Insel Rab Testbericht

Insel-rab
ab 8,28
Auf yopi.de gelistet seit 11/2004

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Erfahrungsbericht von Allgäuer

RAB = R-uhe, A-ction, B-adebuchten

Pro:

Preiswert, vielseitig, erholsam, kulturell interessant,

Kontra:

ein Bißchen schlecht erreichbar

Empfehlung:

Ja

Ursprünglich wollten wir wieder in die Ferienanlage Borik bei Zadar, weil uns der Urlaub dort so besonders gut gefallen hat. Meine Anfrage per Mail wurde jedoch zuerst ignoriert und dann gab es nur noch freie Kapazitäten, die unseren Geldbeutel deutlich überforderten.

Es ging also wieder los mit der suche nach einem familienfreundlichen Urlaubsziel, das auch für eine fünfköpfige Familie mit alleinverdienendem Vater an Pfingsten noch bezahlbar sein mußte. Die Recherchen waren zunächst einmal niederschmetternd, denn egal ob Türkei, Griechenland, Tunesien oder Ägypten, Flugreisen kamen schon aus finanziellen Gründen nicht in Frage. Also suchten wir Hotels in Frankreich, Italien oder Spanien für Selbstfahrer - nicht machbar. Durch die Beratung des örtlichen Reisebüros, bei dem wir eigentlich ein Hotel auf der Insel Krk buchen wollten entschieden wir uns dann spontan für die Insel Rab und dort das Hotel Carolina.

Die Insel Rab erschien uns als Urlaubsziel interessant, weil Landschaft, Sport- und Unterhaltungsangebot und Kultur einen abwechslungsreichen Aufenthalt erwarten ließen. Dazu kam, dass die Anreise mit rund 750 km gerade noch erträglich schien. Die nur 10-minütige Fährverbindung zum Festland erschien uns zeit- und kostenmäßig zu vernachlässigen.

Rab ist eine bewaldete Insel , die in der Kvarner Bucht vom mediterranen Klima profitiert. Deshalb sieht sie das ganze Jahr über grün aus, und egal ob im Wald Kalifront, wo üppige Mittelmeervegatation das Landschaftsbild prägt oder ob an den Küsten die Eichen und Stechpalmen, sowie der Ginster am Berg Kamenjak, Auge und Nase erfreuen, überall zeigt sich die Insel von der schönen Seite. So, oder ähnlich, jedenfalls stand es im Reiseführer.

Wer mich und meine Reiseberichte kennt, der weiß, dass ich nicht gern über die Autobahn brettere oder gar auf dem längsten Parkplatz Europas (der Tauernautobahn) auch noch Maut zahle. Wir fuhren also abends etwa um 10 Uhr los über den Fernpass, die alte Brennerstraße hoch und in Italien auf die Autobahn, nur ein paar Kilometer bis Brixen, dann weiter über Bruneck nach Toblach. Das Schild zum Kreuzbergpaß weckte in mir Erinnerungen von früheren Motorradtouren und spontan bog ich ab und fuh über Auronzo bis Lorenzago wo es über den Paso, di Mauria Richtung Tolmezzo ging wo wir wieder in die „Zivilisation" kamen. Diese Strecke bei Nacht kann wirklich nur echten Kurvenfanatikern empfohlen werden. Das Angenehme an der Sache war, dass mir auf rund 70 km Fahrstrecke keine 10 Autos begegnet sind.

Die wetere Strecke ist wohl bekannt, so dass ich mir ersparen kann den Weg über Udine und Triest nach Rijeka zu beschreiben. Nur so viel noch restlichen 130 km Küstenstraße sind wieder etwas für Kurvenfans mit Gelassenheit, denn Überholen ist eher nicht möglich.

In der Früh um 7.30 Uhr bogen wir nach Jablanac ab, von wo uns die Fähre auf die Insel bringen sollte. Schlagartig erkannten wir, dass diese Idee noch mehrere Leute hatten, und dass die noch deutlich früher losgefahren sind, dann wir reihten uns in eine lange Schlange ein. Wegen des schlechten Wetters (Bora) ging der gesamte Fährbetrieb etwas langsamer als üblich und so hatten wir Zeit um min aller ruhe zu Frühstücken und uns mit den anderen Wartenden zu unterhalten. Es stellte sich heraus, dass unsere kurvenreiche Fahrt von Kempten aus fast 3 Stunden weniger gedauert hat als eine zähe Autobahnfahrt von München aus mit vielen Staus und zähflüssigem Verkehr sowie Blockabfertigung an den Tunnels.

Aber nun das Wesentliche: Schon vom Land aus sahen wir Rab als karstiges unwirtliches Gesteinsfeld, also ganz anders als in den Reiseführern beschrieben. Je näher die Fähre an die Insel kam, desto länger wurden die Gesichter der Kinder und auch das meiner Frau. Nichts als Steine, kein grüner Halm. Aber kaum ein paar Kilometer auf der Insel gefahren erkannten wir in den Windschatten der Berge das beschriebene und erwartete Bild.

Da die Insel sehr überschaubar ist ca. 23 km lang war das Hotel leicht zu finden. Wir bezogen statt der gebuchten 2- und 3-Bettzimmer eine herrliche Suite mit Blick aufs Meer und die Poolanlage. Am Tag nach der Anreise blies immer noch eine kalte und heftige Bora, was uns dazu animierte erst einmal zu sehen was die Insel außer Meer und Strand noch alles zu bieten hatte.

Rab, der Hauptort der Insel fasziniert mit engen Gäßchen und exponierter Lage auf einem Felsrücken, der als Halbinsel ins Mittelmeer hinausragt. Die alten Befestigungsmauern sind teilweise erhalten und geben der Stadt ein besonderes Flair. Die Gastronomie in Rab ist umfangreich und geht vom Schnellimbiss bis hin zur internationalen Küche. Auch der Weg an der Hafenbucht entlang ist für Leute, die etwas Interesse an Schiffen haben interessant. Von der Luxuriösen Motoryacht über Speedboote, alte Fischkutter und moderne Trawler, Segelyachten in allen Größenordnungen bis hin zum Touristendampfer findet sich hier fast alles. So kann man stundenlang zusehen wie die Urlaubssegler bei Bora unter schwierigsten Bedingungen ein Anlegemanöver nach dem anderen versuchen.

Besonders an heißen Tagen ist ein Spaziergang im Stadtpark Komrcar interessant, da schattige Wege unter hohen Pinien ein angenehmes Klima schaffen, Bänke zum Rasten einladen und immer wieder ein schöner Blick aufs Meer zu finden ist. Im Park befindet sich das städtische Jadran-Bad, von wo aus Taxiboote zur sog. Liebesinsel fahren, zu einem der ältesten und größten FKK-Strände der Adria.

Es gibt noch einige Kirchen die sehenswert wären und ein Franziskanerkloster aus dem 15. Jahrhundert, doch damit konnten wir unsere Kinder nicht locken. Vielmehr schon mit Wanderungen an den felsigen Stränden, die immer wieder von sandigen Buchten unterbrochen werden. Dort kann man wunderbar toben, Ball spielen, in Löchern herumstochern, Krabben und Eidechsen beobachten, auch einmal ein Schlange oder viele Käfer, oder Kröten usw. usw.

In jedem Fall lohnt es sich einen Tag nach Lopar zu fahren. Von diesem kleinen Ort aus gibt es 1000 Möglichkeiten zu Fuß über die Halbinsel zu diversen Stränden zu wandern. Wer den Trubel scheut und festes Schuhwerk dabei hat, der ist hier genau richtig. Steile Felsen und flache Sandstrände wechseln sich ab und hinter jeder Ecke bietet sich ein neuer gigantischer Ausblick auf das Meer, auf die Inseln Sv.Grgur, Goli und Krk und natürlich auf das Festland. Ich empfehle nicht nur loszumarschieren, sondern etwas augenmerk auf die Orientierung zu legen. Wir jedenfalls mußten eine ganze Weile suchen bis wir unser Auto wiedergefunden hatten. Das allein spricht schon für die indianermäßige Attraktivität der Halbinsel, wenn man mit ein paar halbwüchsigen Kindern unterwegs ist.

So verbrachten wir die erste Woche mit vielen Unternehmungen, da das Wetter zwar nicht kalt war aber trotzdem nicht so richtig zum Baden einlud. Das änderte sich in der zweiten Woche deutlich. Plötzlich wollten alle nur noch an den Strand. Kein Wunder, denn die kalte Bora war weg und unsere Kinder hatten entdeckt, dass es zwischen den Felsen von Fischen und Krebsen nur so wimmelte. Da ließ es sich auch nicht verhindern, mit unserer Tochter, die mit 11 Jahren bereits ein Sporttauchbrevet hatte, einige Tauchgänge zu unternehmen. In Banjol fanden wir eine Tauchbasis, die preiswert und kindgerecht Tauchausfahrten anbietet, doch das wird ein eigener Bericht.

Nur der Vollständigkeit halber will ich nochmals betonen, dass Rab für jeden etwas bietet. Erholung für Jung und Alt, Sport von Tennis über Boots- und Wassersport bis hin zu herrlichen Wegen für Walking, Jogging oder Spaziergänge, Gastronomie von landesüblich bis international, Tanz und Disco wohl auch aber von uns nicht getestet, eine angenehme Atmosphäre, nette Leute, interessante Vegetation, sauberes Meer und ein sehr angenehmes Klima.

Die Heimreise traten wir bereits sehr früh an, da wir dem zu erwartenden großen Andrang an der Fähre entgehen wollten. Bei spiegelglattem Meer war die Überfahrt inclusive der Wartezeit innerhalb von 30 Minuten erledigt.

Vielleicht sehen wir uns demnächst auf Rab!

17 Bewertungen, 3 Kommentare

  • kesseKirsche

    30.03.2006, 10:55 Uhr von kesseKirsche
    Bewertung: sehr hilfreich

    `````` SH ´´´´´´´´ Lg Nicole

  • morla

    10.10.2005, 00:09 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • suesses

    06.08.2005, 14:36 Uhr von suesses
    Bewertung: sehr hilfreich

    Was für ein einladender Bericht. Da bekommt man ja richtig Lust die Koffer zu packen und einfach los zu fahren. Aber leider habe ich erst im Oktober Urlaub! Klasse Bericht!