Houston Testbericht

Houston
ab 318,39
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Erfahrungsbericht von Servus1

Houston – wir haben ein Problem !!!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Houston – wir haben ein Problem !!!
- Besuch Johnson Space Center -


Wer von Euch kennt diesen Satz wohl nicht..

Ende Oktober, Anfang November 01 musste ich geschäftlich nach Texas, genauergesagt nach Houston. Nachdem ich zusehe, meine Reisen für das Geschäft immer so zu legen, das ich noch genügend Freizeit habe, hatte ich glücklicherweise auch auf dieser Geschäftsreise ausreichend Zeit, mir neben Houston auch div. Sehenswürdigkeiten anzusehen, die nicht in der näheren Downtown-Umgebung lagen. Nähere Umgebung ist für mich ein weitläufiger Begriff, da amerikanische Dimmensionen nicht mit europäischen Vergleichen standhalten würden. So fährt man aus Houston Downtown locker 60 Minuten zum Johnson Space Center, das am Rande der Stadt liegt.

Über dieses faszinierende Center möchte ich heute schreiben.


Am schnellsten, zwar nicht am billigsten fährt man mit dem Taxi dorthin, wenn kein Leihwagen vorhanden ist. Das Gelände ist schon von weitem zu sehen. Sehr, sehr, sehr groß mit hoch modernen, kalten Bauten, die sehr steril auf den Betrachter wirken, aber später mehr dazu.

Vor dem Eingang ist ein rießiger, mittlerweile bewachter Parkplatz. Wie Ihr aus den ersten Sätzen entnehmen konntet, bin ich relativ kurz nach den Anschlägen rüber geflogen. Deshalb Sicherheit, Sicherheit wo man nur hinschaut. An den Kassen, die sich außerhalb des Gebäudes befinden zahlt man knapp 13,00 USD als Erwachsener für den Eintritt. Wenn man die Karte gezogen hat, wird man direkt vor dem Eingang gefilzt. Wie gesagt, es war kurz nach den Terroranschlägen. Hatte man eine Videokamera dabei, musste man dem Wachmann zeigen das es wirklich eine Kamera war. Sprich man zeigt im ein Stückchen von dem Film, der bereits aufgenommen worden war.

Diese Sicherheitskontrolle passiert, öffneten sich 2 große, undurchsichtige Glastüren und die Reise in eine andere Welt konnte beginnen.

Nun stand ich da, in einer rießigen Halle, die unvorstellbar war. Ein Fußballfeld hätte locker reingepasst. Genau mir gegenüber war ein Teil eines Space Shuttles auf das ich mich gleich zu bewegte.
Diese Halle ist übrigens sehr gut angelegt, da aus dieser Halle alle für Besucher zugänglichen Bereiche erreichbar sind. In der Mitte der Halle waren kleine Buden für die kleinsten Besucher aufgebaut, alles natürlich um Astro. und Raumfahrt.

Links geht es weg in den Verkaufsraum, in dem Touristen alles rund um das Thema kaufen können. Dort habe ich meiner jetzigen großen Tochter ein T-Shirt in lila mitgebracht...neben Nike-Schuhen, etc.

Daneben geht’s in eine separate Halle, die Kantine, in der ich mich erstmal mit mexikanischenm FastFood stärkte. Einen Burger hab ich natürlich auch gegessen.

Von der Kantine gelangt man auch in den außenbereich der Anlage, die widerrum sehr kinderfreundlich gestaltet ist, mit großem Spielplatz, Bänken und viel Bäumen angelegt ist. Was mir sehr gut gefallen hat, da es unheimlich ruhig, stahlblauer Himmel, leicht herbstlich gefärbte Blätter und ein ewig weiter Blick über das Gelände. Wenn wenige Besucher da sind, so wie es bei mir der Fall war, ist es wirklich herrlich. Eine tolle Atmosphäre....Schließlich hatte ich zusätzlich mit dem Wetter sehr viel Glück. Normalerweise gibt es zu dieser Jahreszeit keine 27 Grad...hmmm...schwärm!

Also gut, nachdem ich mich gestärkt hatte, lief ich wieder zurück durch die Kantine, in den nächsten links gelegenen Raum. Dort waren bestimmt an die 30 Raumfahreranzüge ausgestellt. Jeder einzelne Toll beschrieben. In einer kleinen Abzweigung waren diverse Automaten aufgestellt, die als Infobildschirme ausgestellt waren.
Wieder zurück durch den Raum stieß ich direkt auf einen rießigen Flugsimulator (Vor dem Space Shuttle), das ich sofort ausprobieren musste. Nur gut das mein Fastfood schon verdaut war...die 3 Dollar Eintritt für den Simulator waren eine gute Investition.

Danach ging ich endlich zu diesem Space Shuttle-Ausschnitt, wo ich eigendlich schon vor gut 4 Stunden hinwollte. Die Treppen rauf und rein in Cockpit. Genial – ein anderes Wort fällt mir nicht ein dazu. Ich setzte mich auf einen Sitz und stellte mir vor, ich würde jetzt starten, während ich durch das wirklich kleine Frontfenster nach außen blickte.....

Nach einen Minuten des verweilens ging ich runter und schaute mich um. Neben der Apollo Kapsel und div. Turbinen schaute ich nach, wann im IMAXX der nächste Film lief. Jeweils im halben Stunden tagt. Gut dann kann ich ja weiter schaun. Von der großen eingangshalle, nur vom Eingang rechts gesehen befand sich das Kino sowie ein Kontrollraum (Nachbau der NASA) Glück gehabt dachte ich mir da in 5 min. eine Vorführung stattfinden sollte. Also wartete ich am Eingang bis wir hineingelassen wurden. Dort stellte man uns dann den kompletten Nachbau vor und zeigt uns diverse Videos und Zukunftspläne der NASA. Wirklich beeindruckend dachte ich, während mich eine Menschenmasse nach draußen schob. Das Johson Space Center füllte sich allmählich. Aber immer noch nicht so, wie man es normalerweise kennt. Ich ging jetzt von der Hapthalle ins freie, da eine Rangekündigte Rundfahrt mit einem „Pendelzug“ mein Interesse gewegt hatte. Spätestens jetzt wurde ich an die Terroranschläge des 11.09. erinnert, als beim Eingang zur Pendelbahn mindestens 10 schwerbewaffnete Männer standen. Die Gesichtsausdrücke der Angestellten, innen wie außen zeigte auch eine gewisse, für mich verständliche Lustlosigkeit...

Ich stellte mich in die Schlange und wartete geduldig, bis ich bei den ersten Wachleuten ankam. Hier gabs es dann das gleiche Ritual wie am Eingang. Kontrolle, Taschen ins Schließfach, außer Fotoapparate oder Camcorder war nichts erlaubt. Wir wurden auf die verschärften Sicherheitsmaßnahmen aufmerksam gemacht. Keiner der Gruppe, jeder bekam eine Zahl, dürfte sich mehr als 10 Meter von der Gruppe entfernen. Man wies uns auf der schwerwiegenden Folgen hin, was passieren würde, wenn man sich unerlaubt von der Gruppe entfernt.
„Man wird abgeholt – und das dauert bis man wieder frei kommt – waren die Aussagen zweier Wachleute, die laut ihrem Gesichtsausdruck nicht zu Scherzen aufgelegt waren.

Sichtlich eingeschüchtert gingen wir weiter zu den nächsten Wachleuten. Diesemal war einer im Anzug dabei !?!?

„Wir machen jetzt ein Foto von Ihnen!“ sagte der Mann im Anzug und Knopf im Ohr.

„Nein, nein, ich will kein Photo kaufen“ erwiederte ich, weil man sich an jeder Ecke ablichten lassen konnte.

Der Mann erwiderte „Nein, das Bild ist kostenlos und auch nicht für sie bestimmt. Es wird dem FBI geschickt.“ – Sicherheitsmaßnahme, meinte er.


Bei mir bildete sich langsam aber sicher ein Kloß im Hals, denn nach soviel Verunsicherungen wusste ich nicht mehr, ob ich mir die Gebäude anschauen wollte....


Bevor ich aber weiter nachdenken konnte, war ich bereits fotographiert und wurde zum Pendelbus (bahn) gebracht.

Ein Dame wies mir einen Sitzplatz zu und ermahnte mich nochmals die vorher genannten Sicherheitsbestimmungen einzuhalten....

Nachdem endlich alle im Elektrobus saßen, dieser war nach allen Seiten offen, nur das Dach bestand aus Metall, ging die Abenteuerfahrt weiter, ins das „Land“ des unbekannten...erstmal über rießige Grünflächen, unter kleineren Brücken, vorbei an Absperrungen, bis wir die Silouette einer Rakete sahen, an der wir ganz langsam vorbei fuhren. Und der Sprecher alles mögliche erklärte..Die Gebäude, es müssen etliche sein, schauten sehr unwirklich aus. Auf der einen Seite war es eine Stadt in einer Stadt, auf der anderen war sie Menschen leer. Verdunkelte und verspiegelte Scheiben und man hörte keinen Ton. Außer das rattern des Motors und die blechernde Stimme der Betreuerin. Das passte aber irgendwie in diese unwirkliche, leicht bedrohlich wirkende Umgebung. Zumal die allgemeine Stimmung nicht besonders gut war. Auch die Besucher aus aller Herrenländer zeigten eine angemessene und verhaltende Stimmung.

Es schien der falsche Ort zur falschen Zeit zu sein, dachte ich mir, als wir an diesen Gebäuden vorbeituckerten....

An einem unscheinbaren Gebäude ohne Fenster blieben wir stehen und man geleitete uns unter einem wachsammen auge in diese Halle.

Hoppla dachte ich mir, was ist denn das und machte gleich ein paar Fotos. Es handelte sich um den Prototypen der Rettungsschiffes der ISS. Man zeigte uns Vorführvideos und diev. Bilder. Bevor man aber die Eindrücke auf sich wirken lassen konnte, wurde man bereits wieder zum Pendelbus begleitet. Wir fuhren weiter zu einem anderen Gebäude in mitten dieser vielen Gebäude. Immer noch war es muck mäuschen Still als ob niemand da wäre....

Hier wurden wir wieder auf die Sicherheitsbestimmungen aufmerksam gemacht und darauf das man sich nicht mehr als 10 Meter voneinander entfernen sollte.

Aber hier begann der interessanteste Teil der „Pendelbus-Führung“ Nämlich sämtliche Module der Raumfahrtstation ISS waren 1 zu 1 nachgebaut worden. Incl. Shuttle und alles was dazugehört. Leide konnte man nicht reingehen. Panzerglas war zu dick....

Die Rundreise wurde nach 20 minütigem Aufenthalt vortgesetzt und man fuhr uns zurück zur „Haupthalle“. Dort wurden die Nummern wieder abgegeben und man konnte seine Habsehligkeiten aus den Schließfächern wieder abholen.

Etwas benommen von den Eindrücken lief ich gemächlich zum Imaxx, um mir dort die Entstehung der ISS anzuschauen. Beeindruckend. Ein anderes Wort fällt mir nicht ein....Interessant war es auch das der Ausgang direkt in ein kleines Museum führte, in dem die ersten Mondgesteine etc. ausgestellt waren – viele Bilder und dann endlich doch noch ein paar Raumfahrtmodule in die man einsteigen konnte..Weiter gings und man landete automatisch im Verkaufsraum, indem ich mich dann wie oben beschrieben, eindeckte. Mir viel auf das ich noch nicht geraucht hatte und auf einmal war das Verlangen nach einer Zigarette zu groß. Also kaufte ich mir einen Kaffee starbuck (sehr gut!!!) und setzte mich auf den Hof mit den Bänken und dem Spielplatz. Mittlerweile war es auch schon 16.30 Uhr und ich ließ meine Gedanken noch etwas schweifen und versuchte meine Eindrücke, die wirklich stark waren, zu verarbeiten....

Fazit:

Johson Space Center in Houston ist alleine schon eine Reise wert. Für Groß und Klein. Für jeden ist etwas dabei.
Mein Zeitpunkt war nur sehr unglücklich gewählt – aber ich werde wiederkommen...

Ich hoffe meine Eindrücke haben Euch gefallen und Ihr schreibt mir viele Kommentare und viele GB-Einträge.....
Euer Alex

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