In Search Of Angels - Runrig Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
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Summe aller Bewertungen
- Cover-Design:
- Klangqualität:
Erfahrungsbericht von zoobremia
Runrig – ohne Donnie Munro, geht das ?
Pro:
Schöne Songs, es geht auch ohne Donnie Munro.
Kontra:
Bei 2-3 Songs vermisse ich Donnie’s Stimme.
Empfehlung:
Ja
Zu Beginn dieses Berichtes gleich der Hinweis, dieser Bericht wird sehr lang, denn mir liegt bei dieser CD einiges am Herzen, ich möchte sowohl meiner Aufgabe in der Runrig-Community gerecht werden, natürlich freue ich mich auch auf viele Leser und viele Punkte, aber wesentlich wichtiger sind mir diese Gründe: Ich möchte wirklich Jedem hier diese fantastische Band näherbringen, für diese CD gerade die werben, die Runrig-Fans sind und meinen, die neue Ära würde sich nicht lohnen, die Fans verstehen, was ich meine, die anderen Leser werden dieses im weiteren Verlauf des Berichtes erfahren, los geht’s.
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Zunächst einmal eine kurze Einführung zu Runrig (Quelle, meine Homepage):
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Danksagung an meine Freundin Maria Bernadette und Sony Music Deutschland http://www.sonymusic.de/ für die Unterstützung zur Erstellung der Bandbiographie.
Runrig stammen aus dem schönen Schottland. In ihrer inzwischen knapp über 30-jährigen Karriere avancierte die Gruppe zur führenden Folk-Rock-Pop-Band. Die beiden Brüder Calum (Percussion) und Rory MacDonald (Bass und Gesang), die gemeinsam nahezu alle Runrig-Songs schreiben, schaffen es immer wieder, mit ihren Melodien und der Symbiose aus gälisch-keltischer Tradition und moderner Pop- und Rockmusik meine Emotionen zu wecken. Mit den Runrig-Musikern Bruce Guthro (Gesang, akustische Gitarre), Malcolm Jones (Gitarre, Akkordeon, Dudelsack), Iain Bayne (Schlagzeug, Percussion) und Peter Wishart (Keyboards) veröffentlichten sie ihr bisher letztes und erfolgreiches Album "The Stamping Ground". Inzwischen wurde Peter Wishart (Ausstieg 2001) durch Brian Hurren an den Keyboards ersetzt. Ein neues Album und eine Tour werden in Kürze erwartet.
Am 25.08.2003 soll es endlich im Regal stehen !!! Was ? Das neue Album von Runrig, voraussichtlich soll es "Proterra" heißen.
Die geplante Live-CD vom Konzert in Glasgow, Barrowlands von Dezember 2002 verzögert sich, weil die Band mit den Aufnahmen / dem Sound noch nicht zufrieden ist. Das Konzert selbst und die Stimmung waren ja super, hoffentlich lohnt sich das Warten ...
Die Geschichte der schottischen Band begann 1973 mit einem Konzert in der Kelvin Hall in Glasgow, die sich anfangs noch "The Run-Rig Dance Band" nannten. Doch noch vor der Veröffentlichung des ersten Albums "Play Gaelic" 1978 kürzten sie den Namen. Weitere Alben wie "Recovery" (1981) folgten, einem selbstfinanzierten Konzeptalbum, welches Stellung zur Sozialgeschichte der schottischen Gälen bezog. Der Name Runrig stammt übrigens aus dem Mittelalter ("To Run The Rig") und bezeichnete damit in Schottland eine verbesserte Form des Ackerbaus, wobei die Bauern demnach alle gemeinsam ihr Land bewirtschafteten.
Das Interesse an Runrig stieg auch außerhalb Schottlands inzwischen stark an, insbesondere in Deutschland, England und Dänemark sind Runrig inzwischen sehr beliebt und zudem auch begehrt. Sogar in Ostberlin gaben sie 1987, noch vor dem Fall der Mauer, ein Konzert. Das erste Major-Album "The Cutter & The Clan" bot schließlich den Durchbruch für internationale Veröffentlichungen; auch in ihrer schottischen Heimat hatten sich Runrig damit als Dauerbrenner etabliert.
Die dann im Jahre 1989 erscheinende Studio-CD "Searchlight" erreicht Platz 11 der UK-Charts. 1991 erhielten sie dann sogar für Ihr achtes Album "The Big Wheel" Ihre allererste Goldene Schallplatte. Und noch ein weiterer Höhepunkt in diesem Jahr war ihr Open-Air-Auftritt vor der traumhaften Kulisse von Loch Lomond. 45.000 Besucher feierten die Band und bildeten einen würdigen Rahmen für den ersten Runrig-Single-Hit mit "Hearthammer", welcher während des Konzertes aufgenommen wurde.
Loch Lomond hat für Runrig noch eine weitere wichtige Bedeutung, denn Ihre Version des gleichnamigen Traditionals wurde nicht nur für die Runrig-Fans zur Hymne. "Wir können kein Konzert beenden, ohne "Loch Lomond" zu spielen – und dies wird so bleiben, so lange es Runrig gibt", erklärte Calum MacDonald einmal. Nebenher stellt dieser Song auch die Melodie zum FC-Köln-Song. Anzusehen gibt es dieses Konzert auch auf dem Video "Wheel In Motion", welches ich nur jedem Musikfan und besonders Fans schottischer Musik ans Herz legen kann.
Dem abwechslungsreichen Album "Amazing Things", meinem Lieblingsalbum, wenn man sowas überhaupt sagen kann, von 1993 mit den erfolgreichen Singles "Wonderful" und "The Greatest Flame" folgte dann zwei Jahre später auch ein völlig ungewöhnlicher und unerwarteter Hitparadenerfolg: Der Song "An Uhbal As Airde" (übersetzt: "The Highest Apple") wurde der erste gälische Titel, der sich in den Top 20 der englischen Charts platzierte.
In Deutschland waren Runrig bei Ihren Konzerten inzwischen auch vielbeachtet und erfolgreich, denn allein zum Open-Air-Konzert auf der Loreley bei St. Goarshausen am Rhein kamen 20.000 Zuschauer.
1997 kam der Abschied von Sänger Donnie Munro, der danach eine Karriere in der Politik anstrebte, jedoch dann relativ erfolglos bei den Parlamentswahlen im Mai 1999 scheiterte. Nach fast 25 Jahren mußte sich die Formation einen neuen Sänger suchen. Das Ende der Band stand allerdings nie zur Diskussion. Der Nachfolger wurde dann, wie oben bereits schon einmal erwähnt, Bruce Guthro. Nach monatelangem Abhören von Kassetten und dem Casting zahlreicher Sänger fanden Runrig schließlich mit dem kanadischen Sänger und zudem Songschreiber den geeigneten Nachfolger.
Wie paßt das zusammen, wenn Runrig auch gälisch singen ? Ganz einfach, Bruce hat schottische Vorfahren und er stammt aus Cape Breton in Nova Scotia / Kanada, somit war es relativ einfach, sich sprachlich zu integrieren. So ist er mittlerweile zu einem festen Teil von Runrig geworden, wobei Ex-Sänger Donnie Munro hingegen mit einer eigenen Band und mehreren Alben auch wieder in hiesigen Gefilden wandelt. Mehr darüber gibt es bei den Tourdaten von Runrig.
Das erste Album mit Bruce und gleichzeitig das COLUMBIA-Debüt "In Search Of Angels" erreichte dann Platz 26 der deutschen Charts. Bei der anschließenden Live-Präsentation des Albums wurde Bruce Guthro schon gefeiert als habe es wohl nie einen Wechsel gegeben. Mit seinem mal feinen, dann wieder kraftvollen Gesang überzeugte er die Runrig-Gemeinde und beweist dieses auch auf der Live-CD "Live At Celtic Connections" (VÖ: Herbst 2000).
Mittlerweile befinden sich Runrig wieder im Studio und arbeiten an einem neuen Album, dem dritten Studioalbum unter Mitwirkung des neuen Sängers Bruce Guthro. Wann das Album nun erscheinen soll, steht bisher leider noch in den Sternen, möglicherweise im August oder September 2003 werde ich es sehnsüchtig erwartet in meinen Händen halten.
Mit Vorfreude erwarte ich auch die neue Tour, wobei ich diesmal wohl dann "nur" auf etwa 3 oder dann vielleicht maximal 4 Konzerten in Deutschland weilen werde, auf jeden Fall Hamburg, Hannover und Köln stehen auf dem Plan, möglicherweise auch noch Bielefeld. Wir sehen uns ...
Nachfolgend gibt es noch einige persönliche Informationen zu den Bandmitgliedern:
1. Donnie Munro (Gesang und Gitarre):
geboren 02.08.1953 in Uig, Isle Of Skye
Donnie ist verheiratet und hat 4 Kinder (2 Töchter, 2 Söhne)
Ausstieg 1997 - inzwischen Solo-Künstler
2. Bruce Guthro (Gesang und Gitarre):
geboren 31.08.1961 in Sydney Mines, Cape Breton, Nova Scotia, Kanada
Bruce ist verheiratet und hat 2 Kinder (1 Tochter, 1 Sohn)
Bruce hat neben den Arbeiten bei Runrig (seit 1998) auch ein Soloalbum veröffentlicht.
3. Calum McDonald (Schlagzeug, Percussion):
geboren 12.11.1953 in Lochmaddy, North Uist
Calum ist verheiratet und hat 3 Kinder (2 Töchter, 1 Sohn).
4. Rory McDonald (Bass, Gitarre, Gesang und Akkordeon):
geboren 27.07.1949 in Dornoch, Sutherland
Rory ist verheiratet und hat 2 Kinder (2 Töchter).
Er ist sowas, wie der heimliche Kopf der Band.
5. Malcolm Jones (Gitarren, Flöte, Akkordeon und Dudelsack):
geboren 12.07.1959 in Inverness
Malcolm ist noch immer ledig und hat wohl auch keine Kinder.
6. Iain Bayne (Schlagzeug, Percussion uvm. z.B. Klavier):
geboren 20.01.1960 in St. Andrews, Fife
Iain ist verheiratet und seit dem 17.07.2000 stolzer Vater einer Tochter.
7. Peter Wishart (Keyboards):
geboren 09.03.1962 in Dunfermline
Peter ist verheiratet und Vater eines Sohnes.
Peter verließ die Band nach knappen 29 Jahren im Musikbusiness im Jahr 2001, ersetzt wurde er durch Brian Hurren.
8. Brian Hurren (Keyboards, zudem Gitarre, Schlagzeug und Gesang):
geboren 09.10.1980 in Falkirk
Brian ist der "Newbie" und der "Jüngling" bei Runrig und erst seit 2001 dabei. Er ist ledig und hat wohl auch keine Kinder.
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Die CD „In Search Of Angels“:
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Hier liegt es also, das erste Werk von Runrig nach der Ära-Donnie Munro. Ob dieses Album, der neue Sänger Bruce Guthro und auch die Atmosphäre des Werkes, Donnie Munro vergessen lassen oder nicht, das gilt es nun zu ergründen.
Deshalb einige Fragen vorweg:
1. Kann man Donnie Munro gleichwertig ersetzen ?
2. Gibt es überhaupt ein Runrig nach Donnie Munro ?
3. Ist oder bleibt Bruce Guthro ein „Fremdkörper“ in der Band oder bei den Songs ?
4. Kann ich dieses Album, musikalisch mit den Vorgängern vergleichen ?
5. Ist das Album für Neueinsteiger oder Donnie Munro-Fans empfehlenswert ?
Bevor ich diese Fragen beantworten kann, werde ich einmal kurz auf das Cover eingehen. Dieses ist, vielleicht passend zum Anlaß, sehr schlicht gehalten, Vorder- und Rückseite in hellem blau, dazu einen kleinen weißen etwa 1,6 cm langen Rand darüber. Auf der Frontseite ist zudem der Band- und Albumname in diesem Rand angegeben. Im rechten Bereich des blauen Frontcovers, stellt einen Himmel dar, sieht man einen alten Telegrafenmast. Alles in allem ein Motiv, was gewisse Interpretationen zuläßt.
Runrig, wieder eine unschuldige Band (Himmel), die wieder zu alter Stärke auftrumpfen will (Strom). Da es sich um einen alten Telegrafenmast handelt, werden somit zwei Eigenschaften deutlich, erstens, die Band ist, obwohl schon lange im Geschäft und kleinere Schäden da waren, noch immer intakt. Zweitens zeigt es, daß die Band im Wandel ist, denn durch diesen Mast fließt kein Strom mehr, also der Mut oder Aufbruch zu Neuheiten / Veränderungen.
Abschließend sind im unteren Berich des Frontcovers noch zwei kleine Hinweise untergebracht, erstens zur linken Seite der Hinweis, daß diese CD eine Hidden-Track besitzt, ein Bonustrack, „Feasgar An La“. Da es sich um einen Song in gälischer Sprache handelt, mein gälisch sich aber auf wenige Sätze und Wörter begrenzt, kann ich leider keine Übersetzung des Songs vermitteln. Dieses ist aber ein Projekt, was ich gerade nebenbei angehe, alle Runrig-Songs zu übersetzen, beginnend mit den auf Alben oder Singles erschienen. Doch das soll nicht zu diesem Bericht gehören. Zur rechten Seite sehe ich noch das Logo „Aktiv Musik & mehr“, hier scheint es sich um eine kleine Nebenerwerbsquelle der Plattenfirma zu handeln, spielt aber für die weitere Besprechung der CD keine Rolle.
Ich persönlich finde das Cover wunderschön und clever gestaltet, es wäre sicher falsch gewesen ein derart gewaltiges Cover wie z.B. das Cover zu „Big Wheel“ zu wählen, zudem läßt es eine Reihe von Deutungen zu. Wer das Cover zu „Big Wheel“ nicht kennt oder sich dieses Cover ansehen möchte, oder mehr zu Runrig wissen möchte, schaue bitte hier:
http://www.zoobremia.de
So, zu den Songs, in der mir vorliegenden Version (einer Special-Version) sind 12 Titel und der Geheimtrack zu hören, wahrscheinlich ist in der gewöhnlichen Version der Geheimtrack weggelassen worden, dieses kann ich nur vermuten, denn bisher habe ich noch keine andere Version als diese Special-Version in den Händen gehalten.
Hier sind die Titel im Überblick, eine einzelne Bewertung folgt später:
1. Maymorning
2. The Message
3. Ribhinn Donn
4. Big Sky
5. Life Is
6. Da Mhile Bhliadhna
7. This Is Not A Love Song
8. A Dh’Innse Na Firinn
9. All Things Must Change
10. Cho Buidhe Is A Bha I Riabh
11. Travellers
12. In Search Of Angels
Hidden-Track: Feasgar An La
1. Maymorning:
Der Opener zeigt gleich, Runrig sind zurück, obwohl ein neuer Sänger da ist, hat sich die Band nicht hängen lassen und glänzt mit entsprechender Power und diesem Song, der auch als Single in Deutschland für Runrig-Verhältnisse gute Erfolge brachte.
Leider ist Ihnen trotz einer immensen Szene in Deutschland noch immer nicht der ganz große Durchbruch gelungen. Dennoch haben Runrig mittlerweile eine große Fangemeinde aus diversen Altersgruppen und Regionen, jedoch scheint mir noch immer das Rheinland und das Schwabenland die Runrig-Hochburg zu sein.
Zurück zum Song, ein sehr schöner Titel, der eigentlich die Frage aufwirft, kann sich Runrig noch steigern ? Ja, aber die Begründung an der entsprechenden Stellen.
Dieser Song verbreitet gleich die Fröhlichkeit, die nötig ist, um den tränenreichen Abschied von Donnie Munro bei den zahlreichen Farewell-Konzerten von 1997, vergessen zu lassen. Im Mittelteil reduziert sich das Tempo des Songs und wird nachdenklicher, dennoch, die Message des Songs wird spätestens mit diesem Part deutlich „I’m alive again“. Prima, Runrig leben wieder, denn so und nicht anders deute ich diese Stelle. Dezente Streicher unterstützen den Song. Hier der gesamte Text:
I’m alive again on a Maymorning
Going To wipe the slate clean
Follow my dreams
All the yearning buds are here again
With the promise of a new life to come
Spring is here again
The sun is melting over the hills
All our roads are waiting
To be releaved
For this day in history has brought us to here
Now it’s all there for the taking
The Day is what you see
The light’s returning, the work is in hand
All the cynics have vanished
From where we stand
All the chances wasted are drawing me near
And all around there’s new life rising
From the winter fields
I’m alive again
I’m alive again
Wer den Text so liest, findet dort auch einige Stellen, die eine Hoffnung der Band darstellen könnten, daß es so weiter geht, wie zuvor, daß also auch die Fangemeinde, die Donnie nachtrauert, dieses Album und damit Bruce ebenso mit offenen Armen empfängt: „All the cynics have vanished“ und „From where we stand all the chances wasted are drawing me near“ …
Wie fast immer schildern Runrig Ihre Heimat Schottland und die schönen Landschaften, die sich damit verbinden in ihren Songs, so auch teils hier.
~8,5/10~
2. The Message:
Dieser Song, ebenfalls als Single ausgekoppelt, wird von einem Dudelsack untermalt und klingt sehr nett, der Refrain verleitet zum Mitsingen und auch das Tanzbein wird nicht verschont. Immer zum Refrain findet ein Tempowechsel (verlangsamt) statt, die Gitarren nehmen zum Ende hin gewaltig zu, das eingefügte Gitarrensolo gefällt mir unheimlich, so daß ich diesen Song einfach nur traumhaft finde. Auch die rockigeren Parts kommen durch das E-Gitarrensolo ganz am Ende gewaltig zum Tragen, also auch für Rockfans ganz gut geeignet, gelle ?
~8,5/10~
3. Ribhinn Donn [übersetzt: Brown Haired Girl]:
Hier ist es nun, das erste gälische Stück der CD, es singt Rory MacDonald, wie sich an der Übersetzung bereits erkennen läßt, es handelt sich um ein Liebeslied, dementsprechend ruhig wird es auch dargeboten. Dennoch finde ich den Refrain sehr entspannend und den Song sehr beruhigend, einfach nur zum Träumen und zum Augenschließen. Auszugsweise der Refrain:
„Mo ribhinn og, mo ribhinn donn, gun siubhlainn leat gu cul na greine, is gu crioch la“
Da hier sicherlich keiner versteht, was da steht, erstmal die ungefähre Wiedergabe der Töne, „Mo ribhinn o, mo ribhinn donn, cun siul linn lat cu cul na green, scul crie la tha“, sicherlich auch nur eine Aneinanderreihung von Buchstaben für viele, also die Übersetzung:
„Young girl, brown haired girl, I would walk with You to the back(side) of the sun, and to the ends of time”
Mein Tip, unbedingt anhören.
~9/10~
4. Big Sky:
Auch als Single veröffentlicht, für mich das beste Lied bisher, besonders live wird dieser Song zum absoluten Hit, aber wer weiß, ob es diesen Song bei der nächsten Tour noch zu hören geben wird ? Wer es nicht live kennt, kann dieses auf der CD „Live At Celtic Connections 2000“ nachholen, und es dort anhören, ist zwar nicht so, wie live dabei sein, aber sollte reichen für die berühmten „Funken“ … In der Studio-Version wird meine ganze Sehnsucht nach Runrig-Songs und der Landschaft Schottlands deutlich. Zu Beginn wird eine gälische Einführung gesungen, ansonsten ein Supersong, absolut hitverdächtig. Schön, das ist bisher der beste Song.
~9,5/10~
5. Life Is:
Ruhiger, sehr nachdenklicher Song, erstmals kommt bei mir der Gedanke an Donnie, erstmals, bisher habe ich ihn nicht vermißt, halt, vermißt ja, aber ich glaube, auch Donnie hätte die ersten Songs nicht besser hinbekommen, das spricht für Bruce, der Vergleich Donnie und Bruce kann sowieso nicht fair ausgehen, hat Donnie doch knapp 25 Jahre das Leben und die Band Runrig begleitet, aber, ich gebe Bruce die Chance, die er verdient hat, außerdem ist er irgendwo ja auch ein lieber Kerl und hat eine prima Stimme. Das Lied ist wunderschön, ich könnte weinen bei dem Lied oder einfach nur abtauchen. Passend ist auch das BT String Ensemble in diesem Lied, sehr klassisches Lied.
„Life is hard, somehow
Life is hard, somehow
It can make you, it can break you
In pieces all around
...
Life is hard”
Stimmt, aber der Song ist dafür unheimlich schön.
6. Da Mhile Bliadhna [übersetzt: Two Thousand Years]:
Passend zur damals anstehende Jahrtausendwende, wann man die auch immer für sich gefeiert hat, ein sehr sehr schönes Lied, was wohl zu meinen 12 liebsten Runrig-Songs gehört, dieser Song ist noch besser als es „Big Sky“ ist. Klasse Scheibe schon jetzt, mal sehen, ob es noch zu steigern ist ? Ich glaube kaum …
~10/10~
7. This Is Not A Love Song:
Relativ viele Einflüsse aus dem Amerikanisch-Kanadischen, nicht schlecht, würde sicher Luka Bloom besser stehen … Dennoch würde ich diesen Song nicht missen, denn er drückt endlich (ich habe es bisher auf diesem Album vermißt), die Auseinandersetzung der Band mit der Herkunft von Bruce aus, sehr schöner Dudelsack dezent im Hintergrund gehalten, abtauchen in die leichtere Country-Phase Runrig’s, trotz Dudelsackklängen … Interessant allemal …
~8/10~
8. A Dh’Innse Na Firinn [übersetzt: To Tell You The Truth]:
Recht wenig Text, so gesehen, aber dennoch fast 5 Minuten in zwei Parts einzuteilen, der gesungene Part und ein sehr gelungener Instrumentalteil am Ende des Songs. Mein liebster Song des Albums und auch bei meinen 10 liebsten Runrig-Stücken. Nach etwa 2,5 Minuten wird der Song härter durch ziemlich klasse Gitarren und einem Synthesizer-Keyboardvorhang. Ein ähnlich geiles Gitarrenspiel kenne ich höchstens noch bei Pink Floyd in „Comfortably Numb“, leider wird der Song ausgeblendet, live ist das nicht so, da geht es erst richtig zur Sache, beindruckend, wenn auch zu kurz hier. Anspieltip dazu die Version auf „Live At Celtic Connections 2000“ …
Egal, was jetzt noch kommen sollte, dieses Album ist spätestens jetzt den Kauf wert.
~10/10~
9. All Things Must Change:
Schöner Gesang (Rory), er klingt mit dem Akkordeon und den Gitarren wie ein Mix aus Seefahrerromantik, Runrig-Natursongs und Country … Abenteuerlich, aber nicht übel.
~9/10~
10. Cho Buidhe Is A Bha I Riabh [übersetzt: As Yellow As It Ever Was]:
Sehr träumerischer Song, ein wenig Reiseromantik, toll, irgendwie ein sehr typischer Runrig-Song, unbedingt anhören.
~8,5/10~
11. Travellers:
Wenn ich es nicht besser wüßte, hätte ich gedacht, hier „Luka Bloom“ zu hören. Es singt Bruce, dieses Lied klingt wieder etwas Amerikanisch-Kanadisch, aber warum sollte es immer schlecht sein ? Nein, es ist das Runrig-Lied, was wohl am wenigsten nach Runrig klingt und dennoch eine Sehnsucht (dabei ist die Instrumentierung sehr dezent gehalten) nach einem zweiten Hören und Reisefieber verbreitet. Sehr schön, besonders interessant ist noch der Doppelgesang zwischen Bruce und Rory, dem Höhepunkt des Songs.
Traumhaft, hier der Text:
[Bruce]
We stood in the moonlight and the river flowed
And God walked through the garden
A mist came falling down to the ground
I watched it all with no obligation
Travellers on an olden road
With all the baggage of our days and years
We’re life’s carriers to the next unborn
And I’ll carry you
Till this great race is over
[Bruce singt, Rory flüstert nach]
This is your sister, this is your brother
[Bruce]
This is your mother, not somebodys dream
And all our lifetimes drifted through the trees
To that place of moments where all was certain
[Chorpart]
Travellers on an olden road
With all the baggage of our days and years
[Bruce]
We’re life’s carriers to the next unborn
[Chorpart]
And I’ll carry you
Till this great race is over
[Bruce]
We stood in the moonlight
And the river flowed ...
Kleine Anmerkung, dieses ist der Text aus dem Song, die letzten 2 Zeilen sind im Booklet wie folgt abgedruckt:
We stood in the garden
And the river flowed ...
Trotz dieser Textänderung bleibt die Gänsehaut, die dieser Song erzeugt noch Minuten bei mir bestehen, wow, welch ein Song, welch ein Album ?
~10/10~
12. In Search Of Angels:
Dieser Song beendet das eigentlich Album, irgendwo ein schöner ruhiger Titel, erinnert ein Wenig an „Why Worry“ von den Dire Straits, aber dennoch ein annehmbarer Ausklang, bisher der schlechteste Song …
Ich brauche den Song nicht, aber egal, bei dem Rest verzeihe ich diesen Schluß gerne, wieder vermisse ich Donnie mal wieder, komisch, aber in den meisten Songs brauche ich ihn nicht …
~6/10~
Der Bonustrack:
Feasgar An La:
Ein Gitarreninstrumental, schön aber irgendwie auch nur als Bonus zu sehen, deshalb keine Wertung, außerdem gibt es den nicht auf allen CD’s … Da er als Track 13 erscheint, bezeichne ich ihn ungern als Ghosttrack … 1:56 Minuten Bonus …
~6,5/10~
########
Fazit:
########
Das Album erstaunt mich, wenn man mich nach dem Weggang von Donnie gefragt hätte, ob ich mir ein neues Album mit neuem Sänger vorstellen könnte (mit neuem Sänger) ? Ich hätte es weder für möglich gehalten, noch hätte ich geglaubt, daß es so sensationell toll wird !
Hier noch einmal die Fragen, die ich nach der Bandvorstellung stellte, ich werde sie nun so weit wie möglich beantworten:
1. Kann man Donnie Munro gleichwertig ersetzen ?
2. Gibt es überhaupt ein Runrig nach Donnie Munro ?
3. Ist oder bleibt Bruce Guthro ein „Fremdkörper“ in der Band oder bei den Songs ?
4. Kann ich dieses Album, musikalisch mit den Vorgängern vergleichen ?
5. Ist das Album für Neueinsteiger oder Donnie Munro-Fans empfehlenswert ?
1. Nein, denn Donnie hat Runrig geprägt, so daß ein Ersatz immer ein Fremdkörper bleibt, ja, weil auch Bruce es schafft diese einmalige Stimmung zu verbreiten, ja, weil auch Bruce eine außergewöhnliche Stimme und Pathos hat …
2. Ja, gibt es eindeutig, und es ist noch empfehlenswert und schön. Runrig sind back oder sie waren nie wirklich weg !
3. Nein, so weit nicht durch Antwort 1 ausgenommen.
4. Ja und Nein, ich möchte es aber auch nicht, dieses Album ist in sich ein schönes Werk !
5. Klares „Doppel-Ja“, auch ich hatte vorher nur das Doppel-Album „The Gaelic Collection“ ! Für Einsteiger geeignet, die „Donnie-Fans“ versuche ich hier gerade zu überzeugen, aber letztlich muß es jeder für sich entscheiden.
Ach so, dieses Album hat zwar wenig Anspruch oder wenig richtige Schnörkel, wer sowas braucht, der wird mit den schönen Melodien weitestgehend nichts anfangen können, hier sind weder die Smashing Pumpkins noch Bands mit höherem Anspruch anwesend, aber wer ruhige und träumerische Musik mag, wird restlos begeistert sein.
Intensives Hören oder als Untermalung sind zu bevorzugen.
Vielen Dank für das Durchhalten, Sven (Zoobremia)
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Zunächst einmal eine kurze Einführung zu Runrig (Quelle, meine Homepage):
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Danksagung an meine Freundin Maria Bernadette und Sony Music Deutschland http://www.sonymusic.de/ für die Unterstützung zur Erstellung der Bandbiographie.
Runrig stammen aus dem schönen Schottland. In ihrer inzwischen knapp über 30-jährigen Karriere avancierte die Gruppe zur führenden Folk-Rock-Pop-Band. Die beiden Brüder Calum (Percussion) und Rory MacDonald (Bass und Gesang), die gemeinsam nahezu alle Runrig-Songs schreiben, schaffen es immer wieder, mit ihren Melodien und der Symbiose aus gälisch-keltischer Tradition und moderner Pop- und Rockmusik meine Emotionen zu wecken. Mit den Runrig-Musikern Bruce Guthro (Gesang, akustische Gitarre), Malcolm Jones (Gitarre, Akkordeon, Dudelsack), Iain Bayne (Schlagzeug, Percussion) und Peter Wishart (Keyboards) veröffentlichten sie ihr bisher letztes und erfolgreiches Album "The Stamping Ground". Inzwischen wurde Peter Wishart (Ausstieg 2001) durch Brian Hurren an den Keyboards ersetzt. Ein neues Album und eine Tour werden in Kürze erwartet.
Am 25.08.2003 soll es endlich im Regal stehen !!! Was ? Das neue Album von Runrig, voraussichtlich soll es "Proterra" heißen.
Die geplante Live-CD vom Konzert in Glasgow, Barrowlands von Dezember 2002 verzögert sich, weil die Band mit den Aufnahmen / dem Sound noch nicht zufrieden ist. Das Konzert selbst und die Stimmung waren ja super, hoffentlich lohnt sich das Warten ...
Die Geschichte der schottischen Band begann 1973 mit einem Konzert in der Kelvin Hall in Glasgow, die sich anfangs noch "The Run-Rig Dance Band" nannten. Doch noch vor der Veröffentlichung des ersten Albums "Play Gaelic" 1978 kürzten sie den Namen. Weitere Alben wie "Recovery" (1981) folgten, einem selbstfinanzierten Konzeptalbum, welches Stellung zur Sozialgeschichte der schottischen Gälen bezog. Der Name Runrig stammt übrigens aus dem Mittelalter ("To Run The Rig") und bezeichnete damit in Schottland eine verbesserte Form des Ackerbaus, wobei die Bauern demnach alle gemeinsam ihr Land bewirtschafteten.
Das Interesse an Runrig stieg auch außerhalb Schottlands inzwischen stark an, insbesondere in Deutschland, England und Dänemark sind Runrig inzwischen sehr beliebt und zudem auch begehrt. Sogar in Ostberlin gaben sie 1987, noch vor dem Fall der Mauer, ein Konzert. Das erste Major-Album "The Cutter & The Clan" bot schließlich den Durchbruch für internationale Veröffentlichungen; auch in ihrer schottischen Heimat hatten sich Runrig damit als Dauerbrenner etabliert.
Die dann im Jahre 1989 erscheinende Studio-CD "Searchlight" erreicht Platz 11 der UK-Charts. 1991 erhielten sie dann sogar für Ihr achtes Album "The Big Wheel" Ihre allererste Goldene Schallplatte. Und noch ein weiterer Höhepunkt in diesem Jahr war ihr Open-Air-Auftritt vor der traumhaften Kulisse von Loch Lomond. 45.000 Besucher feierten die Band und bildeten einen würdigen Rahmen für den ersten Runrig-Single-Hit mit "Hearthammer", welcher während des Konzertes aufgenommen wurde.
Loch Lomond hat für Runrig noch eine weitere wichtige Bedeutung, denn Ihre Version des gleichnamigen Traditionals wurde nicht nur für die Runrig-Fans zur Hymne. "Wir können kein Konzert beenden, ohne "Loch Lomond" zu spielen – und dies wird so bleiben, so lange es Runrig gibt", erklärte Calum MacDonald einmal. Nebenher stellt dieser Song auch die Melodie zum FC-Köln-Song. Anzusehen gibt es dieses Konzert auch auf dem Video "Wheel In Motion", welches ich nur jedem Musikfan und besonders Fans schottischer Musik ans Herz legen kann.
Dem abwechslungsreichen Album "Amazing Things", meinem Lieblingsalbum, wenn man sowas überhaupt sagen kann, von 1993 mit den erfolgreichen Singles "Wonderful" und "The Greatest Flame" folgte dann zwei Jahre später auch ein völlig ungewöhnlicher und unerwarteter Hitparadenerfolg: Der Song "An Uhbal As Airde" (übersetzt: "The Highest Apple") wurde der erste gälische Titel, der sich in den Top 20 der englischen Charts platzierte.
In Deutschland waren Runrig bei Ihren Konzerten inzwischen auch vielbeachtet und erfolgreich, denn allein zum Open-Air-Konzert auf der Loreley bei St. Goarshausen am Rhein kamen 20.000 Zuschauer.
1997 kam der Abschied von Sänger Donnie Munro, der danach eine Karriere in der Politik anstrebte, jedoch dann relativ erfolglos bei den Parlamentswahlen im Mai 1999 scheiterte. Nach fast 25 Jahren mußte sich die Formation einen neuen Sänger suchen. Das Ende der Band stand allerdings nie zur Diskussion. Der Nachfolger wurde dann, wie oben bereits schon einmal erwähnt, Bruce Guthro. Nach monatelangem Abhören von Kassetten und dem Casting zahlreicher Sänger fanden Runrig schließlich mit dem kanadischen Sänger und zudem Songschreiber den geeigneten Nachfolger.
Wie paßt das zusammen, wenn Runrig auch gälisch singen ? Ganz einfach, Bruce hat schottische Vorfahren und er stammt aus Cape Breton in Nova Scotia / Kanada, somit war es relativ einfach, sich sprachlich zu integrieren. So ist er mittlerweile zu einem festen Teil von Runrig geworden, wobei Ex-Sänger Donnie Munro hingegen mit einer eigenen Band und mehreren Alben auch wieder in hiesigen Gefilden wandelt. Mehr darüber gibt es bei den Tourdaten von Runrig.
Das erste Album mit Bruce und gleichzeitig das COLUMBIA-Debüt "In Search Of Angels" erreichte dann Platz 26 der deutschen Charts. Bei der anschließenden Live-Präsentation des Albums wurde Bruce Guthro schon gefeiert als habe es wohl nie einen Wechsel gegeben. Mit seinem mal feinen, dann wieder kraftvollen Gesang überzeugte er die Runrig-Gemeinde und beweist dieses auch auf der Live-CD "Live At Celtic Connections" (VÖ: Herbst 2000).
Mittlerweile befinden sich Runrig wieder im Studio und arbeiten an einem neuen Album, dem dritten Studioalbum unter Mitwirkung des neuen Sängers Bruce Guthro. Wann das Album nun erscheinen soll, steht bisher leider noch in den Sternen, möglicherweise im August oder September 2003 werde ich es sehnsüchtig erwartet in meinen Händen halten.
Mit Vorfreude erwarte ich auch die neue Tour, wobei ich diesmal wohl dann "nur" auf etwa 3 oder dann vielleicht maximal 4 Konzerten in Deutschland weilen werde, auf jeden Fall Hamburg, Hannover und Köln stehen auf dem Plan, möglicherweise auch noch Bielefeld. Wir sehen uns ...
Nachfolgend gibt es noch einige persönliche Informationen zu den Bandmitgliedern:
1. Donnie Munro (Gesang und Gitarre):
geboren 02.08.1953 in Uig, Isle Of Skye
Donnie ist verheiratet und hat 4 Kinder (2 Töchter, 2 Söhne)
Ausstieg 1997 - inzwischen Solo-Künstler
2. Bruce Guthro (Gesang und Gitarre):
geboren 31.08.1961 in Sydney Mines, Cape Breton, Nova Scotia, Kanada
Bruce ist verheiratet und hat 2 Kinder (1 Tochter, 1 Sohn)
Bruce hat neben den Arbeiten bei Runrig (seit 1998) auch ein Soloalbum veröffentlicht.
3. Calum McDonald (Schlagzeug, Percussion):
geboren 12.11.1953 in Lochmaddy, North Uist
Calum ist verheiratet und hat 3 Kinder (2 Töchter, 1 Sohn).
4. Rory McDonald (Bass, Gitarre, Gesang und Akkordeon):
geboren 27.07.1949 in Dornoch, Sutherland
Rory ist verheiratet und hat 2 Kinder (2 Töchter).
Er ist sowas, wie der heimliche Kopf der Band.
5. Malcolm Jones (Gitarren, Flöte, Akkordeon und Dudelsack):
geboren 12.07.1959 in Inverness
Malcolm ist noch immer ledig und hat wohl auch keine Kinder.
6. Iain Bayne (Schlagzeug, Percussion uvm. z.B. Klavier):
geboren 20.01.1960 in St. Andrews, Fife
Iain ist verheiratet und seit dem 17.07.2000 stolzer Vater einer Tochter.
7. Peter Wishart (Keyboards):
geboren 09.03.1962 in Dunfermline
Peter ist verheiratet und Vater eines Sohnes.
Peter verließ die Band nach knappen 29 Jahren im Musikbusiness im Jahr 2001, ersetzt wurde er durch Brian Hurren.
8. Brian Hurren (Keyboards, zudem Gitarre, Schlagzeug und Gesang):
geboren 09.10.1980 in Falkirk
Brian ist der "Newbie" und der "Jüngling" bei Runrig und erst seit 2001 dabei. Er ist ledig und hat wohl auch keine Kinder.
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Die CD „In Search Of Angels“:
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Hier liegt es also, das erste Werk von Runrig nach der Ära-Donnie Munro. Ob dieses Album, der neue Sänger Bruce Guthro und auch die Atmosphäre des Werkes, Donnie Munro vergessen lassen oder nicht, das gilt es nun zu ergründen.
Deshalb einige Fragen vorweg:
1. Kann man Donnie Munro gleichwertig ersetzen ?
2. Gibt es überhaupt ein Runrig nach Donnie Munro ?
3. Ist oder bleibt Bruce Guthro ein „Fremdkörper“ in der Band oder bei den Songs ?
4. Kann ich dieses Album, musikalisch mit den Vorgängern vergleichen ?
5. Ist das Album für Neueinsteiger oder Donnie Munro-Fans empfehlenswert ?
Bevor ich diese Fragen beantworten kann, werde ich einmal kurz auf das Cover eingehen. Dieses ist, vielleicht passend zum Anlaß, sehr schlicht gehalten, Vorder- und Rückseite in hellem blau, dazu einen kleinen weißen etwa 1,6 cm langen Rand darüber. Auf der Frontseite ist zudem der Band- und Albumname in diesem Rand angegeben. Im rechten Bereich des blauen Frontcovers, stellt einen Himmel dar, sieht man einen alten Telegrafenmast. Alles in allem ein Motiv, was gewisse Interpretationen zuläßt.
Runrig, wieder eine unschuldige Band (Himmel), die wieder zu alter Stärke auftrumpfen will (Strom). Da es sich um einen alten Telegrafenmast handelt, werden somit zwei Eigenschaften deutlich, erstens, die Band ist, obwohl schon lange im Geschäft und kleinere Schäden da waren, noch immer intakt. Zweitens zeigt es, daß die Band im Wandel ist, denn durch diesen Mast fließt kein Strom mehr, also der Mut oder Aufbruch zu Neuheiten / Veränderungen.
Abschließend sind im unteren Berich des Frontcovers noch zwei kleine Hinweise untergebracht, erstens zur linken Seite der Hinweis, daß diese CD eine Hidden-Track besitzt, ein Bonustrack, „Feasgar An La“. Da es sich um einen Song in gälischer Sprache handelt, mein gälisch sich aber auf wenige Sätze und Wörter begrenzt, kann ich leider keine Übersetzung des Songs vermitteln. Dieses ist aber ein Projekt, was ich gerade nebenbei angehe, alle Runrig-Songs zu übersetzen, beginnend mit den auf Alben oder Singles erschienen. Doch das soll nicht zu diesem Bericht gehören. Zur rechten Seite sehe ich noch das Logo „Aktiv Musik & mehr“, hier scheint es sich um eine kleine Nebenerwerbsquelle der Plattenfirma zu handeln, spielt aber für die weitere Besprechung der CD keine Rolle.
Ich persönlich finde das Cover wunderschön und clever gestaltet, es wäre sicher falsch gewesen ein derart gewaltiges Cover wie z.B. das Cover zu „Big Wheel“ zu wählen, zudem läßt es eine Reihe von Deutungen zu. Wer das Cover zu „Big Wheel“ nicht kennt oder sich dieses Cover ansehen möchte, oder mehr zu Runrig wissen möchte, schaue bitte hier:
http://www.zoobremia.de
So, zu den Songs, in der mir vorliegenden Version (einer Special-Version) sind 12 Titel und der Geheimtrack zu hören, wahrscheinlich ist in der gewöhnlichen Version der Geheimtrack weggelassen worden, dieses kann ich nur vermuten, denn bisher habe ich noch keine andere Version als diese Special-Version in den Händen gehalten.
Hier sind die Titel im Überblick, eine einzelne Bewertung folgt später:
1. Maymorning
2. The Message
3. Ribhinn Donn
4. Big Sky
5. Life Is
6. Da Mhile Bhliadhna
7. This Is Not A Love Song
8. A Dh’Innse Na Firinn
9. All Things Must Change
10. Cho Buidhe Is A Bha I Riabh
11. Travellers
12. In Search Of Angels
Hidden-Track: Feasgar An La
1. Maymorning:
Der Opener zeigt gleich, Runrig sind zurück, obwohl ein neuer Sänger da ist, hat sich die Band nicht hängen lassen und glänzt mit entsprechender Power und diesem Song, der auch als Single in Deutschland für Runrig-Verhältnisse gute Erfolge brachte.
Leider ist Ihnen trotz einer immensen Szene in Deutschland noch immer nicht der ganz große Durchbruch gelungen. Dennoch haben Runrig mittlerweile eine große Fangemeinde aus diversen Altersgruppen und Regionen, jedoch scheint mir noch immer das Rheinland und das Schwabenland die Runrig-Hochburg zu sein.
Zurück zum Song, ein sehr schöner Titel, der eigentlich die Frage aufwirft, kann sich Runrig noch steigern ? Ja, aber die Begründung an der entsprechenden Stellen.
Dieser Song verbreitet gleich die Fröhlichkeit, die nötig ist, um den tränenreichen Abschied von Donnie Munro bei den zahlreichen Farewell-Konzerten von 1997, vergessen zu lassen. Im Mittelteil reduziert sich das Tempo des Songs und wird nachdenklicher, dennoch, die Message des Songs wird spätestens mit diesem Part deutlich „I’m alive again“. Prima, Runrig leben wieder, denn so und nicht anders deute ich diese Stelle. Dezente Streicher unterstützen den Song. Hier der gesamte Text:
I’m alive again on a Maymorning
Going To wipe the slate clean
Follow my dreams
All the yearning buds are here again
With the promise of a new life to come
Spring is here again
The sun is melting over the hills
All our roads are waiting
To be releaved
For this day in history has brought us to here
Now it’s all there for the taking
The Day is what you see
The light’s returning, the work is in hand
All the cynics have vanished
From where we stand
All the chances wasted are drawing me near
And all around there’s new life rising
From the winter fields
I’m alive again
I’m alive again
Wer den Text so liest, findet dort auch einige Stellen, die eine Hoffnung der Band darstellen könnten, daß es so weiter geht, wie zuvor, daß also auch die Fangemeinde, die Donnie nachtrauert, dieses Album und damit Bruce ebenso mit offenen Armen empfängt: „All the cynics have vanished“ und „From where we stand all the chances wasted are drawing me near“ …
Wie fast immer schildern Runrig Ihre Heimat Schottland und die schönen Landschaften, die sich damit verbinden in ihren Songs, so auch teils hier.
~8,5/10~
2. The Message:
Dieser Song, ebenfalls als Single ausgekoppelt, wird von einem Dudelsack untermalt und klingt sehr nett, der Refrain verleitet zum Mitsingen und auch das Tanzbein wird nicht verschont. Immer zum Refrain findet ein Tempowechsel (verlangsamt) statt, die Gitarren nehmen zum Ende hin gewaltig zu, das eingefügte Gitarrensolo gefällt mir unheimlich, so daß ich diesen Song einfach nur traumhaft finde. Auch die rockigeren Parts kommen durch das E-Gitarrensolo ganz am Ende gewaltig zum Tragen, also auch für Rockfans ganz gut geeignet, gelle ?
~8,5/10~
3. Ribhinn Donn [übersetzt: Brown Haired Girl]:
Hier ist es nun, das erste gälische Stück der CD, es singt Rory MacDonald, wie sich an der Übersetzung bereits erkennen läßt, es handelt sich um ein Liebeslied, dementsprechend ruhig wird es auch dargeboten. Dennoch finde ich den Refrain sehr entspannend und den Song sehr beruhigend, einfach nur zum Träumen und zum Augenschließen. Auszugsweise der Refrain:
„Mo ribhinn og, mo ribhinn donn, gun siubhlainn leat gu cul na greine, is gu crioch la“
Da hier sicherlich keiner versteht, was da steht, erstmal die ungefähre Wiedergabe der Töne, „Mo ribhinn o, mo ribhinn donn, cun siul linn lat cu cul na green, scul crie la tha“, sicherlich auch nur eine Aneinanderreihung von Buchstaben für viele, also die Übersetzung:
„Young girl, brown haired girl, I would walk with You to the back(side) of the sun, and to the ends of time”
Mein Tip, unbedingt anhören.
~9/10~
4. Big Sky:
Auch als Single veröffentlicht, für mich das beste Lied bisher, besonders live wird dieser Song zum absoluten Hit, aber wer weiß, ob es diesen Song bei der nächsten Tour noch zu hören geben wird ? Wer es nicht live kennt, kann dieses auf der CD „Live At Celtic Connections 2000“ nachholen, und es dort anhören, ist zwar nicht so, wie live dabei sein, aber sollte reichen für die berühmten „Funken“ … In der Studio-Version wird meine ganze Sehnsucht nach Runrig-Songs und der Landschaft Schottlands deutlich. Zu Beginn wird eine gälische Einführung gesungen, ansonsten ein Supersong, absolut hitverdächtig. Schön, das ist bisher der beste Song.
~9,5/10~
5. Life Is:
Ruhiger, sehr nachdenklicher Song, erstmals kommt bei mir der Gedanke an Donnie, erstmals, bisher habe ich ihn nicht vermißt, halt, vermißt ja, aber ich glaube, auch Donnie hätte die ersten Songs nicht besser hinbekommen, das spricht für Bruce, der Vergleich Donnie und Bruce kann sowieso nicht fair ausgehen, hat Donnie doch knapp 25 Jahre das Leben und die Band Runrig begleitet, aber, ich gebe Bruce die Chance, die er verdient hat, außerdem ist er irgendwo ja auch ein lieber Kerl und hat eine prima Stimme. Das Lied ist wunderschön, ich könnte weinen bei dem Lied oder einfach nur abtauchen. Passend ist auch das BT String Ensemble in diesem Lied, sehr klassisches Lied.
„Life is hard, somehow
Life is hard, somehow
It can make you, it can break you
In pieces all around
...
Life is hard”
Stimmt, aber der Song ist dafür unheimlich schön.
6. Da Mhile Bliadhna [übersetzt: Two Thousand Years]:
Passend zur damals anstehende Jahrtausendwende, wann man die auch immer für sich gefeiert hat, ein sehr sehr schönes Lied, was wohl zu meinen 12 liebsten Runrig-Songs gehört, dieser Song ist noch besser als es „Big Sky“ ist. Klasse Scheibe schon jetzt, mal sehen, ob es noch zu steigern ist ? Ich glaube kaum …
~10/10~
7. This Is Not A Love Song:
Relativ viele Einflüsse aus dem Amerikanisch-Kanadischen, nicht schlecht, würde sicher Luka Bloom besser stehen … Dennoch würde ich diesen Song nicht missen, denn er drückt endlich (ich habe es bisher auf diesem Album vermißt), die Auseinandersetzung der Band mit der Herkunft von Bruce aus, sehr schöner Dudelsack dezent im Hintergrund gehalten, abtauchen in die leichtere Country-Phase Runrig’s, trotz Dudelsackklängen … Interessant allemal …
~8/10~
8. A Dh’Innse Na Firinn [übersetzt: To Tell You The Truth]:
Recht wenig Text, so gesehen, aber dennoch fast 5 Minuten in zwei Parts einzuteilen, der gesungene Part und ein sehr gelungener Instrumentalteil am Ende des Songs. Mein liebster Song des Albums und auch bei meinen 10 liebsten Runrig-Stücken. Nach etwa 2,5 Minuten wird der Song härter durch ziemlich klasse Gitarren und einem Synthesizer-Keyboardvorhang. Ein ähnlich geiles Gitarrenspiel kenne ich höchstens noch bei Pink Floyd in „Comfortably Numb“, leider wird der Song ausgeblendet, live ist das nicht so, da geht es erst richtig zur Sache, beindruckend, wenn auch zu kurz hier. Anspieltip dazu die Version auf „Live At Celtic Connections 2000“ …
Egal, was jetzt noch kommen sollte, dieses Album ist spätestens jetzt den Kauf wert.
~10/10~
9. All Things Must Change:
Schöner Gesang (Rory), er klingt mit dem Akkordeon und den Gitarren wie ein Mix aus Seefahrerromantik, Runrig-Natursongs und Country … Abenteuerlich, aber nicht übel.
~9/10~
10. Cho Buidhe Is A Bha I Riabh [übersetzt: As Yellow As It Ever Was]:
Sehr träumerischer Song, ein wenig Reiseromantik, toll, irgendwie ein sehr typischer Runrig-Song, unbedingt anhören.
~8,5/10~
11. Travellers:
Wenn ich es nicht besser wüßte, hätte ich gedacht, hier „Luka Bloom“ zu hören. Es singt Bruce, dieses Lied klingt wieder etwas Amerikanisch-Kanadisch, aber warum sollte es immer schlecht sein ? Nein, es ist das Runrig-Lied, was wohl am wenigsten nach Runrig klingt und dennoch eine Sehnsucht (dabei ist die Instrumentierung sehr dezent gehalten) nach einem zweiten Hören und Reisefieber verbreitet. Sehr schön, besonders interessant ist noch der Doppelgesang zwischen Bruce und Rory, dem Höhepunkt des Songs.
Traumhaft, hier der Text:
[Bruce]
We stood in the moonlight and the river flowed
And God walked through the garden
A mist came falling down to the ground
I watched it all with no obligation
Travellers on an olden road
With all the baggage of our days and years
We’re life’s carriers to the next unborn
And I’ll carry you
Till this great race is over
[Bruce singt, Rory flüstert nach]
This is your sister, this is your brother
[Bruce]
This is your mother, not somebodys dream
And all our lifetimes drifted through the trees
To that place of moments where all was certain
[Chorpart]
Travellers on an olden road
With all the baggage of our days and years
[Bruce]
We’re life’s carriers to the next unborn
[Chorpart]
And I’ll carry you
Till this great race is over
[Bruce]
We stood in the moonlight
And the river flowed ...
Kleine Anmerkung, dieses ist der Text aus dem Song, die letzten 2 Zeilen sind im Booklet wie folgt abgedruckt:
We stood in the garden
And the river flowed ...
Trotz dieser Textänderung bleibt die Gänsehaut, die dieser Song erzeugt noch Minuten bei mir bestehen, wow, welch ein Song, welch ein Album ?
~10/10~
12. In Search Of Angels:
Dieser Song beendet das eigentlich Album, irgendwo ein schöner ruhiger Titel, erinnert ein Wenig an „Why Worry“ von den Dire Straits, aber dennoch ein annehmbarer Ausklang, bisher der schlechteste Song …
Ich brauche den Song nicht, aber egal, bei dem Rest verzeihe ich diesen Schluß gerne, wieder vermisse ich Donnie mal wieder, komisch, aber in den meisten Songs brauche ich ihn nicht …
~6/10~
Der Bonustrack:
Feasgar An La:
Ein Gitarreninstrumental, schön aber irgendwie auch nur als Bonus zu sehen, deshalb keine Wertung, außerdem gibt es den nicht auf allen CD’s … Da er als Track 13 erscheint, bezeichne ich ihn ungern als Ghosttrack … 1:56 Minuten Bonus …
~6,5/10~
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Fazit:
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Das Album erstaunt mich, wenn man mich nach dem Weggang von Donnie gefragt hätte, ob ich mir ein neues Album mit neuem Sänger vorstellen könnte (mit neuem Sänger) ? Ich hätte es weder für möglich gehalten, noch hätte ich geglaubt, daß es so sensationell toll wird !
Hier noch einmal die Fragen, die ich nach der Bandvorstellung stellte, ich werde sie nun so weit wie möglich beantworten:
1. Kann man Donnie Munro gleichwertig ersetzen ?
2. Gibt es überhaupt ein Runrig nach Donnie Munro ?
3. Ist oder bleibt Bruce Guthro ein „Fremdkörper“ in der Band oder bei den Songs ?
4. Kann ich dieses Album, musikalisch mit den Vorgängern vergleichen ?
5. Ist das Album für Neueinsteiger oder Donnie Munro-Fans empfehlenswert ?
1. Nein, denn Donnie hat Runrig geprägt, so daß ein Ersatz immer ein Fremdkörper bleibt, ja, weil auch Bruce es schafft diese einmalige Stimmung zu verbreiten, ja, weil auch Bruce eine außergewöhnliche Stimme und Pathos hat …
2. Ja, gibt es eindeutig, und es ist noch empfehlenswert und schön. Runrig sind back oder sie waren nie wirklich weg !
3. Nein, so weit nicht durch Antwort 1 ausgenommen.
4. Ja und Nein, ich möchte es aber auch nicht, dieses Album ist in sich ein schönes Werk !
5. Klares „Doppel-Ja“, auch ich hatte vorher nur das Doppel-Album „The Gaelic Collection“ ! Für Einsteiger geeignet, die „Donnie-Fans“ versuche ich hier gerade zu überzeugen, aber letztlich muß es jeder für sich entscheiden.
Ach so, dieses Album hat zwar wenig Anspruch oder wenig richtige Schnörkel, wer sowas braucht, der wird mit den schönen Melodien weitestgehend nichts anfangen können, hier sind weder die Smashing Pumpkins noch Bands mit höherem Anspruch anwesend, aber wer ruhige und träumerische Musik mag, wird restlos begeistert sein.
Intensives Hören oder als Untermalung sind zu bevorzugen.
Vielen Dank für das Durchhalten, Sven (Zoobremia)
71 Bewertungen, 5 Kommentare
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03.12.2006, 15:10 Uhr von Zuckermaus29
Bewertung: sehr hilfreich:o) liebe Grüße & schönen 1.Advent Jeanny
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30.11.2006, 01:49 Uhr von morla
Bewertung: sehr hilfreichsehr hilfreich
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26.11.2006, 01:03 Uhr von diana75
Bewertung: sehr hilfreich:O)**LIEBE GRÜSSE**(O:
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23.11.2006, 23:43 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichsh :o)
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31.10.2006, 21:06 Uhr von chrissy76
Bewertung: sehr hilfreichHabe ich mir gestern gekauft - LG Chrissy
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