In Search Of Angels - Runrig Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
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Summe aller Bewertungen
- Cover-Design:
- Klangqualität:
Erfahrungsbericht von elch33
Wenn ein Kanadier nach Schottland geht .....
Pro:
tolle Musik und Texte
Kontra:
------------------------------
Empfehlung:
Ja
Der siebte Teil meiner Reihe über die schottische Band Runrig befaßt sich mit dem Album „In Search of Angels“. Nach knapp 25 Jahren als Lead Sänger der Gruppe – hängte Donnie Munro im Jahre 1997 das Mikro „vorübergehend“ an den berühmten Nagel, um eine Karriere in der Politik einzuschlagen. Knapp zwei Jahre später scheiterte er allerdings bei den anstehenden Parlamentswahlen. So ganz konnte er die Singerei doch nicht lassen, falls es jemanden interessieren sollte, mittlerweile gibt es diverse Soloalben von ihm und er kommt ebenfalls öfters nach Deutschland auf Tour.
Für den Rest der Band stand eigentlich außer Frage, das es irgendwie weitergehen sollte, aber die Situation der Band war alles andere als einfach. Wenn ein Gitarrist oder Schlagzeuger ersetzt werden muß oder soll, ist das meist schon sehr schwierig und gewöhnungsbedürftig. Gibt es aber einen neuen Sänger, so wird es doppelt und dreifach so schwer. Mit Sänger Donnie ging nämlich auch irgendwo ein Stück Seele der Band. Seine helle, klare manchmal vielleicht etwas „schmalzig“ klingende Stimme gehörte ganz einfach dazu. An einen neuen Sänger müssen sich nicht nur die Band sondern auch die Fans erst einmal gewöhnen.
Nach langer Sucherei fand man schließlich den Kanadier Bruce Guthro. Bezeichnenderweise stammt dieser aus der kanadischen Provinz Nova Scotia – zu deutsch Neuschottland. Da kann ja normalerweise nichts mehr schiefgehen. ;-) Zusammen mit den Brüdern Rory und Calum Macdonald, Iain Bayne, Malcom Jones und Peter Wishart ging es nun ins Studio. Heraus kam dieses Album, das unter anderem die bisher höchste Plazierung in den deutschen Charts schaffte – es reichte immerhin zu Platz 26 – durchaus sehenswert also. Eins kann ich schon mal getrost vorwegschicken – am typischen Runrig Sound hat sich nichts, aber auch gar nichts geändert, lediglich an die Stimme muß man sich halt etwas gewöhnen.
Das Cover:
Runrig hatte immer schon den Hang zu einfachen und schlichten Covers genauso wie ich es mag. Auf der Vorderseite ist lediglich der Oberteil eines Strom bzw. Telfonmastes zu sehen, der in den mehr blauen als weißen Himmel hineinragt. Am oberen Rand gibt es noch einen cirka ein Zentimeter weißer Streifen, auf dem der Namen der Band und der Titel des Albums zu lesen sind. Auf der Rückseite sind nur die Titel der einzelnen Songs auf dem selben Hintergrund, allerdings ohne den Mast – zu sehen. Gekostet hat mich diese CD sage und schreibe 4,99 Euro – ein Schnäppchen Angebot im Saturn. Da gibt es wahrlich nichts zu meckern und damit kommen wir auch zum Wichtigsten – den Liedern. Dafür bekommen wir hier zwölf sehr gute Songs, die insgesamt eine Laufzeit von über 55 Minuten haben.
Maymorning: 05:44
Der Song beginnt mit intensivem Gitarren und Schlagzeugeinsatz, danach übernimmt das Keyboards eindeutig die Führung, bis dann nach knapp 50 Sekunden der Gesang einsetzt. Ein zu Beginn recht flottes Lied mit einer sehr positiven Ausstrahlung, das gut an den Anfang des Albums paßt. Mittendrin gibt es eine etwas ruhigere Passage, bei der dann vor allem das Keyboard und anschließend die Gitarre wieder deutlich hörbar ist. Zum Schluß steigert sich das Tempo wieder und wird fast zu einem Rocksong.
Es ist Frühling, die Natur in Schottland erwacht langsam zum Leben. Der lange Winter ist endlich vorbei, endlich ist wieder die Sonne zu sehen. „I`m alive again on a Maymorning, going to wipe the slate clean.“ “The sun is melting over the hills, all our roads are waiting, to be releaved.”
The Message: 05:18
Am markantesten an diesem Song sind die Pipes, die ganz deutlich herauszuhören sind und dem Lied zusammen mit der Gitarre eine besondere Folknote geben. Zusammen mit den gut dazu passenden Percussions ergibt dies ein sehr lockeres und doch etwas poppiges Stück, ideal für Live Konzerte. Im Lied geht es um die Liebe zu Mary, die ihn nicht verlassen soll. Sogar von einer Heirat im Sommer ist die Rede. Zu was die Flaschenpost nicht alles gut ist. ;-)
Ribhinn Donn/ Brown Haired Girl: 03:58
Eine sehr ruhige, einfühlsame Ballade, bei der Rory Macdonald nur von Akustikgitarre und ganz wenig Keyboardeinsatz begleitet wird. Hier kann der „Ersatzsänger“ seine gesanglichen Qualitäten voll unter Beweis stellen. Es geht wieder um die Liebste, auf eindrucksvolle Art und Weise stellt er die Sehnsucht nach IHR auf die oberste Stufe. „Young girl, brown haired girl and supposing I stood on every star, I would place you higher.“ Trough every other winter in a warmth, young girl to whom I gave my love, one new spring.” Mein “Problem” liegt mal wieder darin, daß der Song auf gälisch gesungen wird.
Big Sky: 06:33
Am markantesten ist am Anfang sicherlich das Schlagzeug, daß den Song beherrscht ohne das daraus ein Rocksong wird. Dies zieht sich quasi durch das ganze Lied. Schnellere Passagen wechseln sich immer mit wieder ruhigeren ab. Zu Beginn von etwas Sprechgesang in gälischer Sprache begleitet – meiner Meinung nach müßte das Rory Mcdonald sein – wechselt dies sich mit dem später dann überwiegenden Part von Sänger Bruce Guthro ab. Erinnerung an das „ehemalige“ Runrig werden wach. ;-)
Life is: 04:01
Ganz ruhig und nur mit der leichten Unterstützung des Klavier und des Keyboards beginnt diese Ballade. Nach cirka zwei Minuten gibt es dann etwas mehr Unterstützung durch Schlagzeug und auch ein paar Streicher. Die Melodie wird dadurch etwas intensiver, aber ohne etwas von der Ruhe zu verlieren. Unser Leben – die größte Herausforderung, die wir uns jeden Tag wieder aufs neue stellen. „Life is hard, somehow – life is cold somehow – it can make you, it can break you, in pieces all around.” Viel mehr gibt es dazu meiner Meinung nach nicht zu sagen.
Da Mhile Bliadhna/ Two Thousand Years: 04:39
Eine weitere Ballade, die zu Beginn lediglich von einer Akustikgitarre unterstützt wird. Erst nach knapp zwei einhalb Minuten setzen dann nach und nach mehr Gitarre, Schlagzeug und etwas Keyboard ein. Gegen Ende sind dann noch ein paar Pipes zu hören. In diesem Song geht es um ein Vermächtnis unser Bevölkerung – um Hunger und Durst der letzten zwei Jahrtausende. „Hunger and thirst, the legacy of our population, in our ignorance our joy hast lost direction – two thousand years on the slow broad way.“ Das Lied wird ebenfalls auf gälisch von den Gebrüder Macdonald gesungen.
This is not a Love Song: 05:25
In einem mittelschnellen Tempo kommt dieser Song daher. Gitarren halten sich meist dezent aber trotzdem hörbar im Hintergrund, diesmal sind Keyboard, aber vor allem das Schlagzeug die treibende Kraft. Ganz schwach sind zwischendurch auch wieder ein paar Pipes zu hören. Alles sehr ruhig und dezent gehalten. Auch wenn der Titel des Liedes was anderes aussagt, es ist doch ein Liebeslied. Die Bereitschaft ist da, sich für SIE zu opfern. „You know for you I´d give my life in you, I will be strong.” Vergessen kann er sie schon mal gar nicht. „Still the world keeps turning round for me and you.“
A Dh`Innse Na Firinn/ To tell you the Truth: 04:47
Eine für dieses Album recht schneller Song. Schlagzeug und Akustikgitarre sind hier sehr dominant, beherrschen die ersten vierzig Sekunden bis dann der Gesang einsetzt. Der Rhythmus zieht sich so durch das ganze Lied und hört sich live bestimmt sehr gut an. Zwischendurch sind mal für kurze Zeit ein paar futuristische Klänge zu hören. In Anbetracht des sehr kurzen Songtextes – insgesamt genau 30 Worte – werde ich ihn nun mal die komplette englische Übersetzung präsentieren: „Did you hear the news, that I heard yesterday, the whole world is broadcasting it, who would have thought! To tell you the truth, I could not believe the words.” Gesungen wird der Song wieder von den Macdonald Brüdern.
All Things must Change: 04:15
Zu Beginn ist dieser Song eine sehr ruhige, einfühlsame Ballade, neben dem Gesang ist nur eine Akustikgitarre zu hören. Nach knapp 80 Sekunden erweckt das Lied aber dann doch etwas zum Leben – dabei habe ich fast den Eindruck, es könnte ein Country Song sein. Dies ergibt doch eine sehr eingängige Melodie, die sehr gut zur Stimme von Bruce Guthro paßt. Ergänzt wird dies wieder durch die Stimme der beiden Macdonalds. Das Lied wird geprägt durch die Veränderungen, die sich so im Laufe der Zeit ergeben. Dabei geht es darum, sich niemals umzudrehen, sondern immer weiter nach vorne zu schauen. Eins sollte jedem klar sein – das Leben geht immer weiter, auch wenn man manchmal gerne die Zeit anhalten würde. „But all the things must change, so don`t look back, just walk away.”
Cho Buidhe is a Bha I Riabh/ As Yellow a It ever was: 04:01
Ein sehr kompaktes Liebeslied, in dem Schlagzeug, Keyboard und Akustikgitarre für einen relativ flotten Rhythmus sorgen. Im Hintergrund ist immer mal wieder ein Akkordeon zu hören. Nach knapp drei einhalb Minuten meint man eigentlich, daß der Song nun vorbei sein, aber er setzt dann doch noch einmal ganz unvermittelt ein. Das Lied ist eine Aufforderung an die Liebste, sich endlich für ihn zu entscheiden und alles hinter sich zu lassen. „My soul said „Come across to see me, put your burdens and hardships behind you, this temporary place will give us welcome and I will be with you again.” Was gibt es schöneres als einen schönen Sonnenuntergang auf den Inseln, z.B. auf Skye? Da heißt es dann nur noch – take me there!
Travellers: 02:58
Bei dieser wunderschönen traurigen Ballade halten sich die Instrumente vorbildlich zurück, hier ist fast alleine nur die Stimme von Bruce Guthro gefragt. Es gibt lediglich eine Untermalung durch das Keyboard. Im Hintergrund ist ein kleiner Chor zu hören. Dieser Song ist meiner Meinung nach ein Nachruf auf jemanden, der gerade gestorben ist, bzw. im Sterben liegt. „and I´ll carry you, till this great race is over.” Erinnerungen an die Geschwister und die Mutter werden geweckt.
In Search of Angels: 03:31
Zum guten Schluß gibt es nochmals eine Ballade, bei die Akustikgitarre den größten Part übernimmt. Hier steht wiederum der Gesang im Vordergrund. In diesem Song geht es mal wieder um ein Paradies auf Erden – viel anders kann man die Hebriden wohl nicht beschreiben – ich war leider noch nicht dort. ;-) Rory Macdonald schaffte es aber auf eindrucksvolle Art und Weise, dieses Paradies herüberzubringen.
Fazit:
Der “Neuanfang” von Runrig ist sicherlich etwas gewöhnungsbedürftig. Jahrelang wurden wir durch die Stimme von Donnie Munro verwöhnt, jetzt heißt es sich mit Bruce Guthro auseinanderzusetzen. Das Werk an sich ist durchaus Runrig typisch, wenn auch etwas ruhiger als die vorangegangenen Scheiben. An manchen Stellen fehlt mir ganz einfach etwas der Pep, es sind meiner Ansicht nach etwas zu viele Balladen auf dem Album. Ich habe nichts gegen langsamere Stücke, es könnten eben etwas mehr schnellere Songs dabei sein.
Überzeugend ist nach wie vor die Auswahl der Instrumente. Neben „normalen Mitteln“ wie Gitarre, Schlagzeug oder Keyboard, sind immer wieder die berühmten Pipes oder auch mal ein Akkordeon zu hören. Eine willkommene Abwechslung gegenüber anderen „Bands“, deren Musik komplett aus dem Computer stammt.
Bei diesem Album handelt es sich zudem durch die Bank um neue Songs, an die man sich ja auch erst gewöhnen muß. Eins ist allerdings vollkommen klar – je länger ich sie mir anhöre, um so besser gefällt sie mir. Die Lieder haben zwar bei weiten noch nicht so einen Stellenwert a la „Loch Lomond“ „Alba“ oder auch „Hearthammer“ – das heißt allerdings nicht, daß sie schlecht sind. Andererseits bin ich mal gespannt, wie sie live wirken werden. Aber irgendwo muß ich ja mal eine Abstufung machen. Somit bekommt dieses Album vier Sterne und ist selbstredend empfehlenswert. Wie immer kommt bei Songs von Runrig bei mir wieder etwas die Sehnsucht nach Schottland und seiner tollen Landschaft auf.
Wenn Ihr weitere Informationen über die Band und ihre Songs haben möchtet, könnt Ihr gerne unter www.runrig.de, bzw. www.jimwillsher.co.uk/site/Runrig nachschauen. Hier gibt es unter anderem auch die Texte zum Nachlesen.
Diesen Herbst kommen Runrig übrigens wieder auf Tour nach Deutschland. Mainz ist jetzt schon fest eingeplant………..
Für den Rest der Band stand eigentlich außer Frage, das es irgendwie weitergehen sollte, aber die Situation der Band war alles andere als einfach. Wenn ein Gitarrist oder Schlagzeuger ersetzt werden muß oder soll, ist das meist schon sehr schwierig und gewöhnungsbedürftig. Gibt es aber einen neuen Sänger, so wird es doppelt und dreifach so schwer. Mit Sänger Donnie ging nämlich auch irgendwo ein Stück Seele der Band. Seine helle, klare manchmal vielleicht etwas „schmalzig“ klingende Stimme gehörte ganz einfach dazu. An einen neuen Sänger müssen sich nicht nur die Band sondern auch die Fans erst einmal gewöhnen.
Nach langer Sucherei fand man schließlich den Kanadier Bruce Guthro. Bezeichnenderweise stammt dieser aus der kanadischen Provinz Nova Scotia – zu deutsch Neuschottland. Da kann ja normalerweise nichts mehr schiefgehen. ;-) Zusammen mit den Brüdern Rory und Calum Macdonald, Iain Bayne, Malcom Jones und Peter Wishart ging es nun ins Studio. Heraus kam dieses Album, das unter anderem die bisher höchste Plazierung in den deutschen Charts schaffte – es reichte immerhin zu Platz 26 – durchaus sehenswert also. Eins kann ich schon mal getrost vorwegschicken – am typischen Runrig Sound hat sich nichts, aber auch gar nichts geändert, lediglich an die Stimme muß man sich halt etwas gewöhnen.
Das Cover:
Runrig hatte immer schon den Hang zu einfachen und schlichten Covers genauso wie ich es mag. Auf der Vorderseite ist lediglich der Oberteil eines Strom bzw. Telfonmastes zu sehen, der in den mehr blauen als weißen Himmel hineinragt. Am oberen Rand gibt es noch einen cirka ein Zentimeter weißer Streifen, auf dem der Namen der Band und der Titel des Albums zu lesen sind. Auf der Rückseite sind nur die Titel der einzelnen Songs auf dem selben Hintergrund, allerdings ohne den Mast – zu sehen. Gekostet hat mich diese CD sage und schreibe 4,99 Euro – ein Schnäppchen Angebot im Saturn. Da gibt es wahrlich nichts zu meckern und damit kommen wir auch zum Wichtigsten – den Liedern. Dafür bekommen wir hier zwölf sehr gute Songs, die insgesamt eine Laufzeit von über 55 Minuten haben.
Maymorning: 05:44
Der Song beginnt mit intensivem Gitarren und Schlagzeugeinsatz, danach übernimmt das Keyboards eindeutig die Führung, bis dann nach knapp 50 Sekunden der Gesang einsetzt. Ein zu Beginn recht flottes Lied mit einer sehr positiven Ausstrahlung, das gut an den Anfang des Albums paßt. Mittendrin gibt es eine etwas ruhigere Passage, bei der dann vor allem das Keyboard und anschließend die Gitarre wieder deutlich hörbar ist. Zum Schluß steigert sich das Tempo wieder und wird fast zu einem Rocksong.
Es ist Frühling, die Natur in Schottland erwacht langsam zum Leben. Der lange Winter ist endlich vorbei, endlich ist wieder die Sonne zu sehen. „I`m alive again on a Maymorning, going to wipe the slate clean.“ “The sun is melting over the hills, all our roads are waiting, to be releaved.”
The Message: 05:18
Am markantesten an diesem Song sind die Pipes, die ganz deutlich herauszuhören sind und dem Lied zusammen mit der Gitarre eine besondere Folknote geben. Zusammen mit den gut dazu passenden Percussions ergibt dies ein sehr lockeres und doch etwas poppiges Stück, ideal für Live Konzerte. Im Lied geht es um die Liebe zu Mary, die ihn nicht verlassen soll. Sogar von einer Heirat im Sommer ist die Rede. Zu was die Flaschenpost nicht alles gut ist. ;-)
Ribhinn Donn/ Brown Haired Girl: 03:58
Eine sehr ruhige, einfühlsame Ballade, bei der Rory Macdonald nur von Akustikgitarre und ganz wenig Keyboardeinsatz begleitet wird. Hier kann der „Ersatzsänger“ seine gesanglichen Qualitäten voll unter Beweis stellen. Es geht wieder um die Liebste, auf eindrucksvolle Art und Weise stellt er die Sehnsucht nach IHR auf die oberste Stufe. „Young girl, brown haired girl and supposing I stood on every star, I would place you higher.“ Trough every other winter in a warmth, young girl to whom I gave my love, one new spring.” Mein “Problem” liegt mal wieder darin, daß der Song auf gälisch gesungen wird.
Big Sky: 06:33
Am markantesten ist am Anfang sicherlich das Schlagzeug, daß den Song beherrscht ohne das daraus ein Rocksong wird. Dies zieht sich quasi durch das ganze Lied. Schnellere Passagen wechseln sich immer mit wieder ruhigeren ab. Zu Beginn von etwas Sprechgesang in gälischer Sprache begleitet – meiner Meinung nach müßte das Rory Mcdonald sein – wechselt dies sich mit dem später dann überwiegenden Part von Sänger Bruce Guthro ab. Erinnerung an das „ehemalige“ Runrig werden wach. ;-)
Life is: 04:01
Ganz ruhig und nur mit der leichten Unterstützung des Klavier und des Keyboards beginnt diese Ballade. Nach cirka zwei Minuten gibt es dann etwas mehr Unterstützung durch Schlagzeug und auch ein paar Streicher. Die Melodie wird dadurch etwas intensiver, aber ohne etwas von der Ruhe zu verlieren. Unser Leben – die größte Herausforderung, die wir uns jeden Tag wieder aufs neue stellen. „Life is hard, somehow – life is cold somehow – it can make you, it can break you, in pieces all around.” Viel mehr gibt es dazu meiner Meinung nach nicht zu sagen.
Da Mhile Bliadhna/ Two Thousand Years: 04:39
Eine weitere Ballade, die zu Beginn lediglich von einer Akustikgitarre unterstützt wird. Erst nach knapp zwei einhalb Minuten setzen dann nach und nach mehr Gitarre, Schlagzeug und etwas Keyboard ein. Gegen Ende sind dann noch ein paar Pipes zu hören. In diesem Song geht es um ein Vermächtnis unser Bevölkerung – um Hunger und Durst der letzten zwei Jahrtausende. „Hunger and thirst, the legacy of our population, in our ignorance our joy hast lost direction – two thousand years on the slow broad way.“ Das Lied wird ebenfalls auf gälisch von den Gebrüder Macdonald gesungen.
This is not a Love Song: 05:25
In einem mittelschnellen Tempo kommt dieser Song daher. Gitarren halten sich meist dezent aber trotzdem hörbar im Hintergrund, diesmal sind Keyboard, aber vor allem das Schlagzeug die treibende Kraft. Ganz schwach sind zwischendurch auch wieder ein paar Pipes zu hören. Alles sehr ruhig und dezent gehalten. Auch wenn der Titel des Liedes was anderes aussagt, es ist doch ein Liebeslied. Die Bereitschaft ist da, sich für SIE zu opfern. „You know for you I´d give my life in you, I will be strong.” Vergessen kann er sie schon mal gar nicht. „Still the world keeps turning round for me and you.“
A Dh`Innse Na Firinn/ To tell you the Truth: 04:47
Eine für dieses Album recht schneller Song. Schlagzeug und Akustikgitarre sind hier sehr dominant, beherrschen die ersten vierzig Sekunden bis dann der Gesang einsetzt. Der Rhythmus zieht sich so durch das ganze Lied und hört sich live bestimmt sehr gut an. Zwischendurch sind mal für kurze Zeit ein paar futuristische Klänge zu hören. In Anbetracht des sehr kurzen Songtextes – insgesamt genau 30 Worte – werde ich ihn nun mal die komplette englische Übersetzung präsentieren: „Did you hear the news, that I heard yesterday, the whole world is broadcasting it, who would have thought! To tell you the truth, I could not believe the words.” Gesungen wird der Song wieder von den Macdonald Brüdern.
All Things must Change: 04:15
Zu Beginn ist dieser Song eine sehr ruhige, einfühlsame Ballade, neben dem Gesang ist nur eine Akustikgitarre zu hören. Nach knapp 80 Sekunden erweckt das Lied aber dann doch etwas zum Leben – dabei habe ich fast den Eindruck, es könnte ein Country Song sein. Dies ergibt doch eine sehr eingängige Melodie, die sehr gut zur Stimme von Bruce Guthro paßt. Ergänzt wird dies wieder durch die Stimme der beiden Macdonalds. Das Lied wird geprägt durch die Veränderungen, die sich so im Laufe der Zeit ergeben. Dabei geht es darum, sich niemals umzudrehen, sondern immer weiter nach vorne zu schauen. Eins sollte jedem klar sein – das Leben geht immer weiter, auch wenn man manchmal gerne die Zeit anhalten würde. „But all the things must change, so don`t look back, just walk away.”
Cho Buidhe is a Bha I Riabh/ As Yellow a It ever was: 04:01
Ein sehr kompaktes Liebeslied, in dem Schlagzeug, Keyboard und Akustikgitarre für einen relativ flotten Rhythmus sorgen. Im Hintergrund ist immer mal wieder ein Akkordeon zu hören. Nach knapp drei einhalb Minuten meint man eigentlich, daß der Song nun vorbei sein, aber er setzt dann doch noch einmal ganz unvermittelt ein. Das Lied ist eine Aufforderung an die Liebste, sich endlich für ihn zu entscheiden und alles hinter sich zu lassen. „My soul said „Come across to see me, put your burdens and hardships behind you, this temporary place will give us welcome and I will be with you again.” Was gibt es schöneres als einen schönen Sonnenuntergang auf den Inseln, z.B. auf Skye? Da heißt es dann nur noch – take me there!
Travellers: 02:58
Bei dieser wunderschönen traurigen Ballade halten sich die Instrumente vorbildlich zurück, hier ist fast alleine nur die Stimme von Bruce Guthro gefragt. Es gibt lediglich eine Untermalung durch das Keyboard. Im Hintergrund ist ein kleiner Chor zu hören. Dieser Song ist meiner Meinung nach ein Nachruf auf jemanden, der gerade gestorben ist, bzw. im Sterben liegt. „and I´ll carry you, till this great race is over.” Erinnerungen an die Geschwister und die Mutter werden geweckt.
In Search of Angels: 03:31
Zum guten Schluß gibt es nochmals eine Ballade, bei die Akustikgitarre den größten Part übernimmt. Hier steht wiederum der Gesang im Vordergrund. In diesem Song geht es mal wieder um ein Paradies auf Erden – viel anders kann man die Hebriden wohl nicht beschreiben – ich war leider noch nicht dort. ;-) Rory Macdonald schaffte es aber auf eindrucksvolle Art und Weise, dieses Paradies herüberzubringen.
Fazit:
Der “Neuanfang” von Runrig ist sicherlich etwas gewöhnungsbedürftig. Jahrelang wurden wir durch die Stimme von Donnie Munro verwöhnt, jetzt heißt es sich mit Bruce Guthro auseinanderzusetzen. Das Werk an sich ist durchaus Runrig typisch, wenn auch etwas ruhiger als die vorangegangenen Scheiben. An manchen Stellen fehlt mir ganz einfach etwas der Pep, es sind meiner Ansicht nach etwas zu viele Balladen auf dem Album. Ich habe nichts gegen langsamere Stücke, es könnten eben etwas mehr schnellere Songs dabei sein.
Überzeugend ist nach wie vor die Auswahl der Instrumente. Neben „normalen Mitteln“ wie Gitarre, Schlagzeug oder Keyboard, sind immer wieder die berühmten Pipes oder auch mal ein Akkordeon zu hören. Eine willkommene Abwechslung gegenüber anderen „Bands“, deren Musik komplett aus dem Computer stammt.
Bei diesem Album handelt es sich zudem durch die Bank um neue Songs, an die man sich ja auch erst gewöhnen muß. Eins ist allerdings vollkommen klar – je länger ich sie mir anhöre, um so besser gefällt sie mir. Die Lieder haben zwar bei weiten noch nicht so einen Stellenwert a la „Loch Lomond“ „Alba“ oder auch „Hearthammer“ – das heißt allerdings nicht, daß sie schlecht sind. Andererseits bin ich mal gespannt, wie sie live wirken werden. Aber irgendwo muß ich ja mal eine Abstufung machen. Somit bekommt dieses Album vier Sterne und ist selbstredend empfehlenswert. Wie immer kommt bei Songs von Runrig bei mir wieder etwas die Sehnsucht nach Schottland und seiner tollen Landschaft auf.
Wenn Ihr weitere Informationen über die Band und ihre Songs haben möchtet, könnt Ihr gerne unter www.runrig.de, bzw. www.jimwillsher.co.uk/site/Runrig nachschauen. Hier gibt es unter anderem auch die Texte zum Nachlesen.
Diesen Herbst kommen Runrig übrigens wieder auf Tour nach Deutschland. Mainz ist jetzt schon fest eingeplant………..
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