Icewind Dale (PC Rollenspiel) Testbericht

Icewind-dale-pc-rollenspiel
ab 10,29
Auf yopi.de gelistet seit 10/2004

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Erfahrungsbericht von killermieze

Ahhhhhhh........auf in den Kampf.....

Pro:

gutes Gameplay, gute Story, viel Spielspaß

Kontra:

Grafik

Empfehlung:

Ja

Icewind Dale

Im Augenblick spiele ich das spiel zum zweiten mal, diesmal in der MAC-Version, aber keine Angst, ich bin in der richtigen Kategorie, da ich das Spiel auch schon einmal in der PC-Version gespielt habe. Generell sind die unterschiede bei dem Spiel in den verschiedenen Versionen sowieso so gering. Was aber ein Vorteil ist, die PC-Version habe ich auf Deutsch gespielt, die MAC-Version ist in Englisch, so dass ich euch da auch etwas von den Unterschieden berichten kann.

Ich komme in diesem Bericht nicht drum herum, einige Vergleiche zwischen zwei anderen, ähnlichen Spielen zu ziehen. Icewind-Dale ist technisch stark verwandt mit Baldurs-Gate und vom der Art des Spiels ähnelt es doch sehr Diablo. Dazu aber später mehr.


Story

Alles beginnt im Osthafen (Easthaven), dort kommt ihr an und wisst nicht so recht, was ihr tun sollt. Aber ein alterwürdiger Held erzählt euch, dass er eine Expedition zusammenstellt um der Stadt Kuldahar zu helfen und nach dem rechten zu sehen. Wie es eben so ist im Leben eines Helden habt ihr gerade nichts besseres zu tun und entschließt euch, an der Expedition teilzunehmen.

Doch leider steht die Expedition unter keinem guten Stern. Auf dem Weg nach Kuldahar wird die Gruppe angegriffen und ihr (das heißt eure Gruppe) seit die einzigsten Überlebenden.

Also schlagt ihr euch alleine nach Kuldahar durch. Dort angekommen beginnt das Abenteuer erst richtig. Ihr werdet von dem Erzduiden der Stadt gebeten, die mysteriöse Bedrohung der Stadt zu untersuchen. Und so geht es los, im Verlauf des Spiels werdet ihr Höhlen, unterirdische Labyrinthe, Krypten, eine alte Elfenfestung, eine Zwergenstadt und noch vieles mehr erkunden müssen, um das Geheimnis zu lüften. Selbstverständlich sind euch nicht alle Wesen die euch da begegnen wohl gesonnen, ganz im Gegenteil. Viel mehr über die Story möchte ich hier nicht verraten, den ich finde sie sehr spannend und packend und ich möchte euch ja nicht den Spaß beim spielen verderben.

Gameplay

Das Spiel Icewind-Dale basiert auf dem Spielprinzip der bekannten Table-Top-Spiele aus der AD&D-Reihe, die wohl als die Urväter der Rollenspiele gelten und meiner Meinung nach gibt es derzeit auch kein besseres Spielprinzip für Rollenspele.

Am Anfang des Spiels müsst ihr eure Gruppe, die aus 6 Charakteren besteht, nach euren Wünschen zusammenstellen.

Zuerst wird erst einmal das Geschlecht festgelegt, was aber bei Icewind-Dale keine Rolle spielt. Danach könnt ihr euch ein hübsches Bildchen eures Charakters dazu nehmen, mit diesem Bild erscheint der Charakter dann immer in der Statusanzeige. Es gibt etwa 20 fertige Bilder, aber man kann natürlich auch selbst welche hinzu fügen. Hat man das gemacht steht die Wahl der Rasse an. Es gibt in Icewind-Dale sechst verschiedene Rassen: Menschen, Elfen, Halbelfen, Gnome, Halblinge und Zwerge. Jede Rasse hat ihre Besonderheiten sowie ihre Vor- und Nachteile. Was das jetzt im einzelnen alles ist, möchte ich hier nicht erklären, es würde zu weit führen und ich möchte das komplette Regelwerk von AD&D erklären.

Nach der Wahl der Rasse steht die Wahl der Klasse an. Die Klasse lässt sich am ehesten mit dem Beruf vergleichen. So besteht die Möglichkeit der Wahl zwischen einem Kämpfer, einem Paladin, einem Waldläufer, einem Kleriker, einem Druiden, einem Magier, einem Dieb, einem Barden oder einem spezialisiertem Magier. Jede Klasse hat wiederum besonderer Eigenschaften. So kann nur ein Dieb Schlösser knacken und somit so manchen Schatz für die Gruppe zugänglich machen. Auch ist ein Magier nicht so stark wie ein Kämpfer und natürlich nicht so geschickt im Nahkampf. Aber wie eben bei den Rassen würde dies alles wieder viel zu weit führen. Es ist aber hervorragend im Handbuch zum Spiel beschrieben, man muss sich nur etwas damit beschäftigen.

Danach wird die Gesinnung festgelegt. Die ist bei Icewind-Dale wiederum fast vollkommen egal. Die Gesinnung legt fest, wie die Charaktere auf bestimmte Situationen reagieren. So hilft ein Charakter mit einer gesetzestreuen und guten Gesinnung jedem in Not, wohingegen ein chaotich teuflicher Charakter dies nicht immer so tut. Aber bei Icewind-Dale gibt es keinerlei Situationen, wo das alles zum tragen kommen könnte, daher ist das wiederum fast überflüssig. Einzig eine Bedeutung bekommt die Gesinnung darin, dass im Laufe des Spiels Ausrüstungsgegenstände wie Waffen und Rüstungen gefunden werden, die entweder nur von guten oder bösen Charakteren getragen werden können.

Danach geht es ans Würfeln, natürlich nur simuliert. Es werden insgesamt 6 verschiedene Merkmale ausgewürfelt. Neben der Stärke, der Agilität, der Konstitution, der Intiligenz, dem Charisma gibt es noch den Gemeinschaftssinn zu berücksichtigen. Hier ist es wichtig, dass man bedenkt, welche Klasse man für den Charakter gewählt hat. Ein Kämpfer muss stark sein und nicht schlau und so weiter.

Danach werden noch die Fähigkeiten festgelegt, welche Waffen wie gut benutzt werden können, bei Zauberern welche Sprüche bekannt sind und so weiter.

Danach ist der Charakter eigentlich fertig, jetzt kommen nur noch die kosmetischen Dinge. Haar- und Hautfarbe und auch die Kleiderfarbe kann gewählt werden. Dann wird nur noch die Art der Stimme für die Sprachausgabe gewählt, eine Lebensgeschichte gewählt und der Name vergeben. Die Lebensgeschichte ist bei Icewind-Dale auch wiederum vollkommen unwichtig, nur so am Rande sollte sich aber ein Königssohn in bestimmten Situationen anders verhalten als ein Bauernjunge.

Hat man das für alle Charaktere erledigt kann das Spiel beginnen. Und genau hier gibt es einen grundlegenden Unterschied zu Baldurs Gate. Die 6 von euch geschaffenen charaktere bleiben das gesammte Spiel zusammen, bei Baldurs Gate konnten welche gefunden werden und andere haben die Gruppe verlassen. Dies ist bei Icewind-Dale nicht so.

Nach jedem getötetem Monster gibt es Erfahrungspunkte, die dafür sorgen, dass eure Charaktere sich weiterentwickeln. Zauberer können neue Sprüche und richten mit alten mehr Schaden an, Kämpfer schlagen härter zu und Bogenschützen treffen genauer und härter. Allerdings verbessert sich das nicht direkt nach jedem Kampf, sondern es gibt bestimmte Level, welche mit bestimmten Punktzahlen verbunden sind. Die einzelnen Klassen entwickeln sich auch unterschiedlich schnell. So steigen Zauberer am Anfang langsamer als Kämpfer, später bei den höheren Leveln ist es dann genau umgekehrt. Generell kann man seine Charaktere in Icewind-Dale bis zum 15. oder 16. Level hoch trainieren, lediglich der Dieb kann bis zum 18. Level gelangen. Und da ist auch schon wieder ein entscheidender Unterschied zu Baldurs Gate. Hat man in Icewind-Dale eine Höhle oder so erkundet und alle Monster erledigt, so kommen diese nicht wieder. Die Höhle bleibt leer. Bei Baldurs Gate muss man viel über die Karte reisen und trifft immer wieder auf Monster, die Punkte bringen. Dis gibt es in Icewind-Dale in der Form nicht. Allerdings gibt es da einen kleinen Trick, wie man so etwas ähnliches doch erreichen kann. Ist man in einer Gegend, wo die Monster leicht zu bekämpfen sind und keine Fernwaffen einsetzen sollte man ruhig des öfteren mal rasten. Beim Rasten erholen sich eure Charaktere von ihren Verletzungen und die Zaubersprüche werden wieder neu gelernt. Dummer Weise (oder eben glücklicher Weise) wird man aber oft während man rastet von Monstern aufgespürt und angegriffen. Macht man das oft genug, kann man mehr Monster töten als eigentlich im Spiel vorkommen sollten.

Die Story von Icewind-Dale verläuft eigentlich sehr linear, findet den Gegenstand dort damit ihr in das nächste Kapitel kommt, also so wie bei Diablo. Ihr habt nicht so die Wahl oder die Pflicht wie bei Baldurs Gate Orte öfters besuchen zu müssen. Wieso auch? Alle Monster sind ja Tod. Aber neben der linearen Hauptstory gibt es auch noch einige Nebenaufgaben zu lösen die recht viel Punkte bringen. So sind am Anfang die einzelnen Nebenaufgaben noch in der selben Karte zu erledigen, später liegen dann viele Karten zwischen den Aufgaben und das wohl der einzigste Grund mal wieder zurück zu gehen.

Jetzt habe ich eben das Wort Karte benutzt. Das ist auch eine Besonderheit von Icewind-Dale. Es wird eine Karte komplett geladen, die es zu erkunden gilt. Verlässt man diese dann durch einen Ausgang, wird die nächste geladen.


Technische Infos

Icewind-Dale benutzt die gleiche Grafikengine wie Baldurs Gate, daher wohl auch die vielen Parallelen, es handelt sich dabei um Bioware´s Infinity Engine. Damit wurde eine zwar schon etwas ältere aber sehr gute Engine benutzt.

Leider kommt Icewind-Dale nur in einer Auflösung von 640 X 480 Bildpunkten daher und dies wird erst durch die Erweiterung „Heart of Winter“ auf 800 X 600 Pixel angehoben. Hätte man dies nicht schon von Anfang an so machen können?

Aber die geringe Auflösung tut dem Spielspass keinen Abbruch. Bemerkenswert finde ich die liebelvoll und toll gezeichneten Level. Kommt man in die alte Elfenfestung so hat man wirklich den Eindruck, dass hier früher mal ein Kampf statt gefunden hat. Tische sind als Barrikaden und als Schutz umgeworfen wurden und so weiter.

Die Charaktere und Gegner bewegen sich aber immer, egal was alles auf dem Bildschirm los ist, schnell und flüssig, egal bei welcher Hardware.

Der Sound ist bombastisch, ja dass ist das einzigste Wort was mir dabei einfällt. Die Hintergrundmusik ist stimmungsvoll und man hat den Eindruck, das ein ganzes Orchester ihn spielt. Die Hintergrundgeräusche sind absolut stimmig, lediglich die Sprachausgabe ist etwas nervend, vor allem in deutsch. Jedes mal wenn ihr euren Kämpfer in den Kampf schickt brüllt der „AAAHHHHH, auf in den Kampf“, das nervt irgend wann.

Gesteuert wird das ganze Spiel komplett mit der Maus. Und da es rundenbasierend ist, kann man es so einstellen, dass es nie zum Stress ausartet, da es bei jedem Ereignis sofort eine Pause einlegt und man darauf reagieren kann. Aber dass kann man auch ausstellen.

Das Spiel besitzt auch eine Multiplayerfunktion, die ich aber noch nie getestet habe.

Mindestanforderung PC:
- PII 233 (ich würde aber sagen unter einem 266 sollte es nicht sein)
- 32 MB Ram
- 600 MB auf der Festplatte
- 4-fach CD-Rom

Mindestanforderung MAC:
- G3 233
- MAC OS 8.6 oder neuer mit 160 MB Ram
- MAC OS X mit 128 MB Ram
- 690 MB auf der Fesplatte


Fazit

Im Gegensatz zu Baldurs Gate, hinter dem eine epische Story steht, ist Icewind-Dale eher ein hack & slay Abenteuer, also vergleichbar mit Diablo. Aber im Gegensatz zu Diablo ist es abwechslungsreicher, das Levelsystem ist komplexer und durch die 6 Charaktere ist auch viel mehr Taktik im Spiel.

Wer jetzt denkt, einfach rein und alles schnell klein schlagen, der wird bei Icewind-Dale nicht weit kommen. Jeder Zug will wohl überlegt sein, sonst war es der letzte.

Aber gerade da dieses Spiel keine so große Story beinhaltet und das Suchen nach Schätzen mehr in den Vordergrund rückt, hat es einen hohen Motivationswert. Was glaubt ihr wie entäuscht ich bin, wenn ich mir den Zugang zu einem Raum durch eine Horde Orks kämpfen muss und dann feststelle, dass da nichts zu hohlen ist.

Ein weiterer Vorteil ist, dass das Spiel nie unfair ist. Selbst an kniffligen stellen kann man mit der richtigen Taktik ohne allzu große Probleme siegen. Oft ist auch ein geordneter Rückzug eine akzeptable Alternative. Aber um die richtige Taktik zu finden, sollte man oft genug speichern.

Nein, ich bin von diesem Spiel begeistert und kann es nur jedem empfehlen, aber aufgrund der geringen Auflösung muss es einen Punkt Abzug bekommen.

Der Unterschied zwischen PC und MAC liegt lediglich in der Steuerung, da der MAC nur eine Ein-Tasten-Maus hat, sonst ist alles gleich.

Zum Schluss noch mein Lieblingsteam: in der ersten Reihe für den Nahkampf ein Kämpfer und ein Paladin, dahinter ein Waldläufer und ein Dieb mit Bögen und zum Schluss ein Magier und ein Kleriker. Damit solltet ihr alle Gefahren meistern können.

37 Bewertungen, 12 Kommentare

  • Schattenesserin

    21.06.2006, 23:56 Uhr von Schattenesserin
    Bewertung: sehr hilfreich

    ♪♫ SH :o) ♫♪

  • panico

    16.06.2006, 15:16 Uhr von panico
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH + LG panico :-)

  • superlativ

    13.06.2006, 13:14 Uhr von superlativ
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße!

  • LilaLisa

    12.06.2006, 23:37 Uhr von LilaLisa
    Bewertung: sehr hilfreich

    TOLL beschrieben! Liebe Grüsse Lisa ;-D

  • topfmops

    12.06.2006, 15:18 Uhr von topfmops
    Bewertung: sehr hilfreich

    AHA !! . . . . . und ich sage und schreibe immer ‚AHA’, wenn ich mal wieder was Neues gelernt hab’. Und bei diesem Bericht habe ich viel für mich Neues erfahren.

  • sonnenkinder

    12.06.2006, 15:09 Uhr von sonnenkinder
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh und einen Lg sendet Steffi

  • blackangel63

    12.06.2006, 14:54 Uhr von blackangel63
    Bewertung: sehr hilfreich

    (•¿•)›…..SH - LG Anja......‹(•¿•)›

  • marti22

    12.06.2006, 14:42 Uhr von marti22
    Bewertung: sehr hilfreich

    .•:*¨¨*:•. Lieben Gruß Tina .•:*¨¨*:•.

  • morla

    12.06.2006, 14:00 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • Zzaldo

    12.06.2006, 13:33 Uhr von Zzaldo
    Bewertung: sehr hilfreich

    Da hast du mal wieder einen sehr informativen und interessanten Bericht geschrieben. Daher ein klares sh von mir für dich. Was anderes wäre echt nicht angebracht. LG Stephan

  • sandraberg

    12.06.2006, 13:32 Uhr von sandraberg
    Bewertung: sehr hilfreich

    wow, da hast dir ja wirklich mühe gegeben. ein klares sh von mir. lg sandraberg PS: freue mich immer über gegenlesungen PPS: schau mal in dein GB

  • Fairman

    12.06.2006, 13:21 Uhr von Fairman
    Bewertung: sehr hilfreich

    Klasse berichtet und geschnieben! LG:-)