IKEA Einrichtungshaus Testbericht

Ikea-einrichtungshaus
ab 17,27
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Auf yopi.de gelistet seit 08/2003
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Summe aller Bewertungen
  • Warenverfügbarkeit:  fast immer vorrätig
  • Übersichtlichkeit:  sehr gut
  • Kundenfreundlichkeit:  sehr freundlich
  • Auswahl:  durchschnittlich
  • Fachliche Beratung:  gut
  • Umgang mit Reklamationen:  sehr gut
  • Warenqualität:  sehr gut

Erfahrungsbericht von Gemeinwesen

Kekse, Kissen, Knäckebrot! (Möbel? Wieso Möbel!?)

Pro:

Kekse, Kissen, Knäckebrot

Kontra:

Möbel

Empfehlung:

Ja

IKEA ist ein Unternehmen, dem ich mich seit Jahr und Tag in Hassliebe verbunden fühle. Das liegt daran, dass IKEA seine Marktaktivitäten just zu einem Zeitpunkt auf Deutschland ausdehnte, als Papa und Mama Gemeinwesen sich nach einer möglichst preisgünstigen Möglichkeit danach umsahen, die Kinderzimmer-Möblierung peu à peu den sich wandelnden Bedürfnissen des Nachwuchses anzupassen. Konkret hieß das: Ich bekam Untermieter, die Billy und Ivar hießen. Irgendwann kam dann noch ein Kleiderschrank dazu, dessen Name mir leider entfallen ist (was mir freilich in Erinnerung geblieben ist: die Türen des Schrankes sollten vermittels Magnetkraft geschlossen bleiben. Richtig funktioniert hat das aber nur in Ausnahmefällen).

Die Regale Billy und Ivar habe ich dann mit den Jahren gründlich verabscheuen gelernt. Das liegt an den Einlegeböden von Billy, die nichts weiter sind als mit Folie kaschierte Spanplatten. Diese Spanplatten haben die unangenehme Eigenschaft, unter Belastung nachzugeben: Im Laufe der Zeit verbiegen sich die Dinger, und irgendwann ist der Zeitpunkt gekommen, an dem man sämtliche Platten herausnehmen und wenden darf, auf dass selbige sich zurückbiegen mögen. Mich hat das ziemlich geärgert: Billy soll schließlich ein Bücherregal sein – und Papier wiegt nun einmal. Zuviel für Billy, möchte ich meinen.

Das unterste Bodenbrett des Regals „Ivar“ ist mir irgendwann schlicht durchgebrochen, nachdem ich Ivar Max Hirmers 554 Seiten starkes Werk „Ägypten. Architektur, Plastik, Malerei in drei Jahrtausenden“ anvertraut hatte. Nach diesem Leistenbruch ist mein Verhältnis zu IKEA-Regalen nie wieder so unbeschwert gewesen wie vorher. Vom giftigen Formaldehyd, das aus dem in den Spanplatten enthaltenen Kleber ausdünstet, mal ganz zu schweigen – das war damals, als meine Eltern Ivar und Billy in meinem Jugendzimmer einquartierten, zwar noch kein Thema; ich selbst würde meinen Kindern nach allem, was heute bekannt ist, wohl keine Spanplattenmöbel ins Zimmer stellen.

Trotzdem blättere ich jeden neuen IKEA-Katalog gewissenhaft durch – und ab und an findet sich darin sogar etwas, das meine Zustimmung findet. Meist handelt es sich dabei allerdings nicht um Möbel, denn was die angeht, bin ich mit den Jahren schlau geworden: Die Erfahrung hat mich gelehrt, dass das, was im Katalog noch richtig klasse aussah, einer näheren Begutachtung vor Ort nicht immer standhält. So manches Möbel, das auf dem Papier noch richtig schick aussah, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als wenig Vertrauen erweckendes, weil aus billigen Werkstoffen handwerklich wenig sorgfältig verarbeitetes Gebilde. Merke: Wer bei IKEA ein einigermaßen vernünftiges Möbel kaufen möchte, an dem er länger als nur ein paar Wochen Freude hat, darf sich im Katalog ruhig etwas für einen Betrag X ausgucken. Vor Ort sollte er dann seine Wahl zugunsten des optisch ähnlichen, doppelt so teuren Modells treffen.

Was ich an IKEA schätze, ist vielmehr die Auswahl an Kleinkram, ganz besonders dem für die Küche: Salatbesteck, Steinguttassen, Wassergläser, Schöpfkellen und ähnliche Utensilien kann man bei IKEA, finde ich, ohne Bedenken kaufen. Hier stimmen Auswahl und Preis, und ich bin davon überzeugt, dass mich die € 1,95, die ich für die Dose „Förvar“ bezahlt habe, nicht reuen werden.

Hätte ich mir nicht gerade noch rechtzeitig in Erinnerung gerufen, dass bei mir kein akuter Bedarf für einen Durchschlag aus Email besteht, wäre der bestimmt auch noch in meinem Einkaufswagen gelandet: bei „Manufactum“ gibt es ein ähnliches Modell. Das kostet aber empfindlich mehr als die € 14,95, die IKEA für seine Version haben möchte. Die ist zwar etwas kleiner, deshalb aber sicherlich nicht weniger zweckdienlich.

Nicht widerstehen konnte ich allerdings den Rollen mit silber- und goldfarbenem Geschenkpapier: für je € 1,95 gab’s eine 3 m lange Bahn – damit kann sonst sicherlich nur ALDI mithalten (wohlgemerkt: wir sprechen hier von sehr festem Papier mit sehr schönen Dessins, das sogar einen eigenen Namen hat: „Önska").

Nicht vorbeigehen konnte ich auch an einem Artikel mit dem schönen Namen „Spöka“. Bei Spöka handelt es sich um ein Nachtlicht aus Silikonkautschuk. Eines, das Augen hat und im Dunkeln blau leuchtet. Ein blaues Leuchtgespenst also. Unwiderstehlich, finde ich. Für 12,95 war es meins, und ich überlege schon jetzt, ob es ein Fehler war, nicht auch gleich ein Exemplar der rot leuchtenden „Spöka“-Variante zu kaufen.

Gar keinen Zweifel gab’s für mich daran, dass ich ein zweites Exemplar des Kissens „Famnig Hjärta“ kaufen würde. Davon habe ich zu Hause schon eines, und weil inzwischen schon etwas abgewetzt ist, bekommt es jetzt einen Zwillings-Hjärta zur Gesellschaft (€ 7,95).

Um ein Haar in Vergessenheit geraten wäre darüber der eigentliche Grund meiner ersten IKEA-Stippvisite in diesem Jahrtausend, und der heißt „Benno“. Benno ist ein CD-Gestell – und, wie könnte es anders sein, ein Verwandter von „Billy“ (jedenfalls schreiben IKEAs auf ihrer Website, „Benno“ passe zur Serie ‚Billy’“). Benno hat mich € 24,95 gekostet, bietet Platz für 180 CDs und nimmt dabei, was mir wichtig ist, selbst nur wenig Platz weg. So wenig, dass ich Benno gleich in zweifacher Ausfertigung gekauft habe. Stehengelassen habe ich hingegen eine optisch sehr ähnliche Variante, die IKEA anlässlich des 30-jährigen Geburtstages der ersten Deutschland-Filiale zu € 9,95 unters Volk zu bringen versucht: die mag sich allenfalls im Katalog gut machen; vor Ort wirkte das Möbel schon im unbenutzten Zustand eher schäbig.

Was dann noch an € 100 fehlte, bin ich dann im „Schweden-Shop“ losgeworden. Ich habe mich bis heute nicht richtig an den Euro gewöhnt, und der „Schweden-Shop“, in dem’s Knäckebrot, Absolut Wodka, Lachs und der schwedischen Spezialitäten mehr zu kaufen gibt, hat bei mir deswegen wohl eine Art Duty Free-Déjà-vu ausgelöst: Irgendwie hatte ich plötzlich den Eindruck, ich müsse mein Kleingeld schnell noch loswerden, bevor ich beim Rücktausch in DM Verluste mache.

Das runde Knäckebrot, das es wie eh und je bei IKEA gibt, musste selbstverständlich mit. Julknäcke? Weihnachtsknäcke mit Gewürzen wie Anis, Kümmel, Koriander? Her damit. Ach, und „Digestives“, meine Lieblingskekse, die sonst kaum ein Mensch mag, sind wohl nicht nur in Großbritannien und Irland, sondern auch in Skandinavien beliebt – und kosten im Schweden-Shop pro Rolle mit 30 Keksen nur 90 Cent? Davon nehme ich dann auch gleich zwei mit.

Mein Resümee: Jetzt habe ich zwei CD-Gestelle „Benno“, zwei Kissen „Famnig Hjärta“, zwei Rollen Geschenkpapier, zwei Pakete Knäckebrot und zwei Rollen Kekse. Ich schätze, ich muss am kommenden Freitag noch mal bei IKEA vorbeischauen, um eine zweite „Förvar“-Dose und ein zweites „Spöka“-Nachtlicht zu kaufen.

Manches, was man bei IKEA kaufen kann, finde ich ganz prima: Dazu gehören in erster Linie Lampen, Küchenutensilien und eine Reihe anderer Accessoires, die alle etwas gemeinsam haben: Man muss sie nicht zusammenschrauben, und sie sind frei von Press-Span. Das gilt zwar nicht für die CD-Gestelle „Benno“ – aber die werden mir hoffentlich trotzdem gute Dienste leisten, zumal sie schmaler als „Ivar“ und „Billy“ sind: Ich nehme deshalb an, die Einlagebretter von „Benno“ werden sich so schnell nicht verziehen. Wenn es die Leuchtdiode von „Spöka“ tatsächlich die in der Bedienungsanleitung avisierten 50.000 Stunden Betriebsdauer bringt, hat sich das Leuchtgespenst sicherlich auch amortisiert.

Nur gut, dass ich nicht die Wandvitrine Bertby gekauft habe, die IKEA anscheinend eine ganze Weil lang mit Schrauben ausgeliefert hat, die zu klein waren, als dass man die Vitrine damit sicher an der Wand hätte befestigen können: Wenn Bertby mir dann irgendwann in den Rücken gefallen wäre, wäre meiner Hassliebe zu IKEA sicher endgültig die Liebe abhanden gekommen. Dank „Benno“, „Spöka“ und den leckeren Keksen gebe ich unserer Beziehungskiste aber noch eine Chance.

37 Bewertungen, 11 Kommentare

  • bigmama

    26.10.2006, 01:23 Uhr von bigmama
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg Anett

  • Fantomiss

    25.10.2006, 15:59 Uhr von Fantomiss
    Bewertung: sehr hilfreich

    schön, dass es nicht nur mir so geht. ikea ist großartig für allen möglichen kleinkram, aber die möbel und pflanzen halten nicht wirklich das, was sie versprechen...

  • anonym

    25.10.2006, 12:37 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh :o)

  • anonym

    25.10.2006, 11:48 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    du musst dich nicht entschuldigen, dass du bei ikea kaufst. Seit 20 Jahren Billy Holzregale Besitzerin und ich biege mich vor Lachen, wenn die stabilen Tablare sich biegen sollten, wie du hier beschreibst. Es stellt sich die Frage ob die Wohnung "unte

  • anonym

    25.10.2006, 10:37 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    «:::S:::» «:::P:::» «:: I :::» «:::T:::» «:::Z:::» «:::E:::»

  • Django006

    25.10.2006, 02:01 Uhr von Django006
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh & *lg* Alan :>))))

  • morla

    25.10.2006, 01:25 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • waltraud.d

    25.10.2006, 01:24 Uhr von waltraud.d
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • willibald-1

    25.10.2006, 01:08 Uhr von willibald-1
    Bewertung: sehr hilfreich

    ... wir wollen unsere nächste Küche bei IKEA kaufen - die machen durchweg einen guten Eindruck. Bin gespannt!

  • anonym

    25.10.2006, 00:47 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh, LG Birgit :-)

  • campino

    25.10.2006, 00:16 Uhr von campino
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein großer Teil meiner CD's hat sich auch bei mir im birkefarbigen Benno breit gemacht.