Jugend ohne Gott. Text und Kommentar (Taschenbuch) / Ödön von Horvath Testbericht

ab 5,41
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Erfahrungsbericht von Berbatov

"schwere Kost" = gute Kost

Pro:

Kommentare im Index, spannend

Kontra:

nicht ganz leicht zu verstehen

Empfehlung:

Ja

Übersicht

1) Einleitung
2) Daten zum Buch
3) Klappentext
4) Personen
5) Inhalt
6) Eigene Meinung


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1) Einleitung
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Vor 3 Monaten hätte ich, als man mir das Buch "Jugend ohne Gott" von Ödön von Horvath genannt hätte, nur gedacht: "Aja, kenn ich nicht, will ich nicht lesen". Jedoch hat das unserer Deutschlehrer zu uns gesagt, denn das Buch sollte die Unterrichtslektüre werden und den Inhalt der nächsten Klausur stellen. Somit kam ich dann in Besitz des oben genannten Werkes. Um euch einen Überblick und ebenfalls im Unterricht betroffenen einen Überblick beziehungsweise Hilfe zu bieten, werde ich nun in einigen Punkten über das Buch berichten. Ich habe bewusst in Klappentext und Inhalt differenziert, sodass Leute, die interessiert sind, das Kapitel Inhalt überspringen können, aber durch den Klappentext trotzdem wissen worum es geht. Viel Spaß…

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2) Daten zum Buch
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- Titel: "Jugend ohne Gott"

- Autor: Ödön von Horvath

- Bemerkung/Untertitel: Text und Kommentar

- Verlag: Suhrkamp Basis Bibliothek / Cornelsen

- ISBN Nummer: 3-518-18807-0

- Seitenzahl: Text 141; mit Kommentar 195

- Entstehungsjahr: 1938 (ist wegen dem Inhalt wichtig!)


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3) Klappentext
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",Die Ansichten des Herrn Lehrers waren mir oft zu jung'. Der Präsident staunt. ,Wieso?' ,Weil der Herr Lehrer immer nur sagt, wie es auf der Welt sein sollte, und nie, wie es wirklich ist.'"


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4) Personen
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Lehrer: Hauptperson des Romans. Ist 34 Jahre alt und lehrt an der Schule Geografie und Geschichte. Er ist gegen die politische Wicklung, die zur Zeit herrscht (3. Reich) und durchschaut die Intrigen der Politik, ist aber lieber leise, da ihm seine Pension wichtiger ist, als sich für Gerechtigkeit einzusetzen.

"N": Er und der Lehrer können sich überhaupt nicht ausstehen. Bei der Reise ins Zeltlager wird er ermordet.

"Z": Weiterer Schüler. Hat im Zeltlager ein Verhältnis mit einem fremden Mädchen, Eva. Ist verdächtig den N ermordet zu haben.

Eva: Mädchen, das mit einigen Freunden im Wald lebt. Bekommt durch "Z" Zugang zum Lager und stiehlt unter anderem einen Fotoapparat. Wird von Z aus Liebe geschützt, da viele denken, sie hätte den Mord begangen.

"T": Fällt dem Lehrer auf, da er ihn immer beobachtet. T lebt in reichen Verhältnissen, jedoch haben die Eltern keine zeit für ihn. Er ist sehr neugierig, will jedoch, wie er seinen Freunden erzählt, mal einen Mensch sterben sehen, bzw. bei einer Geburt dabei sein.

"B": unerwarteter Vertrauter des Lehrers. Führt einen Club, der sich auch gegen den Nationalsozialismus stellt und verbotene Literatur liest. Hilft dabei dem Mörder auf die Schliche zu kommen.


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5) Inhalt
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Das Buch beginnt mit dem Lehrer, der sich über den Inhalt der Klassenarbeiten wundert, die seine Schüler geschrieben haben. In denen schreiben die Schüler, "dass Neger dumm sind". Dabei stellt der Lehrer fest, dass immoment einiges schief läuft, beziehungsweise Hitler das Ziel erreicht, durch seine Propaganda, den Schülern seine Meinung einzutrichtern. Der Lehrer muss die arbeiten jedoch gut werten, da es ihm so vorgegeben ist und er sich aus Sicherheitsgründen wegen seiner Pension nicht gegen das Regime aufstellen will.
Im nun folgenden Teil wird der Lehrer durch seine Schüler bespitzelt und es bildet sich eine Bewegung gegen ihn, die ihm schlussendlich einen Brief überreicht nicht mehr von ihm Unterrichtet werden zu wollen.
In einem klärenden Gespräch mit dem Schulleiter erklärt dieser dem Lehrer, dass er seine Ansichten vollkommen versteht, jedoch rät, eben wegen der Pension stillschweigen zu bewahren und die folgende Klassenfahrt abzuwarten…

Nun kommt der Hauptteil der Geschichte. Die Klasse fährt in ein Zeltlager, wo durch militärische Übung schon einmal Kriegsgrundkenntnisse bei den Schülern geschult werden sollen. Aufgrund seiner Ansichten ist dies natürlich nicht förderlich für den Lehrer, jedoch hat er in dem Dorfpfarrer einen Vertrauten, mit dem er sich einmal recht lang über Gott unterhält und der den Lehrer ins Nachdenken bringt, ob es sinnvoll ist an Gott zu glauben.
Aufgrund nächtlicher Diebstähle hält der Lehrer eines nachts Wache und beobachtet, wie der Z von einem Fremden einen Brief zugesteckt bekommt. Aber anstatt Z am nächsten Tag zur Rede zu stellen, bewahrt er Stillschweigen und will weiter beobachten. Als der Lehrer dann auch noch erfährt, dass der Z ein Tagebuch schreibt, was er hütet wie seinen Augapfel ist er sehr neugierig und will unbedingt wissen, was darin steht und ob dort auch etwas zu dem Brief steht. So nutzt er tagsdrauf die zeit, wo das ganze Lager außer ihm einen Marsch macht und bricht das Kästchen auf, wo der Z das Tagebuch aufbewahrt. Er liest es und schmunzelt noch über die Zeile, wo steht. "Wer mein Tagebuch liest, der stirbt". Dort erfährt er, dass der Fremde ein Mädchen ist und Eva heißt.
Am Abend gibt es eine wilde Schlägerei, weil der Z glaubt der N hätte sein Kästchen aufgebrochen und das Buch gelesen. Auch hier ist der Lehrer still, obwohl er am liebsten eingegriffen und alles aufgeklärt hätte.
An einem der nächsten Tage kommt ein Waldarbeiter ganz aufgeregt ins Lager und erzählt er habe eine Leiche gefunden. Nach kurzer Zeit steht fest, dass der der N durch einen Steinschlag ermordet wurde. Natürlich wird der Z verdächtigt und es wird ein Gerichtsverfahren eingeleitet.

Bei dieser Verhandlung, gesteht Z die Tat und alles scheint aufgeklärt, aber der Lehrer ist sich uneins, ob es denn nun wirklich Z war. Als er verhört wird, macht er zum ersten Mal den Mund auf und redet über seine Tat, als er das Kästchen geöffnet hat. Das schlägt natürlich ein, wie eine Bombe. Jedoch wollte der Lehrer hier wieder erst schweigen, erst eine "Begegnung mit Gott" in einem Tabakladen hat ihm den Mut gegeben, die Wahrheit zu sagen.

Da der Prozess keine Schuld feststellen konnte, will der Lehrer nun auf eigene Faust feststellen, wer der Mörder ist und ihn entlarven. Zusammen mit der Jugendgruppe, die vom B angeführt wird und einem ehemaligen Kollege "Julius Cäsar" entwickelt er einen Plan und treibt den Täter und seinen Verdacht immer weiter in die Ecke. Schließlich wird er von der Polizei zu einem Mordfall gerufen, wo sich einer seiner Schüler erhängt hat. Der Schüler hat einen Zettel hinterlassen, wo drauf steht, dass der Lehrer es rausgefunden hätte, dass er der Mörder sei. Aufgrund dieser Notiz, bzw. dem Abschiedsschreiben ist der Mord aufgeklärt und nun glaub auch der Lehrer vollends an Gott. Der Mörder ist der stille, ihn dauerd beobachtende Z, den der Lehrer auch schon als Täter gesehen hatte.


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6) Eigene Meinung
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Nun ja. Zu allererst muss man sagen, dass das Buch schon etwas "schwere Kost" ist um es in Klitschkos Worten zu sagen. Es hilft auf jedenfall den zugehörigen Film zu gucken, um das Buch nachzuvollziehen und fehlende Verknüpfungen und Verständnisse zu klären. Bei dieser Ausgabe kommt jedoch das Material bzw. der Kommentar im hinteren Teil zu Gute, da dort alle bedeutenden geschichtlichen Fakten oder andere wichtigen Erklärungen angeben sind, die man braucht um auch das Background-Wissen zu bekommen, um den Sinn des Buchs zu verstehen.
Jedoch zum Inhalt: Das Buch ist eigentlich recht gut, denn es zeigt deutlich, wie damals jemand nur aufgrund seinen eigenen Vorteils das akzeptierte was einem vorgeben wurde. Bemerkenswert ist, was ihr sicherlich oben schon gemerkt habt, dass die Schüler nur mit ihren Anfangsbuchstaben genannt werden. Dies erschwert zwar ein wenig die Orientierung, da man sich Fritz und Norbert besser merken und zuordnen kann, wie Z und N, jedoch zeigt das auch diese Klassengesellschaft damals, wo alle gleich waren, eine Masse, im Buch wird auch vom Zeitalter der Fische gesprochen, denn alle schwimmen wie ein Fischschwarm in dieselbe Richtung, mit der breiten Masse.

Daher auch meine Überschrift: Es ist zwar um noch einmal Klitschko zu zitieren "schwere Kost", allerdings lohnt es sich auj jeden Fall, das Buch zu lesen! Auch wenn man sich nicht so besonders für das Thema interessiert, kann man doch eine menge lernen (zudem hat es nur ~140 Seiten ;) )

Ich hoffe ihr hatte Spaß und habt wenigstens einen Teil verstanden ;) Berbatov

53 Bewertungen, 20 Kommentare

  • Fantomiss

    14.07.2006, 13:02 Uhr von Fantomiss
    Bewertung: sehr hilfreich

    das hab ich auch in der schule gelesen und fand es richtig klasse!

  • krawallo

    29.01.2006, 17:30 Uhr von krawallo
    Bewertung: sehr hilfreich

    Frank Schätzing

  • Baby1

    29.01.2006, 14:34 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    schöner und informativer Bericht LG Anita

  • Sky112

    26.01.2006, 23:08 Uhr von Sky112
    Bewertung: sehr hilfreich

    Mühevoll erzählt

  • Torni_17

    24.01.2006, 20:57 Uhr von Torni_17
    Bewertung: sehr hilfreich

    Das "durften" wir auch in Deutsch lesen und es ist wirklich eins der wenigen Bücher, was Pflicht ist aber trotzdem Spaß macht, zu lesen... LG Peggy

  • Düsseldorf

    19.01.2006, 22:59 Uhr von Düsseldorf
    Bewertung: sehr hilfreich

    Hallo :) das ist wirklich ein sehr guter Bericht und ich gebe dafür gerne eine gute Bewertung ab. Ich hoffe wir lesen uns bald noch ein wenig ! Mit freundl. Grüßen, Düssi

  • Nightmare

    19.01.2006, 15:25 Uhr von Nightmare
    Bewertung: sehr hilfreich

    Für diesen Bericht erhälts du von mir ein Sehr Hilfreich für ein Ausführlichen und sehr Informativen Inhalt,der gut zu lesen ist für ein Bericht.LG Nightmarehb

  • WINNIE24

    19.01.2006, 13:32 Uhr von WINNIE24
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sh! GLG WINNIE :-)

  • campimo

    18.01.2006, 13:21 Uhr von campimo
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein schöner Einstiegsbericht für einen neuen Yopi - Autor. Was du allerdings noch verbessern könntest, ist einen kleinen Abschnitt zum Autor einfügen, in dem du ggf. auch auf andere Werke des Künstlers veweist. Aber sonst sehr schön!

  • anonym

    18.01.2006, 12:59 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • Vicky

    18.01.2006, 10:11 Uhr von Vicky
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • kakaue

    18.01.2006, 08:36 Uhr von kakaue
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh lg chris

  • waltraud.d

    18.01.2006, 08:26 Uhr von waltraud.d
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • tobbbbi

    17.01.2006, 23:41 Uhr von tobbbbi
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöner Erstbericht - weiter so und natürlich erstmal herzlich Willkommen! :)

  • morla

    17.01.2006, 22:51 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • flowerdoro

    17.01.2006, 22:45 Uhr von flowerdoro
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr schöner Bericht, prima!

  • anonym

    17.01.2006, 22:39 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr gelungen, der Bericht, ich kann dir nur zustimmen, habe "Jugend ohne Gott" auch in der Schule gelesen. - Gegenlesungen machen Freude! LG Ilka

  • Lidlefood

    17.01.2006, 20:00 Uhr von Lidlefood
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • anonym

    17.01.2006, 17:46 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • anonym

    17.01.2006, 17:37 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Das ist echt das beste Buch, das ich je gelesen habe. Tolles Buch und toller Bericht!