Hybrid Theory - Linkin Park Testbericht

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ab 23,06
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Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
5 Sterne
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Summe aller Bewertungen
  • Cover-Design:  sehr gut
  • Klangqualität:  sehr gut

Erfahrungsbericht von helden_gesucht

Lincoln Rock\'s!

5
  • Cover-Design:  sehr gut
  • Klangqualität:  sehr gut

Pro:

12 Tracks, klasse Debut, 2 super Stimmen, die sich ergänzen, brachialer Sound

Kontra:

manche Songs einfach zu kurz

Empfehlung:

Ja

Vorwort
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Immer wenn ich diese CD in den Player werfe und dann Play drücke, erinnere ich mich an den einen Dienstagabend als ich vor der Glotze saß und wie immer brav „2RockCharts“ sah. Eine junge Band machte damals mit ihrem ersten kommerziellem Video und ihrem Debutalbum „Hybrid Theory“ in den Löchern stand. New Metal in der Art von Limp Bizkit, dennoch ganz anders. Ich musste das Album einfach haben, auch wenn ich gerade mal einen Song vorher gehört hatte.

Die Band
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1996 - Rob Bourdon ,Brad Delson, Joseph Hahn und Mike Shinoda sind auf der Suche nach einem geeigneten Shouter für ihre gerade aus der Taufe gehobene Band. Chester Bennington bekommt von der Gruppe ein Demotape in die Hand, mit der Bitte, doch etwas auf Band zu trällern. Gesagt getan, das Ergebnis sorgt für Begeisterungsstürme, so dass kein Zweifel besteht, dass Chester den Platz am Mikro einnehmen soll.
Ihr späteres Debut „Hybrid Theory“ verdiente den Namen, weil die Band früher so hieß. Um Streitigkeiten mit einer anderen Band aus dem Weg zu gehen nannten sie sich um. Fündig werden sie bei einem der tausend Plätze, der sich \"Lincoln Park\" nennt. Da man in Kalifornien Lincoln wie Linkin ausspricht, war es zum komischen Bandnamen nicht mehr weit.
Melodie wird bei Linkin Park groß geschrieben und so kommt auch kein einziger Song des Debuts ohne packende Hookline aus.
Wenn man jedoch beachtet, dass die Vorlieben der Bandmitglieder in musikalischer Hinsicht weit gestreut sind (Deftones, Nine Inch Nails, The Roots, Aphex Twin) und dass Gitarrist Brad ein Faible für Depeche Mode hat, verwundert die Melodielastigkeit nicht.
Mit Phoenix am Bass spielen sie das Debut ein und in den USA sorgen sie für einige Überraschungen. Der Track \"One Step Closer\" der bis dahin völlig unbekannten Band läuft schon vier Wochen vor Veröffentlichung bei allen Major-Radiosendern auf Rotation, verhilft dem Album aus dem Stand zum Sprung in die Top 20 der Billboard Charts und wird schon nach drei Wochen vergoldet. Als die Platte dann Februar 2001 auch in Deutschland erscheint, schlägt sie ebenso ein. Auf der folgenden Tour als Support für die Deftones können Linkin Park auch vor großem Publikum locker überzeugen.
Die zweite Single „Crawling“ klettert in Deutschland bis auf Platz 14 und verschafft ihnen die Chance einer Headlinertour durch Europa. Diese verläuft äußerst erfolgreich, aber anstatt eine Pause vom Tourstress einzulegen, veröffentlichen sie nur kurze Zeit, nachdem das Debüt in den Läden steht, eine Remixplatte von \"Hybrid Theory\" namens Reanimation. Auch die geht in Deutschland in die Charts, obwohl das darauf vorhandene Material nicht die Klasse halten kann, die die Originale vorgeben.
Im März 03 erscheint „Meteora“ und auch das geht weg wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln. LP sollen aufgrund des Erfolges im Sommer auf den großen Festivals spielen. Bevor es jedoch dazu kommt, erkrankt Chester Bennington und die Konzerte müssen ausfallen.
Auf der US-Tour mit Metallica und den Deftones lassen sie die Bänder und Kameras mitlaufen. Die Aufnahmen kommen im November 2003 als \"Live In Texas\" im Doppelpack als Audio-CD und DVD auf den Markt.

Line-Up
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Rob Bourdon (Schlagzeug)
Brad Delson (Gitarre)
Joseph Hahn (DJ)
Mike Shinoda (Gesang + Piano)
Chester Bennington (Gesang)

Das Album
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Seit dem ersten Album kennt jeder, der Linkin Park kennt, auch das Symbol der Band. Es ist dieser geflügelte Soldat mit der roten Flagge in der Hand. Dieser rote Soldat ist auf den grauen Cover der CD zu sehen. Der Linkin-Park-typische Schriftzug mit dem umgedrehten „N“ ist natürlich auch mit drauf.
Das Booklet ist zum Aufklappen und beinhaltet Fotos, die Texte zu den Songs, Danksagungen und kleine Zeichnungen, die wirklich geil sind.
Auf der Rückseite ein kleines Bandfoto noch mit den Haarfarben rot und blond bei Chester und Mike. Und die Tracklist.

Tracklist
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#1 Papercut
#2 One Step Closer
#3 With You
#4 Points Of Authority
#5 Crawling
#6 Runaway
#7 By Myself
#8 In The End
#9 A Place For My Head
#10 Forgotten
#11 Cure For The Itch
#12 Pushing Me Away

…und die Tracks im Einzelnen
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> Papercut < - Das Intro beginnt gleich im Stile des Albums. Viel Elektro, ein Rhythmus der ins Blut geht und ein fetter Bassbeat. Darüber nette Reime und Vocals von Mike und Chester. Insgesamt ist es ein langsamer Song und war auch einmal eine Single. Eine von vielen. Die leicht aggressive und paranoide Atmosphäre macht den Song zu einem heimlichen Liebling. Früher konnte ich ihn gar nicht leiden, aber jetzt um so lieber.
(5/5) -> (3:05)

> One Step Closer < - Die Debutsingle ist gleich der zweite Song. Die charaktistischen Gitarrenklänge am Anfang und dann die schwerfälligen und druckvollen Chords. Jedoch ist die Musik eher im Hintergrund und Chester singt seinen Text darüber. Der Refrain ist die volle Härte. Harte Staccatoriffs und Gescratche, welches dann nochmals sehr schön zu hören ist bei deinem Mittelstück. Sehr energiegeladener Track. Leider zu kurz.
(5/5) -> (2:35)

> With You < - Der erste Track, der keine Single war, aber dennoch ein klasse Stück darstellt. Der sehr alternativmäßige Beginn mit den computeranimierten Klängen ist eine nette Abwechslung eh wieder die harten Gitarrenklänge durchklingen. Diesmal philosophiert Mike rappend über einen Background aus Schlagzeug, dann übergibt er an Chester, der den heftigeren Teil besingt. Der Refrain ist wieder sehr heftig und klingt auch teils etwas brutal. Schön zum Dampf ablassen.
(5/5) -> (3:23)

> Points Of Authority < - Auch hier wieder dieser Mix aus HipHop-Teilen und Rock. Dieser Song war auch eine Single, doch erst auf „Reanimation“. Übrigens geiles Video. Als Remix auf “Reanimation” gefällt mir dieser Track etwas besser. Der Sound ist dort etwas schöner und die Arbeit mit Hintergrundeffekten ist verspielter und detaillierter. Trotzdem hier keine schlechter Version hier.
(4/5) -> (3:20)

> Crawling < - Und hier Single No.2. Ganz leise und ruhig beginnt er Song um schon im nächsten Moment in heftige Gitarrenakkorde zu gipfeln. Chester brüllt sich die Seele zunächst mit dem Refrain aus dem Leib. Die Strophe ist dagegen ganz ruhig und sanft. Auch Chester schraubt seine Lautstärke weit zurück. Dieser Kontrast kommt in dem Song so genial.
(5/5) -> (3:29)

> Runaway < - Dieser Song beginnt eher langsam, doch dann beschleunigen die BPMs und der Track geht richtig ab. Dann in der ersten Strophe wieder Beruhigung und Erholung. Der Refrain greift dann das heftige Thema vom Anfang wieder auf. Schöner, geradliniger Crossover-Track.
(5/5) -> (3:03)

> By Myself < - Songkonzepte werden bei LP groß geschrieben und das merkt man bei jedem Song, denn jeder klingt anders. Ideen haben eben die Jungs. Hier dominieren eingestückelt wirkender Sound und kleine Rapps das Bild und der Refrain ist dann passend zum Song weitausholend und aufwühlend. Chester hat einfach eine Stimme mit der er Wut und auch Friede darstellen kann. Einfach genial.
(5/5) -> (3:09)

> In The End < - Die eigentliche (Fast)ballade des Albums. Die 3. Singleauskopplung ist ein ruhigerer Song. Er beginnt mit Klaviereinleitung. Mike rappt seinen Teil vom Text im Duett mit Chester über die Zeile. Der Refrain gehört Chester, der mit seiner Hammerstimme den Song zum besten der Platte macht. Der Song ist es auf jeden Fall wert gehört zu werden.
(5/5) -> (3:36)

> A Place For My Head < - Ein schnelles Bassintro bildet hier den Beginn. Dann legt sich darüber ein gleiches Gitarrenriff und ein Beat, der gewöhnungsbedürftig ist. Ich würde sagen, es ist einer der „schlechteren“ Songs, wobei er nicht schlecht ist. Gerade der kurze Part, wo alles ruhig ist und man nur Chester hört bis dann wieder der volle Chor der Instrumente hinter ihm ist.
(4/5) -> (3:04)

> Forgotten < - Dieser Track ist der mit dem stärksten Einschlag in die HipHop-Richtung. Viel Rap, wenig musikalische Abwechslung. Bis auf den Refrain von Chester reißt mich hier nichts vom Hocker. Und trotzdem hat der Song etwas. Das ist einfach das Komische bei der Platte, der Song kann noch so mies sein, er klingt einfach nur geil.
(4/5) -> (3:14)

> Cure For The Itch < - Und hier ein Song nur für und von Mr.Hahn. Hier zeigt der DJ, was in ihm und seinen Turntables steckt. Aber eher auf einer vielseitigen Variante. Sehr abwechslungsreich und gefällt einfach. Lässt sich nicht einordnen.
(5/5) -> (2:37)

> Pushing Me Away < - Zum Abschluss noch ein richtiger Crossover-Track. Viel Gitarre, weniger Bass, harter Schlagzeugbeat, laut und etwas rappt. Der Beginn eher ruhig und verhalten, aber dann röhrt nicht nur die Gitarre richtig los und der Beat wird heftiger und heftiger. Ein gelungener Abschluss dieser Platte.
(5/5) -> (3:11)

Fazit
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Ich habe seit langer Zeit nicht mehr so ein gelungenes und durchweg sehr gutes Debutalbum gehört. Fest steht, dass Linkin Park mit der Tatsache, dass sie gleich 2 Sänger haben, einen riesigen Vorteil gegenüber anderen Bands haben. 2 sind besser als einer und wenn beide noch unterschiedliche Charaktere und Musikgenre vertreten, dann macht das gleich doppelt soviel Spaß. Fakt ist, dass Mike und Chester sich 1A ergänzen. Beide haben es drauf mit ihrem Stil zu begeistern.
Die Jungs haben Ideen und verstehen es, diese umzusetzen und daraus geniale New-Metal-Stücke zu zaubern.
Ich in hin und weg und kann jedem nur dieses Album ans Herz legen.

43 Bewertungen, 1 Kommentar

  • frankensteins

    05.10.2008, 02:27 Uhr von frankensteins
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe Grüße Werner