Hoover Dam Las Vegas Testbericht

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Erfahrungsbericht von heinuun

Ein Traum in rot oder doch der Mars?

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Der Bryce Canyon in Utah ist meiner Meinung nach der schönste Nationalpark in den USA. Es ist schon einige zeit her, seit dem ich dort war und so hat sich auch so manchen geändert. Nur die Steinformationen, die wohl das wichtigste und beste an dem Park sind, werden sich wohl nur wenig verändert haben.

Allgemeines:

Seit den Olympischen Winterspielen ist wohl jedem bekannt, dass in Utah viele Indianer leben. Die Indianer vom Paiute Stamm, die im Gebiet des Bryce Canyon leben sehen im Bryce Canyon eine verwunschene Welt. Sie denken, dass die Felsen zu Stein gewordenen Menschen sind und meiden diesen Ort, den sie Hoodoo nennen.

Wissenschaftler sehen das natürlich ganz anders. So entstehen die eindrucksvollen Felsformationen durch das Zusammenspiel von Ablagerung, Hebung und Erosion. Aber es ist eigentlich egal, wie man diese Felsen interpretiert, denn beeindrucken tun sie immer.
Es ist absolut traumhaft die Sonne über den Canyons aufgehen zu sehen. Denn aus den dunklen, leicht rötlich schimmernden Felsen werden ganz schnell rot leuchtende. Wenn man den ganzen Tag zwischen den Felsen wandert merkt man sehr schnell, dass die Felsen im laufe des Tages ständige ihre Farbe wechseln, je nach dem wie die Sonne auf die Felsen scheint.

Der Park liegt in weitläufige Kiefernwälder am Rande des Paunsaugunt Plateaus im Süden Utahs. Den Namen verdankt der Canyon einem Pionier der Kirche Jesu Christi, der Heiligen der letzten Tage (Mormonen). Die Region sollte von Ebenezer Bryce für andere Gläubige erschlossen werden. Die Familie Bryce zog 1875 in das Gebiet und baute eine Straße und Bewässerungskanäle. Ansässige Siedler benannten das Gebiet dann Bryce?s Canyon. Die Familie zog 1880 weiter, aber der Name Bryce Canyon blieb.

Pioniere zeigten Besuchern die Felsen und so entstand schon früh der Tourismus. Seit 1923 ist der Bryce Canyon ein Nation Monument. Nur ein Jahr später wurde der Park zum Utah National Park. Nachdem die Fläche des Parks verdoppelt wurde, nannte man ihn im Jahre 1928 Bryce Canyon Nation Park.

Entstehung:

Wie schon gesagt, sind die Felsformation durch das Zusammen wirken von Ablagerungen, Hebungen und Erosionen entstanden.
Vor etlichen Millionen Jahren war der Nordamerikanische Kontinent zum größten Teil von Wasser bedeckt. Aus dieser Urzeit stammen die unterschiedlich dicken und zusammengesetzten Gesteinsarten, die durch Ablagerungen entstanden sind.

Doch woher kommt die beeindruckende rote Farbe?

Vor 40 bis 63 Millionen Jahren (Tertiär) wurden eisenhaltige Sedimente durch große Flüsse aus dem Hochland der Umgebung herangeschwemmt. Aus diesen einsenhaltigen Sedimenten entstanden dann die rötlichen Sandsteinformationen, die Claron Formation genannt wird. Am Rand dieser Formation ist das sogenannte Pink Cliff, das heute zu sehen ist. Teil dieses Randes ist der Bryce Canyon und die unzähligen benachbarten Canyons.
Vor 10 Millionen Jahren enstanden die Rocky Mountains und das ganze Gebiet begann sich zu heben und es entstanden viele Hochplateaus. Es entstand das Colorado Plateau, das sich bis heute noch hebt und schon um 1000 Meter angehoben wurde. Der Bryce Canyon liegt am Rande des kleineren Paunsaugunt Plateaus.

Durch die großen Flüsse wurden die Ablagerungsschichten, die im Tertiär entstanden sind abgetragen. Durch den Colorado River und Green River entstand der weltberühmte Grand Canyon und die viele Canyons, auch als Canyonlands bekannt. Der Bryce Canyon entstand durch den Paria River.

Durch Regen, Hitze, Frost und Wind wurde dem Bryce Canyon die heutige Form und Gestalt gegeben. Aber der prozess ist noch nicht beendet und so wird sich der Bryce Canyon in den nächsten tausend Jahren auch weiter verändern.

Reiseinfos

Wo ist der Bryce Canyon und wie kommt man dort hin?

Auf halber Strecke zwischen Salt Lake City und Las Vegas am Rande des Paunsaugunt Plateaus, ist der Bryce Canyon. Wir haben den Park angeschaut als wir auf dem Weg von Las Vegas nach Salt Lake City waren. Er liegt perfekt, so dass man kaum einen Umweg fahren muß. Auch wenn sich ein Umweg wirklich lohnen würde. Es ist am besten, wenn man den Park mit dem eigenen Mietwagen oder Wohnmobile, das in den USA übrigens immer RV genannt wird, besucht. Über den wunderschönen Highway 12 gelangt man von Osten oder Westen zum Bryce Canyon National Park. Die vielen unterschiedlichen Aussichtspunkte kann man dann einfach und schnell, typisch amerikanisch eben, mit dem Auto über die Park Road erreichen. Der Bryce Canyon liegt optimal auf einer Rundreisestrecke, wie ich sie gemacht habe, durch die unterschiedlichen Canyons des Colorado Plateaus, wie zum Beispiel der Zion National Park, Grand Canyon, Monument Valley, Arsches National Park etc.

Wo kann man Campen?

In den USA ist es generell Verboten außerhalb von so genannten Campgrounds zum campen. Ich würde dies auch auf jeden Fall machen, denn es kam schon etliche mal vor, dass irgendwelche Verrückte aus Spaß mit einer Schrotflinte auf die Wohnmobile, die am Straßenrand zum Campen abgestellt waren, geschossen haben, mit üblen Folgen für die darin Schlafenden.

Der National Park Service bieten im Park zwei Campingplätze an. Der North und Sunset Campground liegen im nördlichen Drittel des Parks und sind nur ein kleines Stück von der Park Road entfernt. Wie alles in den USA sind auch diese Plätze sehr gut ausgeschildert. Wir waren auf dem North Campground. Er bietet wie eigentlich alle amerikanischen Campingplätze fast alles, außer Duschen, aber dafür hatten wir ja unseren RV. Die Plätze sind sehr großzügig, so dass wir auch keine Probleme hatten unseren 15 Meter RV unterzubringen. Picknicktische und eine Feuerstelle ist an jedem Zeltplatz oder RV Stellplatz vorhanden. Aber auf keinen Fall Holz sammeln, denn das ist innerhalb des Parks absolut verboten. Also Holz oder Kohle, die man aber auch im Supermarkt bekommt, mitbringen.

Was ist Hoodoo?

Man wird oft den Begriff Hoodoo im Park lesen. Das ist die Bezeichnung für die Felsspitzen, Zacken und Türme. Die Bezeichnung stammt von den Indianern.

Wie sieht die Pflanzenwelt aus?

Der Park liegt auf über 2000 Metern, der südlichste Aussichtspunkz liegt sogar auf über 2700 Metern, so dass die Flora dementsprechend ist. Aber man kann es bei weitem nicht mit den Alpen vergleichen, denn z.B. in den Rockys wachsen auf über 3500 Metern noch Bäume. Besonders schön ist die Pflanzenwelt am Rainbow Point. Dort wachsen die bekannten jahrtausende alte Brostle Cone Kiefern. Aber es gibt noch hunderte andere Pflanzenarten, die zu bestauen sind. Leider waren wir erst im September dort, so dass die Hauptblütezeit, die ende Juni ist, schon vorbei war.

Gibt es Tiere?

Es gibt sehr viele Tiere. Allerdings sind diese sehr scheu. Neben vielen kleinen Tieren, wie Präriehunden, Stinktieren, Rotwild und Füchsen gibt auch große und etwas gefährlichere Tiere, wie Pumas und Schwarzbären. Wir haben allerdings keins dieser Tiere gesehen.
Beim spazieren kann man aber viele Eichhörnchen, Eidechsen, und Streifenhörnchen sehen. Die Streifen- und Eichhörnchen sind sehr zutraulich und wollen mit einem Spielen und etwas zu Essen. Aber Vorsicht bitte nicht mit ihnen Spielen oder Füttern, denn diese Tierchen sind anscheinend Pestüberträger., aber trotzdem süß anzuschauen.

Kein Auto? Macht auch nichts

Denn es gibt einen Shuttle Bus, der alle Aussichtspunkte des Parks anfährt. Alle 10 bis 15 Minuten fährt ein Bus. Typische amerikanische Organisation eben. Dieser Shuttle Bus ist allerdings relativ neu, denn als wir dort waren gab es den noch nicht. Aber anscheinend ist der Bryce Canyon erst in letzen zeit bekannt geworden und somit hat der Verkehr stark zugenommen. Wer nicht im Park übernachtet, sollte sein Fahrzeug am Highway 12 abstellen und den Shuttle Bus nutzen.

Gibt es ein Informationszentrum?

Ohne das wäre es kein amerikanischer Park. Wie in jedem Park ist auch hier das Visitors Center sehr schön. Im Sommer erläutern dort Rangers den Bryce Canyon. Um im Park zu übernachten muss man dort die Nutzungserlaubnis abholen. Außerdem ist das Visitors Center der Anlaufpunkt bei und Unfällen und wenn man Hilfe braucht. Die Leute dort sind sehr nett, wie eigentlich überall in den USA. Die Informationen über den Bryce Canyon, die man dort erhält sind sehr gut. Man ist schnell über das wichtigste informiert.

Wo sollte man hin?

Es gibt 12 Aussichtspunkte. Ich werde nicht alle beschreiben, denn das würde zu lange gehen. Die beste Aussicht hat man vom Sunrise, Sunset, Inspiration und Bryce Point. Es gibt 12 Aussichtspunkte. Ich werde nicht alle beschreiben, denn das würde zu lange gehen. Die beste Aussicht hat man vom Sunrise, Sunset, Inspiration und Bryce Point. Von diesen Punkten aus hat man den schönsten Ausblick über den Bryce Canyon. Wie ich mitbekommen habe sind diese Punkte mittlerweile sehr überfüllt. Man läuft auf schmalen Wegen, wie dem Navajo Loop Trail oder dem Rim Trail, oberhalb der Canyons entlang. Diese Trails verbinden die fünf nördlichen Aussichtspunkte. Auf diesen Wegen sieht man eindrucksvolle Gesteinsformationen, wie den Thor?s Hammer oder Wall Street. Um dem großen Andrang zu entgehen sollte man auf die weitere Aussichtspunkte ausweichen. Weitere Aussichtspunkte (Was kann man sehen?): Fairyland Point (Boat Mesa, Fairyland Canyon, Sinking Ship, Beginn des Navajo Loop Trail), Paria View (Yellow Creek, White Cliffs), Faiview Point (bei schönem Wetter Kaibab Plateau, Grand Canyon), Natural Bridge, Agua Canyon (The Hunters), Ponderosa Canyon (keine Range, sondern farbenprächtige Hoodoos), Yovimpa und Rainbow Point (Navajo Mountain, Bristlecone Kiefern, Grand Canyon North Rim). Ich muß sagen, wir waren zwar nicht an allen zwölf, aber es lohnen sich wirklich alle.

Wie ist das Wetter?

Es ist im Sommer recht warm, aber dafür wird es in der Nacht zum Teil recht kühl. Gewitter sind auch keine Seltenheit und man sollte möglichst schnell aus den Canyons verschwinden, wenn ein Gewitter aufzieht, denn es nicht ganz ungefährlich. Es stehen auch über Firewind Warnschilder. Im Winter soll es recht kalt sein, aber man soll eine traumhafte Sicht über die verschneiten Felsen haben.

Was macht man sonst so?

Sehr beliebt sind die Wanderungen. Allerdings kann ich darüber nichts sagen, denn wir haben keine gemacht. Wir sind haben nur einen kleinen Spaziergang durch die Canyons gemacht. Die Wanderungen sind aber sehr gut ausgeschildert. Man kann auch geführte Wanderungen bekommen. Man muss sich dann einfach am Visitors Center Anmelden. Ich muss heute sagen, dass es schade war, dass wir keine Wanderung gemacht haben, denn es ist bestimmt fantastisch.

Fazit:

Es lohnt sich auf jeden Fall den Park in die Rundreiseplanung mit aufzunehmen.
Ich empfehle auch dort zu übernachten, denn so ein Sonnenaufgang über den roten Felsen ist traumhaft. Der Service im Park ist auch sehr gut und die Ranger und sonstigen Angestellten sind sehr freundlich, sogar die Polizei, wenn man zu schnell fährt.
Die Informationen, die man bekommt, sind sehr gut dargestellt und einfach zu verstehen.
Ich empfehle auch eine Wanderung zu machen, die ich leider nicht gemacht habe, denn dann kann man noch mehr von der Vielfalt des Parks sehen und vielleicht begegnet man dann auch mal ein paar Schwarzbären oder Stinktieren.
Kurzum, der Park ist einfach traumhaft.

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