House on Haunted Hill (DVD) Testbericht

So hab ich mich am ersten Tag beim Bund gefühlt, aber auch zu dieser DVD passt der Ausspruch. Also, wieder mal nach Dienstschluss und lautem Hurra-Gebrüll eine DVD angeglotzt. Diesmal trug sie den Titel "Haunted Hill"


Cover

Schwarzer Hintergrund, eine blutrote Hand, fünf Gesichter, alles in blutrot und schwarz. "Ein Haus. Eine Party. 1,000,000 Dollar. Was kostet dein Leben?" steht in großen Lettern an der Oberseite. Lässt also schon mal auf einen Film in der Art von "Das Geisterschloss" schließen. "Haunted Hill - Evil likes to party", was am unteren Rand steht, untermauert diesen Verdacht. Ein kleiner Klecks ist mit "Der No.1-Hit aus den USA" beschrieben, also anscheinend auch noch gut und erfolgreich. OK, zumindest erfolgreich. Titanic hat schließlich auch über 1,000,000,000 Menschen ins Kino gelockt...
In einem gelben Kasten werden die Boni der DVD aufgelistet. Dazu später mehr


Einlegen der DVD, erster Eindruck

Nachdem wieder, wie bei jeder DVD, mehrere beteiligte Firmen ihr Werbefilmchen gezeigt haben (Columbia Tristar, Helkon, Dark House), erscheint eine animierte, düster wirkende Menüführung. Nach kurzen Klick auf "Film starten" gehts los


Der Film

Steve Price hat eigentlich alles, was man sich wünschen kann: Eine gut aussehende, clevere Frau, mehrere Millionen auf dem Bankkonto, sechs Vergnügungsparks. So sollte man denken, er wäre glücklich. Wenn da nicht seine Frau seit einiger Zeit versuchen würde, ihn zu ermorden, was er allerdings weiss, aber nichts dagegen unternimmt. Eine bizarre Hassliebe zwischen den beiden. Und nun hat seine liebe Frau Geburtstag. Sie wünscht sich eine Party in einer ehemaligen Irrenanstalt, und schickt ihrem Mann eine Gästeliste zu. Diese wandert durch den Reisswolf, Steve Price tippt eine neue ein. Diese wird, nach dem Verlassen des Büros, wieder geändert. Aber von wem???
Schließlich finden sich insgesamt acht Personen auf der ehemaligen Klappsmühle ein. Price bietet seinen Gästen jeweils eine Million Dollar an, wenn sie eine Nacht überleben. Die neuen Insassen: Einer versteckt, der im Auftrag von Price alles überwacht. Price, seine Frau, und die geladenen Gäste, die anscheinend niemand zu kennen scheint. Nicht zu vergessen, der "Hausmeister", der nur schnellstens wieder weg will. Aber nix da: Die Notverrieglung wird aktiviert, und alle sitzen im Gebäude fest.
Und nun gehts richtig rund. Die Gruppe wird zerspittert, findet wieder zusammen, und langsam aber sicher dezimiert sie sich. Zuerst verschwindet eine der Frauen spurlos. Naja, nicht ganz spurlos; von einer Blutlache führt eine Blutspur weg. Die wandert aber die Wand hoch, an die Decke, und dann auch noch durch eine Wand.

Wer steckt hinter den Morden? Wer hat die Liste geändert? Wer wird überleben? Oder handelt es sich wieder einmal um einen von Prices Scherzen? Die Antwort auf diese und andere Fragen liefert die DVD...


Die Darsteller:
Bis auf Famke Jannsen hab ich keinen wiedererkannt. Aber alle liefern eine gute Show ab. Keiner wirkt so richtig unglaubwürdig, aber überwältigend ist keine Leistung anzusehen. Alles gehobenes Mittelfeld.

Das Bild:
Düster, düster, düster. Hab ich erwähnt, das es düster zugeht? Keine Unschärfen, kein Wackeln oder Flimmern. Gestochen scharf. Was will man mehr?

Die Effekte:
Das "Böse" ist das einzige richtig Special-Effekt-haftes am ganzen Film. Die blutigen Szenen wirken halbwegs glaubwürdig. Sehr solide in dieser Kategorie

Der Ton:
Gott segne eine Sourround-Anlage. Hier wieder mal exzellente Arbeit von den Tontechnikcern. Auch auf einer "normalen" Anlage topp, vom Fernseher alleine etwas fad, aber: WOW.

Der Sound:
Auch hier wurde alles richtig gemacht. Perfekt wird die Stimmung untermalt, und die Hintergrundmusik ist weder zu laut noch zu leise. Und natürlich ist sie düster, düster, düster...

Was die DVD noch auf Lager hat:
Über die einfach zu bedienende, übersichtliche Menüführung hat man neben dem Film auch Zugriff auf andere Spielereien:
- Kapitelauswahl, zu den 28 gut bebilderten Kapiteln
- Einstellungen: Sprache und Untertitel, hier nur das Nötigste
- Featuretts und geschnittene Szenen, leider nur in englisch
- Soundhighlights, für Soundfetischisten
- Cast- und Crew-Filmographien
- Ein Vergleich mit dem Film von 1958 (Filmausschnitte, Text)
- Hintergrundinfos (8 Seiten Text)
- Trailer vom Film (1999 d, 1999 e, 1958 e) und von "Creature" (1985, d)
- William Castle-Special ('58er Regisseur)
- überzeugendes Gepräch


feniksos Fazit
---------------

Die Möglichkeiten der DVD werden ausgenutzt, wenn auch etwas mehr möglich gewesen wäre. Die Menüführung ist sehr gut, der Film jagt nachts schon die eine oder andere Gänsehaut über den Körper. Es gibt einige blutige Szenen, aber insgesamt eher auf Spannung angelegt.Der Film kommt mit sehr wenigen Darstellern aus, schließlich spielen knapp 90% davon im Gebäude. Der Kauf lohnt sich für Horrorfans, denen "Das Geisterschloss" gefallen hat, auch wenn "Haunted Hill" nicht diese Klasse aufweisen kann. Insgesamt reicht es nicht ganz für die volle Bewertung, aber eine Stufe tiefer, damit lässts sich leben...