Hotel Riviera, Alanya Testbericht

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ab 44,66
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Erfahrungsbericht von aragorn2000

Zum Wohlfühlen empfohlen

Pro:

gute Lage, alles sehr sauber, guter Preis, freundliches Personal

Kontra:

Zimmer etwas hellhörig

Empfehlung:

Ja

Wer im November noch in der Sonne liegen und vielleicht sogar im Meer baden möchte muss schon etwas weiter fliegen. Die türkische Riviera bietet sich da sehr gut an, da die Angebote wesentlich günstiger sind, als beispielsweise die Kanaren. Im November ist das hier zwar schon die Saison vorbei, doch die Temperaturen sind mit 25-28 Grad (Luft) und 22-23 Grad (Wasser) noch sehr angenehm. Zudem ist die Flugzeit mit drei bis vier Stunden noch vertretbar.

Hotel Riviera

Preislich ist das Riviera zwar geringfügig teurer, als die anderen, vergleichbaren Hotels mit vier Sternen in der direkten Nachbarschaft, doch dafür bietet es auch ein ganz kleines bisschen mehr. Den Mehrpreis halte ich daher auch für durchaus gerechtfertigt. Der Preis variiert natürlich immer etwas nach Anbieter und Reisezeit, wir haben im November für zwei Wochen mit Halbpension etwa 440€ pro Person bezahlt. Das Riviera liegt in Alanya zwar nicht ganz im Zentrum, aber bis zum Hafen sind es zu Fuß nur etwa zehn bis fünfzehn Minuten. Zudem befinden sich auch in der Nähe schon zahlreiche Geschäfte und Lokalitäten für jede Gelegenheit, so dass man gar nicht bis zum Hafen laufen muss, um sein Geld auszugeben.

Insgesamt macht das Riviera einen sehr guten Eindruck, bereits beim Betreten wirkt alles sauber und aufgeräumt. In der Eingangshalle fühlt man sich sofort wohl, weil man bestätigt bekommt, die richtige Wahl getroffen zu haben. Es sind hier auch ausreichend Sitzgelegenheiten vorhanden, wenn man sich mal verabredet und etwas warten muss.

Kreditkarte

Diese erhält man, wenn man sich an der Rezeption anmeldet. Man benutzt sie, um die Getränke, welche im allgemeinen sehr günstig sind zu bezahlen. Somit muss man nicht jeden Abend Geld mit in den Speisesaal schleppen, sondern bezahlt ein Mal, vor der Rückreise. Zudem dient sie zum öffnen der Zimmer, was ich als sehr praktisch erachte, weil man keine Angst haben muss, den Schlüssel verlieren zu können. Bei Verlust der Karte kann sie sofort gesperrt werden und man bekommt eine Neue. Somit erspart man sowohl sich selbst, als auch dem Hotel viel Ärger und hohe Kosten. Bezahlen kann man prinizipell auch in Euro, wobei man etwas günstiger steht, wenn man in der Post das Geld tauscht, weil sonst zum hoteleigenen Kurs umgebrechnet wird. Aktuell bekommt man für einen Euro etwa 1.700.000 Lira.

Zimmer

Auch mit unserem Zimmer war ich sehr zufrieden, es ist ausreichend Platz vorhanden, so dass man sich nicht zu eingeengt vorkommt. Die Einrichtung zwar nicht gerade luxuriös, aber zweckmäßig und für ein Hotel dieser Kategorie mehr als angemessen. Zwar bieten nicht alle Zimmer einen direkten Blick aufs Meer, aber obwohl wir kein Zimmer mit Meerblick gebucht hatten erhielten wir ein solches. Dabei bekamen wir dann sogar noch den Sonnenuntergang mit aufs Zimmer geliefert. Leider kann man dies bei der Reisebuchung nicht auswählen und so kann es auch passieren, dass man nur ein Zimmer seitlichem Meerblick bekommt oder ganz darauf verzichten muss. Wenn man vor der Reise aber ein Fax an das Hotel schickt wird der Wunsch sofern möglich aber berücksichtigt. Stammgäste erhalten hier natürlich den Vorzug. Jedes Zimmer ist aber auf jeden Fall mit Klimaanlage, Fernseher und Minibar ausgestattet. Das Kühlaggregat der Klimaanlage befindet sich im Freien, so dass sich auch der Lärmpegel in Grenzen hält. Der Fernsher ist nicht gerade groß, aber für etwas Unterhaltung im Urlaub reicht er aus. Neben türkischen Programmen bekommt man auch die wichtigsten deutschen Sender.

Die Betten sind wie in der Türkei üblich getrennt, lassen sich aber bei Bedarf zusammen schieben. Zudem sind sie sehr bequem und ich hatte keinerlei Probleme mit Rückenschmerzen, was ich nicht von jedem Hotelbett behaupten kann. Sehr angenehm fand ich auch, dass das Zimmer gefliest und nicht mit irgendwelchen schmuddeligen Teppichen ausgestattet war, wie dies ja recht häufig üblich ist. Im Badezimmer gab es sogar eine Badewanne, die allerdings etwas kurz geraten ist. Doch bei einem Hotel für den Badeurlaub finde ich dies eher Nebensächlich.

Das Zimmer wurde auch täglich sehr gründlich gesäubert. Wenngleich die Putzfrau aus den Handtüchern keine Figuren oder Fächer gefaltet hatte. Mir ist das zwar recht gleichgültig, aber Andere mögen ja vielleicht auf so etwas Wert legen.

Was mir an den Zimmern nicht ganz so gut gefallen hat, dass sie relativ hellhörig sind. So wurden wir des öfteren in der Nacht aufgeweckt, als in dem Zimmer über uns jemand meinte umherwandern zu müssen. In Kombination mit harten Absätzen erweisen sich die Fliesen leider als eher unangenehm. Auch ein in der Nachbarschaft befindlicher Hahn, der Nachts um drei seine Hormone nicht mehr im Griff halten konnte sorgte für etwas Schlafstörungen. Dies lies sich zwar durch schließen der Balkontür beheben, aber ich schlafe nun mal gerne bei frischer Luft. Auch ein Rentner, der morgens um halb acht der Meinung war auf dem Balkon deutsche Volkslieder mit seiner Klarinette spielen zu müssen stieß nicht überall auf Begeisterung. Doch dafür, dass manche Deutsche einen Schuss im Socken haben, dafür kann das Hotel nun wirklich nichts. Straßenlärm, oder sonstiger unangenehmer Krach, fiel mir jedenfalls nicht negativ auf.

Strand

Zwar muss man auf dem Weg zum Strand eine Straße überqueren, doch diese ist recht wenig befahren und somit kein Problem. Dafür sind es nur wenige Meter, die man bequem auch in Badelatschen gehen kann. Am hoteleigenen Strandabschnitt gibt es ausreichend Liegen, für die ein Obolus von 2.000.000 türkischer Lira zu entrichten ist, als umgerechtet etwas über einen Euro. Wer sich dies nicht leisten möchte darf aber sich auch gerne auf sein Handtuch legen.

Der Sand ist etwas grobkörnig, aber dennoch ganz angenehm. Was allerdings nicht ganz so toll ist dass der ganze Strand von Zigarettenkippen übersäht ist. Sicherlich gibt es auch Hotels, die den Strand Abends unter hohem Aufwand reinigen, aber ich mache hier mehr die rücksichtslosen Touristen für verantwortlich. Ich meine es ist doch nicht so schwierig, seinen Müll in einen der zahlreichen dafür vorgesehenen Behältern zu entsorgen. Eigentlich könnte man hier sehr angenehm entspannen, wäre da nicht die um diese Jahreszeit auftretende Begleiterscheinung: Zahlreiche deutsche Rentner, die sich lautstark nicht nur über ihre Wehwehchen und Gebrechen unterhalten, sondern auch noch ohne Pause über alles meckern. Ich frage mich, warum die überhaupt hierher in Urlaub fahren, aber das ist eine andere Geschichte.

Essen

Der Speisesaal befindet sich im Erdgeschoss des hinteren Gebäudes, aber man muss sich keine Sorgen machen, denn selbst bei Wind und Wetter bleibt man auf dem Weg dorthin dank des überdachten Durchgangs trocken. In der ersten Woche war hier immer recht wenig Betrieb und wir hatten keine Probleme, einen Platz zu finden. Oft war es Abends sogar noch warm genug, um im freien sitzen zu können, was sehr angenehm war. Etwas schwieriger gestaltete sich die Platzwahl in der zweiten Woche, als das Hotel wesentlich besser ausgebucht war. Da im November vor allem Rentner unter den Gästen anzufinden sind hatten die offensichtlich auch nichts besseres zu tun, als sich Nachmittags um fünf schon einen Platz zu sichern, um sich zur Eröffnung des Buffets um sechs dann gleich draufstürzen zu können. Gerade wenn die Plätze im Freien bei schlechtem Wetter dann mal nicht genutzt werden konnten ging es schon etwas arg end zu.

Das Angebot war ebenfalls von der Auslastung abhängig. In der ersten Woche, wo nicht ganz so viel Betrieb herrschte war die Auswahl ebenfalls etwas karg. Umso üppiger wurde dann aber in der zweiten Woche aufgetischt. Die Auswahl an warmen und kalten Speisen war reichlich und auf jeden Fall für jeden Geschmack etwas dabei. Das Essen durfte sich jeder selbst ganz nach belieben aufladen und wenn es mal nicht ausreichte oder ganz besonders gut schmeckte konnte nachgeladen werden. Lediglich mit den Gewürzen hielt man sich für meinen Geschmack etwas zu sehr zurück. Ob dies jetzt am Ramadan lag und die Köche nicht abschmecken durften, oder ob man sich an den Geschmack der deutschen Rentner angepasst hat konnte ich leider nicht herausfinden. Jedenfalls gab es durchweg türkische Gerichte, wer also ein Wiener Schnitzel oder Schweinshaxe haben möchte sollte meiner Meinung nach ohnehin besser im bayerischen Wald seinen Urlaub verbringen.

Wenn man zum Abendessen mal nicht im Hotel ist kann man sich ein Lunchpaket bestellen, wovon ich allerdings nicht ganz so begeistert war. Denn so ganz nachgedacht hat man bei der Zusammenstellung leider nicht. So befand sich etwa eine Salatgurke darin, die aber noch nicht geschält war und mit dem beigefügten Plastikbesteck war dies auch kaum möglich. Für den kleinen Hunger zwischendurch ist es gerade noch ausreichend, aber man bei einem Ausflug sieht, was andere von ihrem Hotel da eingepackt bekommen wird man schon etwas neidisch.

Extras

Wer seine Internetsucht noch nicht einmal im Urlaub in den Griff bekommt, der kann sich im Hoteleigenen Internet-Cafe austoben. Nun ja, es besteht aus einem ganz gewöhnlichen PC mit Analog-Modem. Somit hält sich die Geschwindigkeit natürlich in Grenzen, aber es geht und dies zu einem sehr günstigen Preis von zwei Millionen Lira die Stunde.

Wenn das Wetter mal nicht so ganz mitspielen möchte gibt es auch noch ein Hallenbad, was aber gerade renoviert wurde. Zudem stehen ein Fitnessraum, ein Poolbillard und eine Tischtennisplatte zur Verfügung, die von Hotelgästen kostenlos genutzt werden können.

Für das Wellenessprogramm sorgt ein gut ausgebildeter Masseur, der für eine Massage 8€ nimmt. Für deutsche Verhältnisse also ein wahres Schnäppchen. Zwar habe ich mich hier nicht selbst massieren lassen, aber andere Hotelgäste waren davon sehr begeistert.

Fazit

Mal abgesehen von ein paar Kleinigkeiten hat mir das Riviera sehr gut gefallen. Somit kann ich es auch bedenkenlos weiter empfehlen, denn seine vier Sterne hat es zurecht verdient. Die Zimmer waren sehr sauber und auch die Atmosphäre sehr angenehm. Das Personal immer sehr freundlich und hilfsbereit. Das Essen sehr gut und die Auswahl vollkommen ausreichend. Vor allem wenn man den dazu ja auch noch recht günstigen Preis bedenkt erfüllt es die für mich wichtigsten Kriterien. Sicherlich gibt es auch noch günstigere Angebote, aber da muss man dann auch ein paar Abstriche hinnehmen.

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