Infest - Papa Roach Testbericht

Infest-papa-roach
ab 9,11
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Summe aller Bewertungen
  • Cover-Design:  sehr gut
  • Klangqualität:  sehr gut

Erfahrungsbericht von Finron

Lieber gut geklaut als schlecht komponiert

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Papa Roach wirbelten mit harten Gitarren und konkreten Texten schon vor zwei Jahren die Hitparaden durcheinander. Und im Juni soll der zweite Streich folgen. Deshalb möchte ich noch einmal \"Infest\", den Erstling der vier \"Schabenväter\", noch mal durchtesten.

Die Jungs haben auf ihrem Erstling ihre Hausaufgaben gemacht und alles, was am Gitarrensound der letzten 20 Jahre gut war, zu eigenen Nummern zusammengerührt. Der Auftakt von \"Infest\" mit dem gleichnamigen Titel könnte genausogut eine Scheibe von Rage against the Machine eröffnen.

Die melodischen Gitarrenläufe auf der Singleauskopplung \"Last Ressort\" hören sich verdächtig nach Iron Maiden an. Dabei muss man nicht mal suchen, um auf des Pudels Kern, respektive das Original, zu kommen. Die Jungs haben einfach ihre Lieblingsbands genommen und Songs in ähnlichem Stil geschrieben.

Das ist durchaus legitim, zumal Papa Roach die altbekannten Melodien mit giftigen und zynischen Texten der Generation Y anreichern. \"Broken Home\" erzählt von dem Schmerz und dem Zwiespalt von Scheidungskindern.

Die episch lange Nummer \"Thrown away\" entwickelt sich von einer zornigen Gitarren-Nummer zu einer Ragga-Nummer, in der Papa Roach die Selbstbeschau einer Generation in fiese Worte fassen: \"We are the future of the 21st century: dyslexic, glue-sniffing cybersluts\" (Wir sind die Zukunft des 21. Jahrhunderts: dyslektische, kleberschnüffelnde Cyberschlampen\"). Eine solch düstere Selbstbeschau durchzieht das ganze Album.

Die Bay Area Metal-lastigen Crossover-Nummern \"Dead Cell\" und \"Blood Brothers\" keine Ausnahme. Die guten alten harten Metallica stand scheinbar Pate für \"Revenge\". Dazu ein fetter Rap, das kann sich durchaus hören lassen.

Ein fettes Brett fahren Papa Roach auch auf \"Snakes\" auf. Das groovt, das brettert, das ist einfach gut. \"Never Enough\" verleiht der morbide Gesang von Coby Dick zusammen mit den hämmernden Gitarren einen Touch von Nine Inch Nails. Danach geben die Jungs noch einmal kräftig Gas mit einem \"Binge\"-Grunge.

Für den Überblick: Die Die Tracklist
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1.Infest
2.Last Resort
3.Broken Home
4.Dead Cell
5.Between Angels And Insects
6.Thrown Away
7.Binge
8.Never Enough
9.Snakes
10.Revenge
11.Blood Brothers


Fazit
******

Eine rundum gute Scheibe. Musikalisch vielleicht nicht ganz so gut wie die Originale selbst, doch eine reizvolle Mischung und vor allem textlich bemerkenswert. Ärgerlich allerdings scheint \"Between Angels and Insects\" zu sein. Das Thema klingt verdächtig nach \"Spiders\" von System of a Down - ein wunderbarer Melodiebogen, der auch in der Fassung von Papa Roach klasse klingt. Aber muss man von weniger bekannten Kollegen klauen?

18 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Psycho

    21.04.2005, 23:51 Uhr von Psycho
    Bewertung: sehr hilfreich

    geiler titel, stimm ich voll und ganz zu ;)