Ikea Testbericht

Ikea
ab 33,56
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
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Summe aller Bewertungen
  • Warenverfügbarkeit:  fast immer vorrätig
  • Übersichtlichkeit:  gut
  • Kundenfreundlichkeit:  sehr freundlich
  • Auswahl:  sehr groß
  • Fachliche Beratung:  gut
  • Umgang mit Reklamationen:  gut
  • Warenqualität:  gut
  • Preisniveau:  preiswert

Erfahrungsbericht von dottigross_juliaa

Los, lass uns auf Schnäppchenjagd gehen...

Pro:

Schöne Anordnung, sehr *unterhaltsam*, tolle Schäppchen

Kontra:

Teure Möbel, nicht mein Geschmack

Empfehlung:

Ja

Anfahrt
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GUT BESCHILDERT. Es war ein Donnerstag, als ich nachmittags um 13.30 Uhr meinen Lasik-Nachoperationstermin in Ulm hatte. Um die Zeit bis zur OP und die langsam aufsteigende Angst zu überbrücken, beschlossen wir, am Vormittag das neu eröffneten IKEA-Einrichtungshaus in der Blaubeurer Straße 10 in Ulm zu besuchen. Von uns aus sind es etwa 60 Minuten Fahrtzeit und wir erreichen das Möbelhaus, indem wir die A8 über die B10 verließen und Richtung Blaubeuren fuhren. Gleich nach dem Autobahnkreuz liegt auch schon das neu errichtete Gebäude. Es ist nicht zu übersehen und zahlreiche Schilder weisen auf die schwedische Möbelfirma hin.

Der Parkplatz ist riesig und fällt durch seine umständliche Einfahrt auf. Die Straßenführung ist ziemlich unübersichtlich. Man muss aufpassen, dass man nicht über die niedrigen Bordsteine fährt, wenn man auf der kurvenreichen Einfahrt auf den Verkehr achtet. Warum Ikea die Zufahrt so schlangenförmig angelegt hat, verstehe ich nicht und finde ich ziemlich dämlich. Auf der Homepage schreibt Ikea zu diesem Thema: *Ein ausgeklügeltes Verkehrsleitsystem ermöglicht dabei einen geordneten Verkehrsfluss auf dem Gelände.* Naja, da streiten sich die Geister.
Die 1200 Stellplätze selbst sind meiner Meinung nach extrem schmal und man hat Mühe, in die engen Parklücken zu manövrieren. Das Aussteigen macht dann natürlich auch kein Spaß. Vor dem Eingang gibt es jedoch zahlreiche Behinderten- und *Frauen-mit-Kind*-Parkplätze, die eine großzügige Breite aufweisen. Schade, dass Ikea nicht großzügiger mit den restlichen Plätzen verfahren ist.

Ich weiß nicht, ob der Parkplatz bewacht ist. Mir ist nur aufgefallen, dass einige junge Männer über den Platz laufen, um die unbenutzten Einkaufswagen zurück zu bringen. Die Wagen selbst sind nämlich nicht mit den üblichen Chips ausgestattet und werden deshalb oft einfach mitten auf dem Platz stehen gelassen. Als wir morgens auf den Parkplatz fuhren, standen einiger Einweiser dort. Mittags waren es zwar weniger geworden, trotzdem glaube ich, dass diese auch ein Auge auf die Fahrzeuge haben.

Der Eingangsbereich sticht ganz deutlich am blau-gelben Gebäude hervor. Rot und groß prangen die Buchstaben *Eingang* über der Drehtür. Ikea Ulm ist wochentags von 9.30 bis 20 Uhr geöffnet. Am Samstag von 8.30 bis 16 Uhr.


Los geht’s
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ABENTEUERLAND. Betritt man das Gebäude, merkt man, dass es sich nicht wesentlich von den anderen Ikea-Einrichtungshäusern unterscheidet. Linker Hand ein Stehpult, an dem ein Ikea-Mitarbeiter für Fragen zur Verfügung steht. Die Toiletten findet man geradeaus - gut beschildert. Etwas versteckt - hinten links - die Spielecke, in der man die Kinder zur Betreuung abgeben kann. Gleich daneben geht eine breite Treppe in den ersten Stock hinauf, wo auch schon die Möbelschau beginnt. Wir biegen vorher rechts ab und gelangen auf diesem Wege ins Restaurant, wo wir erst einmal gemütlich Kaffee trinken wollen, bis sich die große Menschenmenge verlaufen hat. Tja, Pech nur, dass auch die anderen auf diese Idee kamen...

Gleich neben dem Restaurant endet die Baby- und Kinderabteilung der Möbelschau. Nachdem wir gefrühstückt hatten, liefen wir gegen den Strom und kamen so etwas in Bedrängnis. Doch anstatt umzudrehen und die richtige Laufrichtung zu nehmen, kämpften wir gegen die rollenden Einkaufs- und Kinderwagen und die hektischen *Los-los-los-morgen-gibt’s-keine-Möbel-mehr*-Käufer an.
Die Möbel sind - wie in großen Geschäfte üblich - als ganzes Zimmer arrangiert. So sind die Jugendzimmer komplett mit Bett, Schrank, Sitzecke und Schreibtisch ausgestattet. Ja, sogar mit Teddybären und Spielzeug und die Jugendzimmer mit Handy und PC und die Arbeitszimmer mit Drucker und anderem Computerzubehör. Ich muss sagen, dass das schon ziemlich Eindruck auf mich gemacht hat. Ikea scheint einen Werbevertrag mit Hewlett Packard zu haben, da alle Computerteile von dieser Firma stammen. Ich habe keines dieser Geräte berührt, schätze aber, dass es sich hierbei um spezielle Attrappen handelt.

Auf den Gängen, an den Stützsäulen und in den Ecken stehen immer wieder große Gitterkörbe, in denen sich diverse Schnäppchen befinden. So bekommt man im Jugendbereich Kuschelkissen, in der Küchenabteilung Nudelsiebe und bei den Arbeitszimmer Mousepads angeboten. Das Zubehör ist überlegt und werbetechnisch äußerst wirksam platziert worden. Die Preise sind teilweise echte Schnäppchenpreise. Doch muss man trotzdem vergleichen und sollte nur überlegt kaufen. Gerne verfällt man hierbei in einen Kaufrausch.

Die Möbel, die bei Ikea angeboten werden, entsprechen nicht meinem Geschmack. Zwar gibt es dort inzwischen auch alltägliche Möbel und der typische Ikea-Stil ist gar nicht mehr so ausgeprägt, aber das, was dort steht, würde niemals in meiner Wohnung landen. Meine Schränke sollen vor allem Stauraum aufweisen - sprich: praktisch sein. Das Bett muss breit und bequem sein und nicht unbedingt stilecht. Auch der Wohnzimmerschrank muss genügend verdeckten Stauraum haben, damit meine Bilderalben, Aktenordner usw. aufgeräumt sind. Außerdem kann ich Möbel mit Ecken und Kanten und Verzierungen nicht leiden. Ich habe keine Lust, ständig mit dem Staubtuch durch die Wohnung zu wuseln. Ikea-Möbel sind für mich immer irgendwie zu klein. Auch die Sofas und Sessel mögen vielleicht modern und stilvoll sein, für mich müssen sie breit und vor allem bequem sein. Ich möchte mich in meine Wohnzimmergarnitur einkuscheln können. Das, was ich bei Ikea gesehen habe, entsprach einfach nicht meinen Vorstellungen.

Die Ikea-Preise sind - meiner Meinung nach - zu hoch gegriffen. Ein 160 cm breites Metall-Bett, dass ich bei Inhofer in Senden schon für 199.- EUR gesehen habe, kostete bei Ikea 269.- EUR ohne Matratzen. Ich habe noch die Preise einiger Wohnzimmerschrankwände verglichen, die mir auch sehr teuer erschienen. Doch da ich seit dem Euro-Zeitalter noch keine Möbel gekauft habe, weiß ich nicht, ob die Preise allgemein angezogen haben.

Das gesamte obere Stockwerk beinhaltet sämtliche Möbel. Von Küche, Bad, Flur, Kinder- und Schlafzimmer über Arbeitszimmer und Wohnzimmer - alles ist dort zu finden. Es kommt mir jedoch ein wenig gedrängt vor. Was auch kein Wunder ist, denn das Erdgeschoss, das für weitere Möbel Platz bieten würde, ist dem *Krimskrams* vorbehalten. So findet man dort Geschirr wie Teller, Tassen, Gläser und das in großer Auswahl und in großen Mengen. Außerdem Vasen, riesige Mengen Kerzen und Servietten, Kissen und Kissenbezüge, Küchenzubehör wie Salatsiebe, Knoblauchpressen, Messer- und Schneidesets, Auflaufformen und und und... Die Preise dieser Kleinteile sind wirklich sehr günstig. So habe ich eine sehr schöne Auflaufform für 5.- EUR und eine weitere für 10.- EUR gekauft. Ein ovales Doppelset hätte ebenfalls 5.- EUR gekostet, wobei mir die Form nicht zugesagt hat. Dafür kaufte ich für 3,90 EUR ein großes und praktisches Mehlsieb. Bei den Vasen und Kerzen kam ich auch nicht vorbei. 19 Kerzen kosteten 2,90 EUR, wobei ich sagen muss, dass ich von der Qualität dieser langstieligen Kerzen überzeugt bin. Ich habe sie schon öfters von Ikea bezogen und sie tropfen nicht und halten sehr lange. Abraten möchte ich von den Teelichtern, die - sollte man sie länger lagern - an Qualität verlieren. Ich habe noch einige zuhause liegen, die etwa schon vier Jahre alt sind und inzwischen sehr schnell abbrennen.
Ich mag einfarbige Servietten und legte mir deshalb einige Packen zum Preis von 2,00 EUR (50 Stück à 40x40 cm) zu. Die Ikea-Servietten sind qualitativ hochwertig. Sie sind extrem dick und saugfähig und ich kaufe sie mir immer wieder, wenn ich mal zu Ikea komme.
In meinem Einkaufskorb landeten außerdem noch zwei Vasen. Eine halbhohe Glasvase für 1,90 EUR und eine ovale, weiße Tonvase für 2,90 EUR.

Hat man diese *Krimskrams*-Abteilung überstanden und kann sich Richtung Ausgang retten, findet man kurz vor den Kassen ein umfangreiches Angebot an Gartenmöbel und -Zubehör. So kann man Holz-, Plastik- und Eisensitzecken für den Garten und Balkon kaufen und sich außerdem mit den dazu passenden Accessoires ausstatten. Von Öllampen über Grillkugeln bis zu Sonnenschirmen - hier findet man alles. Ach, der Gartenzwerg darf auch nicht fehlen. Hinter dieser Gartensonderfläche beginnen auch schon die Hochregale, wo sich die verpackten Möbelstücke befinden. Wir schlenderten nur kurz hindurch und sahen Möbelstücke in mittlerer Größe. Ob auch die großen Bauteile dort gelagert werden - wie z.B. Fertigküchen - weiß ich nicht. Auch haben wir keine Erfahrung mit dem Service gemacht, da wir keine Möbel gekauft haben.

Die Kassen - ich schätze mal 20 Stück - sind nebeneinander angeordnet und haben einen breiten Durchgang. Das Förderband hingegen finde ich ziemlich kurz und schmal. Da man die meisten Sachen auf dieses Band legen muss, stößt dieses schnell an seine Grenzen. So verhaken sich sperrige Bretter oder Kleinteile verrutschen und fallen hinunter. Einer Frau wäre eine ganze Schrankwand ins Kreuz gefallen, wenn mein Freund nicht schnell genug reagiert hätte. Die Kassierer/innen sind äußerst freundlich und hilfsbereit. Sie achten sehr darauf, dass die Ware nicht beschädigt wird und gehen damit sehr vorsichtig um. Meine Vasen wurden von der Kassiererin separat beiseite gestellt, damit ich sie heil in den Einkaufswagen bekam. Sehr aufmerksam!!


Sonstiges
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Tja, was gibt es sonst noch? Hinter den Kassen befindet sich ein sog. *Schwedenladen*. Dort werden typisch schwedische Lebensmittel angeboten. Knäckebrot, Fisch in Gläsern, verschiedene Keks- und Schokoladensorten... Wir haben nur ein halbes Pfund Kaffee gekauft, da ich eine alte Kaffeetante bin und gerne mal eine neue Sorte ausprobiere. Mit 1,90 EUR war der Preis in Ordnung. Ob er schmeckt, kann ich noch nicht sagen, da wir ihn noch nicht gekostet haben.

Möchte man nicht mit einem Einkaufswagen durch das ganze Gebäude laufen, kann man sich auch eine der gelben Plastiktaschen greifen, die überall im Haus zu finden sind. Sie sind sehr groß und wie ich finde, nicht sehr bequem. Außerdem würde ich zerbrechliches Material nicht in diesen unkonfortablen Tragetaschen transportieren wollen. Die Taschen muss man an der Kasse wieder abgeben. Die dafür bereit gestellten Behälter waren alle überfüllt und hätten schon längst geleert werden müssen. Nun kann der Kunde für 1.- EUR eine blaue Tasche kaufen, um seine Waren sicher zum Auto zu bringen.

Im gesamten Ikea-Möbelladen findet man immer wieder höfliche Kundenberater, die einem gerne Antwort geben. Man muss nicht lange suchen, da sie im typisch blau-gelben Dress gekleidet sind. Sie scheinen sehr kompetent zu sein. Viel mussten wir zwar nicht fragen, aber das wenige wurde uns freundlich erklärt.

Etwas mehr Schwierigkeiten hatte ich mit der Suche nach Toiletten. Außer im Restaurant und am Eingang habe ich keine gesehen. Es kann natürlich sein, dass ich vor lauter Bäume den Wald nicht mehr gesehen habe... Die WCs sind übrigens recht sauber. Ich besuchte sie morgens und mittags und sie waren jedesmal ordentlich. Sowohl die Klopapierrollen als auch die Handtuchrollen waren gefüllt, ebenso die Seifenspender.


Das Restaurant
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NETT. Nachdem ich das Möbelhaus beschrieben habe, möchte ich nun zum Selbstbedienungs-Restaurant kommen. Wie bereits erwähnt, haben wir dort morgens gefrühstückt. Wir holten uns eine Lachsplatte (ich mag’s deftig) für 3,99 EUR und ein Frühstücksteller für ca. 4.- EUR. Meine Lachsplatte bestand aus zwei großen Scheiben Lachs, die jedoch nicht kalt waren, was mich stutzig machte. Der Fisch schien also nicht in der Kühltheke gestanden zu haben, so dass ich sicherheitshalber die dazugehörige Remoulade nicht anrührte. Ein Salatblatt verzierte den Teller und für ein paar Cent hatte ich mir noch eine frische Semmel dazu gekauft. Der Frühstücksteller meines *Chauffeurs* war mit zwei Scheiben Wurst, einer Scheibe Käse, zwei mittleren Scheiben Lachs und ein Stück Butter ausgestattet. Seine Semmel hat auch extra gekostet. Ich habe mir noch einen Kaffee gekauft, dessen Tasse ich so oft nachfüllen konnte wie ich mochte. Die 0,3-Ltr.-Flasche Orangensaft leider nicht. In dem Fall empfehle ich jedem, lieber ein Softgetränk zu wählen. Für dieses zahlt man nämlich 1,30 EUR und kann sich soviel nachnehmen wie man will.

Unser Mittagessen nahmen wir auch im Ikea-Restaurant ein. Für 5.- EUR bekommt man eine mittlere Portion *Köttbulla*. Es handelt sich um hierbei um ca. 10/12 gebratene Fleischklopse, die mit einer Pilzsauce, Kartoffeln und/oder Pommes serviert werden. Die große Portion kosten 6.- EUR, die kleine 4.- EUR. Ich kann jedoch jedem die mittlere Menge empfehlen, da sie wirklich ausreichend ist. Außerdem kann man noch zwischen drei Desserts wählen (Schoko- oder Vanillecreme, Götterspeise). Die Softgetränke sind wieder *all-you-can-drink*, was ich spitze finde. Hey, Geizhälse, hier ein besonderer Tipp. Wenn man zu zweit ist, nimmt sich einer eine Kaffeetasse und der andere ein Trinkglas und so kann man während dem Essen soviel Cola (leider nur Pepsi), Mirinda oder Wasser trinken wie man will und hinterher noch x Liter Kaffee süffeln. Ach ja, die Gemüse-Pilzpfanne, die ich als Pseudo-Vegetarier eigentlich essen wollte, sah nicht besonders appetitlich aus. An unserem Tisch saß jedoch eine Frau, die sie mit Genuss verspeiste und von der Menge mehr als satt wurde. Ihre Tochter aß Lachs in Sahnesauce und stocherte etwas lustlos in ihrem Essen rum. Nun ja, darüber kann ich mir natürlich kein Urteil bilden.

Für Kinder gibt es eine separate Spielecke an der Fensterfront des Restaurants. Dort ging es hoch her, obwohl das Spieleangebot nicht so berauschend war. Aber eine kleine Rutsche und eine Kinderhütte sorgten anscheinend für amüsante Kurzweil.


Fazit
++++

Netter Laden, der allerdings nicht meinen Möbelgeschmack trifft und dessen Preise mir zu hoch sind. Zum nachmittäglichen Spaziergang lädt das große Gebäude trotzdem ein und man kann sicherlich ab und zu im Schnäppchenmarkt etwas Nützliches ergattern. Deshalb finde ich es schön, dass ein IKEA in unserer *Nähe* eröffnet hat und werde sicherlich wieder mal vorbei schauen.

Mit der Bewertung tue ich mich jetzt etwas schwer, weil das Angebot der Möbel wirklich Geschmackssache ist. Deshalb gebe ich einfach den Mittelwert von drei Sternen. Wer sich im Internet über IKEA Ulm informieren möchte, kann das unter www.ikea.de tun.

In diesem Sinne... alles bleibt anders... eure Dotti

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