich Motorräder im Originalzustand mag. Zum Glück ist die Maschine sehr zuverlässig, so dass Wartungs- und Reparaturarbeiten eher selten vorkommen. Der Tank ist nur mit viel Geduld von der Maschine zu lösen und Kettenschmieren oder Radausbau aufgrund fehlendem Hauptständer nur unter Zuhilfenahme diverser Utensilien (Bierkasten, Steine, Balken etc.) machbar. Ein beliebtes Kunststück ist es auch, die Maschine an einer Hand rückwärts zu führen und gleichzeitig mit der anderen Hand das Kettenspray aufzutragen. Gleichgewichtssinn und Koordination werden so enorm trainiert. Dass ich eine Maschine nun schon mehr als drei Jahre fahre, ist mir bisher noch mit keinem anderen Motorrad passiert. Obwohl es viele Motorräder gibt, die in Einzeldisziplinen besser sind, vermisse ich bei der Africa Twin momentan nichts. So werde ich wohl ungeachtet der KTM Adventure 950 oder auch der neuen 1200er GS von BMW, auf meiner alten Honda die neue Saison angehen.

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