IT Systemkaufmann Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 08/2003
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Erfahrungsbericht von tommixyz
Nehmt euch etwas mehr Zeit - ein interessanter Beruf
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Schlußfolgerungen für die Ausbildung und den Ausbildungsprozeß für
IT- Kaufleute
innerhalb einer Umschulung in Bezug auf den Unterrichtsaufbau und die Unterrichtsinhalte
Erfahrungen aus der Tätigkeit während der Praktika
Einsatzmöglichkeiten unter Beachtung der wirtschaftlichen Struktur in Mecklenburg - Vorpommer
Erarbeitet von : Thomas Vogel
S.- Allende – Str. 45
17036 Neubrandenburg
Neubrandenburg, 03.09.2002
Gliederung
1. Grundsätzliche Bemerkungen
2. Kennzeichnung des Berufsbildes
3. Rahmenausbildungsplan
4. Darstellung des eigenen Ausbildungsverlaufes
5. Darstellung der Praktika
6. Schlussfolgerungen für die Unterrichtssystematik
7. Einsatzmöglichkeiten in M-V
8. Perspektiven und Förderung
1. Grundsätzliche Bemerkungen
Diese Hausarbeit entstand im Ergebnis einer Umschulung zum IT – Kaufmann an der TFA GmbH Neubrandenburg.
Die Maßnahme erstreckte sich über einen Zeitraum von 2 Jahren und wurde durch das Arbeitsamt Neubrandenburg gefördert.
Ziel des Teilnehmers war es, einen Beruf mit Perspektive zu erlernen, um die Chancen auf Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt zu verbessern.
Die wirtschaftliche Situation in M-V ist im wesentlichen durch mittelständische und Kleinunternehmen geprägt. Dieser Erkenntnis muß bei Zukunftsplanungen in allererster Linie Rechnung getragen werden.
Es ist also trotz eines Berufes in einer eigentlich entwicklungsfähigen Branche in der Region schwierig, auch mit einer erfolgreich bestandenen IHK – Prüfung ein entsprechendes Tätigkeitsfeld zu finden, das auch finanziell für den zukünftigen Arbeitnehmer lukrativ ist.
Erschwerend kommt dazu, das in der Region die wenigsten Unternehmen das genaue Berufsbild und Tätigkeitsfeld eines IT – Kaufmanns kennen oder beurteilen können.
Eine genaue Darstellung des Berufsbildes befindet sich unter Punkt 2 .
Zu wenig wird in der momentanen Situation sowohl von IHK und Arbeitsamt getan, um dieses für Unternehmen eigentlich interessante und wirtschaftlich durchaus effektive Berufsbild in Unternehmen, Betrieben und Einrichtungen bekannter zu machen.
Diese Hausarbeit soll in wesentlichen Zügen gerade dazu beitragen, den Beruf, die Einsatzmöglichkeiten und Ansätze für wirtschaftlich machbare Einsatzgebiete darzustellen.
Bildungsträger und Berufsschulen sowie zahlreiche Universitäten haben dem Ruf der Wirtschaft nach gut ausgebildeten IT – Fachkräften schnell und gut Rechnung getragen.
Mit der Ausbildung von IT – Kaufleuten als gedachte Schnittstelle zwischen Hersteller und Anwender , Wirtschaftsunternehmen und IT – Branche soll und kann den vielfältigen Problemen im IT – Bereich Abhilfe geschaffen werden.
In der Realität sieht die Umsetzung aber anders aus.
Auf der einen Seite haben noch zu wenig Unternehmen die Möglichkeiten des E – Bussiness erkannt, geschweige denn umgesetzt. Eine große Anzahl von Firmen verfügt weder über einen Internetzugang, noch weniger Unternehmen nennen eine Internetpräsenz ihr Eigen, in wenigen Unternehmen wird der Einsatz moderner Kommunikationstechnik noch nicht effektiv und gezielt realisiert oder werden Investitionen in diesem Bereich planlos und sporadisch, nur nach finanziellen Aspekten des Einkaufs getätigt.
Aussagen wie: „ Ich würde im Internet ja bessere Angebote suchen, kann aber meinen Zugang nicht einrichten“ ; „ Homepage – das ist doch viel zu teuer und wer soll sie betreuen, bei mir kann das Keiner in der Firma“, „ Wieso ist Ihr Computer besser und trotzdem billiger als meiner?“ - sie sind in 70 % der Unternehmen anzutreffen.
Es ist ein absoluter Widerspruch in sich selbst, der hier zu Tage tritt.
Fehlende Investitionsmöglichkeiten oder die Bereitschaft dazu, kurzfristiges, eingeengtes Denken in Unternehmen und fehlende finanzielle Mittel für die Beschäftigung sind auf Grund der Größe vieler Unternehmen absolute Hemmnisse, die zwar bekannt sind, aber nicht geändert werden.
Diese Arbeit soll und wird Möglichkeiten aufzeigen, das der Einsatz eines IT – Kaufmanns nicht nur eine Ausgabe, sondern vor allem eine positive Investition in die Unternehmenszukunft sein kann und soll.
oder
das ist hier die Frage!!!
Quelle: Arbeitsamt
BERUFSAUSBILDUNG
Es handelt sich um einen anerkannten Ausbildungsberuf nach dem Berufsbildungsgesetz. Die dreijährige Ausbildung
erfolgt im wesentlichen im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule.
Unter bestimmten Voraussetzungen ist eine Verkürzung der Ausbildungsdauer möglich.
2. Berufsbild des IT - Kaufmanns
Ausbildungsinhalte, die vermittelt werden, sind u.a.:
• wie ist der Ausbildungsbetrieb in den Punkten Beschaffung, Markt- und Kundenbeziehungen, Kaufmännische, Steuerung und Kontrolle organisiert,
• welche marktgängigen Systeme der IT-Technik gibt es und wie unterscheiden sie sich in Bezug auf :
Einsatzbereiche, Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit,
• wie beurteilt man die Kompatibilität von Speicherbausteinen, Ein- und Ausgabekomponenten und Peripheriegeräten,
• welche Programmierlogik und Programmiertechniken finden Anwendung,
• wie stellt man Systeme zusammen, verbindet und testet sie
sowie:
a. wie man Angebote von Informations- und Telekommunikationsdiensten sowie die Konditionen zur Nutzung vergleicht,
b. wie man Störungen unter Einsatz von Diagnosewerkzeugen analysiert und behebt sowie die Fehlertypologie und
c. Fehlerhäufigkeiten ermittelt,
d. wie man Projekte vorbereitet und Konzepte für Systemlösungen präsentiert,
e. wie man Datenmodelle entwickelt sowie Datenbankstrukturen festlegt,
f. wie man Systemlösungen in Zusammenarbeit mit den Benutzern einführt,
g. was beim Anpassen von Datenbanken an veränderte Anforderungen zu beachten ist,
h. wie man Bezugsquellen ermittelt, Leistungen ausschreibt und Vertragsverhandlungen führt,
i. welche Hard- und Softwarefehler, Bedienungsfehler und Probleme bei der Infomations- und Arbeitsorganisation
j. auftreten können und wie man Störungen analysiert und behebt,
k. wie man Benutzerschulungen plant und durchführt.
Ausbildungsinhalte, die vermittelt werden, sind u.a.:
• wie ist der Ausbildungsbetrieb in den Punkten Beschaffung, Markt- und Kundenbeziehungen, Kaufmännische, Steuerung und Kontrolle organisiert,
• welche marktgängigen Systeme der IT-Technik gibt es und wie unterscheiden sie sich in Bezug auf :
Einsatzbereiche, Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit,
• wie beurteilt man die Kompatibilität von Speicherbausteinen, Ein- und Ausgabekomponenten und Peripheriegeräten,
• welche Programmierlogik und Programmiertechniken finden Anwendung,
• wie stellt man Systeme zusammen, verbindet und testet sie.
3. Ausbildungsinhalte
Im Rahmenausbildungsplan sind folgende Inhalte und Berufsbildpositionen enthalten:
1.) Der Ausbildungsbetrieb
- Stellung, Rechtsform und Struktur
- Berufsbildung, Arbeits- und Tarifrecht
- Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz
- Umweltschutz
2.) Geschäfts- und Leitungsprozesse
- Leistungserstellung und – verwertung
- Betriebliche Organisation
- Beschaffung
- Markt – und Kundenbeziehungen
- Kaufmännische Steuerung und Kontrolle
3.) Arbeitsorganisation und Arbeitstechniken
- Informieren und Kommunizieren
- Planen und Organisieren
- Teamarbeit
4.) Informations – und telekommunikationstechnische Produkte und Märkte
- Einsatzfelder und Entwicklungstrends
- Systemarchitektur, Hardware und Betriebssysteme
- Anwendungssoftware
- Netze, Dienste
5.) Herstellen und Betreuen von Systemlösungen
- Ist – Soll Analyse und Konzeption
- Programmiertechniken
- Installieren und Konfigurieren
- Datenschutz und Urheberrecht
- Systempflege
6.) Branchenspezifische Leistungen
- Geschäftsprozesse
- Planung, Steuerung und Kontrolle
7.) Rahmenbedingungen für den Einsatz von Informationstechnik
- Arbeitsorganisation und Organisationsentwicklung
- Informationsentwicklung
- Personalwirtschaft
- Rechnungswesen und Controlling
8.) Projektplanung und –durchführung
- Anforderungsanalyse
- Konzeption
- Projektvorbereitung
- Projektdurchführung
- Zusatz meinerseits: Projektbericht/ Dokumentation
9.)Beschaffen und Bereitstellen der Systeme
- Einkauf
- Auftragsabwicklung
- Installation und Optimierung
- Systemverwaltung
9.) Benutzberatung und Benutzerunterstützung
- Ergonomie
- Anwendungsprobleme
- Einweisen und Schulen
Dieser Rahmenausbildungsplan wurde hilfreich ergänzt durch einen Kurs Marketing.
4. Darstellung des eigenen Ausbildungsverlaufes
Die Umschulung zum IT-Kaufmann/-frau unterscheidet sich von der Erstausbildung insoweit, das es einen wesentlich höheren Theorieteil gegenüber den Praktika gibt, die Ausbildung allerdings auch in 2 Jahren erfolgt.
Dadurch ergibt sich eine sehr konzentrierte Form der Ausbildung, die sowohl von Dozenten als auch Teilnehmern viel Arbeit, Konzentration und Lernbereitschaft erfordert.
Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Theorie und Praxis sowie die organisatorisch richtige Planung des Ablaufs der einzelnen Kurse und Fächer spielen dabei eine wesentliche Rolle.
Hier obliegt dem Ausbildungsbetrieb eine verantwortungsvolle Aufgabe – durch fehlende Ausbildungsinhalte werden Voraussetzungen in anderen Kursen nicht erfüllt, kommt es zu Verzögerungen.
Meine eigene Ausbildung erfolgte in 4 wesentlichen Abschnitten:
- 1. berufstheoritische Grundlagen
- 2. 3 monatiges Praktikum
- 3. theoritische Ausbildung
- 4. Zweites Praktikum mit 3wöchiger Prüfungsvorbereitung
In der Organisation der berufstheoretischen Bildung gab es von der Reihenfolge her einige kleinere Ungereimtheiten.
Ich hätte mir gewünscht, das der Bereich Arbeitstechniken und Arbeitsorganisation weiter am Anfang gestanden hätten. Gerade in diesen beiden Fächern werden wesentliche Voraussetzungen geschaffen, um im weiteren Verlauf der Ausbildung bestimmte Inhalte besser zu verstehen und auch darzustellen zu können.
Die EDV – Ausbildung basiert gerade auf diesen Bereichen in vielen Beziehungen , ob es die Erarbeitung von Struktogrammen ist oder die Ablauforganisation.
Noch mehr benötigt sind diese Grundlagen bei der Projektgestaltung und allen damit zusammengehörenden Ausbildungsinhalten.
In den Praktika wurde in den Firmen, in denen unsere Teilnehmer zum Einsatz kamen, schnell deutlich, das ein großes Maß an Eigeninitiative gefragt ist, um auch im Unterricht nicht oder noch nicht behandelte Themen, Systeme oder Anwendungen zu verstehen und anwenden zu können. Ohne persönlichen Einsatz und Lernen auch außerhalb der Ausbildung, der Beschäftigung mit Entwicklungen und Trends wird die Ausbildung nicht erfolgreich verlaufen.
Für mich persönlich hieß es, sich speziell mit den Themen Inkassowesen, Homepagegestaltung und Internetrecht zu beschäftigen. Dabei war es sehr positiv, das unsere Dozenten auch außerhalb der eigentlichen Ausbildungszeiten immer ein offenes Ohr und Geduld bei Fragen, Problemen und Hilferufen hatten.
Ungeheuer nutzbringend war für mich und meine Kollegen die Lösung von älteren Prüfungskomplexen der IHK, sprich Prüfungskomplexe bereits gelaufener Prüfungen. An diesen konnten wir einerseits sowohl unser derzeitiges Wissen testen als auch uns einlesen in „ Prüfungsdeutsch“ – eine Aufgabe, die jeder zukünftige IHK – Prüfling sehr gewissenhaft erledigen sollte.
5. Darstellung der Praktika
Ich habe meine beiden Praktika in einer Neubrandenburger Inkassofirma realisiert.
Diese fast 6 Monate waren für mich und meine berufliche Bildung sehr interessant und lehrreich, da in diesen Praktika sowohl Computer als auch Rechtsfragen und Rechnungswesenkenntnisse gefragt waren.
Durch meine Arbeit konnte die Firma in Sachen Internetnutzung, Systemmodernisierung und Netzwerkgestaltung sehr viele Aufgaben und Anforderungen sowohl wirtschaftlich effektiv als auch arbeitserleichternd gestalten und realisieren.
Ich wurde sowohl mit einem gut abgegrenzten Arbeitsgebiet eingesetzt, erfuhr sehr viel Verständnis und Unterstützung und konnte mein Wissen und meine Erfahrungen in selbständiger Arbeit zum Nutzen des Unternehmens mit einbringen.
Anderen Kollegen erging es ähnlich, andere machten die Erfahrung, das sie zu eigentlich sie unterfordernden Aufgaben eingesetzt wurden.
Die Erfahrung unsererseits besteht also darin , das es sehr von Nutzen ist, wenn der Ausbildungsbetrieb feste Partner für die Praktika hat, die einerseits wissen, welche Anforderungen der Praktikant erfüllen soll, andererseits dem Praktikanten die Möglichkeit bietet, sich produktiv und schöpferisch einzubringen.
Der Praktikant als billigste Arbeitskraft für Aufgaben, die sonst keiner macht oder machen will wird jeden davon Betroffenen seinen Optimismus nehmen, einmal ein kreativ forderndes Betätigungsfeld zu finden.
Ein enges Miteinander von Ausbildungsbetrieb und Praktikumsbetrieb ist also gefragt.
6. Schlussfolgerungen für die Ausbildungssystematik
Ich möchte an dieser Stelle nochmals auf einige Fragen zurückkommen, die ich in vorhergehenden Punkten bereits angerissen habe.
Unter Ausbildungssystematik verstehe ich die richtige zeitlich und organisatorische Abfolge der einzelnen Ausbildungsinhalte, abgestimmt untereinander.
Die Mängel treten schnell zu Tage :
- Wissenslücken in anderen Fächern
- Vorausgesetzte Kenntnisse fehlen
- Unterrichtsverzögerung durch notwendige Zusatzerklärungen
- Fehlende Informationen unter den Dozenten
- Fehlende Kenntnisse bei Arbeitstechniken
Nach meinen Erkenntnissen sollte die Unterrichtsgestaltung in der Umschulung wie gefolgt aufgebaut sein:
1. Abschnitt : Schwerpunkt Arbeitstechniken , Arbeitsorganisation und Grundlagen der EDV
Rechnungswesen und Controlling
2. Abschnitt : Schwerpunkt Systeme, Netzwerke
und Grundlagen der Projektarbeit
3. Abschnitt : Projektplanung und Durchführung von
Projekten
In den einzelnen Abschnitten sollte eine konkrete Abstimmung unter den Dozenten erfolgen, welche Unterrichtsinhalte in welcher Reihenfolge behandelt werden. Somit wird vermieden, das in den einzelnen Fächern Themen behandelt werden, die gewisse Grundkenntnisse bereits erfordern und vorausgesetzt werden.
Rechnungswesen erfordert z.B. bei der Behandlung des Themenkomplexes kaufmännische Software ( KHK, SAP, RA-Micro) die Kenntnis bestimmter Grundlagen der Anwendungen wie Access, Excel und die Fähigkeit, die theoretischen Abläufe im Bereich Rechnungswesen zu beherrschen.
Ein Projekt im EDV –Bereich wie die Installation eines Netzwerkes setzt voraus, das der Umschüler in der Lage ist, die betriebliche Struktur zu erkennen, zu entwickeln und die IT- technischen Kenntnisse einzubringen.
Die alte Weisheit: Setze ein Bein vor das andere....... bewahrheitet sich hier voll.
Fachenglisch sollte unbedingt beherrscht werden. Hier ist bei vorwiegend älteren Teilnehmern mit Schwierigkeiten zu rechnen, ebenso bei Teilnehmern ,die in der Schule kein Englisch hatten. Gerade im IT – Bereich sind viele Begriffe englisch terminiert – wenn ich hier keine Kenntnisse in Sprache und Übersetzung habe, wird ein Erfüllen der Aufgaben nicht möglich sein.
Dieser Sprachunterricht sollte ebenfalls ganz weit am Anfang stehen und kontinuierlich im weiteren Verlauf vervollkommnet und aufgefrischt werden.
7. Einsatzmöglichkeiten und Perspektiven in M – V
Unser Bundesland ist in seiner wirtschaftlichen Struktur geprägt von vielen kleineren und mittleren Unternehmen. Der Tourismus ist eine der Haupteinnahmequellen .
Große Unternehmen der Industrie mit mehr als 50 Beschäftigten bilden die Ausnahme und sind meist in größeren Städten anzutreffen.
Dadurch ergibt sich die Schwierigkeit, als IT –Kaufmann eine entsprechende Stelle zu finden, die auch entsprechend bezahlt wird.
Der Beruf des IT – Kaufmanns hat sicherlich Perspektive – in Raum Hannover –Celle – Braunschweig werden täglich ca. 150 Stellen angeboten in der regionalen Presse.
Stellt sich die Frage : Was fange ich als IT-Kaufmann/frau an? Bleibt wirklich nur die Alternative des Weges gen Westen???
Eigentlich sind jetzt die IHK, das Arbeitsamt und die Wirtschaftsverbände gefordert, geeignete Modelle zu schaffen, Wege zu weisen und Unterstützung zu geben.
Aber leider hapert es damit auch in unserem eigentlich so schönen Mecklenburg – Vorpommer.
Und trotzdem sollte es bei dem Bedarf in den Firmen doch Möglichkeiten geben, gut ausgebildete und arbeitswillige IT-Kaufleute zu beschäftigen.
Variante 1 :
Es wäre ein gangbarer Weg, wenn sich mehrere kleinere oder mittlere Unternehmen zusammenschließen und eine Stelle gemeinsam finanzieren.
Sowohl beim Einkauf gemeinsam benötigter Materialien, Geräte, Technik usw. könnten die Firmen von Rabatten auf Grund der Menge profitieren.
Und die Computertechnik kann ebenso nach einem gut organisierten Ablaufplan gepflegt und gewartet, modernisiert und abgestimmt werden.
Bei 5 Firmen und einem Bruttogehalt von 1500 Euro wären es also 300 Euro monatlich für eine Vollstelle, ein zusätzlicher Arbeitsplatz mit Vollbeschäftigung – und nichts hat unser Land so nötig wie neue Arbeitsplätze.
Variante 2:
Der Weg in die Selbständigkeit ist sicher mit Risiken und Steinen gepflastert – aber warum nicht ein Dienstleistungsunternehmen für Kunden mit kleinen oder mittleren Strukturen gründen, das die oben genannten Dienstleistungen anbietet und realisiert?
Die Wahl der richtigen Unternehmensform ist dabei sicher wichtig, aber was wird für solch ein Unternehmen an Startkapital groß benötigt? Wissen, Flexibilität, Kundenorientiertheit und Service in hoher Qualität – und etwas Startkapital natürlich.
Wege und Möglichkeiten für diesen Weg gibt es unter anderem bei der Existenzgründerakademie auch an unserem Bildungsträger.
Variante 3 :
Endlich Unterstützung solcher Ideen durch Kammern, Arbeitsamt und Kommunen.
Die wichtigste Erkenntnis für mich war die, das der IT- Kaufmann/frau eine wichtige Schnittstelle zwischen Firmen und Anbietern von Technik, Material und allem anderen Rüstzeug für die Firmen darstellen kann. Schnittstelle auch zwischen Anwender und Anbieter von Software oder Hardware – kurz : ein wichtiges Bindeglied, das sowohl für effizienteren Einsatz finanzieller Mittel und vorhandener Technik sorgen kann, der beim Einkauf auch Handeln kann.
Und zwar Handeln in mehrerer Hinsicht – sowohl beim Preis als auch im Notfall.
Ich hoffe, mit dieser Arbeit zukünftigen IT-Kaufleuten ebenso helfen zu können als auch Anregungen gegeben zu haben für Firmen, IHK, Arbeitsamt und jede Firma, die über die Einstellung eines IT-Kaufmann/Frau nachdenkt.
Diese Arbeit legt natürlich keinen Wert darauf, vollständig oder allwissend zu sein. Sie soll aber Denkanstoß und Hilfe sein.
Thomas Vogel
Quellen:
Arbeitsamt : Berufsbild des IT- Kaufmann/-frau
IT- Kaufleute
innerhalb einer Umschulung in Bezug auf den Unterrichtsaufbau und die Unterrichtsinhalte
Erfahrungen aus der Tätigkeit während der Praktika
Einsatzmöglichkeiten unter Beachtung der wirtschaftlichen Struktur in Mecklenburg - Vorpommer
Erarbeitet von : Thomas Vogel
S.- Allende – Str. 45
17036 Neubrandenburg
Neubrandenburg, 03.09.2002
Gliederung
1. Grundsätzliche Bemerkungen
2. Kennzeichnung des Berufsbildes
3. Rahmenausbildungsplan
4. Darstellung des eigenen Ausbildungsverlaufes
5. Darstellung der Praktika
6. Schlussfolgerungen für die Unterrichtssystematik
7. Einsatzmöglichkeiten in M-V
8. Perspektiven und Förderung
1. Grundsätzliche Bemerkungen
Diese Hausarbeit entstand im Ergebnis einer Umschulung zum IT – Kaufmann an der TFA GmbH Neubrandenburg.
Die Maßnahme erstreckte sich über einen Zeitraum von 2 Jahren und wurde durch das Arbeitsamt Neubrandenburg gefördert.
Ziel des Teilnehmers war es, einen Beruf mit Perspektive zu erlernen, um die Chancen auf Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt zu verbessern.
Die wirtschaftliche Situation in M-V ist im wesentlichen durch mittelständische und Kleinunternehmen geprägt. Dieser Erkenntnis muß bei Zukunftsplanungen in allererster Linie Rechnung getragen werden.
Es ist also trotz eines Berufes in einer eigentlich entwicklungsfähigen Branche in der Region schwierig, auch mit einer erfolgreich bestandenen IHK – Prüfung ein entsprechendes Tätigkeitsfeld zu finden, das auch finanziell für den zukünftigen Arbeitnehmer lukrativ ist.
Erschwerend kommt dazu, das in der Region die wenigsten Unternehmen das genaue Berufsbild und Tätigkeitsfeld eines IT – Kaufmanns kennen oder beurteilen können.
Eine genaue Darstellung des Berufsbildes befindet sich unter Punkt 2 .
Zu wenig wird in der momentanen Situation sowohl von IHK und Arbeitsamt getan, um dieses für Unternehmen eigentlich interessante und wirtschaftlich durchaus effektive Berufsbild in Unternehmen, Betrieben und Einrichtungen bekannter zu machen.
Diese Hausarbeit soll in wesentlichen Zügen gerade dazu beitragen, den Beruf, die Einsatzmöglichkeiten und Ansätze für wirtschaftlich machbare Einsatzgebiete darzustellen.
Bildungsträger und Berufsschulen sowie zahlreiche Universitäten haben dem Ruf der Wirtschaft nach gut ausgebildeten IT – Fachkräften schnell und gut Rechnung getragen.
Mit der Ausbildung von IT – Kaufleuten als gedachte Schnittstelle zwischen Hersteller und Anwender , Wirtschaftsunternehmen und IT – Branche soll und kann den vielfältigen Problemen im IT – Bereich Abhilfe geschaffen werden.
In der Realität sieht die Umsetzung aber anders aus.
Auf der einen Seite haben noch zu wenig Unternehmen die Möglichkeiten des E – Bussiness erkannt, geschweige denn umgesetzt. Eine große Anzahl von Firmen verfügt weder über einen Internetzugang, noch weniger Unternehmen nennen eine Internetpräsenz ihr Eigen, in wenigen Unternehmen wird der Einsatz moderner Kommunikationstechnik noch nicht effektiv und gezielt realisiert oder werden Investitionen in diesem Bereich planlos und sporadisch, nur nach finanziellen Aspekten des Einkaufs getätigt.
Aussagen wie: „ Ich würde im Internet ja bessere Angebote suchen, kann aber meinen Zugang nicht einrichten“ ; „ Homepage – das ist doch viel zu teuer und wer soll sie betreuen, bei mir kann das Keiner in der Firma“, „ Wieso ist Ihr Computer besser und trotzdem billiger als meiner?“ - sie sind in 70 % der Unternehmen anzutreffen.
Es ist ein absoluter Widerspruch in sich selbst, der hier zu Tage tritt.
Fehlende Investitionsmöglichkeiten oder die Bereitschaft dazu, kurzfristiges, eingeengtes Denken in Unternehmen und fehlende finanzielle Mittel für die Beschäftigung sind auf Grund der Größe vieler Unternehmen absolute Hemmnisse, die zwar bekannt sind, aber nicht geändert werden.
Diese Arbeit soll und wird Möglichkeiten aufzeigen, das der Einsatz eines IT – Kaufmanns nicht nur eine Ausgabe, sondern vor allem eine positive Investition in die Unternehmenszukunft sein kann und soll.
oder
das ist hier die Frage!!!
Quelle: Arbeitsamt
BERUFSAUSBILDUNG
Es handelt sich um einen anerkannten Ausbildungsberuf nach dem Berufsbildungsgesetz. Die dreijährige Ausbildung
erfolgt im wesentlichen im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule.
Unter bestimmten Voraussetzungen ist eine Verkürzung der Ausbildungsdauer möglich.
2. Berufsbild des IT - Kaufmanns
Ausbildungsinhalte, die vermittelt werden, sind u.a.:
• wie ist der Ausbildungsbetrieb in den Punkten Beschaffung, Markt- und Kundenbeziehungen, Kaufmännische, Steuerung und Kontrolle organisiert,
• welche marktgängigen Systeme der IT-Technik gibt es und wie unterscheiden sie sich in Bezug auf :
Einsatzbereiche, Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit,
• wie beurteilt man die Kompatibilität von Speicherbausteinen, Ein- und Ausgabekomponenten und Peripheriegeräten,
• welche Programmierlogik und Programmiertechniken finden Anwendung,
• wie stellt man Systeme zusammen, verbindet und testet sie
sowie:
a. wie man Angebote von Informations- und Telekommunikationsdiensten sowie die Konditionen zur Nutzung vergleicht,
b. wie man Störungen unter Einsatz von Diagnosewerkzeugen analysiert und behebt sowie die Fehlertypologie und
c. Fehlerhäufigkeiten ermittelt,
d. wie man Projekte vorbereitet und Konzepte für Systemlösungen präsentiert,
e. wie man Datenmodelle entwickelt sowie Datenbankstrukturen festlegt,
f. wie man Systemlösungen in Zusammenarbeit mit den Benutzern einführt,
g. was beim Anpassen von Datenbanken an veränderte Anforderungen zu beachten ist,
h. wie man Bezugsquellen ermittelt, Leistungen ausschreibt und Vertragsverhandlungen führt,
i. welche Hard- und Softwarefehler, Bedienungsfehler und Probleme bei der Infomations- und Arbeitsorganisation
j. auftreten können und wie man Störungen analysiert und behebt,
k. wie man Benutzerschulungen plant und durchführt.
Ausbildungsinhalte, die vermittelt werden, sind u.a.:
• wie ist der Ausbildungsbetrieb in den Punkten Beschaffung, Markt- und Kundenbeziehungen, Kaufmännische, Steuerung und Kontrolle organisiert,
• welche marktgängigen Systeme der IT-Technik gibt es und wie unterscheiden sie sich in Bezug auf :
Einsatzbereiche, Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit,
• wie beurteilt man die Kompatibilität von Speicherbausteinen, Ein- und Ausgabekomponenten und Peripheriegeräten,
• welche Programmierlogik und Programmiertechniken finden Anwendung,
• wie stellt man Systeme zusammen, verbindet und testet sie.
3. Ausbildungsinhalte
Im Rahmenausbildungsplan sind folgende Inhalte und Berufsbildpositionen enthalten:
1.) Der Ausbildungsbetrieb
- Stellung, Rechtsform und Struktur
- Berufsbildung, Arbeits- und Tarifrecht
- Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz
- Umweltschutz
2.) Geschäfts- und Leitungsprozesse
- Leistungserstellung und – verwertung
- Betriebliche Organisation
- Beschaffung
- Markt – und Kundenbeziehungen
- Kaufmännische Steuerung und Kontrolle
3.) Arbeitsorganisation und Arbeitstechniken
- Informieren und Kommunizieren
- Planen und Organisieren
- Teamarbeit
4.) Informations – und telekommunikationstechnische Produkte und Märkte
- Einsatzfelder und Entwicklungstrends
- Systemarchitektur, Hardware und Betriebssysteme
- Anwendungssoftware
- Netze, Dienste
5.) Herstellen und Betreuen von Systemlösungen
- Ist – Soll Analyse und Konzeption
- Programmiertechniken
- Installieren und Konfigurieren
- Datenschutz und Urheberrecht
- Systempflege
6.) Branchenspezifische Leistungen
- Geschäftsprozesse
- Planung, Steuerung und Kontrolle
7.) Rahmenbedingungen für den Einsatz von Informationstechnik
- Arbeitsorganisation und Organisationsentwicklung
- Informationsentwicklung
- Personalwirtschaft
- Rechnungswesen und Controlling
8.) Projektplanung und –durchführung
- Anforderungsanalyse
- Konzeption
- Projektvorbereitung
- Projektdurchführung
- Zusatz meinerseits: Projektbericht/ Dokumentation
9.)Beschaffen und Bereitstellen der Systeme
- Einkauf
- Auftragsabwicklung
- Installation und Optimierung
- Systemverwaltung
9.) Benutzberatung und Benutzerunterstützung
- Ergonomie
- Anwendungsprobleme
- Einweisen und Schulen
Dieser Rahmenausbildungsplan wurde hilfreich ergänzt durch einen Kurs Marketing.
4. Darstellung des eigenen Ausbildungsverlaufes
Die Umschulung zum IT-Kaufmann/-frau unterscheidet sich von der Erstausbildung insoweit, das es einen wesentlich höheren Theorieteil gegenüber den Praktika gibt, die Ausbildung allerdings auch in 2 Jahren erfolgt.
Dadurch ergibt sich eine sehr konzentrierte Form der Ausbildung, die sowohl von Dozenten als auch Teilnehmern viel Arbeit, Konzentration und Lernbereitschaft erfordert.
Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Theorie und Praxis sowie die organisatorisch richtige Planung des Ablaufs der einzelnen Kurse und Fächer spielen dabei eine wesentliche Rolle.
Hier obliegt dem Ausbildungsbetrieb eine verantwortungsvolle Aufgabe – durch fehlende Ausbildungsinhalte werden Voraussetzungen in anderen Kursen nicht erfüllt, kommt es zu Verzögerungen.
Meine eigene Ausbildung erfolgte in 4 wesentlichen Abschnitten:
- 1. berufstheoritische Grundlagen
- 2. 3 monatiges Praktikum
- 3. theoritische Ausbildung
- 4. Zweites Praktikum mit 3wöchiger Prüfungsvorbereitung
In der Organisation der berufstheoretischen Bildung gab es von der Reihenfolge her einige kleinere Ungereimtheiten.
Ich hätte mir gewünscht, das der Bereich Arbeitstechniken und Arbeitsorganisation weiter am Anfang gestanden hätten. Gerade in diesen beiden Fächern werden wesentliche Voraussetzungen geschaffen, um im weiteren Verlauf der Ausbildung bestimmte Inhalte besser zu verstehen und auch darzustellen zu können.
Die EDV – Ausbildung basiert gerade auf diesen Bereichen in vielen Beziehungen , ob es die Erarbeitung von Struktogrammen ist oder die Ablauforganisation.
Noch mehr benötigt sind diese Grundlagen bei der Projektgestaltung und allen damit zusammengehörenden Ausbildungsinhalten.
In den Praktika wurde in den Firmen, in denen unsere Teilnehmer zum Einsatz kamen, schnell deutlich, das ein großes Maß an Eigeninitiative gefragt ist, um auch im Unterricht nicht oder noch nicht behandelte Themen, Systeme oder Anwendungen zu verstehen und anwenden zu können. Ohne persönlichen Einsatz und Lernen auch außerhalb der Ausbildung, der Beschäftigung mit Entwicklungen und Trends wird die Ausbildung nicht erfolgreich verlaufen.
Für mich persönlich hieß es, sich speziell mit den Themen Inkassowesen, Homepagegestaltung und Internetrecht zu beschäftigen. Dabei war es sehr positiv, das unsere Dozenten auch außerhalb der eigentlichen Ausbildungszeiten immer ein offenes Ohr und Geduld bei Fragen, Problemen und Hilferufen hatten.
Ungeheuer nutzbringend war für mich und meine Kollegen die Lösung von älteren Prüfungskomplexen der IHK, sprich Prüfungskomplexe bereits gelaufener Prüfungen. An diesen konnten wir einerseits sowohl unser derzeitiges Wissen testen als auch uns einlesen in „ Prüfungsdeutsch“ – eine Aufgabe, die jeder zukünftige IHK – Prüfling sehr gewissenhaft erledigen sollte.
5. Darstellung der Praktika
Ich habe meine beiden Praktika in einer Neubrandenburger Inkassofirma realisiert.
Diese fast 6 Monate waren für mich und meine berufliche Bildung sehr interessant und lehrreich, da in diesen Praktika sowohl Computer als auch Rechtsfragen und Rechnungswesenkenntnisse gefragt waren.
Durch meine Arbeit konnte die Firma in Sachen Internetnutzung, Systemmodernisierung und Netzwerkgestaltung sehr viele Aufgaben und Anforderungen sowohl wirtschaftlich effektiv als auch arbeitserleichternd gestalten und realisieren.
Ich wurde sowohl mit einem gut abgegrenzten Arbeitsgebiet eingesetzt, erfuhr sehr viel Verständnis und Unterstützung und konnte mein Wissen und meine Erfahrungen in selbständiger Arbeit zum Nutzen des Unternehmens mit einbringen.
Anderen Kollegen erging es ähnlich, andere machten die Erfahrung, das sie zu eigentlich sie unterfordernden Aufgaben eingesetzt wurden.
Die Erfahrung unsererseits besteht also darin , das es sehr von Nutzen ist, wenn der Ausbildungsbetrieb feste Partner für die Praktika hat, die einerseits wissen, welche Anforderungen der Praktikant erfüllen soll, andererseits dem Praktikanten die Möglichkeit bietet, sich produktiv und schöpferisch einzubringen.
Der Praktikant als billigste Arbeitskraft für Aufgaben, die sonst keiner macht oder machen will wird jeden davon Betroffenen seinen Optimismus nehmen, einmal ein kreativ forderndes Betätigungsfeld zu finden.
Ein enges Miteinander von Ausbildungsbetrieb und Praktikumsbetrieb ist also gefragt.
6. Schlussfolgerungen für die Ausbildungssystematik
Ich möchte an dieser Stelle nochmals auf einige Fragen zurückkommen, die ich in vorhergehenden Punkten bereits angerissen habe.
Unter Ausbildungssystematik verstehe ich die richtige zeitlich und organisatorische Abfolge der einzelnen Ausbildungsinhalte, abgestimmt untereinander.
Die Mängel treten schnell zu Tage :
- Wissenslücken in anderen Fächern
- Vorausgesetzte Kenntnisse fehlen
- Unterrichtsverzögerung durch notwendige Zusatzerklärungen
- Fehlende Informationen unter den Dozenten
- Fehlende Kenntnisse bei Arbeitstechniken
Nach meinen Erkenntnissen sollte die Unterrichtsgestaltung in der Umschulung wie gefolgt aufgebaut sein:
1. Abschnitt : Schwerpunkt Arbeitstechniken , Arbeitsorganisation und Grundlagen der EDV
Rechnungswesen und Controlling
2. Abschnitt : Schwerpunkt Systeme, Netzwerke
und Grundlagen der Projektarbeit
3. Abschnitt : Projektplanung und Durchführung von
Projekten
In den einzelnen Abschnitten sollte eine konkrete Abstimmung unter den Dozenten erfolgen, welche Unterrichtsinhalte in welcher Reihenfolge behandelt werden. Somit wird vermieden, das in den einzelnen Fächern Themen behandelt werden, die gewisse Grundkenntnisse bereits erfordern und vorausgesetzt werden.
Rechnungswesen erfordert z.B. bei der Behandlung des Themenkomplexes kaufmännische Software ( KHK, SAP, RA-Micro) die Kenntnis bestimmter Grundlagen der Anwendungen wie Access, Excel und die Fähigkeit, die theoretischen Abläufe im Bereich Rechnungswesen zu beherrschen.
Ein Projekt im EDV –Bereich wie die Installation eines Netzwerkes setzt voraus, das der Umschüler in der Lage ist, die betriebliche Struktur zu erkennen, zu entwickeln und die IT- technischen Kenntnisse einzubringen.
Die alte Weisheit: Setze ein Bein vor das andere....... bewahrheitet sich hier voll.
Fachenglisch sollte unbedingt beherrscht werden. Hier ist bei vorwiegend älteren Teilnehmern mit Schwierigkeiten zu rechnen, ebenso bei Teilnehmern ,die in der Schule kein Englisch hatten. Gerade im IT – Bereich sind viele Begriffe englisch terminiert – wenn ich hier keine Kenntnisse in Sprache und Übersetzung habe, wird ein Erfüllen der Aufgaben nicht möglich sein.
Dieser Sprachunterricht sollte ebenfalls ganz weit am Anfang stehen und kontinuierlich im weiteren Verlauf vervollkommnet und aufgefrischt werden.
7. Einsatzmöglichkeiten und Perspektiven in M – V
Unser Bundesland ist in seiner wirtschaftlichen Struktur geprägt von vielen kleineren und mittleren Unternehmen. Der Tourismus ist eine der Haupteinnahmequellen .
Große Unternehmen der Industrie mit mehr als 50 Beschäftigten bilden die Ausnahme und sind meist in größeren Städten anzutreffen.
Dadurch ergibt sich die Schwierigkeit, als IT –Kaufmann eine entsprechende Stelle zu finden, die auch entsprechend bezahlt wird.
Der Beruf des IT – Kaufmanns hat sicherlich Perspektive – in Raum Hannover –Celle – Braunschweig werden täglich ca. 150 Stellen angeboten in der regionalen Presse.
Stellt sich die Frage : Was fange ich als IT-Kaufmann/frau an? Bleibt wirklich nur die Alternative des Weges gen Westen???
Eigentlich sind jetzt die IHK, das Arbeitsamt und die Wirtschaftsverbände gefordert, geeignete Modelle zu schaffen, Wege zu weisen und Unterstützung zu geben.
Aber leider hapert es damit auch in unserem eigentlich so schönen Mecklenburg – Vorpommer.
Und trotzdem sollte es bei dem Bedarf in den Firmen doch Möglichkeiten geben, gut ausgebildete und arbeitswillige IT-Kaufleute zu beschäftigen.
Variante 1 :
Es wäre ein gangbarer Weg, wenn sich mehrere kleinere oder mittlere Unternehmen zusammenschließen und eine Stelle gemeinsam finanzieren.
Sowohl beim Einkauf gemeinsam benötigter Materialien, Geräte, Technik usw. könnten die Firmen von Rabatten auf Grund der Menge profitieren.
Und die Computertechnik kann ebenso nach einem gut organisierten Ablaufplan gepflegt und gewartet, modernisiert und abgestimmt werden.
Bei 5 Firmen und einem Bruttogehalt von 1500 Euro wären es also 300 Euro monatlich für eine Vollstelle, ein zusätzlicher Arbeitsplatz mit Vollbeschäftigung – und nichts hat unser Land so nötig wie neue Arbeitsplätze.
Variante 2:
Der Weg in die Selbständigkeit ist sicher mit Risiken und Steinen gepflastert – aber warum nicht ein Dienstleistungsunternehmen für Kunden mit kleinen oder mittleren Strukturen gründen, das die oben genannten Dienstleistungen anbietet und realisiert?
Die Wahl der richtigen Unternehmensform ist dabei sicher wichtig, aber was wird für solch ein Unternehmen an Startkapital groß benötigt? Wissen, Flexibilität, Kundenorientiertheit und Service in hoher Qualität – und etwas Startkapital natürlich.
Wege und Möglichkeiten für diesen Weg gibt es unter anderem bei der Existenzgründerakademie auch an unserem Bildungsträger.
Variante 3 :
Endlich Unterstützung solcher Ideen durch Kammern, Arbeitsamt und Kommunen.
Die wichtigste Erkenntnis für mich war die, das der IT- Kaufmann/frau eine wichtige Schnittstelle zwischen Firmen und Anbietern von Technik, Material und allem anderen Rüstzeug für die Firmen darstellen kann. Schnittstelle auch zwischen Anwender und Anbieter von Software oder Hardware – kurz : ein wichtiges Bindeglied, das sowohl für effizienteren Einsatz finanzieller Mittel und vorhandener Technik sorgen kann, der beim Einkauf auch Handeln kann.
Und zwar Handeln in mehrerer Hinsicht – sowohl beim Preis als auch im Notfall.
Ich hoffe, mit dieser Arbeit zukünftigen IT-Kaufleuten ebenso helfen zu können als auch Anregungen gegeben zu haben für Firmen, IHK, Arbeitsamt und jede Firma, die über die Einstellung eines IT-Kaufmann/Frau nachdenkt.
Diese Arbeit legt natürlich keinen Wert darauf, vollständig oder allwissend zu sein. Sie soll aber Denkanstoß und Hilfe sein.
Thomas Vogel
Quellen:
Arbeitsamt : Berufsbild des IT- Kaufmann/-frau
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