Inkontinenz Testbericht

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Erfahrungsbericht von FrauNeedle

Er hat schon wieder ins Bett gemacht

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Mein Sohn ist 6 Jahre alt und macht nachts noch immer ins Bett. Nicht jede Nacht aber doch so vier bis fünf mal in der Woche. Dann steht er morgens vor mir, sieht mich traurig an und sagt: \"Ich hab ins Bett gepullert\". Ich nehme ihn dann in den Arm und sage zu ihm: \"Das ist nicht so schlimm. Du bist ja noch klein, du darfst das noch. Wenn du größer bist, passiert dir das nicht mehr\".

Das nächtliche Bettnässen kommt bei Kindern häufiger vor als man denkt. Für viele Eltern ist es ein Tabuthema und reden deshalb nicht so gerne darüber. Betroffene Kinder schämen sich dafür und erzählen auch nichts von ihrem Problem. Tatsache ist aber, daß fast 10% der 7jährigen, rund 5% der 10jährigen und immerhin noch 1% der 20jährigen regelmäßig nachts ihre Blase nicht unter Kontrolle haben. Tagsüber haben diese Kinder kein Problem mit dem Wasserlassen und sie müssen meist auch nicht häufiger zur Toilette als andere. In den allermeisten Fällen ist das nächtliche Einpullern keine Krankheit und deshalb auch nicht gefährlich. Auch dann nicht, wenn es über Jahre hinweg dauert.

Wann wird ein Kind \"normalerweise\" trocken?
Die meisten Kinder lernen im 2. oder 3. Lebensjahr, ihre Blase zu kontrollieren. Bei manchen dauert es etwas länger. Mein Kinderarzt hat zu mir gesagt, bis zum 6. Lebensjahr brauche ich mir keine Sorgen zu machen und sollte mich einfach nur in Geduld üben. Mit jedem Lebensjahr verringert sich das Einnässen und das Problem löst sich von selbst.
Ernsthafte Gedanken sollte man sich erst machen, wenn das Kind nach dem 6. Lebensjahr immernoch nachts ins Bett macht.

Warum passiert es immer nachts?
Oft haben betroffene Kinder einen sehr tiefen Schlaf und wachen auch morgens ziemlich schwer auf. Kein Wunder also, daß sie nachts nicht merken, wenn die Blase voll ist. Am Tage haben sie damit keine Probleme.
Der Körper bildet ständig Urin, am Tag und in der Nacht. Damit man nun nachts nicht ständig aufstehen und auf´s Klo gehen muß, produziert der Körper während des Schlafens einen bestimmten Stoff, das Vasopressin. Dieser Stoff bewirkt, daß die Urinfabrik in der Nacht nicht so viel produziert und die Blase nicht so schnell voll wird.
Bei manchen Kindern fehlt dieser Stoff oder er ist nicht ausreichen vorhanden. Deshalb müssen sie nachts genauso oft auf die Toilette gehen ie am Tage. Durch den tiefen Schlaf merken sie es aber nicht und schwupps..... schon ist es wieder passiert!

Wann wäre eine Behandlung angebracht?
Wenn z.B. ein Kind über mehrere Monate trocken war und plötzlich wieder einpullert, dann sind oft Veränderungen im Leben des Kindes eingetreten. Da wären z.B. die Geburt eines Geschwisterkindes, Trennung der Eltern, Wohnungs- oder Schulwechsel. Hier sagt man so schön, die Zeit heilt alle Wunden, es wird schon bald wieder vorbei sein.

Viele der betroffenen Kindern ist das Bettnässen sehr peinlich und sie kapseln sich von ihren Freunden und Bekannten immer mehr ab. Schließlich soll das ja keiner mitbekommen. Probleme treten dann natürlich auf, wenn z.B. eine Klassenreise ansteht.

Auch für die Eltern entsteht eine große Belastung, denn das ständige Wechseln der nassen Bettwäsche ist auf die Dauer auch sehr anstrengend.
Wenn der Leistungsdruck für das Kind oder für die Eltern zu groß wird, sollte man sich von einem Arzt beraten lassen.

Es gibt Kinder, bei denen ist das Bettnässen ein Anzeichen für eine körperliche Erkrankung, z.B. eine Infektion der Harnwege. Solltest du bei deinem Kind einen solchen Verdacht haben, ist natürlich wichtig, einen Arzt aufzusuchen.

Ein ganz wichtiger Punkt wäre hier noch zu nennen: Niemals sollte man mit dem Kind schimpfen, weil es schon wieder eingenässt hat. Es ist ihm schon peinlich genug und wird es dann dafür auch noch ausgeschimpft, steht es nur unnötig unter Druck. Das Kind hat es bestimmt nicht mit Absicht gemacht. Eine Strafe für das Einpullern zu erteilen ist auch nicht sehr ratsam, denn das könnte die Situation nur noch verschlimmern.

Eher das Gegenteil sollte man tun. Dem Kind dabei unterstützen mehr Selbstvertrauen aufzubauen, auch wenn es noch ins Bett macht. Mach deinem Kind deutlich klar, daß es gar nicht so schlimm ist und das es irgendwann mal besser wird.

Wenn ihr noch weitere Info zu diesem Thema haben wollt, könnt ihr euch an das
Deutsche Grüne Kreuz
Schuhmarkt 4
35037 Marburg

wenden.

Also knuddelt euer Kind ruhig mal, auch wenn es gerade wieder ins Bett gemacht hat.
Eure FrauNeedle

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