Todeshauch (Taschenbuch) / Arnaldur Indridason Testbericht

Luebbe-todeshauch-taschenbuch
ab 10,91
Auf yopi.de gelistet seit 06/2005

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Erfahrungsbericht von angela1968

Grafarþögn

Pro:

mir gefällt diese serie

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

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Todeshauch
Arnaldur Indriðason
4.Fall der Kommisar Erlendur Sveinsson Serie

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Einige Bände der Romane rund um den isländischen Kommissar Erlendur habe ich bereits hier vorgestellt. Der Roman Todeshauch ist einer der letzten, den ich aus unserer Bücherei ausgeborgt habe.
Dieser Band ist in meinen Augen aber trotz des gefundenen Skeletts weniger Kriminalroman, als Psychologische/soziologische Studie der häuslichen Gewalt (wie man so beschönigend zu Gewalttätigkeiten innerhalb der eigenen Familie sagt)... und Erlendur selbst gesteht sich hier am Krankenbett seiner im Koma liegenden schwangeren Tochter vielleicht das erste Mal die möglichen Ursachen seiner gescheiterten Ehe ein...
Als Teil der Serie unverzichtbar und ich denke diesen Roman kann man auch als Einzelstück genießen, man versäumt aber etwas... ich rate zur gesamten Serienlektüre...


Details
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Taschenbuch: mit 368 Seiten kostet 7,99 Euro
Bastei Lübbe GmbH & Co.KG Verlag
ISBN-10: 3404151038
ISBN-13: 978-3404151035
Originaltitel: Grafarpögn
Ich habe die Hardcover Version ausgeborgt....


Kurzinfo des Verlags
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In einer Baugrube am Stadtrand von Reykjavík werden menschliche Knochen gefunden. Wer ist der Tote, der hier verscharrt wurde? Wurde er lebendig begraben? Erlendur und seine Kollegen von der Kripo Reykjavík werden mit grausamen Details konfrontiert. Stück für Stück rollen sie Ereignisse aus der Vergangenheit auf und bringen Licht in eine menschliche Tragödie, die bis in die Gegenwart hineinreicht. Während Erlendur mit Schrecknissen früherer Zeiten beschäftigt ist, kämpft seine Tochter Eva Lind auf der Intensivstation um ihr Leben ...
Todeshauch wurde mit dem Nordischen Preis für Kriminalliteratur 2003 ausgezeichnet!

Weitere Bücher der Serie
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1. Synir Duftsins. 1997 (deutsch: Menschensöhne. ) kenne ich
2. Dauðarósir. 1998 (deutsch: Todesrosen.)
3. Mýrin. 2000 (deutsch: Nordermoor.)
4. Grafarþögn. 2001 (deutsch: Todeshauch. ) ist heute dran...
5. Röddin. 2002 (deutsch: Engelsstimme. ) kenne ich
6. Kleifarvatn. 2004 (deutsch: Kältezone. )
7. Vetrarborgin. 2005 (deutsch: Frostnacht.)
8. Harðskafi. 2007 (deutsch: Kälteschlaf. )
9. Myrká. 2008 (deutsch: Frevelopfer.)
10. Svörtuloft. 2009

Der Autor
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Arnaldur Indriðason (* 28. Januar 1961 in Reykjavík) ist ein isländischer Autor von Kriminalromanen, der mittlerweile auch im deutschsprachigen Raum Bekanntheit erlangt hat....
Er arbeitete ängere Zeit als Journalist und Filmkritiker für die Tageszeitung "Morgunblaðið".
(Verlagsinfo)
mehr unter
http://www.bokmenntir.is/rithofundur.
asp?cat_id=674&author_id=7
oder
http://www.bokmenntir.is/hofundur.asp?cat_id
=711&module_id=210&element_id=958&aut hor_id=7&lang=8
Links bitte verbinden, ...

Meine Meinung
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Der Einstieg ist fast skuril... eine Mutter bereitet ihrem 10 jährigen Sohn nun schon die 3.Geburtstagsfeier (Freunde, Familie und Schulkollegen), sie stöhnt etwas unter der Belastung und ein größerer Briuder eines Gastes sitzt unbeweglich und unbehaglich herum... bis er der kleinen 2 jährigen Schwester etwas aus dem Mund nimmt und behauptet, das wäre ein menschlicher Rippenknochen...
Dann geht's los. Ein Skelett wird entdeckt und Archäologen graben es fizerlweise (und daher auch langsam, sehr langsam aus)... die Ermittler wühlen sich durch Hinterlassenschaften und eigene Empfindlichkeiten, Erlendur erhält nebenbei einen Hilferuf seiner Tochter und findet sie vor der Entbindungsklinik in einer Blutlache...

Dann geht die Reise in die Vergangenheit los. Eine Frau heiratet (schon Mutter einer ca 2 jährigen Tochter) und der Mann, der vorher höflich, nett und ruhig war, entpuppt sich als brutaler Gewalttäter... Das Mädchen bekommt Gehirnhautentzündung mit allen bösen Nebenerscheinungen, die Frau 2 weitere Söhne und die Spirale der Gewalt multipliziert sich in den Tagen der Besatzung...

Eifersucht. Besatzungshuren. Der Verdruss isländischer Männer, dass isländische Frauen auf "Amis" abfuhren, die ihnen die Türe öffneten, höflich waren und vielleicht weniger tranken? Ein Thema das für Island nicht ganz unproblematisch ist...

Wer ist der oder die Tote? Und warum streckt sich ein Arm in die Höhe, lebte er/sie noch?


Fazit
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Das Thema Gewalt gegen Frau und Kind, aber auch die Frage nach der Ursache wird hier einfühlsam behandelt. Die "schiefe" Tochter, die selbst Psychologie studiert hat, ist immer noch auf der Suche der Wurzeln der Gewalt des Stiefvaters...aber eigentlich ist es für die Opfer egal, warum... sie leiden unter der Brutalität und unter der Angst, wann sie startet, was sie auslösen könnte... beklemmend schildert der Autor hier die Ohnmacht der Frau... die Hilflosigkeit und auch das Unvermögen der Gesellschaft helfend einzugreifen...
Auch Kommissar Erlendur geht an seine Grenzen... als ihm ein Medium von einem kleinen Jungen erzählt, der ihm vergeben hätte, kommt seine eigene Kindheit wieder hoch...den 8 jährigen Bruder, den er als 10 jähriger im Schneesturm verloren hat, was die ganze Familie verändern sollte...

Seine Ehe, die Scheidung und das Verhältnis zu den beiden Kindern... alles ist ein Kreislauf und Erlendur versucht zumindest zu erkennen....
Wer jetzt schlussendlich das Opfer ist, wird nicht verraten...


Ein guter Roman, der Lust auf mehr Lesestoff macht!
5 Sterne

45 Bewertungen, 5 Kommentare

  • Pumasun

    29.07.2010, 00:16 Uhr von Pumasun
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr schön geschrieben. Lg

  • Iris1979

    28.07.2010, 13:32 Uhr von Iris1979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Super Bericht. LG Iris

  • tina08

    28.07.2010, 11:07 Uhr von tina08
    Bewertung: sehr hilfreich

    Viele Grüße ... Tina

  • XXLALF

    28.07.2010, 10:31 Uhr von XXLALF
    Bewertung: besonders wertvoll

    und ganz liebe grüße

  • sigrid9979

    28.07.2010, 10:28 Uhr von sigrid9979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Super Berichtet...Lg Sigi