Infest - Papa Roach Testbericht

Infest-papa-roach
ab 9,11
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Summe aller Bewertungen
  • Cover-Design:  sehr gut
  • Klangqualität:  sehr gut

Erfahrungsbericht von Klops

"lovehatetragedy" - Die Kakerlakenmänner sind wieder da

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

1.Einleitung

In meinem heutigen Bericht soll es um den Nachfolger von „Infest“ gehen, einem meiner absoluten Lieblingsalben von Papa Roach. Ob das neue Album mit dem etwas gewöhnungsbedürftigen Titel „lovehatetragedy“ an das grandiose „Infest“ herankommt, erfahrt ihr in meinem Bericht.

Ich habe mir die Limited Edition Enhanced CD gekauft, auf der sich zusätzlich noch 2 Bonustracks und 2 Live-Videos von Papa Roachs letzter Tour in Deutschland befinden. Dazu aber später mehr.

2.Cover und Booklet

Auf dem Cover ist ein Baby mit viel zu großen Kopfhörern abgebildet. Das Bild soll die Leute dazu veranlassen, das Album genauso unvoreingenommen zu sehen bzw. zu hören wie ein Kleinkind oder ein Baby. Ich finde das Cover ziemlich gelungen, ebenso wie die Idee, die dahintersteht.

Ein großes Lob gibt es von mir auch für das Booklet. Es sind alle Texte abgedruckt und zusätzlich gibt es noch Bilder von den Bandmitgliedern, dem „Cover-Baby“ und natürlich darf auch eine Gitarre mit ihrem Markenzeichen darauf abgebildet, der Kakerlake, nicht fehlen.

3.Besprechung der einzelnen Lieder

1.M-80 (Explosive Energy Movement)

Nach einem 1-2-3-4 von Sänger Jacoby Shaddix beginnt das Lied genauso explosiv, wie es der Titel verspricht. Sofort setzen Schlagzeug und Bass ein und ein paar Sekunden später ist auch Jacobys kräftige Stimme zu hören. In diesem Lied singt er nur und rappt nicht ein einziges Mal, wodurch der Song ziemlich straff rüberkommt. Jedenfalls geht der erste Song schnell ins Ohr und der Refrain ist sehr gut. Nach 2:20 Minuten ist der erste Kracher der Platte dann zu Ende.

Note: 10/10

2.Life Is A Bullet

Life Is A Bullet fängt nicht ganz so krachend an wie sein Vorgänger, aber trotzdem kommen die Instrumente wieder sehr gut rüber. Jacobys Stimme ist hier eher ruhig, aber immer wieder hebt er seine Stimme. Aus diesem Lied sticht der Refrain aus meiner Sicht viel mehr hervor als noch in M-80. Nach knapp über 4 Minuten ist das Lied dann zu Ende. Gerade das ruhige ist man so von Papa Roach nicht gewohnt, aber ich finde es hier sehr gelungen, da auch ein paar schnellere Stellen in dem Lied sind, wodurch eine ziemlich gute Mischung von schnellen und eher langsamen Stellen entsteht.

Note: 8/10

3.Time And Time Again

Wer jetzt denkt, Entspannung wäre angesagt, der irrt sich gewaltig, denn dieses Lied beginnt gleich richtig krachend und laut. Jacoby eröffnet das Lied mit einem Schrei, der etwas an Tarzan erinnert *grins*. Time And Time Again ist das erste Lied in dem Jacoby dem rappen sehr nahe kommt, wodurch der etwas langsamer gesungene Refrain gut hervorsticht. Hier ist alles vorhanden: ein bisschen Rap, etwas langsamer Gesang und am Ende schreit Jacoby seine ganze Wut heraus. Dieses Lied dauert knapp 3 Minuten.

Note: 8/10

4.Walking Thru Barbed Wire

Das Lied fängt recht schnell an und nach etwa 30 Sekunden setzt Jacoby mit einer etwas ruhigeren Stimme ein, die er auch im Refrain nicht sonderlich anhebt. Erst gegen Ende erhebt Jacoby seine Stimme zu einem Schreien, aber irgendwie will trotz der eingängigen Melodie der Funke nicht so überspringen, wie bei den vorangegangenen Liedern, sodass hier das erste durchschnittliche Lied zu verbuchen wäre, welches auch nur 3 Minuten lang ist.

Note: 6/10

5.Decompression Period

Decompression Period fängt sehr ruhig an und Jacobys Stimme ist sehr langsam und klingt nachdenklich, fast ein bisschen traurig. Zwischendurch wird seine Stimme dann kräftiger und schneller, aber nach einer relativ kurzen Zeitspanne wird die Stimme wieder ruhig und langsam. Erst gegen Ende wird Jacobys Stimme lauter und er schreit abwechselnd „Decompression Period“ und „Depression Period“, aber das Lied klingt nach knapp 4 Minuten wieder genauso langsam aus, wie es angefangen hat. Trotz des ruhigen Touchs weiß Decompression Period zu überzeugen.

Note: 8,5/10

6.Born With Nothing, Die With Everything

Die Instrumente spielen den Anfang recht schnell und Jacoby ist hier mal wieder sehr nah am rappen dran und das auch beinahe durchgängig, wobei ich es nicht als wirklichen Rap bezeichnen würde, aber es ist eben nah dran. Der Refrain sticht sehr heraus und geht richtig schnell ins Ohr. Auch dieses Lied dauert wieder nur 4 Minuten und insgesamt muss ich sagen, dass mir das Lied sehr gut gefallen hat, was besonders an dem eingängigen und richtig guten Refrain liegt, aber auch der Rest des Liedes weiß zu überzeugen.

Note: 9/10

7.She Loves Me Not

Hierbei handelt es sich um die erste Singleauskopplung, die das Album promoten soll. Sofort setzen Instrumente und Jacobys Stimme sehr laut und kraftvoll ein und das hält sich auch fast das ganze Lied hindurch so. Trotzdem sticht der Refrain noch gut hervor und nach einiger Zeit gibt es auch noch eine kurze Rapeinlage und Jacoby brüllt noch mal seine ganze Wut heraus, bis das Lied nach 3:30 Minuten ausklingt. Insgesamt eines der besten Lieder auf der CD.

Note: 10/10

8.Singular Indestructible Droid

Am Anfang hört man ein paar Trommeln und etwas dschungelartiges „Gesinge“, bis dann Jacobys sehr ruhige Stimme einsetzt, so als wäre er ein paar Meter vom Mikrofon entfernt. Umso krasser wirkt es dann aber, als er im Refrain plötzlich anfängt „biological, spiritual, electrical, digital, S.I.D.“ zu schreien, als hätte ihn jetzt jemand zum Mikrofon hingezogen. Danach wird seine Stimme wieder etwas ruhiger, anscheinend hat ihn wieder jemand weggeschoben *grins*. Aus diesem Lied sticht besonders der Refrain heraus, den ich sehr gut finde. Immer wieder hört man im Hintergrund das eingangs angesprochene Dschungelgetrommel und das Dschungelgesinge. Nach knapp 4 Minuten klingt dieses sehr gute Lied dann aus.

Note: 9/10

9.Back Clouds

Back Clouds fängt mit sehr ruhigen Bass-, Gitarren- und Schlagzeugklängen an und Jacobys Stimme passt sich dieser ruhigen Atmosphäre an, aber irgendwie finde ich die Stimme hier nicht so gut, nur der Refrain in dem das ganze etwas schneller wird, konnte mich überzeugen. Nach knapp 4 Minuten ist dieses eher durchschnittliche Lied für Papa Roach Verhältnisse vorbei.

Note: 5,5/10

10.Code Of Energy

Das Lied fängt gleich kraftvoll an und auch Jacobys Stimme ist hier von Anfang an kraftvoll und laut, was ich sehr gut finde. Im Refrain legt er dann nochmals zu und seine Stimme wird schneller und noch ein bisschen emotionaler und kräftiger. Danach wird Jacobys Stimme eher ruhig, nur um im nächsten Refrain wieder voll reinzuhauen und den Hörer aus dem kleinen Schlaf kraftvoll zu erwecken. Am Ende gibt es dann einen kurzen wirklichen Rap, den ich nicht so gut fand und der sich aus meiner Sicht auch nicht so gut in das Lied einfügt. Trotzdem ist das 4 Minuten lange Lied noch gut, was vor allem an den guten Tempowechseln liegt.

Note: 7/10

11.lovehatetragedy

Ganz am Ende also der namensgebende Track, der mit seinem Anfang ein bisschen an etwas Orientalisches erinnert, dann aber mit harten Drums und Bass- bzw. Gitarrenklängen einsetzt. Die Stimme von Jacoby ist mittelmäßig schnell und schwankt immer wieder. Nach schnellen Passagen folgen immer wieder noch schnellere. Nicht so gut fand ich das ziemlich hoch gesungene „lovehatetragedy“, das nicht so recht passen will, aber die schnellen Passagen gleichen das ohne weiteres wieder aus, sodass nach 3 Minuten ein gutes Lied zu verbuchen ist, das größtenteils überzeugen kann.

Note: 8/10

12.Gouge Away (Bonustrack)

Gouge Away erinnerte mich von Anfang an eher an Lieder von punkigeren Bands, wie „Sum 41“, wobei der Refrain dieser Annahme widerspricht, denn der ist Papa Roach typisch sehr laut und haut ordentlich rein, was ich sehr gut finde. Am Ende sind dann auch die Strophen außerhalb des Refrains schneller und „Papa-Roach-mäßiger“. Nach 2 Minuten ist dieses gute Lid auch schon wieder vorbei.

Note: 8/10

13.Never Said It (Bonustrack)

Dieses Lied fängt von Anfang an sehr schnell an und behält diesen kraftvollen und schnelle Rhythmus auch das fast ganze Lied hindurch, nur gegen Ende hin wird es etwas langsamer. Auch den Refrain fand ich wieder gut gelungen und das ganze Lied wirkt sehr harmonisch. Besonders die Melodie konnte mich sehr überzeugen, aber auch Jacobys Gesang steht dem in nichts nach. Nach knapp über 3 Minuten endet dieser gute zweite Bonustrack.

Note: 8/10

Insgesamt komme ich auf 105 von 130 möglichen Punkten, was ich sehr gut finde.

Jetzt kann man sich noch die beiden Bonusvideos auf dem Computer angucken, die ich relativ gut finde. Es handelt sich um 2 Live Videos von der letzten Tour, die zwar in einem ziemlich kleinen Bild, dafür aber in guter Qualität geliefert werden. Es handelt sich um die Videos „Between Angels And Insects“ und „Last Resort“, die noch mal richtig Stimmung aufkommen lassen. Hier fand ich etwas merkwürdig, dass man sich auf dem Computer nur die Videos angucken und nicht die Songs anhören kann.

4.Fazit

Die 15 €, die ich für „lovehatetragedy“ ausgegeben habe, haben sich vollkommen gelohnt, denn das Album ist sehr gut. Es kommt aus meiner Sicht zwar nicht ganz an „Infest“ heran, aber trotzdem ist so gut wie jedes Lied überzeugend und man kann auch nicht jedes Mal so ein Hammeralbum wie „Infest“ herausbringen. Und gegen dieses Vorgängeralbum zu verlieren heißt ja noch lange nichts schlechtes. Wer nach der Single „She Loves Me Not“ neugierig geworden ist, sollte sich das Album zumindest einmal anhören, aber beeilt euch, denn die Limited Enhanced Version lohnt sich wirklich und die dürfte es nicht mehr allzu lange geben. Der größte Kritikpunkt ist für mich die Länge (vielleicht sollte man eher Kürze sagen) des Albums, die mit ca. 44 Minuten etwas sehr knapp ausgefallen ist. Trotzdem vergebe ich ganz klare 5 Sterne und eine Empfehlung.

Danke für das Lesen meines Berichtes. Über Kommentare und Gästebucheinträge freue ich mich immer.

Ciao, euer Stefan.

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