Ibis-Card Testbericht

Ibis-card
ab 283,42
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Summe aller Bewertungen
  • Anwendbarkeit der Karte:  in vielen Märkten in Europa
  • Verständlichkeit des Systems:  sehr gut
  • Information & Kundenservice:  sehr gut
  • Prämienauswahl:  sehr gut

Erfahrungsbericht von Travelwriter

Für meine Nächte gabs ne rote Karte....

4
  • Anwendbarkeit der Karte:  in vielen Märkten in Europa
  • Verständlichkeit des Systems:  sehr gut
  • Information & Kundenservice:  sehr gut
  • Prämienauswahl:  gut

Pro:

deutsche Hotline, kulantes Verhalten, keine automatische Verlängerung

Kontra:

Registrierungsprobleme, Vorteil muß erst erschlafen werden...

Empfehlung:

Ja

Am vergangenen Freitag hatte ich zum ersten Mal die blaue Accor Favorite Guest Clubkarte in meiner Post. Sie wurde mir als Ersatz für meine rote IBIS Karte zugesandt.

Nach langem Überlegen hatte ich mich entschlossen von der IBIS Card auf die höhere Accor Karte zu updaten. Als ich mir die neue Karte in Blau ansah, musste ich mich unwillkürlich an meine Näche mit der roten IBIS Karte zurück erinnern.

Vorgeschichte

Vor vielen Jahren pflegte ich meine Hotels grundsätzlich am Reiseort in den Tourismuszentralen am Bahnhof zu buchen. Damals gab es noch kein Internet und ich hatte keine Lust Reisebüros für die Buchungen zu verwenden, da ich sehr gerne spontan reiste und schon mal unterwegs einen ganz anderen Ort ansteuerte als ursprünglich geplant.

Mit der Zeit fiel mir auf, dass ich mich in IBIS Hotels besonders wohl fühlte und vor allem ihr Preis/Leistungsverhältnis als angenehm empfand.

Erstes Kennen lernen

Im März 1999 war ich wieder unterwegs in Deutschland, wo ich einen Besuch auf der CEBIT in Hannover mit einer kleinen Rundreise kombiniert hatte. Routinemäßig hatte ich alle Abende in einem IBIS Hotel gebucht.

An meinem ersten Abend überraschte mich die Dame an der Rezeption mit einem Vorschlag (Na, was kommt jetzt?)

Sie wies mich auf ein Angebot hin, das sich IBIS Card nannte. Bei sofortiger Anmeldung würde ich in über 700 IBIS Hotels die Nacht um 10% billiger bekommen und jede 11. Nacht wäre überhaupt kostenlos. Das Ganze würde mir nur 110 Euro (genau genommen waren es damals nur 100 Euro) für die Kartengebühr kosten.

Ich sagte nicht sofort ja, aber ich zog mich mit dem Prospekt auf mein Zimmer zurück und begann zu rechnen.

Kleines IBIS 1x1

Eine durchschnittliche Nacht kostete mir damals so um die 50 Euro. Davon gab es Abweichungen, wenn im Sommer die Hotels auf 40 Euro runter gingen oder wenn ich in den ziemlich teuren Hotels in München oder Heidelberg übernachtete (bis zu 70 Euro).

Ich rechnete mir aus, dass ich rund 10x in einem IBIS übernachten müsste, um den Kartenpreis wieder ausgeglichen zu haben. Das erklärt sich aus dem Rabat für 10 Nächtigungen a la 50 Euro, der dann 50 Euro betragen würde. Dazu eine Nacht in einem 60 Euro Hotel frei und die 110 Euro sind eingespart.

Daraus erkannte ich für mich sofort das \'Tolle\' an der Karte. Mit dieser Karte macht die Hotelkette auf jeden Fall Gewinn, da der Kunde zuerst mal 110 Euro einbezahlt, egal ob er eine Dienstleistung in Anspruch nimmt oder nicht.

Nur sehr starke Nutzer der Hotelkette hätten von der Karte einen Vorteil und das auch nicht immer, wie ich später noch erkennen würde.

Abschluss

Da ich aber bereits auf dieser einen Reise vier Nächte in IBIS Hotels verbringen würde, war für mich klar die Karte zu nehmen.

Also unterschrieb ich den entsprechenden Antrag und übergab ihn der Dame. Ich musste für jene Nacht dann tatsächlich nur mehr 90% des vereinbarten Preises bezahlen.

Ablauftechnisch konnte aber die Nacht nicht registriert werden. Erst als ich die rote Karte ca. zwei Wochen später in meinen Händen hielt, konnte ich die bisher bezahlten Rechnungen an eine französische Adresse einsenden. Diese registrierte dann meine vier Nächtigungen, so dass ich mich auf die 11. Nacht freuen konnte, den die wäre dann ja kostenlos.

Abgebucht wurde übrigens über meine Kreditkarte.

Französische Adresse

Die Verwaltung des Programms war in Frankreich. Bei solchen ausländischen Adressen ist es natürlich immer ein bisschen die Frage, ob man sich bei Problemfällen gut verständigen können würde.

Hier muss ich der Hotelkette eindeutig ein Lob aussprechen. Ich musste wegen dem einen oder anderen Problem mehrmals die Telefonnummer kontaktieren bzw. Briefe schreiben.

In allen Fällen hatte ich eine deutsch sprechende Ansprechperson und in allen Fällen wurde die Angelegenheit in meinem Sinne unbürokratisch gelöst.

Es gab Probleme?

Ja, die gab es. Allerdings waren die Ursachen dafür nicht immer auf der Seite des Hotels zu suchen...

Einmal hatte ich geschafft, drei Hotelgutscheine verfallen zu lassen (Gültigkeitsdauer 18 Monate)Ein kurzer Brief nach Frankreich und sie wurden mir um ein halbes Jahr verlängert.

In einem anderen Fall hatte ich nach dem Reservieren im Internet vergessen, die IBIS Karte wieder in die Geldbörse zu stecken. Darum lag sie dann beim Einchecken nicht vor der Dame an der Rezeption sondern bei mir zuhause neben dem Computer.

Dazu muss man wissen, das diese Karte die Legitimation für das Programm ist. Allerdings glaubte man mir auch so, das ich ein Kartenbesitzer bin, wobei mein Hinweis ein wenig genutzt haben mag, dass in der Internetreservierung die Nummer meiner Karte enthalten war.

Später einmal streikte die französische Post und die neue Jahreskarte traf nicht rechtzeitig ein. So reiste ich an jenem Wochenende nicht mir einer roten Karte, sondern mit dem Fax von meinem Verlängerungsantrag. Auch hier konnte ich erfolgreich den Rabatt erwirken.

Leider hatte das alles den Nachteil, das man die Nächte nicht registrieren konnte. Doch auch dafür gab es eine praktische Abhilfe. Ich sendete Kopien der bezahlten Rechnungen nach Frankreich und forderte die Registrierung nach.

Auch hier erfolgte die Registrierung kurz und schmerzlos. Hierzu muss ich aber anmerken, dass gerade in den ersten Jahren, diese Briefe nach Frankreich zur Routine geworden waren.

In den ersten Jahren der Nutzung passierte es nämlich öfters, das die Nächte nicht immer registriert wurden. Das lag wohl daran, dass die Einrichtungen in den Hotels zum Teil fehlerhaft arbeiteten, die Registrierungen via Computer oder via Post nicht in Frankreich eintrafen.

Aber wie bereits erwähnt, ein Zusenden der Rechnungen in Kopie genügte und die Nächte wurden nachträglich registriert.

Die Registrierung der Nächte konnte ich übrigens auf einem Kontoauszug erkennen, der mir 6x im Jahr zugesendet wurde. Dort konnte ich praktisch ablesen, welche Nächtigungen registriert wurden (und welche eben nicht).

Da hier eben nicht fehlerlos gearbeitet wurde, machte ich es mir zur Routine, diese Kontoauszüge sorgfältig zu studieren.

Wurden schon alle Vorteile erwähnt?

Nein, da gab es noch ein paar. Allerdings muss man diese Vorteile ein wenig genauer unter die Lupe nehmen.

Zimmergarantie

Da wäre zum Beispiel die Zimmergarantie. Laut Prospekt muss mir das Hotel ein Zimmer bereitstellen, wenn ich zwei Tage vorher buche. Für mich als spontaner Reisender war das nicht so der große Hit und ich nahm es auch nie in Anspruch.

Allerdings muss man wissen, wie die Hotels damit umgehen. Sie halten immer Zimmer reserviert um diesen Punkt erfüllen zu können. Diese Zimmer werden dann im letzten Augenblick - wenn sich kein IBIS Karten Besitzer gemeldet hat - frei gegeben. Darum kann es passieren das ein Hotel zuerst kein Zimmer, dann doch ein Zimmer frei hat.

Für mich war es immer wieder lustig zu sehen, dass ich beim Buchen auf der Website der Hotelkette zunächst kein freies Zimmer fand, beim Eingeben der Nummer der IBIS Kartennummer dann doch eines frei war.

Besonderer Empfang

Als Kartenbesitzer wurde mir ein besonderer Empfang zugesagt. Allerdings gab es zur roten Karte nie einen roten Teppich. Der besondere Empfang war meistens eine Einladung an die Bar wo ich ein Freigetränk erhielt.

In seltenen Fällen war es etwas anderes. Die kuriosesten Geschenke waren dabei ein Weihnachtsenkel und eine Kaffeetasse.

Manchmal wurde aber auch darauf vergessen. Das lag wohl daran, das ich vielleicht auch mal auf eine neue Kraft gestoßen war oder diese sehr gestresst war. Aber ein diplomatischer Wink in Richtung \'Gibt\'s eigentlich noch diese Einladungen an die Bar?\' half hier immer weiter.

Früh kommen, spät gehen

Theoretisch hätte ich als Besitzer dieser Karte schon um 12:00 mein Hotelzimmer beziehen können bzw. hätte es erst um 15:00 räumen müssen. Dann kann natürlich große Vorteile mit sich bringen. In meinem konkreten Fall nutzte ich das Angebot aber nie.

Vorzugstarife bei Europcar

Theoretisch hätte ich mir einen Mietwagen bei Europcar günstiger ausleihen können. Auch von diesem Angebot machte ich nie Gebrauch, da ich gerade in den großen Städten lieber mit der U-Bahn fahre.

10% auf alles

Beim Kalkulieren der Rentabilität der Karte sollte man noch berücksichtigen, dass sie auch für die Umsätze im Restaurant oder an der Bar gilt.

Auch für das Frühstück, dass bei den Hotels der IBIS Kette extra zu bezahlen ist (9 Euro) werden 10% zu Abzug gebracht.

Allerdings muss man dazu wissen, dass nicht jedes IBIS Hotel ein Restaurant besitzt, manche haben nur eine sehr kleine Bar. Weiters sollte man sich im Klaren darüber sein, dass bei diesen zentral gesteuerten Hotelketten auch das Essen sehr standardisiert ist.

Ich persönlich erlebte das Frühstück und das Abendessen z.B. in Deutschland und in Österreich als sehr einheitlich ausgeprägt, was natürlich meine Esslaune etwas schmälerte.

Deshalb neigte ich in den vergangenen Jahren eher dazu, auf das Frühstück zu verzichten und das Abendessen nur in Sonderfällen im Hotel einzunehmen.

Grenzen bei den 10%

Den 10% sind leider auch Grenzen gesetzt. Reist man z.B. zu zweit und möchte lieber zwei Zimmer statt ein Zimmer beziehen, werden die 10% nur auf das Zimmer des Kartenbesitzers angewandt.

Das ist natürlich etwas schade, den manchmal teilt man sich mit einer netten Begleitung zwar die Reise aber nicht das Zimmer.

Aber es gibt Hoffnung, sobald man nämlich mit der netten Begleitung gemeinsame Kinder hat, können diese im zweiten Zimmer schlafen und die 10% werden wieder angewandt.

Beim gemeinsamen Abendessen kann man natürlich als Kartenbesitzer wieder Großzügigkeit beweisen und damit auch die 10% zum Abzug bringen...

Die 11. Nacht, optimal genutzt

Nach 10 Nächtigungen ist sie fällig: Die 11. Nacht, die ja kostenlos ist. Konkret sah das immer so aus, dass ich nach 10 Nächten einen so genannten Wochenend-Hotelgutschein bekam. Mit diesem konnte ich in jedem IBIS Hotel absteigen, bzw. hätte ich auch eine Nacht in Hotels der Ketten Sofitel, Novotel, Mercure und Suitehotel um 30 Euro billiger bekommen.

Ich übernachtete grundsätzlich zu zweit in den teureren Hotels der Hotelkette und kam dadurch noch besser auf meine Kosten, da bei diesen Gutscheinen auch das Frühstück eingeschlossen war.

Allerdings muss man beim Umgang mit diesen Gutscheinen aufpassen. Die Hotels bekommen diese Nacht nur zum Teil ersetzt. Deshalb ist die Freude darüber unterschiedlich. An flauen Sommertagen herrscht große Freude, an Messetagen werden solche Gutscheine abgelehnt, was laut Prospekt auch zulässig ist.

Darum ist es auch wichtig, die Akzeptanz des Gutscheins schon beim Buchen abzufragen. An Messetagen wurde mir schon öfters am Telefon gesagt, dass man ihn leider nicht akzeptieren könne.

Die Gutscheine galten übrigens nur am Wochenende (FR Nacht bis SO Nacht), bzw. in Nächten rund um einen Feiertag, im Sommer waren sie dann auch für die ganze Woche gültig.

Prozente bei anderen Hotels

In Bezug auf anderen Hotels der ACCOR Gruppe erlebte ich die Kundenkarte etwas uneinheitlich. Am Anfang konnte ich sie auch in anderen Hotels (Mercure, Sofitel, etc.) Kosten sparend anwenden, dann ging dies plötzlich nicht mehr.

2002 wurde dann wieder im Rahmen des Accor Harmony Programm damit geworben, dass man Prozente bei den oben genannten Hotels bekommen würde, später fiel mir das wieder weniger auf. Das lag vielleicht auch daran, dass die Marketing Leute der Hotelkette jetzt lieber mit der blauen Karte (siehe unten) punkten möchten.

Verlängerung

Die Karte ist ja leider nur ein Jahr gültig. Dann muss eine neue besorgt werden und wieder sind 110 Euro fällig. Die Verlängerung erfolgt übrigens nicht automatisch, was ich als sehr faire Vorgangsweise bezeichnen möchte.

Stattdessen wurde mir der Verlängerungsantrag zugesandt und die Vorteile noch mal aufgezählt. Dabei war IBIS allerdings sehr konsequent. Reagiert man nicht auf das erste Schreiben, bekommt man ein zweites.

Reagiert man nicht auf das zweite Schreiben, bekommt man ein drittes....

Ich hatte mir mit dem Verlängern immer sehr viel Zeit gelassen, was dann dazu geführt hat, dass IBIS den Beginn der Jahreskarte einmal in das nächste Monat schob. Das war sehr kundenfreundlich, weil damit hatte ich für jenes Monat, in dem ich nicht reiste auch nichts bezahlen müssen.

Allerdings sollte man diesen Punkt nicht zu sehr ausreizen, den der Übertrag von registrieren Nächtigungen von einem Jahr ins nächste funktioniert nur, wenn man eben anständig verlängert und nicht einfach aussetzt.

Resümee

Für mich hat sich die Nutzung der Karte ausgezahlt. Für die Hotelkette wahrscheinlich auch, den natürlich hatte ich in den verschiedenen Städten nahezu immer versucht ein IBIS Hotel zu nehmen.

Man muss sich aber im Klaren darüber sein, dass man bei dieser Karte gleich am Anfang einen Jahresbetrag bezahlt. Ob man ihn auch nutzen kann, muss dann die Zukunft zeigen...

Umstieg auf Accor Favorite Guest Clubkarte

Leider muss ich auf Grund des letzten Schreibens von der Hotelkette davon ausgehen, das das Programm um die rote IBIS Karte aufgelöst wird. Deswegen bin ich auch auf die blaue Karte umgestiegen. Diese gewährt im Wesentlichen für 130 Euro Jahresgebühr Rabatte auch für andere Hotels der Accor Hotelkette (Novotel, Sofitel, Mercure, Suitehotel, Accor Thalassa, Accor Vacances).

Statt den Hotelgutscheinen wird es ein kompliziertes Prämiensystem geben, mit dem ich aber erst Erfahrungen sammeln muss. Das Komplizierte daran ist, daß man nicht mehr Gutscheine für eine Nacht, sondern Gutscheine in Euros erhält. Die damit bezahlten Nächte generieren nun wieder seinerseits Prämienpunkte. Damit kann man nicht mehr so gut mit 10 billigen Nächten eine teure Nacht finanzieren...

Die anderen Punkte bleiben gleich (Einladung an die Bar, späte Abreise, Buchungsgarantie, Rabatt bei Europcar) bzw. bleiben hoffentlich gleich (deutschsprachiger Kontakt, Kulanz bei diversen Problemen). So gesehen sollte dieser Bericht auch ein wenig Hinweis auf die blaue Karte gegeben haben können....

November 2004

61 Bewertungen, 4 Kommentare

  • redwomen

    29.12.2004, 11:39 Uhr von redwomen
    Bewertung: sehr hilfreich

    mir, wenn man so oft unterwegs ist wie du, ist diese Karte sicherlich mehr als sinnvoll genützt. LG Maria

  • princesse

    10.12.2004, 23:30 Uhr von princesse
    Bewertung: sehr hilfreich

    vielleicht - statt updaten? :-)

  • samtpfote

    25.11.2004, 16:39 Uhr von samtpfote
    Bewertung: sehr hilfreich

    Das ist ein ausführlichewr Bericht, der keine Fragen offen läßt.

  • Panda

    22.11.2004, 06:53 Uhr von Panda
    Bewertung: sehr hilfreich

    ein sehr ausführlicher Bericht, vielen Dank :) Ich hab mir die Anschaffung der Karte auch schon überlegt, kam aber zum Schluss dass ich zu wenig in den Hotels dieser Kette übernachte