Indizierungen Testbericht

Heut beschäftige ich mich mal mit einem Thema Indizierungen, was viele Videospielbesitzer nicht gerne hören.

Was ist eine Indizierung:
Wenn ein Videospiel sehr brutal ist, kann es Indiziert werden. Dies gilt aber auch für Videos und andere Filme. Indizierung steht hierbei für das Verbot des jedem zugänglichem Verkaufs.
Das Produkt darf zwar verkauft werden an Käufer über 18 Jahren, muss aber so angeboten werden das nur Käufer ab 18 Jahren das Produkt im Geschäft sich anschauen können. Zudem darf nicht darüber Berichtet werden in Zeitschriften oder ähnlichem.

Wie wird Indiziert:
Damit ein Spiel Indiziert werden kann, muss dieses bei der BPJS angezeigt werden. Die Abkürzung BPJS steht für Bundesprüfstelle für Jugendgefährdende Software. Wenn jetzt ein Produkt angezeigt wurde, prüft diese Prüfstelle das und entscheidet ob eine Indizierung notwendig ist. Der große Nachteil ist, das sie nicht selbstständig von sich aus kontrollieren.

Wie müssen sich Verkäufer bei Indizierter Ware verhalten:
Ein Verkäufer darf über seine Indizierten Waren keine Auskunft am Telefon geben, da ja minderjährige so unerkannt an Informationen kommen können. Im Geschäft darf er über die Waren nur dann Auskünfte geben, wenn der Kunde/in bereits 18 Jahre alt ist und nicht wenn sie oder er nur so aussieht.

Verhalten von Zeitschriften bei Indizierungen:
Zeitschriften oder sonstige Medien dürfen keinerlei Informationen veröffentlichen über neue Indizierte Videospiele. Nur solange bis das Spiel nicht Indiziert ist. Leider halten sich viele nicht dran und bringen Haufenweise Komplettlösungen raus und schreiben sogar dazu das dieses Spiel Indiziert ist. Allerdings sagt da niemand was. Ein kleines Beispiel wie durchlässig das System ist.

Fehlverhalten bei Indizierungen:
Die BPJS hat sich schon manche große Fehler geleistet bei ihren Indizierungsvorgängen. So gibt es z. B. das sehr bekannte James Bond Spiel für Nintendo 64. Dieses Spiel war knapp 5 Monate lang auf den Verkaufscharts auf Platz 1. Es erschien im November 97 und wurde im Mai 98 indiziert. Der große Witz war, das die BPJS es im April indizierte , diese Indizierung aber erst ab Mai gültig ist. So haben alle Medien drüber berichtet das dieses Spiel ab nächsten Monat indiziert ist und berichteten trotzdem noch Jahrelang darüber unter dem Namen Silver-Eye.

Vorteile einer Indizierung:
1. Kinder haben es schwerer an Z: B. Gewalttätige Spiele heranzukommen.
2. Kinder haben mehr Sachen die für ihr Alter geeignet sind
3.Kinder kommen schwerer an Informationen um solche Spiele

1.Jugendliche oder Kinder unter 18 Jahren können jetzt nicht mehr einfach ins Geschäft gehen und sich die Indizierten Spiele kaufen. Sie brauchen die Hilfe anderer wie Ihrer Eltern oder Freunden die das nötige Alter erreicht haben.

2.Dadurch das Indizierte Spiele nicht mehr so im Regal liegen, ist die Gefahr kleiner das Eltern diese einfach kaufen aus Informationsmangel. Da auch manche Minderjährige keine Kontakte haben, welche die Indizierte Ware besorgen können.

3.Wenn die Zeitschriften und sonstige Medien nicht über die Indizierten Waren berichten können, weiß man schwerer was es alles so gibt. Oder ob es von Indizierten Sachen schon weitere Teile gibt.


Nachteile einer Indizierung:
1. Kaufanreiz erhöht sich
2 .Durch eine Indizierung werden Minderjährige erst richtig aufmerksam
3 .Keine großartigen Kontrollen ob die Indizierungsvorschriften eingehalten werden
4.Kinder kommen trotzdem zu leicht an die Produkte


1.Für die meisten ist das am Reizvollsten was Verboten ist. Kennt wohl jeder aus seiner Kindheit oder?? Auf jeden Fall erhöht sich das Interesse Schlagartig wenn Minderjährige von so obercoolen Brutalen z. B. Spielen hören. Mein Cousin wollt nicht meine normalen teils auch Brutalen Nintendospiele spielen, sondern hat irgendwie nur Ausschau nach meinen Indizierten gesucht. Ein gutes Beispiel für die dann erhöhte Neugier.

2. In letzter Zeit wurden Indizierte Spiele erst dann richtig bekannt, als sie Indiziert werden sollten. Ich nehme mal das aktuelle Beispiel Counter Strike. Offiziell wurde überall geschrieben und im Internet auch viel gegen die mögliche Indizierung dieses Spieles geschrieben. Das dieses Spiel auch brutal ist, streite ich nicht ab, aber es wurde zuletzt nicht indiziert nach der Untersuchung der BPJS. Aber das fatale daran ist, das der Verkauf dieses Spieles schlagartig angestiegen ist. Solche Situationen sind keine Seltenheit.

3. Ob sich jetzt Händler daran halten oder die Medien an die Indizierungsvorschriften interessiert fast niemanden. Ich hab mal bei einem An – und Verkauf Laden in Salzgitter angerufen und hab nach einem Indizierten Spiel gefragt. Der Verkäufer hat folgende Fehler gemacht :
1.Einem Jugendlichen ( war 17 ) Auskunft gegeben.
2.Die Auskunft am Telefon gegeben
3.Weil das Spiel nicht auf Lager war, mir seine ganzen Indizierten Spiele aufgezählt
Anschließend hab ich noch bei einem großen Computerladen angerufen der ebenfalls diese 3 Fehler gemacht hat. Zudem lag dieses gesuchte Indizierte Spiel fälschlicher Weise im Verkaufsregal.
Auch Videospieleszeitschriften haben grad für N64 viele Komplettlösungen mit vielen Spielbildern veröffentlicht und es wurde dagegen nichts unternommen.

4. Leute aus meinem Bekanntenkreis hatten vor 3 Jahren ein echt tolle Weihnachtsgeschenke. Mein Cousin damals 12 hat ein ungeschnittenes sehr realistisches Ballerspiel ab 18 bekommen. Ein Freund meines Bruder hat mit einem Alter von 10 Jahren sogar ein Indiziertes Importspiel geschenkt bekommen. Ich selbst wollt gern das Spiel Perfekt Dark haben, was es nur als ungeschnittene Version ab 18 gibt. Der Händler hat mir das Spiel auf meinen Wunsch gegeben und verkauft. Ich war damals 16 ½.

Fazit:
Ich finde Indizierungen sehr Sinnvoll, da ja so versucht wird Jugendlichen so Waren vorzuenthalten die nicht für ihr Alter geeignet sind und zudem schlechten Einfluss auf sie haben könnten. Allerdings interessiert es einige Eltern nicht und zudem legen Verkäufer und sonstige Medien keinen großen Wert drauf. Aufgrund des sehr geringen Interesses sehe ich das Prinzip Indizierung als Fehlgeschlagen an.