Hyundai Santa Fe Testbericht

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Abbildung beispielhaft
ab 33,95
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Erfahrungsbericht von grashopper

Überaus viel Auto fürs Geld.

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Der Hyundai Santa Fe mit 2 Liter Diesel Intercooler und Comon Rail Technik überrascht gleich mit einer ganzen Batterie von Besonderheiten, die das Auto zu einem Echten Geheimtip machen.

Der Preis. 20450,00 Euro. Dafür habe ich Nebelscheinwerfer, Klimaanlage, Elektrische Fensterheber vorn und hinten, fernbedienbare Zentralverrrieglung, Alarmanlage elektrische Rückspiegel, höhenverstellbares Lenkrad, separat aufklappbares Heckfenster und eine Jalousie für den Gepäckraum. Der Dieselmotor erfüllt EURO 3 D 4. Auf den Allradantrieb habe ich persönlich bei diesem Preis verzichtet, auch auf Alufelgen und breitere Reifen. Dafür war eine Dachreeling dabei.

Aufpreise gibt es bei dieser guten Ausstattung übrigens nicht viel. Metallíclackierung, Alu-Felgen und Automatikgeriebe kosten, wie überall, extra. Mehr gibt es allerdings auch kaum.

Die Innenaustattung ist üppig, aber nicht überladen. Zwei Dosenhalter in der Mittelkonsole, Fahrer und Beifahrer-Airbag, zwei Dosenhalter für die Fondspassagiere, ein Utensilienbehälter ( Schublade ) unter dem Beifahrersitz, separates Leselicht und beleuchtbare Schminkspiegel für Fahrer und Beifahrer, Ablagefächer im Laderaum, wo sonst das Reserverad vermutet wird, neigungsverstellbare Vorder-und Rücksitze, Armlehne zwischen den Vordersitzen mit zwei getrennten integrierten Ablagefächern, Veloursbezug der Sitze, hintere Sitze 1:3 umklappbar. Separate Steckdosen vorne und im Kofferraum für Kühlboxen, Reisefernseher oder Ladegerät für Handy oder Laptop.

Die Fahrerposition ist hervorragend. Das gesamte Fahrzeug ist gut übersehbar und die Bedienungselemente ergonomisch. Schalter und Bedienungselemente sind da, wo man sie erwartet.

Die Belüftung ist bei Stufe 3 und 4 sehr zugig und vor allem die in den Türen untergebrachten Seitendüsen lassen sich leider nicht ganz so weit nach außen stellen, dass Augen oder Hüfte keinen Zug abbekommt. Die Klimaanlage oder die Heizung sind nach dem Start allerdings sofort deutlich spürbar.

Auch ohne Klimaanlage heizt sich das Fahrzeug im Sommer nie so stark auf, dass die Belüftungsanlage damit nicht so fertig würde, dass die Insassen ein Saunagefühl bekämen. Hierzu tragen übrigen auch die serienmäßig zu 30 % getönten Scheiben bei.

Der Geräuschpegel des Diesels ist nach wnigen Minuten so niedrig, dass die Maschine leise vor sich hinsummt, etwa, wie eine Turbine, kerniger klingt der Motor unmittelbar nach dem Kaltstart ober ab einer Geschwindigkeit von 150 Stundenkilometern im 5. Gang. Auch bei 180 ist durchaus noch eine Unterhaltung möglich, ohne die Stimme zu erheben. Höchstgeschwindigkeit laut Tacho ist übrigens 190 Stundenkilometer.

Beschleunigungswerte sind entsprechend 113 PS für ein Geländemäßiges Fahrzeug mit rund 13 Sekunden von 0-100 passabel. In den unteren Drehzahlbereichen neigen die Vorderräder am Berg oder bei etwas zu forscher Anfahrt früh zum Durchdrehen. Das ist bei 16 Zoll Rädern etwas überraschend, zumal die Maschine nicht gerade das Gefühl vermittelt, als habe sie ein üppiges Drehmoment.

Man kann mit dem Fahrzeug im fließenden Verkehr gut mitschwimmen und es ist mitunter auch genug Power vorhanden, einen längeren LKW auf der Landstraße zügig zu überholen. Die Fahrleistungen entsprechen hierbei etwa einem Kompaktwagen mit einer Motorleistung von rund 75-80 PS. Das exakt schaltbare Getriebe ist gut auf die Motorcharakteristik abgestimmt. Die Abstimmung entspricht etwa der, wie man sie bei Benzinern mit 2-2,5 Litern Hubraum gewöhnt ist. Unterhalb 1500 U/min sollte man die Motordrehzahl jedoch nie absacken lassen. Das quittiert der Motor mit unwilligem Brummen und schlappem Anzug. Richtig agil wird er oberhalb von 2000 U/min. Ab 3500 U/min wird er deutlich schlapper im Anzug.

Als sensationell habe ich den Benzinverbrauch empfunden. Im Mischbetrieb, also Stadverkehr 1/4 , Landstraße 1/4 und Autobahn mit einem Durchschnittstempo von 120- 160 km/h 1/2 liegt der Verbrauch unter 8 Litern auf 100 Kilometern. Bei Autobahnfahrt bis max 130 Stundenkilometern und einem Schnitt von 120 liegt der Verbrauch bei 6,3 Litern auf 100 km.

Ärgerlich und unzeitgemäß: Es darf kein Biodiesel getankt werden! Die Tankentlüftung ist schlecht, was Tankvorgänge durchaus auf 5 Minuten Länge ausdehnen kann. Der Tank fasst laut Bedienungsanleitung 65 Liter, ich habe aber auch schon 70 Liter getankt. Ab einer Füllmenge von ca 55 Litern wird das Tanken zur Geduldsprobe. Die Reichweite für eine Tankfüllung beträgt bei mir ca 930 bis über 1000 Kilometer, je nach Fahrweise.

Ich habe das Fahrzeug nun 6 Wochen und bin damit 10.000 Kilometer gefahren. Das Motoröl ist nach dieser relativ langen Laufleistung immer noch klar. Dies weist auf eine sehr gute Verarbeitung des Motors hin. Abgase werden übrigens rückgeführt. Es stinkt also nicht nach Diesel aus dem Auspuff sondern fast eher, wie ein gasgetriebenes Fahrzeug. Das Fahrzeug hat Dieselkat.

Das Fahr- und Rollgefühl: Nie hat man das Gefühl, es handelt sich etwa um einen Geländewagen. Zwar ist das Auto recht hochbeinig aber der Gefühl zur STraße ist wie bei einem normalen PKW-Kombi. Hierzu trägt die Einzelradaufhängung und die aufwendige Hinterradführung bei. Bei scharf angefahrenen Kurven bleibt das Farzeug satt auf der Straße, jedoch ist die Servolenkung einen Tick zu weich, dass man das Gefühl haben könnte, sie gäbe alle Informationen über den Straßenbelag an die Fingerspitzen weiter. Das kann bei nassem Pflaster tückisch werden, weil das vermittelte Gefühl, es sei alles unter Kontrolle, durchaus trügen kann. Der Federkompfort kann sich mit dem eines bekannten deutschen Herstellers mit einem C in der Modellbezeichnung messen,kurze Stöße von der Straße nimmt der Hyundai sogar noch etwas gelassener.

Auch Nachtfahrten sind mit dem Hyundai Santa Fe angenehm. Die Beleuchtung ist sehr satt und die Ausleuchtung der Straße bei Abblend- und Fernlicht so ausreichend, dass das Auge nicht vor Anstrengung so schnell ermüdet. Die Spiegel innen und außen blenden nicht, wovon sich deutsche Hersteller mit einem oder vier Ringen im Firmenlogo übrigens eine dicke Scheibe abschneiden können.

Auf Langstrecke treten bei den Hyundai Santa Fe früher Ermüdungserscheinungen auf, obwohl die Sitzposition und die Körperhaltung durch die etwas höheren Sitze für mich angenehm ist. Nervig ist jedoch, dass man sich auf eine Reisegeschwindigkeit von ca 130 km/h einstellt und die Distanzen hierdurch natürlich langsamer verfliegen, als mit 170 oder 200 km/h. Bei einer Fahrstrecke von rund 500 Kilometern legt man doch gerne zwei kurze Pausen ein.
Wo kann man aber bei den momentanen Verkehrsverhältnissen noch so häufig 170-ziger Schnitte fahren ?

Das Auto vermittelt ein ziemlich gutes Gefühl für die tatsächlich gefahrene Geschwindigkeit, was radargeplagten Fahrern entgegen kommen sollte. 30 sind auch gefühlsmäßig 30 . Gefühlte 120 sind 120 und nicht etwa 180. Vor allem Fahrer der oberen Mittelklasse oder Oberklasse werden wissen, worauf ich hier anspreche. Auch die Getriebeabstufung erlaubt Motordrehzahlen die bei Geschwindigkeitsbegrenzungen nicht als irgendwie zu hoch oder zu niedrig empfunden werden.

Alles in Allem ist der Hyundai Santa Fe Diesel 2.0 CRDi ein sparsames, komfortables und handliches Fahrzeug. Für mich besonders angenehm auch : 3 Jahre Garantie OHNE Kilometerbegrenzung . Man erhält überaus viel Auto fürs Geld.

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