Indizierungen Testbericht

Indizierungen - immer wieder sind PC oder Konsolenspiele davon betroffen. Verantwortlich für die Indizierung eines Spiels ist die sogenannte BJPS, die \"Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften\". Sie testet \"verdächtige\" PC- und Konsolenspiele nach Kriterien, die da z.B. lauten: Wird in dem Spiel auf Menschen geschossen, kommen verfassungsfeindliche Symbole vor, etc.

Besonders gewalttätige Spiele werden meist gleich indiziert, das bedeutet, daß man keinerlei Werbung für die Spiele machen darf, sie nicht im Versandshandel oder in Videotheken vertreiben darf. Allerdings sind sie dennoch legal erhältlich, sie dürfen nur nicht öffentlich ausgestellt werden, werden aber durchaus auf gezielte Nachfrage sozusagen unter dem Ladentisch verkauft, was auch legal ist, wenn man über 18 ist.

Manchmal werden Spiele auch für den deutschen Markt modifiziert anstatt gleich indiziert. Hier einige Beispiele: Es wurden in dem Playstation-Spiel \"Medal of Honor Underground\", das im 2. Weltkrieg spielt, sämtliche Hakenkreuze, etc. herausgeschnitten, und in der deutschen Version von \"Turok\", das seinerzeit für PC und N64 erschien, wurden die Menschen, die in dem Spiel durch Roboter ersetzt. Dies nur als Einleitung, damit sich diejenigen, die sich noch nicht mit dem Thema Indizierung befasst haben, einen Überblick verschaffen können.

Wo ist hier der Sinn?
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Tja, die Frage mag vielleicht verwundern, denn viele werden sich denken, daß durch die Indizierung sog. jugendgefährdender Titel die Kids ja geschützt werden sollen. Das mag an sich ja der Grundgedanke sein, dennoch denke ich, daß durch diese Art von Zensur nur das Gegenteil erreicht wird. Warum möchte ich an dieser Stelle nun erläutern.

Mehr Publicity durch Indizierung
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Viele Kids wissen über indizierte Spiele genauestens bescheid, sei es über das Internet, über Freunde oder über gerade eben die Publicity, die ein Spiel in dem Moment erhält, wenn es indiziert wurde, da Spiele meist erst dann indiziert werden, wenn sie bereits auf dem Markt sind. Dadurch erreicht die BJPS genau das Gegenteil von dem, was die Indizierung bewirken soll. Der Bekanntheitsgrad des Spiels steigt, denn was verboten ist reizt einen ja erst recht, und die Neugierde der Kids steigt ins Unermeßliche. Nach dem Motto: irgendwas muß ja an dem Spiel dran sein, wenn es auf dem Index steht. Tja, werden nun manche immer noch denken, was soll\'s, schließlich sind die Spiele erst für Erwachsene erhältlich. Wo ich zum nächsten Punkt kommen möchte...

Irgendwie kommen die Kids doch an die Spiele ran
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Nun, der Titel sagt fast schon alles. Wenn die Kids wirklich heiß auf das Spiel sind, dann fällt ihnen schon etwas ein. Dann fragt man eben den großen Bruder, ob er für einen das Spiel besorgt, oder man schickt die Oma, die von nichts eine Ahnung hat, in den Videospielladen, um gezielt nach dem Spiel zu fragen. Oder man fragt einen Freund...Wege und Mittel gibt es jedenfalls genug, um an die heißersehnten Spiele heranzukommen, das steht fest, und das kann auch die liebe BJPS nicht verhindern.

Fazit:
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Die völlige Indizierung von Spielen ist ziemlich sinnlos, da dadurch die Spiele nur reizvoller und populärer werden und es zudem einige Möglichkeiten gibt, sich die Spiele zu beschaffen, auch wenn man unter 18 ist. Die einzige Ausnahme hierbei bildet dabei natürlich wirklich perverser oder rassistische Schund, den man nicht auf die Öffentlichkeit loslassen kann, der allerdings meist nur winzige Randgruppen anspricht und daher für den Otto - Normal - Videospielfan nicht relevant ist. Der einzige gute Weg, überflüssige Gewalt in Spielen zu reduzieren, ist meiner Ansicht nach die \"Light - Methode\" der Modifizierung einzelner Spiele, es ist zwar dann weiterhin meist eine sog. \"Uncut-Version\" auf dem Markt, allerdings ist deren Popularität meines Erachtens nach lange nicht so hoch wie bei einem völlig indizierten Spiel, und auch der Reiz des Verbotenen bleibt hier aus, zudem einige den Unterschied zwischen den beiden Versionen nicht kennen bzw. gar nicht wissen, daß es verschiedene Versionen gibt.