Hotel Magic Life Kiris Testbericht

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ab 43,48
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003

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Erfahrungsbericht von Vicky

Hohe Erwartungen - leider nicht erfüllt

Pro:

Großes Angebot an Zusatzleistungen, weitläufige Clubanlage

Kontra:

Renovierungsbedürftig, zahlreiche Mängel, unmotiviertes Personal etc .

Empfehlung:

Nein

Magic Life nennt sich eine große Clubhotel-Gruppe, die ihren Sitz in Österreich hat. Mehrere All-Inclusive-Anlagen in diversen südlichen Ländern sollen den perfekten Rahmen für unbeschwerte Ferien bieten.
Inwiefern das für andere Clubanlagen von Magic Life zutreffen mag, kann ich nicht beurteilen, doch den „Magic Life Club World“ in der Nähe von Kemer habe ich kennen gelernt und dieser Bericht wird darüber Auskunft geben, ob er die großen Versprechungen erfüllen kann.

Der bunte TUI-Katalog und insbesondere der großformatige Magic Life Katalog, der diesen Club der sogenannten Imperial-Klasse auf mehreren Seiten präsentiert, versprachen eine Hotelanlage der Superlative mit reichhaltigen All-Inclusive Leistungen, die weit über gewöhnlichen „All-In“ Angeboten lägen.

Die Zufahrt zum Hauptgebäude und die Terrassen auf der gegenüberliegenden Seite sind von hohen römischen Steinsäulen gesäumt und geben ein imposantes Bild ab.
Auf einem riesigen Grundstück, es sollen etwa 110000 m² sein, verteilen sich sechs 3stöckige Wohnkomplexe und in der Mitte befindet sich das Empfangsgebäude mit Rezeption und den Hauptrestaurants (getrennt in Raucher und Nichtraucher).

Richtung Strand wurde eine großzügige Poollandschaft geschaffen, die ihresgleichen sucht. Ein sogenannter Halbolympic-Pool ist das potentielle Revier der Schwimmer, wenn das Wasser denn warm genug ist, wir hatten nur eisige 12 Grad (fröstel).
Ein Wellenpool wäre eigentlich ein weiteres besonderes Highlight, doch er war leider während unseres gesamten Aufenthalts nicht in Betrieb. Neben den genannten Wasserbecken schließt sich ein riesiger Pool an, der weitläufig das Areal umspült und von einer Brücke überspannt wird.
Jenseits dieser Brücke befindet sich das Kinder-Spaßbecken, das von 3 großen Wasserrutschen überragt wird, die in einen künstlichen Fels integriert sind.
Man fühlt sich an einen Aqua-Park erinnert. Als unsere Kinder die Bilder von den Rutschen zu Gesicht bekamen, war die Wahl schon getroffen. Im Sommer sind sie sicherlich eine große Freude für die Kinder, während unseres Aufenthalts leider nur eine allgegenwärtige Erinnerung daran, wie schön die Benutzung dieser Rutschen wohl sein könnte...
Die gestalterische Idee ist im übrigen großartig, aber mittlerweile ist die Optik von vielen häßlichen Rost- und Dreckflecken getrübt.
Unter dem Felsen befindet sich die „Grotta Azurra“, die abends zur Disko wird. Direkt daneben befindet sich das italienische Open-Air Restaurant „Milanese“ und die Pool-Bar, deren Terrasse viel Platz für Tische und Stühle bietet.

Soweit die kurze Einführung in die Gestaltung der Clubanlage und dem schönen Aussehen der mehrseitigen Präsentation des Hotels im MagicLife Katalog.
Doch die Realität sah leider anders aus!
Sie kann mit den tollen Bildern des Reiseprospekts nicht mithalten. Diese Fotos wurden offensichtlich in der Anfangszeit der Clubanlage aufgenommen, als alles noch neu war. Mittlerweile ist der Lack im wahrsten Sinne des Wortes ab.
Überall blätterte der Putz und die Farbe von den Wänden ab, Dreck flog in den Winkeln und Ecken umher. Es war mehr als deutlich, dass eine umfangreiche Renovierung von Nöten war.
Diese fand dann ansatzweise auch parallel zu unserem Aufenthalt statt. Mit allen denkbaren Beeinträchtigungen versteht sich. Doch dazu gleich mehr...

Unsere Reisezeit (21.03.-02.04) liegt zweifellos außerhalb des Sommers, doch dass wir bei Regen, Sturm und Gewitter und Temperaturen zwischen 5 und 15 Grad schlottern sollten, damit hatte keiner von uns gerechnet. Das Meer hatte angeblich 14 Grad, die Pools kalte 12 Grad Temperatur, von Beheizung keine Spur.
Naheliegend dass die Rutschpartien auf den Wasserrutschen eine einmalige Episode waren und wir somit auf das gelungene Hallenbad mit Glaskuppel auswichen. Leider war der sich anschließende Whirlpool öfters defekt.

Sehr gespannt waren wir auf die angepriesenen künstlichen Kanäle durch die gesamte Hotelanlage, die mit kostenfreien Tretbooten befahrbar sein sollten. Nun ja, was soll ich sagen – die Kanäle waren trockengelegt und stanken fürchterlich nach gammeligen Algen. Erst in der zweiten Woche unseres Aufenthalts wurden die Kanäle geflutet und diese Einrichtung endlich verfügbar. Ich möchte nur am Rande anmerken, dass wir Osterferien hatten – im allgemeinen als zweite Hauptsaison (mit entsprechend saftigen Preisen) bekannt.
Wenn man da noch nicht mal erwarten darf, dass alle Angebote verfügbar sind, wann dann? Dass der genannte Wellenpool eine spiegelglatte Oberfläche aufwies, brauche ich doch nicht extra betonen...?!

Während ich dieses gerade (dick in Handtücher eingepackt auf einer Liege am Pool) schreibe, gibt sich die Sonne ausnahmsweise alle erdenkliche Mühe, meinen Eindruck zu verbessern – 3 Tage haben wir ja noch, ob ich doch noch ein wenig braun werde?

Jetzt könnte man natürlich den Eindruck gewinnen, das Wetter hätte nicht nur unsere Laune, sondern auch meine Sinne getrübt, so dass ich meinen Frust am Hotel auslasse. Aber ich war nicht die Einzige, die enttäuscht und unzufrieden mit dem Hotel war. Unsere Reiseleiterin hatte einen Haufen Reklamationen zu bearbeiten und schrieb reihenweise Entschädigungsschecks für wütende Hotelgäste aus!
Und es kommen noch ein paar nette Details.

Unser erster Rundgang durch die Anlage ließ mich erschüttert den Kopf schütteln. Hieß es im Katalog nicht „moderne Anlage mit zahlreicher Zusatzausstattung“ ?
Die 5 Sterne, die am Eingang des Hotels prangen sind leider nur eine interne MagicLife Bewertung, die also nicht unabhängig ist. Von gesunder Selbsteinschätzung keine Spur. Allenfalls 3-4 Sterne würde ich gelten lassen, die sich allerdings, wenn überhaupt erst im Sommer auswirken, wenn alles geöffnet und funktionstüchtig ist. Hierbei spielt dann die Poollandschaft und die Animation eine große Rolle.

Das Essen ist gut, aber nicht besonders abwechslungsreich. Die Hauptrestaurants sind hübsch gestaltet, allerdings hapert es an der Bedienung. Getränke müssen beim Personal bestellt werden und man findet bedauerlicherweise höchst selten einen Ansprechpartner. Irgendwann zogen wir es vor unsere Getränke vor dem Einzug ins Restaurant selbst an der Lobby-Bar abzuholen...!
Bereits am ersten Tag fiel mir auf, dass sich die Hintergrundmusik im Hotel ständig wiederholte. Es war mit Dauer regelrecht lästig. Nach Chris de Burghs „Lady in red“ folgte „Losing My Religion“ von REM und dann ABBA und ein paar andere Titel. Immer das selbe. Es muß doch wohl möglich sein, da ein wenig Abwechslung zu schaffen.

Das Hotelzimmer, wir hatten ein sogenanntes Familienzimmer, das sich über 2 Ebenen erstreckte, bot zunächst ein ansprechendes Bild. Unten ein geräumiger Wohn- Schlafraum, ein Bad und über eine Treppe gelangte man zum Kinderzimmer mit 2 weiteren Betten und einem eigenen Bad mit Dusche.
Doch der ausgelegte Teppich trübte es sogleich – unangenehm fleckig und dreckig. Ich halte generell nichts von Teppichen in Hotelzimmern, es ist einfach zu unhygienisch, weil schwierig zu reinigen.
Duschgel, Haarshampoo und Fön wurden gestellt – das ist eine feine Sache.
Nach dem ersten Gewitter und anhaltenden Regenfällen folgte der Hammer, das Zimmer unter dem Dach stand unter Wasser – es regnete durch!
3 Plastikeimer dienten als kurzfristige Auffangbecken.

Wir mussten also nach 2 Tagen das Zimmer wechseln und hofften, das dieses dicht hielt, denn der Regen war immer noch präsent. Wir durften in strömendem Regen unsere Gepäck- und Kleidungsstücke in das andere Zimmer tragen, von Hilfe keine Spur.
Jetzt wurde mir schlagartig bewusst, dass die stets hämmernden Handwerker auf den Dächern nicht nur Schönheitsreparaturen durchführten...

Ja ja, gebastelt und gepinselt wurde plötzlich überall in der Hotelanlage und sie hatte es ja auch dringend nötig. Die Renovierung war ja wie schon erwähnt längst überfällig. Doch wer bitte schön will das während seiner teuer erkauften Urlaubswochen erleben?! Was haben die eigentlich im Winter gemacht?

Am Strand das gleiche Bild. Ungepflegt und mit Schrott belegt, der von einem alten Steg stammt. Die Stege ins Meer waren verrottet und wurden gerade halbherzig erneuert. Innerhalb unserer Aufenthaltszeit wurden sie natürlich nicht fertig.
Das Wassersportangebot fiel weites gehend durch die schlechte Wetterlage flach, so dass man sich mit anderen Sportarten über Wasser halten musste bzw. konnte.
Da wäre in erster Linie Beach-Volleyball oder Fußball, diese sind jedoch nicht jederfraus Sache. Dafür gab es dann noch die vielen Tennis Courts, die in Stunden ohne Regen ein lohnendes Ziel waren. Ebenso die beiden Squash-Plätze im Innenbereich in der Nähe des Hallenbades.

Apropos Squash, was ist schöner als während eines Matches unvermittelt im Dunkeln zu stehen?! Es war mal wieder der Strom ausgefallen...
Irgendwann im Verlaufe des Aufenthalts hörten wir auf, diese Stromausfälle jenseits des 2. Dutzends mitzuzählen und lauschten gebannt dem stets folgenden Applaus und Gejohle der tapferen durch Galgenhumor gestärkten Hotelgäste.
Vermutlich werden wir irgendwann auch einmal herzhaft darüber lachen können, doch fürs Erste bin ich nur erleichtert, dass meinen Kindern ein Sturz im Dunkeln erspart geblieben ist.

Zweifellos mag es noch einige positive Aspekte im „MagicLife Club World“ geben, die uns verborgen geblieben sind. Möglicherweise das Abendprogramm im sogenannten Convention Center, das wir geflissentlich außen vor ließen. Oder im Hamam, der türkischen Sauna mit anschließender Massage...

Doch was bleibt ist der schlechte Eindruck, noch verstärkt durch größtenteils lustloses bis unfreundliches Personal. Und das, wo uns doch immer von den sprichwörtlich freundlichen Türken berichtet worden ist.

Der Club World ist nicht mehr als ein durchschnittliches Hotel mit zahlreichen Mängeln und einem überdurchschnittlichen Zusatzangebot an Animation und Sport, das immerhin 3000 Euro außerhalb der Saison und satten 4600 Euro in den Ferien kostet (Familie mit 2 Kindern, 4 + 7 Jahre).
Eins noch zum Ende. Meine Kinder hatten ein positiveres Bild vom Urlaub. Dazu trug in erster Linie der MiniClub bei, wo sich die beiden nach anfänglicher Scheu sehr wohl fühlten und gerne hingingen.
Irgendwie schön, wenn man die Welt noch so unkritisch sehen kann wie Kinder...



© Vicky

88 Bewertungen, 13 Kommentare

  • Baby1

    14.06.2007, 12:23 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Anita

  • hammi79

    29.03.2007, 18:00 Uhr von hammi79
    Bewertung: sehr hilfreich

    hammi was here :)

  • angi3000

    28.03.2007, 17:51 Uhr von angi3000
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüsse!

  • Zuckermaus29

    28.03.2007, 13:02 Uhr von Zuckermaus29
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße Jeanny :o)

  • panico

    27.03.2007, 20:27 Uhr von panico
    Bewertung: sehr hilfreich

    * * ~~ * * SH * * ~~ * * lg panico:-)

  • Makaveli_96

    27.03.2007, 19:50 Uhr von Makaveli_96
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh

  • PunkFreak

    27.03.2007, 19:19 Uhr von PunkFreak
    Bewertung: sehr hilfreich

    Danke für die Warnung!

  • taz772112

    10.02.2007, 20:31 Uhr von taz772112
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH & LG :o)

  • Sweeaty

    01.02.2007, 18:49 Uhr von Sweeaty
    Bewertung: sehr hilfreich

    guter bericht :) liebe grüße!!

  • Estha

    12.07.2006, 13:56 Uhr von Estha
    Bewertung: sehr hilfreich

    ☼☼☼ ... lg susi ... ☼☼☼

  • morla

    30.04.2006, 22:32 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich <br/>

  • sindimindi

    16.02.2006, 02:28 Uhr von sindimindi
    Bewertung: sehr hilfreich

    Das Hotel war wohl weniger "magic", außer bei den viel zu hohen Preisen...*fg* <br/>LG,Roland

  • bubbelchen05

    15.02.2006, 22:47 Uhr von bubbelchen05
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH <br/>Liebe Grüße <br/>Marina