Indiana Jones Box (DVD) Testbericht

Indiana-jones-box-dvd
ab 26,42
Auf yopi.de gelistet seit 01/2004
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  sehr viel
  • Anspruch:  durchschnittlich
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  humorvoll
  • Spannung:  sehr spannend

Erfahrungsbericht von Tut_Ench_Amun

Eine Kiste voll Abenteuer

5
  • Action:  sehr viel
  • Anspruch:  durchschnittlich
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  humorvoll
  • Spannung:  sehr spannend
  • Altersgruppe:  ab 16 Jahren
  • Meinung bezieht sich auf:  DVD-Version

Pro:

Allle 3 bislang erschienenen Filme in einer Box mit z.T. unveröffentlichtem Bonusmaterial / digital remastert / preislich akzeptabel... K U L T

Kontra:

Die Mögllichkeiten der DVDs wurden nicht zu 100% ausgeschöpft / keine Audiokommentare

Empfehlung:

Ja

Gerade diese Kollektion ist ein lang erwartetes Box-Set der Filmgeschichte gewesen, zwar war schon auf VHS eine komplette Sammlung aller drei bislang erschienen Teile (Teil 4 ist für Mitte 2005 angekündigt) seit Jahren erhältlich, doch erst das Medium DVD bringt die Abenteuer Serie um Indiana Jones würdig zur Geltung. Hier haben George Lucas und Steven Spielberg ihren anfänglichen Überraschungserfolg noch einmal komplett digital überarbeitet und als ein veritables Kult-Paket plus einer Extra-DVD mit Hintergrundmaterial zusammengeschnürt. Mitte Oktober diesen Jahres war es dann endlich soweit, die Papp-Kiste schlug bei den Händlern auf und wartete für 40 bis 50 Eurotaler auf potentielle Käufer. Klar, dass Merkwürden nicht widerstehen konnte und seine VHS-Version sofort in Rente schickte. Da dieser Bericht mal wieder verdammt lang wurde, erspar ich euch weiteres Einleitungs-BlaBla und komm lieber direkt zur Sache ;-)

Der Steckbrief
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  • Box Name: „Die Abenteuer von Indiana Jones“
  • Nach einer Idee von George Lucas
  • Label: Paramount (DVD 2003)
  • Lauflänge (3 DVDs): ca. 347 Minuten + 180 Bonus ( 1 DVD)
  • Genre: Abenteuer / Fantasy
  • DVD-Art: Typ 9
  • Version & Altersfreigabe: Restaurierte Fassungen / FSK 16
  • Bildformat: Widescreen 16:9 (2,35 : 1)
  • Tonformat: DD 5.1 / THX (E), DD 2.0 (D)
  • Sprachen: Deutsch, Englisch, Tschechisch, Ungarisch
  • Menü: teilanimiert / musikunterlegt
  • Produktion: George Lucas, Howard Kazanjian, Frank Marshall
  • Regie: Steven Spielberg
  • Musik: John Williams
  • Darsteller u.a.: Harrison Ford, John Rhys-Davies, Denholm Elliot, Sean Connery, Karen Allen, Kate Capshaw, Alison Doody, River Phoenix (als junger Indy)

    Bonusmaterial / Disc 4
  • Making of (je 1 für jeden Teil)
  • 4 Featurettes (Stunts, Tricks, Musik)
  • Trailer
  • PC- DVD ROM Teil mit Webaccess etc.

    Allgemeines zu Indiana Jones
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    Es war lange Zeit fraglich, ob diese Figur überhaupt jemals filmisch aus der Taufe gehoben werden würde, denn George Lucas‘ zweite Vision eines Leinwand-Helden – neben STAR WARS – war anfänglich den Filmgesellschaften nur schwer zu vermitteln und diese Burschen müssen ja schließlich die Kohle für die Produktion locker machen. Zudem war er eben dank STAR WARS sehr stark eingespannt und nicht in der Lage selbst zu drehen, geschweige denn zu produzieren. Glücklicherweise verbindet Lucas eine enge Freundschaft mit Steven Spielberg (gleichwohl damals noch weit von seinem heutigen Bekanntheitsgrad entfernt), sodass die beiden die Figur des klassischen Abenteurers aus den 30er Jahren in der Folge zwischendurch immer weiter ausarbeiteten. Heraus kam der Archetypus eines Archäologen mit akademischen Doktortitel,
    der sich aber auch gern actionreich vor Ort rum treibt und knifflige archäologische Rätsel löst. Dabei ist er aber als Edelmann ausgelegt, denn obwohl er ein besserer Grabräuber ist, jagt er altertümlichen Schätzen nicht zu Zwecken des Profits nach, sondern sorgt dafür, dass sie in Museen kommen. Nachdem sich Paramount bereit erklärte den ersten Teil zu finanzieren, hatten Lucas und Spielberg zunächst Tom Selleck als Hauptdarsteller im Auge, doch der war dank seines Engagements in der TV-Serie „Magnum P.I.“ nicht verfügbar. Schließlich griff man doch (entgegen den ersten Bedenken Lucas‘, der „seinen“ Hauptdarsteller nicht in jedem Film verheizen wollte) auf Harrison Ford zurück. Die Zeit hat gezeigt, dass man wohl für die Rolle des namensgebenden Haudegens kaum eine bessere Wahl hätte treffen können, das führt uns zu...

    Teil 1 – Jäger des verlorenen Schatzes
    Originaltitel: „Raiders Of The Lost Ark“
    Laufzeit: 111 Minuten
    Kinostart: 1981

    Zur Story
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    1936 AD - Nachdem sein ewiger Widersacher – der gierige und überhebliche Kunstjäger/Archäologe Belloq - ihm im südamerikanischen Dschungel wieder einmal ein hart erkämpftes Artefakt aus einem Maya-Tempel auf nonchalante Art und unter Gewalt abluchst, kann Indy nur mit knapper Not mit dem Leben davon kommen. Wieder zuhause im Hörsaal der Universität, wo er sich, wenn er nicht grade im abgerissenen Outfit und peitschenschwingend durch die Weltgeschichte eiert, als Dozent im zivilen Leben seine Donuts verdient, erwarten ihn zwei Herren der amerikanischen Regierung, ihres Zeichens Geheimdienstmitarbeiter, die allerhand Zeug über den „Stab des Re“ und die sagenumwobene, biblische Bundeslade wissen möchten. Auslöser für dieses Interesse ist ein abgefangenes Kommunique aus dem politisch und militärisch erstarkenden Nazi-Deutschland, in welchem auch der ehemalige Mentor Indys in diesem Zusammenhang namentlich als führender Experte erwähnt wird. Dieser besaß nämlich einen wichtigen Teil des ominösen Stabes: Das Kopfstück.

    Wird dieses auf den Stab aufgesetzt und zu einer bestimmten Zeit an einer bestimmten Stelle einer ägyptischen Kultstätte in den Boden gesteckt, so kennzeichnet sie den Ort, an dem die Bundeslade seit über 2000 Jahren verborgen ist. Die Nazis möchten diesem geheimnisvollen und unheimlich machtvollen Kasten unbedingt an sich bringen, denn der biblischen Sage nach ist eine Armee, welche die Bundeslade vor sich her trägt quasi unbesiegbar. Das möchte die Regierung der USA logischerweise verhindern und heuert Indiana Jones an, seinen alten Ziehvater und Ausbilder aufzusuchen, primär das Kopfstück an sich zu bringen und danach die Wunderkiste Moses‘ aufzuspüren. Der Haken: Indy hatte sich wegen einer Affäre mit dessen Tochter damals mit ihm überworfen und seither herrscht eisige Funkstille. Indy weiß nur, dass sich der Professor zuletzt in Nepal aufgehalten hat und dorthin bricht er als erstes auf...Natürlich begegnet er seiner alten Flamme, doch auch fiesen Gestapo-Schergen und zu allem Überfluss haben die Nazis seinen Konkurrenten Belloq verpflichtet - Die Jagd nach dem verlorenen Schatz hat begonnen!

    [ Pharaos (Kurz-)Meinung zu Teil 1 ]
    Nicht umsonst hat der liebevoll, kurz: „Raiders“ getaufte Streifen seit seiner Erstveröffentlichung seinen Kultcharakter verdient. Das Gespann Lucas/Spielberg hat mit recht bescheidenen zur Verfügung stehenden, finanziellen Mitteln und weitgehend ohne Zugriff auf Computertechnik einen absoluten Kracher und Kassenschlager hingelegt. Raiders lebt von seinen augenzwinkernden Klischees, seiner mysteriös-übersinnlichen Story und natürlich von Action satt. Dass die Figuren überzogen stereotyp ausfallen (Die Guten sind gut und die Bösen eben böse), kennt man von Lucas bereits, doch ist das wieder einmal auch so beabsichtigt. Die gesamte Indy-Serie lehnt sich sehr stark an das Flair von Helden Comics aus den 30er Jahren an, in welchem die Story ja auch spielt. Logischerweise sind die Tricks der Vor-CGI-Ära deutlich sichtbar, trotzdem sind die konventionellen Spezialeffekte durchaus beachtlich und beweisen, dass die einfachsten Tricks und Stunts halt manchmal doch vollkommen ausreichen (und kosten durften sie ja wegen des begrenzten Budgets auch nichts)...interessantes Detail am Rande: Das deutsche U-Boot hat man sich von Wolfgang Petersen („Das Boot“) ausgeliehen und U-96 nur mit anderen Insignien ausgestattet. Kaum ein anderer Abenteuerfilm hat einen höheren Wiedererkennungswert, auch was den Score bzw. die Titelmelodie von Altmeister John Williams angeht – sobald die ersten Takte erklingen, weiß fast jeder - auch Nicht-Fan-, welche(r) Film(e) grad läuft (laufen). Die logische Konsequenz aus dem Erfolg liegt auf der Hand: irgendwann einen zweiten Teil zu drehen und zu dem kommen wir nun...

    ***

    Teil 2 - Indiana Jones und der Tempel des Todes
    Originaltitel: „Temple Of Doom“
    Laufzeit: 114 Minuten
    Kinostart: 1986

    Zur Story
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    Indiana Jones ist zu Beginn in Shanghai „tätig“, wo er mit dem gewieften Triaden Anführer Lao Che um die sterblichen Überreste eines alten chinesischen Herrschers in einer Urne feilscht. Das Ganze findet in dessen Nachtclub statt. Der Preis für Indys Dienste soll ein recht üppiger Diamant sein, doch der Triaden-Boss legt es eher darauf an ihn zu betuppen, als ihm das versprochene Kleinod zu überlassen. Es kommt wie es kommen muss: Actionreich kann Indy mit dem Leben (und Club-Sängerin Winny Scott) davonkommen, die anschließende Verfolgungsjagd, bei der sein Dreikäsehoch Helfer Shorty nicht unbeteiligt ist, kann das Trio aber für sich entscheiden. Die ersehnte Flucht per Flugzeug ist jedoch ein Phyrrus-Sieg, denn die Piloten sind Angestellte von Lao Che und verlassen das Flugzeug über einem Gebirgsmassiv per Fallschirm und überlassen Flugzeug samt Passagieren ihrem Schicksal. Mit Ach und Krach entkommen die drei der abschmierenden Maschine und sind nun im Herzen Indiens gestrandet. Der geheimnisvolle Älteste eines Bergdorfs findet und führt sie zu den Seinen, wo man ihnen eine haarsträubende Geschichte erzählt. Der neue Maharadscha des Landes habe ihren „heiligen Stein“ gestohlen, der das Dorf vor dem Bösen beschützt. Es entstanden Missernten, Dürre und andere Widrigkeiten, doch das Schlimmste soll noch kommen: Seine Häscher haben alle Kinder des Dorfes entführt und in den Palast von Pankoth verschleppt...

    Die Dorfbewohner sind der Meinung, dass Indy und seine Gefährten durch Shiva vom Himmel geschmissen wurden, sie sollen den heiligen Stein wieder beschaffen und die Kinder befreien – das sei ihre Bestimmung. Es stellt sich heraus, dass dieser heilige Stein, einer der 5 sagenhaften Sankarra-Steine sein muss, dessen Besitz (aller) die Weltherrschaft bedeutet, wenn man dem hinduistischen Mythos glaubt. Damit ist das eigentliche Ziel – Dehli – vorerst nicht mehr das Thema, sondern ein Trip in den Palast ist angesagt, in dem vor 200 Jahren ein ziemlich übler Kult seine Heimat hatte, der auch vor grausamen Menschenopfern nicht zurückschreckt. Angeblich soll der Tuk-Kult von den besetzenden Briten vollständig ausgelöscht worden sein, aber – der Zuschauer ahnt es bereits – dem ist natürlich nicht so...und drei der 5 Steine hat der fiese Hohepriester schon in seinen schmierigen Klauen. Die letzten beiden gelten als in den Katakomben unter dem Palast verschollen, deswegen benötigt er auch all die Kinder, die unter sklavischem Zwang nicht nur nach Edelsteinen (zur Finanzierung) in den weitläufigen Minen schürfen und malochen, sondern auch die beiden restlichen Sankarra-Steine zutage fördern sollen. Es dürfte klar sein, dass der weltbeste Archäologe und Abenteurer mit der Peitsche in Sachen angestrebter Allmacht noch ein gehöriges Wörtchen mit zu reden hat...

    [ Pharaos (Kurz-)Meinung zu Teil 2 ]
    Dieser ist ein wenig düsterer geraten, als seine beiden Vettern. George Lucas erklärt das (zwinkernd) im Interview, dass er gerade in einer schlimmen Stimmung war, weil er sich genau zu diesem Zeitpunkt hat scheiden lassen – deswegen sei auch The Empire Strikes Back der dunkelste Teil von Star Wars geworden. Beide Streifen stammen aus der gleichen Zeit. Des Einen Leid – Des Anderen Freud‘: Steven Spielberg heiratete die weibliche Hauptdarstellerin Kate Capshaw, die er beim Dreh näher kennen lernte (und sich offensichtlich in sein Herz kreischte und lamentierte, was der Zuschauer sicher schwer nachvollziehen kann, denn es nervt ab und zu gewaltig *g*). Manchmal ähnlich nervig ist der halbwüchsige Shorty (Ke Huy Quan), der zeitweise eher den Eindruck macht, dass er wohl nur den Weg in den Film fand, um das kindliche/jugendliche Kinopublikum anzulocken. Obwohl diesmal ein größeres Budget zur Verfügung stand, sind die Trickszenen fast ausschließlich wieder alle „Hand Made“ und basieren auf handfesten Stunts und Modellen ohne Computer Imaging (u.a. die legendäre Achterbahnfahrt in der Mine, die Bully Herbig in „Der Schuh des Manitu“ so schön veralbert, stammt im Original von hier). Leider ist der Plot nicht ganz so originell und man kann vieles vorhersehen und auch der Humor ist streckenweise eher Marke Holzhammer, wenngleich auch wieder Indiana Jones typische Kracher-Sprüche und Szenen dabei sind. Trotzdem bleibt die Story recht flach und der „Temple of Doom“ darf sich mit dem zweifelhaften Prädikat „Sehenswert aber 08/15“ als die „schlechteste“ Episode rühmen. Aufwertendes Highlight sind hier ein (wieder mal) glänzend aufgelegter Harrison Ford und die kleinen Running Gags am Rande.

    ***

    Teil 3 – Indiana Jones und der letzte Kreuzzug
    Originaltitel: „The Last Crusade“
    Laufzeit: 122 Minuten
    Kinostart: 1989

    Zur Story
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    Teil 3 startet im Jahre 1912 in der Pfadfinder-Jugend von Indy (gespielt vom kurz darauf durch Selbstmord verstorbenen River Phoenix). Der junge Indiana Jones legt sich mit skrupellosen Grabräubern an, die ein wertvolles – von Cortez stammendes - Kruzifix aus Gold an sich bringen wollen – er meint lakonisch: “Das gehört in ein Museum!“. Das sehen die geldgierigen Typen naturgegeben logischerweise ganz anders. Hier wird auch geklärt, woher die Narbe an seinem Kinn, seine Schlangenphobie und sein bevorzugtes Outfit (Hut, Lederjacke und Peitsche) stammt. Das gespaltene Vater/Sohn Verhältnis wird ebenfalls kurz skizziert und die Obsession von Professor Henry Jones Senior (Sean Connery), was den heiligen Gral und die Suche danach angeht. Das gesamte Vorgeplänkel soll den jungen Indy so sehr prägen und nicht loslassen, dass er nicht nur in die Fußstapfen seines Dads schlüpft und Archäologe wird, sondern auch das besagte Kruzifix bis ins Jahr 1936 hinein versucht wieder zu erlangen, um es endlich ins Museum zu überführen. Die gelingt ihm auch letztlich, doch ist das erst der Auftakt zum neuesten Abenteuer. Mit der Post erreicht ihn ein seltsames Paket aus Venedig, doch bevor er sich darüber Gedanken macht, warten vor der Uni an der er lehrt, schon drei Herren, die ihn zu ihrem Chef – einem reichen Gönner des Museums - Donovan geleiten.

    Der eröffnet ihm, dass sein Experte für die Suche nach dem heiligen Gral in Venedig verschwunden sei... selbstredend handelt es sich hierbei um Indys Vater Henry Jones, der erstaunliche Fortschritte machte, bis er plötzlich verschwand. Nach kurzem Zögern und Rücksprache mit dem langjährigen Freund der Familie Marcus Brody (Denholm Elliot), entscheidet sich Indy das angebotene Ticket nach Venedig anzunehmen, getrieben durch die Sorge um seinen Vater, denn sein Haus ist offenbar gründlichst durchwühlt worden. Was die Einbrecher suchten, befindet sich jedoch in seiner Jackentasche: Das Tagebuch mit sämtlichen Aufzeichnungen seines Vaters, was er jemals über den heiligen Gral herausgefunden hat...und das ist nicht wenig, immerhin beschäftigt sich Professor Jones sen. Schon sein ganzes Leben mit dem Studium der Quellen darüber. So begeben sich er und Brody auf nach Venedig, um dort die Assistentin seines Vaters – Doktor Elsa Schneider (Alison Doody) – zu treffen, mit welcher Indys Dad bis zu seinem Verschwinden zusammen arbeitete. Anhand der Notizen aus dem Büchlein finden sie eine heiße Spur in den Katakomben der venezianischen Bibliothek und einen weiteren, entscheidenden Hinweis auf den Gral, doch nicht nur bleibt Henry Jones verschwunden, sondern einige finstere Gesellen scheinen starkes Interesse daran zu haben, dass Indy nicht weiter nachforscht - und das auf recht drastische Weise mittels Waffengewalt. Eine actionreiche Jagd quer durch Europa und Vorderasien steht auf dem Programm...

    [ Pharaos (Kurz-)Meinung zu Teil 3 ]
    Von der Charakterzeichnung und vom Schauspielerischen her sicherlich der gelungenste Teil, der bisher erschienenen Indiana Jones Filme, allein schon das Duo Ford/Connery ist ein Glücksgriff der Filmgeschichte, um diese Vater/Sohn-Story ordentlich rüber zu bringen. Teil 3 ist gespickt mit kleinen Seitenhieben auf die vorangegangenen Episoden, wirkt aber vom (trockenen) Humor her wesentlich frischer und weit weniger aufgesetzt als noch bei „Temple of Doom“ der Fall. Offenbar hatten Lucas und Spielberg hier wieder Lust einen guten Film abzuliefern und keinen, dem man gequält stöhnend ein „Nicht schon wieder ein Nachfolger“ aufs Auge drückt. Wenngleich das Rezept des Abenteuerfilms mit reichlich Action (und teilweise recht übelst sichtbaren Tricks) das Gleiche ist, wie zuvor, wurde hier mehr an den Figuren gefeilt, natürlich gibt’s auch wieder leicht überzogenen Klamauk und Übersinnliches (schließlich ist das ja ein Indiana Jones Film). Dabei kann ich nicht mal sagen, ob ich ihn dem Überraschungserfolg und Erstlingswerk „Jäger des verlorenen Schatzes“ vorziehen soll, der natürlich vom Originalitätsfaktor her herausragend ist. Ich sehe beide Teile etwa gleich gern, nicht zuletzt wegen dem Wiedersehen mit dem saukomischen Sallah (John Rhys-Davies) und dem vertrottelten Marcus Brody (Denholm Elliot). Da stört es auch nicht sonderlich, dass die Deutschen (in Form von Nazi-Schergen und sogar Adolf Hitler „himself“) wieder als Bösewichte herhalten müssen, ein paar visuelle, sowie Logikfehler sich eingeschlichen haben und die Tricktechnik nur allzu deutlich von Bluebox-Effekten dominiert wird. Das Gesamtkonzept geht mehr als auf: „Der letzte Kreuzzug“ macht wieder Spaß und das exzellent aufspielende Gespann aus Harrison Ford und Sean Connery als ungleiches Paar mit ihren knackigen Dialogen ist dafür maßgeblich verantwortlich.

    DVDs und Bonusmaterial
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    Alle drei Episoden kommen digital remastert daher und erstrahlen dank George Lucas‘ Skywalkersounds und ILM im Verbund mit THX bei Bild und Ton in neuem Glanz, das heißt...nicht ganz...Teil 1 ist recht „komisch“ abgemischt und hat einige Macken im Sound, die selbst auf schlechteren 5.1 Surround-Systemen, als dem meinen, negativ auffallen dürften. Die Fehler in der Abmischung kenne ich schon von der VHS-Box her, seltsam, dass diese nicht für die DVD aufpoliert wurden. Irgendwie ist „Jäger des verlorenen Schatzes“ tonal nicht „knackig“ genug, Pistolenschüsse oder Explosionen wirken kraftlos und Dialoge streckenweise zu schmalbrüstig. Dafür hat man bei der Bildbearbeitung ordentlichere Arbeit geleistet – ein paar kleinere optische Fehler der Videoversion wurden beseitigt. Bei den beiden anderen Teilen sieht‘s besser aus, die sind aber auch jünger und waren wahrscheinlich nicht ganz so aufwendig zu restaurieren. Das Medium DVD ist sowohl Segen, als auch Fluch, denn so manche Tricksequenz tritt jetzt nämlich extra deutlich hervor. Die Synchro geht in Ordnung, zum Wegschmeißen sind nur die Versuche der Amis Deutsch nach zu äffen, das geht fast immer in die Hose und sorgt für gediegene Heiterkeitsausbrüche beim deutschen Publikum, denn diese ohnehin in „deutsch“ gedroschenen Phrasen hat man nicht gesondert synchronisiert...es wäre aber besser gewesen ;-)

    Zugegeben – so viel ist es nicht wirklich, was an Bonusmaterial angeboten wird, obwohl man dafür eine vierte DVD beigepackt hat – ansehenswert ist es aber allemal. Für jeden Teil haben die Macher in ihren Archiven gewühlt und olle Kamellen ausgebuddelt, sodass immerhin je ein eigenes Making Of mit etwa 45 Minuten Laufzeit pro Teil dabei heraussprang. Dass das Footage schon recht alt ist, sieht man dem Material auch leider durchaus an. Was mich kolossal stört, ist die vollkommene Abwesenheit von Audiokommentaren – keiner der Filme hat einen zu bieten, dabei hätte mich das ganz besonders interessiert. Stattdessen gibt es zu jedem Teil auf dem ROM-Part noch einen speziellen Link zu Informationen im Netz, die angeblich nur Besitzern der DVDs zur Verfügung stehen sollen. Das hab ich allerdings nicht ausprobiert, daher glaube ich dem Aufdruck des beiliegenden Flyers mal pro forma. Nicht vergessen oder unterschlagen will ich hingegen die Featurettes zur Stunt- und Tricktechnik bzw. zur Filmmusik (die natürlich ausnahmslos von John Williams komponiert wurde). Diese Beiträge sind recht informativ aber nicht besonders lang, geben jedoch einen guten Einblick in die Entstehung der drei Filme und weisen auch auf Eastereggs hin (Lucas und Spielberg bauen immer kleine Anspielungen auf die Werke des anderen in ihren Filmen ein). Kenner von Star Wars werden beispielsweise eine Menge der Geräusche wiedererkennen und das ist bei weitem noch nicht alles – findet‘s raus ;-)

    Fazit
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    Die komplette Indiana Jones Reihe gehört sicher in jede Filmothek, die etwas auf sich hält und besser als die VHS-Box ist die DVD-Collection ganz bestimmt, wenn sie auch nicht so perfekt restauriert wurde, wie es möglich gewesen wäre. Alles eine Frage des Aufwands (und somit des zu erzielenden Geldes, das die Wiederveröffentlichung bringt), werden sich Lucas und Spielberg gedacht haben. Preislich kann man auch nicht maulen, für die 4 DVDs bezahlt man fast überall um 45 Euro, das macht laut Adam Riese und Eva Zwerg im Schnitt etwa 15 Euronen pro Film, lässt man das Bonusmaterial mal außer acht. Das bewegt sich in erträglichem Rahmen für die Meilensteine der Filmgeschichte...OK...Teil 2 ist ein besserer Durchhänger und durchschnittlicher Nachleger zu Teil 1 – richtig schlecht ist er aber nicht, wenn er auch hinter seinen beiden Mitbewerbern hinterher humpelt, so hat er seine sehenswerten Momente. Losgelöst von allen anderen Filmen sollte man sich keinen davon ansehen (mit Ausnahme von Teil 1 selbstverständlich), zwar kann man die Filme auch jeden für sich einzeln gucken, doch dann macht‘s eben nur ein Drittel Spaß. Störend wirkt sich lediglich das etwas schlampige Sound-Remastering von Teil 1, sowie das generelle Fehlen von Audiokommentaren aus, was aber durch das ordentliche (aber eben nicht überragende) Bonusmaterial wieder partiell ausgebügelt wird. Die FSK 16 ist ein wenig hoch gegriffen aber an einigen Stellen vielleicht nicht gänzlich unberechtigt, das ist Geschmackssache. Summa Summarum 4,5 Sterne, die ich generös auf 5 aufrunde für den peitschenschwingenden Archäologen.

    SoLong

    Der Popcorn-Pharao

    Warnhinweis:
    Schnellklicker werden zu je 100 Hieben mit der Peitsche (und zwar PRO ergaunertem Community-Punkt) verurteilt...*tsssssschack!* ;-)
  • 31 Bewertungen, 1 Kommentar

    • Gemeinwesen

      11.02.2008, 22:24 Uhr von Gemeinwesen
      Bewertung: sehr hilfreich

      Entspricht auch meinem Fazit. Die Box schließt eine Lücke, bleibt aber summa summarum etwas hinter den Erwartungen zurück. Und jetzt heißt es erstmal Tage zählen bis zum Kinostart von Teil 4. Indianische Grüße vom Gemeinwesen.