IBM ThinkPad T42 Testbericht

Wieder eine neue Firma, wieder ein neues Notebook...

Mein letzter Bericht liegt nun schon eine Weile zurück und da habe ich über das Notebook Dell Latitude D800 geschrieben und war auch sehr zufrieden.
Jetzt habe ich seit Mai 2005 mal wieder einen neuen Arbeitgeber und daher auch ein neues Notebook, das IBM Thinkpad T42 und meine bisherigen Erfahrungen damit möchte ich Euch jetzt mitteilen.

_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/ Fakten _/_/_/_/_/_/_/_/_/_/

CPU: 1,7 GHz Pentium M
RAM: Zunächst 1 GB, inzwischen aufgerüstet auf 2 GB
Opt. LW: 24x CD-RW/DVD-ROM
Display: 15“ TFT mit 1400*1050 Auflösung
HDD: 60 GB
Weitere Ausstattung: 2xUSB, Modembuchse, 802.g-WLAN, 1 GHz-Netzwerkbuchse, Kopfhörer und Mikrofon, externer Monitorausgang, Parallel Port, 2xPCMCIA
Betriebssystem: Windows XP Professional SP1
Preis: vor einem Jahr ca. 4000 Euro, heute etwa 3500 Euro

_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/ Erfahrungen _/_/_/_/_/_/_/_/_/_/

Das IBM T42 kommt im Einheitsschwarz daher und macht insgesamt einen sehr stabilen Eindruck. Im Gegensatz zum D800 von Dell knarzt hier nichts, der Deckel, einmal geöffnet, bleibt exakt in der Position stehen und hat auch nach einem Jahr intensiver Nutzung nichts von der Stabilität verloren. Der Deckel rastet beim Schließen gut ein, lässt sich mit einem Handgriff wieder öffnen.

Nachdem ich mich beim Dell D800 an das 16:10 breite Display gewöhnt hatte, kam mir die Anzeige mit dem 15“ Bild doch etwas klein vor, ich hatte einfach nicht genug Platz, um die vielen Fenster einfach mal an den rechten Rand zu schieben, um mit dem „Hauptprogramm“ zu arbeiten. Inzwischen muss ich aber sagen, dass ich mich an das „normale“ Display wieder gewöhnt habe, zumal das T42 immerhin auch eine recht hohe Auflösung bietet. Im Übrigen ist die Anzeige gestochen scharf, ich habe nicht einen Pixelfehler bisher erkennen können. Ein kleines Manko ist lediglich die Helligkeit im Akkubetrieb. Während andere am Baggersee in der prallen Sonne noch arbeiten durften, musste ich mein Notebook zuklappen und mich dem feuchten Nass widmen, da mein Display nicht mehr erkennbar war. Hat ja auch etwas.

Die Akkulaufzeit betrug anfangs etwa 2,5 Stunden, nach denen das T42 wieder nach Strom lechzte, damals hatte ich aber auch „nur“ 1 GB RAM. Als ich später auf 2 GB aufgerüstet hatte, ging auch der Stromverbrauch wieder deutlich hoch, so dass ich mir inzwischen einen größeren Akku geleistet habe – oder, um genau zu sein, habe ich einen Beschaffungsantrag für einen größeren Akku gestellt, der genehmigt wurde. Jetzt mit 2 GB RAM und dem größeren Akku, der jetzt hinten am Gerät herausragt, läuft mein Notebook etwa 3 Stunden bei voller Helligkeit und normalen Anwendungen ohne weitere Stromsparmechanismen. Damit kann und muss man wohl heutzutage zufrieden sein.

Die Tastatur in meinem Notebook klappert recht laut beim Tippen, das kann aber auch an mir liegen, vielleicht hacke ich einfach zu sehr in die Tasten... IBM spendiert eine zusätzliche Taste, die links oben dick mit „ACCESS IBM“ gekennzeichnet ist. Um ehrlich zu sein, habe ich bisher noch nicht herausgefunden, wozu ich diese benötige, ich hatte recht wenig Lust, durch Drücken der Taste einen IBM-Vertreter in mein Wohnzimmer zu zaubern, der mir irgendetwas andrehen möchte...
Zwei weitere Tasten fallen einem auf: Im Cursorblock sind oberhalb der - und -Tasten eine - bzw. eine -Taste. Diese bewirken im Internet Explorer ein Zurück- bzw. Vorwärtsspringen der angezeigten Seiten. In anderen Anwendungen habe ich bisher noch keine Funktion erkennen können.
Rechts von der „Access IBM“-Taste sind noch drei Tasten, die den Lautsprecher kontrollieren. Auch sehr praktisch.
Dafür fehlt eine Taste: Es gibt keine Windows-Taste. Jetzt ließe sich lange philosophieren, woran das liegt, ich will aber nicht spekulieren. Fakt ist, mir fehlt diese Taste nicht wirklich.
Sehr positiv muss ich hervorheben, dass der Stand-By-Modus beim T42 hervorragend funktioniert. Arbeiten, Deckel zuklappen, am nächsten Morgen Deckel wieder hochklappen, einloggen, weiterarbeiten. Genau so stelle ich mir diesen Stand-By-Modus vor. In der Zwischenzeit hat der Akku zwar etwa 5% Leistung verloren, ich halte das aber für vertretbar.

Ein Schmankerl: Die Tastenkombination - schaltet eine Lampe oberhalb des Displays an oder aus. Nette Spielerei, habe ich aber noch nicht wirklich gebraucht.

Unterhalb des Displays sind ein paar Leuchtdioden angebracht, die mir den Zustand gewisser Komponenten zeigen sollen: Da finde ich Anzeigen für WLAN-Aktivität, Bluetooth, numerischen Ziffernblock, Feststelltaste, Festplatte, Strom, Akku und Suspendmodus. Besonders interessant finde ich die Anzeige für Bluetooth, dem Kurzstreckenfunk, der in mein Gerät gar nicht eingebaut ist.

Die Maus kann ich beim T42 mit einem relativ kleinem Touchpad oder dem Mousestick zwischen den Tasten G, H und B bedienen, dazu gibt es noch fünf Tasten, je eine linke und rechte Maustaste unterhalb des Touchpads, sowie je eine linke, mittlere und rechte Maustaste oberhalb des Touchpads. Wer’s braucht.... Wenn ich keine Maus zur Hand habe, benutze ich persönlich am liebsten den Mousestick sowie die oberen Tasten.

Über das eingebaute WLAN, das mit maximal 56 Mbit/s durch die Gegend funkt, kann ich nur sagen, dass es ausgezeichnet funktioniert, da gibt es nichts zu klagen.
Die Arbeitsgeschwindigkeit des T42 ist passabel, aber das hängt auch stark von den verwendeten Programmen ab. Verglichen mit dem Dell D800 spüre ich keinen wesentlichen Unterschied. Benchmarks habe ich aber nicht durchgeführt.

Das DVD-ROM-Laufwerk kann leider keine DVDs brennen, sondern nur CDs aller Couleur. Inzwischen bietet IBM wohl auch DVD-Brenner für den Schacht rechts am Gehäuse an, mal sehen, vielleicht stelle ich mal wieder einen Beschaffungsantrag...
In den Wechselschacht kann man aber auch eine zweite Festplatte einbauen, dies habe ich bei mir gemacht, manchmal funktioniert der Wechsel sogar im laufenden Betrieb. Es kann aber sein, dass die zweite Festplatte beim Einschieben nicht genug Anlaufstrom bekommt, so dass Windows die Platte nicht sieht. Schade.

Drei Punkte, die mich dann aber doch ein bisschen mehr stören: Da ist zum Einen der Lüfter, der zwar nicht wirklich laut ist, aber so gut wie nie aufhört, sich zu drehen. Und zum Anderen die Temperatur, die trotz des ständig laufenden Lüfters fast unerträglich auf dem Schoß wird. Auch Gegenstände, die ich links vom Notebook liegen habe, werden ordentlich durchgegrillt. Und schließlich liegen die beiden USB-Ports direkt übereinander auf der linken Seite. Zwei USB-Ports halte ich sowieso schon für sehr knapp, wenn sie dann noch so dicht beieinander liegen, dass sie nur mit Mühe gleichzeitig verwendbar sind, dann grenzt das schon an Geiz seitens IBM.

_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/ Fazit_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/

Als tägliches Arbeitsgerät ist das T42 ein treuer Begleiter, der so gut wie niemals muckt (und wenn, dann liegt es am Betriebssystem und nicht am Notebook). Kleine Details sind verbesserungswürdig, alles in allem ist das T42 dennoch absolut eine Empfehlung.

Viel Spaß beim Arbeiten wünscht

Beutelratte