Identity Testbericht

Mein Testbericht zu \"Identität\"

Oder sind es doch welche ? Hier entscheidet die eigene Anschauung.

Vorwort
-------
Meine bessere Hälfte hatte Geburtstag und wir planten einen Kinobesuch im Kreise der Freunde. \"Leider\" klappte es zeitlich nicht mehr, den Film zu sehen, den wir uns vorher ausgesucht hatten und wir mußten auf \"Identität\" zurückgreifen. So wirklich wußten wir nicht, was uns erwartet, gingen aber davon aus, daß es nicht so berauschend werden könnte, da der Film ja FSK 16 ist.
Seichte Unterhaltung, die zu einem seichten Tagesende führen wird - weit gefehlt.

Die Story
---------
Während eines Unwetters treffen sich 10 Personen unterschiedlichster Charaktere und Eigenschaften unter mysteriösen Umständen in ein und demselben Motel. Zuzüglich des Motelbetreibers sind es also 11 Personen und jeder von ihnen trägt irgendein Geheimnis mit sich herum. Entgegen der zufällig anmutenden Begegnung haben alle Personen eines gemein - sie haben alle am 10.Mai Geburtstag und es hat auch einen tieferen, später erkennbaren Grund, warum sie da sind. Spätestens hier wird der Film noch verwirrenderer, als er bis dahin bereits ist. Denn es geschehen grausame Morde mit System. Der erste Mord wird an einer abgestiegenen Schauspielerin begangen und erkannt, als ihr Kopf in einem Wäschetrockner gefunden wird. An der Fundstelle des Kopfes befindet sich ein Motelschlüssel der Nummer 10. Beim zweiten Mord der mit der 9 und so weiter.
Sehr schön wird der Zuschauer wieder und wieder bei der Suche nach dem Mörder in die Irre geführt. Erst wirklich am Ende wird der wahre Mörder offenbart und der Zusammenhang der Charaktere erkenntlich.

Mehr möchte ich nicht verraten, da der Film sonst schnell an Wirkung verliert und der lebt von einem großen Geheimnis, das man trotz vielerlei Hinweise sehr wahrscheinlich nicht erraten wird.

Der Film
--------
Die düstere, ungemütliche Umgebung des Szenarios in Verbindung mit dem permanenten Regen des Unwetters geben dem Film seine Spannung, die durch die fast ausnahmslosen Nahaufnahmen des Filmes unterstrichen wird. Dadurch hat man immer den Eindruck nicht alles sehen zu können und lassen ausreichend Raum für Vermutungen und selbsterfundene Ängste. Das erste Drittel des insgesamt 90-minütigen Werkes schien mir etwas langatmig, was aber wie viele andere eigenartige Dinge dieses Filmes eine spätere Auswirkung haben und auf die Gesamtkonstruktion der Story Einfluß haben.

Die Schauspieler
----------------
John Cusack, Ray Liotta, Amanda Peet und weitere, ebenso gute Schauspieler in den Nebenrollen zeigen hier einen fantastischen Job. Ohne deren hervorragende Leistung würde der Film meiner Meinung nach stark an Wirkung verlieren.

Die Altersbeschränkung
----------------------
Identität ist ab 16 Jahren freigegeben. Das ist sehr knapp gemessen. Meiner Meinung nach sollte der fast schon P18 sein. Zu dieser Erkenntnis bin ich gekommen, als ich meine Zarte in der Nacht nach dem Film einmal wecken mußte, da sie sehr sehr unruhig geschlafen hat. Es hat sie doch mehr mitgenommen, als sie vermutet hat.

Fazit
-----
Ein düster und geheimnisvoller Thriller, der nicht nur auf Spannung sondern ebenso auf Logik setzt. Jeder, der versucht, den Mörder zu entlarven, bevor es der Film tut, wird wieder und wieder irre geführt und so behält der Film sein Geheimnis bis zur letzten Minute für sich. Ein unverhofftes, aber leicht Hollywood-mäßiges Ende setzt dem Film einen perfekten Schlußstrich und regt auch Stunden nach dem Kinobesuch zum Nachdenken und Nachvollziehen an. Sehr spannend, sehr schön gespielt, sehr schöne Story - sehr empfehlenswert.

Bis zum nächsten Bericht

Euer LADACI [email protected]