H+BEDV AntiVir Testbericht

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Erfahrungsbericht von Gimmick404

Kostenlos - aber trotzdem brauchbar

Pro:

häufige Updates; kostenlos

Kontra:

einzelne Dateien lassen sich nur umständlich scannen; hundertprozentige Sicherheit gibt es mit AntiVir nicht (sollte man aber auch bei teuren Antivirenprogrammen nicht blind drauf vertrauen)

Empfehlung:

Ja

Umsonst. Eines der Schlagworte der Pionierzeit des Internets. Für etwas Bezahlen? Ich? Ausnahmen gibt es natürlich schon, die der Kostenlos-Mentalität widerstehen sollte. Bei der Sicherheit muss Schluß sein, die darf nicht kostenlos respektive umsonst sein, denn was nichts kostet, das ist auch nichts, so belehrt uns ein Sprichwort. Im Internet wird unsere Sicherheit vor allem durch Viren und Trojaner bedroht. McAfee oder Norton erkannten das sehr früh, sie gehören zu den ersten, die Virenscanner auf den Markt brachten, die man zwar kostenlos testen konnte, doch nach ein paar Wochen wurde und wird eine Registrierungsgebühr fällig. Zahlt man die nicht, hat man im besten Fall einen funktionsuntüchtigen Virenscanner. Im ungünstigen Falle hat man dann einen, der völlig veraltete Virensignaturen verwendet und einen in trügerischer Sicherheit wiegt, doch in Wahrheit absolut nutzlos ist und nur das System mit einem weiteren dann unnötigen Programm belastet. Einen kostenlosen und brauchbaren Virenscanner habe ich lange Zeit vergeblich gesucht. Doch dann wurde ich durch eine PC-Zeitschrift auf die AntiVir Personal Edition von H+BEDV Datentechnik GmbH aufmerksam. Keine Frage, die Testversion, die ich auf der Heft CD fand, wurde installiert. Fast 5 MB war sie groß, also auch mit Modem im Falle eines Zweifels an der Aktualität schnell von der Homepage www.free-av.de gezogen. Kostenlos natürlich auch dort. AntiVir gibt es übrigens für Windows 9x/ME, NT und XP.

Wie man ein Programm installiert, erkläre ich nicht, denn wer das nicht weiß, wird es dann lernen, wenn er dieses Programm installiert. Es wird eben installiert, wie jedes andere Programm unter Windows auch. Nach der Installation kann man von dem Programm direkt die Festplatte nach Viren suchen lassen, man kann es aber auch lassen, wenn man nicht soviel Zeit hat. Am besten sofort auf STOP klicken. Der ständig präsente Virenwächter AVGUARD macht sich dann anschließend im Systray breit, so man ihn mitinstalliert hat. Allerdings musste vorher ein Neustart sein.

Aber wie kommt man nun an ein Update? Wie schon erwähnt, nichts ist so alt, wie Virensignaturen von gestern. Hier gibt es drei Wege. Man kann den Update-Assistenten einmal über den AVGUARD starten. Meistens starte ich Updates allerdings über das Symbol im Systray (Rechtsklick). Als dritte Möglichkeit gibt es da noch das Hauptprogramm. Die Updatefunktion vergleicht die Programmversion, die Suchengine, die Virensignaturen und eine dll-Datei. Und schlug einst vor, gleich das komplette Programm neu zu laden, weil alles schon in neuerer Version auf dem Server liegt. Das war früher das ärgerliche an AntiVir. Der Versionssprung war nur gering, aber dennoch musste man das Programm ganz neu installieren. Ausgenommen davon war nur der aber seltenere Fall, dass nur die Virensignaturen erneuert werden müssen. Seit einiger Zeit wurde dieses Manko aber abgestellt, so dass nur noch in seltenen Fällen das komplette Programm gezogen neu installiert werden muss. Auch Neustarts sind seitdem eher die Ausnahme. H+BEDV ist bringt sehr oft gibt es Updates heraus. Konkret: mindestens zweimal pro Woche. Im Laufe des letzten Jahrs (2003) ist das Programm auch etwas kleiner geworden: es ist nur noch etwa 3,5 MB groß. Man kann aber auch in den Optionen das Programm derart einstellen, dass es automatisch nach Updates sucht. Vor allem für eher vergessliche Menschen eine sinnvolle Sache. Ich mache das allerdings lieber selbst. Positiv: meistens ist die Verbindung zum Server beim Überspielen der Updates recht flott und nutzt die DSL-Leitung gut aus. Klappt es einmal nicht so schnell, unterbreche ich den Updatevorgang und starte ihn erneut. Meist reicht das schon aus.

Ein kleines Manko: Man kann im Hauptprogramm nicht einzelne Dateien auf Viren hin prüfen, sondern nur ganze Laufwerke scannen. Eine Möglichkeit hierfür gibt es aber doch, man muss dafür einen Umweg in Kauf nehmen, dieser führt über den Windows Explorer: einfach dort die Datei, die man auf Viren untersuchen will, mit einem Rechtsklick anklicken und schon können auch einzelne Dateien untersucht werden, wenn man im dann aufklappenden Menu Virensuche mit AntiVir auswählt.

Man kann noch eine ganze Menge an Kleinigkeiten einstellen. Zum Beispiel, was mit befallenen Dateien passieren soll, sofern AntiVir welche entdeckt haben will. Das kann man dann auch automatisieren (entweder umbenennen oder löschen), man kann das aber auch auf manuell einstellen mit Rückfrage. So hat man es dann nämlich selbst in der Hand, wie man weiter verfahren möchte. Da ich gerne die Kontrolle behalte, läuft das selbstredend manuell auf meinem Rechner. Wie man gewarnt werden möchte, auch das lässt sich ganz den eigenen Wünschen anpassen. Piepston? Warnhinweis? Alles möglich. Sicher, auf den ersten Blick gibt es Programme, die einfacher zu bedienen sind. Die sind aber dafür nicht kostenlos. Es geht aber, so schwer ist es auch nicht zu bedienen, man gewöhnt sich ja an alles, warum nicht auch an AntiVir?

Der ständige Virenwächter AVGUARD schlägt dankenswerterweise auch Alarm, wenn er misstrauisch wird, also was gefunden zu haben scheint. Es öffnet sich dann ein DOS-Fenster. Dort wird man gefragt, ob man die angeblich infizierte Datei löschen, umbenennen oder überhaupt nichts machen will. Letzteres gilt für den Fall, dass sie nicht repariert werden kann von AntiVir. Umbenennen ist eigentlich eine gute Lösung. Den Verzeichnispfad, in dem diese umbenannte Datei dann gespeichert wird, kann in AVGUARD auch bei Bedarf verändert werden. Öfter hört man, dass AntiVir gerne Fehlalarme produziert. Von öfter kann zwar bei mir nicht die Rede sein, aber es kommt schon mal selten vor. Die Systemressourcen zwingt das Programm aber nicht in die Knie. Ich erinnere mich noch daran, als ich mal Norton AntiVirus ausprobiert hatte, dass mein Computer, damals ein Celeron 433 mit 128 MB RAM, durch den Virenwächter des Nortonproduktes ziemlich ausgebremst wurde. Die AntiVir Personal Edition läuft bei mir eigentlich immer im Hintergrund. Natürlich verbraucht auch das Systemressourcen, aber für mein Empfinden wird das System deutlich weniger belastet.

Wenn ich meine 80-GB Festplatte ganz absuche oder scanne, wie man auf Neudeutsch ja sagt, so dauert das fast 50 Minuten. Das kommt aber natürlich darauf an, wie viel voll die Platte ist. Bei eine eher leeren Festplatte geht das logischerweise viel schneller, als bei einer vollen. Deshalb solche Zeitangaben natürlich völlig unverbindlich und kaum zu verallgemeinern. Es stellt sich da aus Zeitersparnis eventuell die Frage, ob man tatsächlich alle Dateien untersuchen lässt oder nur jene Dateien mit bestimmten Dateiendungen oder einfach bestimmte Laufwerke auslässt (falls man die Festplatte partitioniert hat). Im Vergleich mit Norton Antivirus ist AntiVir aber auf jeden Fall deutlich langsamer dabei.

Technischen Support bietet H+BEDV für AntiVir nicht an. Wenn man aber eine Frage oder ein Problem hat, kann man auf der Homepage des Herstellers im Support-Forum um Hilfe bitten.

Bisher hat AntiVir Personal Edition auf meinem Rechner noch keinen Virus gefunden, ohne ihn zu beseitigen. Allerdings gab es schon ab und zu Fehlalarme. Die Bedienung ist durchaus gewöhnungsbedürftig aber nicht wirklich kompliziert. Es gibt häufige Updates, das ist auch gut so und zeigt, dass der Hersteller sein Produkt auch pflegt. Positiv ist, dass man ganze Laufwerke nach Viren scannen kann, es ist aber nicht so gut, dass einzelne Dateien nur aus dem Windows Explorer heraus gescannt werden können. Es ist aber kostenlos, deshalb kann man die Mängel auch gnädig übersehen und das Programm empfehlen für alle, die kein Geld ausgeben aber dennoch einigermassen geschützt sein wollen. Ein Hinweis sei mir aber am Ende gestattet: wirklich hundertprozentigen Schutz kann AntiVir natürlich nicht bieten. Eine gesunde Portion Misstrauen im Internet schützt mindestens genauso gut, wenn nicht sogar besser. Bessere AntiVirenprogramme gibt es mit Sicherheit, dafür kosten die aber auch ein paar Euros.

Privatanwender können sich das Programm kostenlos auf der Seite des Herstellers, www.free-av.de herunterladen. Man findet auch ein deutsches Handbuch im PDF-Format auf der Seite.

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